1823 / 132 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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geben durfen, und sich gendthigt sehen, den sie umschwehenden Volks⸗Leidenschaften in Etwas Gehör zu geben. Die noch in fri⸗ schem Andenken lebende Zwingherrschaft der Kortes, der Anblick der noch unter den Waffen befindlichen Empoͤrer, der leidende Zu⸗ stand, in welchen das Revolutions-System das Königreich versetzt hat: Alles traͤgt dazu bei, der royalistischen Partei, das heißt der großen Masse des Spanischen Volkes, jene Sxaltation und Erbit⸗ terung einzufloͤßen, die sich nicht immer mit einer gesunden Poli⸗ tik vereinigen lassen. Bald wird indessen eine ruhigere Geistes⸗ Richtung der Spanischen Regierung gesiatten, sich mit jener all⸗ gemeinen Aussoͤhnung zu beschaͤftigen, die einer, durch den Buͤr⸗ gerkrieg erschͤpften, ünd durch den Abfall ihrer Kolonien zu Grunde gerichteten Monarchie doppelt noͤthig ist. Im gegen⸗ waͤrtigen Augenblicke ist eine vorlaͤufige Maßregel, die zu der ru⸗ higen Verwaltung des Landes noch zu fehlen scheint, unumgaͤng⸗ lich erfoderlich: die Entlassung der ganzen Armee und eine neue Zusammensetzung derselben. Denn was vermoͤgen die Gesetze, so lange die beiden Parteien sich noch unter den Waffen befinden? Bis daß ein fester und hochherziger Gang des Madrider Kabinet⸗ tes den Wuͤnschen Frankreichs und den Beduͤrfnissen seiner Poli⸗ tik gaͤnzlich entsprechen wird, ist unser Beispiel ein täglicher und öffentlicher Rathschlag, den wir der Halbinsel geben: es ist die Weisheit, die alle Leidenschaften unterdruͤckt, und sie, wider ihren eigenen Willen, ihrem gemeinsamen Heile zufüͤhrt; es ist das recht⸗ maͤßige Königthum, das die Grundlage der Volks - Freiheiten er⸗ richtet und befestigt. Moͤge Spanien, indem es uͤber den Geist unserer Wiederherstellung nachdenkt, endlich seine eigene bewirken lernen.“

Das Ministerium hat die noͤthigen Einleitungen getroffen, um von Spanien die Verguͤtung der Verluste zu erhalten, welche der Franzoͤsische Handelstand durch die Spanischen Korsaren erlitten. Zu dem Ende sind in alle Haͤfen Auffoderungen an die Kauf⸗ leute und Schiff- Herren ergangen, dem Minisser des Seewesens aähre desfallsigen Anspruͤche anzuzeigen.

Verschiedene Blaͤtter . gestern angezeigt, daß der neuernannte Kriegs⸗Minister, Baron von Damas, hier angekom— men sey; der heutige Monitenr widerspricht diesem Gerüchte.

Im Koͤniglichen Schlosse zu Bordeaux sind bereits die Zim⸗ mer zum Empfange des Herzogs von Angouleme K. Hoh, dessen Ankunft daselbst jedoch noch unbestimmt ist, eingerichtet worden.

Die Baronin von Eroles, die sich vor etwa einem Jahre ge— noͤthigt sah, nach Frankreich zu fluͤchten, und Sankt-Béat (Dept. der Ober- Garonne) zu ihrem Aufenthglts⸗Orte gewaͤhlt hatte, ist am . von dort nach Talarn, dem Geburts-Orte ihres Gatten abgereist. :

; Als in Massepaur die Nachricht von der Befreiung Ferdi⸗ nands VII. ankam, lud Hr. Mathias Koͤchlin alle, bei seinen Fa— briken angestellte Arbeiter zu einem großen Mittagsmahle auf ei⸗ nem ihm gehoͤrigen Pachtgute ein. Abends durchzog die Gesell— schaft mit royalistischen Liedern und unter dem Rufe: „Es lebe der Konig!“ die Straßen von Massevaux. ;

Waͤhrend der Abwesenheit des General-Post⸗-Direktors, Her⸗ zogs von Doudeauville, der sich auf kurze Zeit von Paris entfernt, ist der Staats⸗Rath, Marquis von Bouthillier, interimistisch mit der Leitung des Postwesens beauftragt worden.

Die Korvette „Echo,“ die sich nach Rio⸗JFaneiro, von dort nach der Insel Bourbon, und sodann nach Brasilten zuruͤck begiebt, um zu dem, in den dortigen Gewaͤssern kreuzenden Franzoͤsischen Geschwader zu stoßen, ist am 23sten d. M. von Brest aus unter Segel gegangen.

Dem Uhrmacher Motel haben Se. Maj. gestattet, sich den Ti⸗ tel eines Marine⸗nhrmachers beizulegen. .

Auf der hiesigen Ausstellung befand sich unter andern eine astro⸗ nomische Uhr von der Erfindung des hiesigen Uhrmachers Perre— let, die auf zwei Zifferblaͤttern die Stunden, Minuten und Sekun— den des Sternsonnenjahres und der mittleren Sonnen- Zeit anzeigt; Se. Maj. haben dieses Kunstwerk fuͤr Ihre Rechnung angekauft.

In Caen ist eine Sub seription, Behufs der Ergaͤnzung der, zur Errichtung eines Monumentes fuͤr den verstorhenen Abbe Si⸗ card erfoderlichen Summe eroͤffnet worden. .

Aus St. Malo schreibt man, daß der Kabeljau⸗Fang in die sem Jahre in allen Haͤfen und an der Kuͤste von Terreneuve, mit dem

besten Erfolge betrieben worden. . .

In England ist kuͤrzlich einer der reichsten Guts⸗Besitzer, der Graf von Bridgewater, in seinem 71sten Jahre mit Tode abgegan⸗ gen. Eigenthuͤmer mehrerer Stein kohlen Bergwerke und Kanaͤle, schaͤtzte er seine jaͤhrlichen Einkuͤnfte auf mehr als 160,000 Pfd.

Sterl. Er hinterlaͤßt keine Kinder; sein einziger Erbe ist sein Bru⸗ der, Hr. F. N. Egerton, der seit vielen Fahren hier in Paris lebt und schon ein unermeßliches Vermoͤgen besitzt.

Der Kranke, dem man vor einiger Zeit im Hötel —Dien ein Maaß blutwarmen Wassers in die Adern gespruͤtzt hat (Vergl. S. 2216 d. Z.) ist kuͤrzlich gestorben. Es hat sich indessen bei der Oeff⸗ nung auch ergeben, daß er keinesweges von der Hunds⸗Wuth be⸗ fallen war, sondern, daß zahlreiche Bereiterungen, die man in sei⸗ nen Eingeweiden gefunden, das Fieber, den Wahnwitz und die An⸗ faͤlle von Wuth, die sich bei dem Patienten geäußert, erzeugt haben.

Der beruͤhmte Salteri ist am 10ten d. M. in seinem Izsten Jahre in Wien mit Tode abgegangen. Er war zu Legnago an der Etsch im Venetianischen am 29. Aug. 1750 geboren.

Lon don, 24. Okt. Sir J. C. Smyth, der die Königl. In⸗ genieure in der Schlacht bei Waterloo kommandirte, ist mit einer Special⸗Kommission nach Westindien gegangen.

Se. Maj. haben dem Königl. Hospital fuͤr invalide Seeleute * Greenwich alle Gemaͤlde von Seeschlachten geschenkt, die sich

n verschiedenen Palaͤsten befinden, und haben befohlen, daß solche gesammelt und in jenem National⸗Etablissement als eine Galerie aufgestellt werden sollen, welche die Großthaten unserer Marine in dauerndem Andenken erhalten wird. 55,963 Orangisten ha⸗ ben den neuen Eid, den ihnen die letzte Parlements - Ikte vor⸗ schreibt, vor den Magistraten unterschrieben.

Marquis von Casa⸗-Hrujo, der sich lange in den Vereinigten Staaten aufhielt, soll an die Stelle des Admiral Jabat, zum Ge— sandten Sr. Kathol. Maj. am Londoner Hofe ernannt seyn.

Kapt. Cruise, der sich, um Schiffsbauholz zu holen, 10 Mo— nate auf Neuseeland aufhielt, hat ein interessantes Handbuch die⸗ ser Reise drucken lassen.

der Herrn G. Booth

Der (S. 1239 erwaͤhnte) Brandschaden n. K u *

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nachher traten des Schlosses, ines r fin eses fuͤr die Bewohner des Herzogthums Braunschweig un gef ch ln Tages mn nme Ge en u ne reiz h heiß

schirt, um in Portsmouth nach Gibraltar eingeschifft zu erhielten aber unterwegs Befehl zum Ruͤckm arsch u wle 656 . 3. seimn cn letzten Willen 56, 000 Pfd 9 gusgesetzt, zur Bestreitung der Kosten des Rechtsstreites * des Ankaufs eines seiner Guͤter. . ; a . n i Reformer zu Manchester haben ein Stuͤck ,,. ein 2 fuͤr die, bei den bekannten Vorgaͤngen

August 1819, Umgekommenen daselbst gufzufuüͤhren.

Grundstein dazu legen. s a,, s In der Gegend von Suffolk sind 180 laͤndliche Haug⸗ Hofhaltungen zur Versteigerung angeschlagen. e e. unsere nach Süd⸗Amerika bestimmten General ⸗Konsuh nießen ein Jahrgehalt von 200 Pfd. Sterl., duͤrfen aber kaufmaͤnnischen Geschaͤfte fuͤr eigene Rechnung betreiben Konsuln, welche ein Gehalt vn)

steht jedoch den Vice⸗

1000 Pfd. genießen, frei.

„Mn sere Blatter sprechen von einem, in der unterhandlu findlichen Traktat zwischen Frankreich, Portugal und Syn wegen Wieder⸗Eroherung der, ĩ den Kolonien.

Foderungen hat ihr Geschaͤft nicht eingeselft, sondern im h theil ihre Sitzungen in Manchester-Zuildings erst angcst Vom Könige von Spanien ist bereits fruͤher in Marz diese Foderungen betreffende Traktat eigenhaͤndig unters worden. Die vom Pariser Pijoten ausgesprengte Nachricht der plötzlichen Ahreise zwölf Englischer Dber-Sffieiere nag neuen Sudgmerikanischen Staaten, wird von hie sigen Bl eine unrichtige genannt. zac Sir Ch. Stugrt soll im Namen unserer Regierung der ? zoͤsischen die Versicherung ertheilt haben, daß die Ernennun Konsuln nach Süd-Amerika, einzig zum Zwecke der Bescht des Brittischen Handels stattfinde, und in feinem Falle mit schen Zweden in Verbindung stehe. 4 Das Amt der rien nach Mexiko, ist von dem Wirkungskreise des nach M ernannten General⸗-Konsuls (Hrn. O' Gorman) und der fin n, , ganz abgesondert.

Die beabsichtigte Sendung von Truppe iniensch nach Arn h g g ruppen und Liniensch gimenter und Kriegsschiffe zum Zweck haben. Kapitain Parry haͤlt es nicht fur Sommer eintreten koͤnnten, diesmal hemmte, braͤche, und

licht unwahrscheinlich, wo die Eisschranke, die seine ist auf jeden Fall der Meinun

Braunschweig , 30. Okt. unsere alte Welfenffad seit heute das Gluͤck, ihren Durchlauchtigsten Landes⸗-Fuͤrsten,

Mauern zu besitzen. renden Durchlaucht, war bereits am 23sten gegen Abend hler getroffen, begleitet von einigen hundert Offtcieren und iy welche Sr. Durchl. bis Thiedebach, 1 Stunde von hier, er gen geritten waren. Ein herzliches Lebehoch empfing den the PVrinzen, unsers unvergeßlichen Herzogs Friedrich Wllh in allen. Straßen, durch welche der Zug kam. Abends i dem Prinzen auf dem Schloß Platz?, beim Scheine rerer hundert Fackeln und unter militatrischer Muftk, eim g gebracht, wobert die treue Anhaͤnglichkeit der Braunschweiger ihr Fuͤrstenhaus, sich aufs lebendigste aussprach. Gestern, wochs den 29sten, war der zum feterlichen Einzuge unseres R lauchtig sten Landesherrn bestimmte Tag. Sie Liebe seiner ln thanen hatte ihm einen festlichen Enipfang bereitet, gufs Aegidien Markte war von der hiesigen Tischler-Gilde, auf ih Kosten, eine sehr schoͤn geformte und dekorirte Ehren-⸗-Pforte c fuͤhrt. Vor deni August-Thore war eine zweite Ehren⸗Pforte, Saͤu len und mehreren Sinnbildern herrlich verziert, auf J nung der Stadt erbauet. Zwei freiwillige Kavalerie⸗Korpf, eine schwarz gekleidet, das andere geschmackvoll dunkelblau formirt, hatten sich gebildet, und erwarteten den Herzog beim g ßen Weghause vor dem August⸗Thöore, um Se. Durchlaunthß die Stadt zu begleiten. Gegen 4 Uhr trafen Se. Surchl., n nem offenen, von den Fuͤrstl. Forst⸗ Bedienten zu Pferde um nen Wagen an dieser Stelle ein, begleitet von mehreren fi Landleuten zu Pferde, die schon von der Landes: Graͤnze h geliebten Fuͤrsten eskörtirt hatten. Von 2 biasenden Possh mit den Post⸗Beamten an der Spitze, gefuͤhrt, bewegte sih Zug nach der Stadt zu. Vor der Ehren-Pforte am August⸗ ] war, das Korps der Handels-Diener in geschmackdoller Uniform, in Front aufgestellt. Neben demselben befanden sich gesammte Geistlichkeit und die staͤdtischen Behoͤrden; gegen war das Schützen Korps placirt; die Gilden, mit ihren“ ver denen Attributen und den National-Farben, Blau und Gelb, ziert, standen in doppelten Reihen bis tief in die Stadt hinein Als der Zug, in langsamen Schritte, von einer un ab seh baren belnden Menge umgeben, an das August⸗ Thor gekommen! wurden von den dort aufgestellten Korps das Spich gerührt, Gewehr praͤsentirt und die Fahnen gefenkt. Ser Siadt? Rh tor Wilmerding uͤherreichte Sr. Durchl. die Schluͤssel der Ei. welche Hoͤchstdieselben mit den huldreichsten Aeußerungen zut zugeben en en, Das Schuͤtzen⸗Korps uͤbergah Sr. Du ein Gedicht. Nun ruͤckte der Zug in die Stadt dor. Bie K nen wurden geloͤst und von allen? Thürmen der Stadt die ken geldutzet. Bet der Ankunft des Zuges anf dem Et PVlatze, stellten saͤmmtliche Korps sich dem daselbst aufmarscht Infanterie⸗Regtmente gegenuber auf. Bald nachher erschit Se. Durchl. auf dem Balkon vor dem Corps de Logis des Ech ses, erst allein, dann mit dem Prinzen Wilhelm, unter dem bel Rufe der auf dem Schloß Piätze stehenden Korps und wohner. Hiernaͤchst marschirtẽn die Buͤrger⸗ Korps, mit! blasenden Pestillons an der Spitze, vom Schloß Platze ab, immer staͤrker ankommenden Gilden, Raum? zur Aufsiell unter den Augen des verehrtesten Landesfuͤrsten zu geben. Se. Durch, auf den Balkon am rechten Flh ließen das Linien⸗Regiment in Parade vorbeidef abermaliges Vivat⸗Rufen beschloß den ersten

Uhr ward Sr. ichl. von esammten Offteier⸗Korps ein ö Str; Durch

Kamn. zu Liverpool, wird auf 150000 Pfd. Sterl, angegeben.

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Vivat mit Fackeln, unter millstt und nachdem Se. D, a! dem Bu

cher Musik, gebracht,

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den beiden letzten Maͤchten ga d

Die Kommission zur Liquidation Brittischer und Syn stweten

Ka ssel, a3. Okt. H.H. Lionel Harvey und Ward, als Kom

, , . (Lin in brachte er als Oberst⸗ Lieutenant zu Luxemburg in Franzd soll bloß die Abloͤsung der, dort befindlichen * Gefangenschaft zu, trat im folgenden Jahre in Franzosische Nenste, marschirte mit nach Spanien, avancirte zum Brigade⸗ d öaͤter zum Divisions-General, erhielt den Westphaͤlischen Or⸗

kein festes Land im Wege sey. mmerherrn befoͤrdert.

gegenwartig die Regterung uͤbernehmenden Herzog Kart, in Der Prinz Wilhelm, Bruder Sr. n

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asmus, der sich nur denken, aber mit Worten nicht wohl be⸗ ben jaͤt. Diesen Morgen ist große Cour bei Hofe und s wird die Stadt prachtvoll erleuchtet seyn. Auf uͤber⸗ ien ist ein großes Feuerwerk vorbereitet. 26. Okt. Der Prinz Ludwig von Hessen⸗Darm⸗

Durchl, Bruder der Frau Großherzogin K. H, ist mit Tode mangen. . . . ine en, 1. Nov. Se. Maj. haben Höchst Ihrem Geschaͤfts⸗ am Königl. Spanischen Hofe, dem Legations⸗Rathe Bieder⸗ „den Karakter eines Geheimen Legations-Rathes beizulegen kiüimburg. Am 30. Oktober ward das, in der Vorstadt St.

aufgefuͤhrte neue allgemeine Krankenhaus, ein großes Werk Menschenliebe, feierlich eingeweiht. . r, 31. Okt. J. K. H. die Herzogin von Cambridge „mit dem Prinzen und der Prinzessin Ihren Kindern, am nd. M. von Rumpenheim in Rotenkirchen, wo Se. K. H.

erzog sich seit einiger Zeit befinden, eingetroffen. Farksruhse, 26. Skt. Die erstgeborne Tochter J. K. H. der n Frau Markgraͤfin Amalie, die Prinzessin Amalie von en Y, entschlief, nach mehrwöchentlichen Leiden, heut fruͤh zu chsͤl in den Armen der tiefgebeugten, ehrwuͤrdigen Mutter ber treuen Schwestern. Auf die erste Kunde der drohenden ähr, war die Koͤnigin Friederike aus der Schweitz zuruͤckgekom⸗ und die edle Zwillingsschwester, die Koͤnigin von Baiern Maj., noch vor der Abreise Sr. K. H. des Kronprinzen von Preußen, dem Kreise Ihrer Freude, nach Bruchsal in das Haus der ser zuruͤckgeeilt, um der heißgeliebten Verblichenen, bis zum m Augenblicke, Ihre zarte schwesterliche Sorgfalt zu weihen, Se. K. H. der Großherzog haben Ihre Abreise zu den Trup⸗ Uebungen bei Villingen aufgeschoben, und Sich heut nach hsal begeben. . 1 Der versiorbene General⸗Major v. Ochs

6b, 17 Fahr alt, in Militairdienste, wohnte in Amer a 7 zuͤgen, und nach seiner Ruͤckkehr, den Feldzügen in der Cham⸗ le ünd am Rheine, so wie in den Jahren 273 denen in den Nie⸗ Inden bei. Vom Fourier war er in der Zeit bis zum Haupt⸗ on avancirt, und in den Reichs⸗-Adelstand erhoben . i . ; Sranzdst⸗

und ward zum General-Kapitain der Garden, zum Baron,

Kommandeur des eben erwähnten Ordens, und zum Ehren⸗ Im Rußsischen Feldzuge erhielt er den en der Ehren-Legion. Als Militgir-Gouverneur von Halber— , gerieth er 1913 in Russische Gefangenschaft, kehrte 1814 nach el zuruͤck, und ward erst 1813 als Oberst wieder angestellt; Wochen darauf avaneirte er jedoch zum General-Major, und verstorbenen Kurfuͤrsten K. H. ernannte ihn binnen 3 Jahren Mitgliede der Militair⸗Kommission am Bundestage, zum Ge⸗ ten am Russisch Kaiserl. Hofe, zum Kommandeur des Ordens Goldenen Loͤwen, zum Chef des General -Quartiermeister⸗

abes, u. zum Chef des Jaͤger⸗-Bataillons, und beehrte ihn mit

reren diplomatischen Miffionen. Der jetzt regierende Kurfuͤrst ö. Ind n . aufs . zum Bevollmaͤchtigten bei der Mi⸗ t⸗Kommission am Bundestage, und belohnte ihn durch die nvolle Anstellung als Begleiter Sr. K. H. des Kurprinzen. diesem, auf das kuͤnftige Landeswohl einflußreichen Amte, en⸗ er seine irdische Laufbahn. Lem b erg, 16. Skt. Se. Maj. sind von Czernowitz, gestern besten Wohlseyn hier angelangt, und beschaͤittigen Sich fort⸗ rend mit Kabinet-Arbeiten. Der Kaiserl. Russtsche Stagts⸗ retair fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten, Graf von Nessel⸗ und der Kaiserl. Russische General, Ritter von Tatitscheff schon fruͤher von Czernowitz hier eingetroffen. Wien, 27. Okt. Nachrichten aus Lemberg vom *. d M. Pen, daß der Russisch Kaiserliche Staats⸗Sekretair, Graf von elrode, nach Beendigung seiner Konferenzen mit dem Hrn. en voön Metternich, diese Stadt an demselben Tage verlassen kaum sich zu Sr. Russisch Kaiserl. Majestaͤt zu begeben. Am folgenden Tage gedachte der Russisch Kaiserl. Wirkliche atsrath, Hr. von Mineiaky, die Reise nach Konstantinopel, in derselbe mit einer Sendung beauftragt ist, uͤber Herman⸗ und der Russisch Kaiserl. Geheime Rath von Tatitscheff, die se nach St. Petersburg anzutreten. Ge. Durchlaucht der Hr. Haus- Hof⸗ und Staats⸗Kanzler, seiner Unpaͤßlichkeit vollkommen hergestellt, gedachte Lemberg Laufe der Woche zu verlassen, um sich nach Wien zuruck zu hen. . Die, vom Staͤrkmacher Hieß hieselbst, mit 4o,οοο Fl. und mit m Hause, testamentarisch gestiftete hiesige Versorgungs⸗Anstalt arme, weibliche, im Dienst ergraute Personen, ward vor Kur⸗ arc if, n, vier, dieser Wohlthat wuͤrdigen Personen, eingeweiht. . Binnen einer Stunde gingen zu Altsohl in Ungarn, am Okt. 17 Haͤuser in Rauch auf. . ; . Genua. Am 13. Okt. entlud sich eine Wasserhose uͤber die ken S. Vincenzo, Zerbino und S; Berngrdino. Auf ihrem riß sie Baͤume aus, stuͤrzte Kamine und Daͤcher ein, und schwemmte jene Gegenden mit Regen-Stroͤmen, Eine zweite bee ergoß sich uͤber den Hafen selbst und beschaͤdigte einige e

Rom. (Beschluß der S. 1223 gelieferten Beschreibnng der st⸗Kroͤnung Nachdem der Papst in das Presbyterium einge⸗ n ließ er die drei letzten Kardinaͤle vom Orden der Priester Mundkusse; betete, in der Mitte des vierckigten Platzes ange⸗ en, vor den Stufen des apostolischen Altares die oͤffentliche uld, und empfing die Manipel vom Lateinischen Subdiakon tineßz Nach geendeter Schuld verfuͤgte sich der Papst wieder den Tragsessel, und empfing vom Kardinal Evangeliums⸗Dia⸗ die Infel; drei Kardinäle stellten sich vor den Papst, und la⸗ einer nach dem anderen, die Oration, ein Ceremonienmeister das Buch. Der Papst stieg wieder vom Tragsessel und ver⸗ te mit ,, n, Infel an den Altar-Stufen; hier gab der Kardinal Fabrizio Ruffo das Pallium zu kuͤssen, haͤngte es um, schloß es mit den drei mit Edelsteinen besetzten Nadeln

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zu, und sprach die gewohnliche Formel. Der Pa d tar beraͤucherte ihn und begab sich ia 1 2. Eten en f verfügten sich die Kardinäle, einer nach dem anderen, zur Adora— tion; sie kuͤßten ihm kniend den Fuß und stehend die Hand, und wurden sodann zur Umarmung gelassen. Die Patriarchen, Bi⸗ schoͤfe und Erzbischofe kuͤßten den Fuß und das Knie, die infulir⸗ ten Aebte und Poenitentiare von St. Peter, den Fuß allein. Jetzt las der Papst den Intreitus und das Kyrie, und Kimmte das TWlè= ria in excelsis an; der Kardinal Ruffo aber ergriff den Stab, und begat sich mit vier Stabtraͤgern, den Uclitori Rota und den Kon= sistorial⸗Advokaten, unter die Konfession, wo die Leiber der heiligen Apostel Petrus und Paulus ruhen, und sang dort mit ihnen mit lauter Stimme die besonderen Gebete zu Erhaltung des goͤttli⸗

Als hierguf der Kardinal⸗

chen Beistandes fuͤr den neuen Papst. Diakon mit den Ulitori di Rota und den Konsistorial-zIdvokaten sich in die Kapelle begah, sang dort der Lateinische Subdiakon die Lateinische Epistel, und der Griechtsche, die Griechische; alsdann wurde mit den gewohnlichen Rubriken zuerst das Lateinische Evan⸗ gelium vom administrirenden Kardinal, und sodann das Griechische vom Griechischen Diakon abgesungen, und die zwei heil. Evange⸗ lien⸗Buͤcher von dem Lateinischen und Griechischen Subdiakon, dem Papste zum Kuͤssen gegeben. Dieser stimmte hierauf das Credo an, stieg dann vom Throne, ging zum Altare, verrichtete dort das Of⸗ fertorium, und setzte die Messe fort. Vor der Kommunion kehrte er zum Throne zuruck. Der administrirende Kardinal machte mit der h. Hostte die gewöhnlichen Bewegungen, und gab selbige mit Kniebeugung dem Lateinischen Subdiakon in die Hande; diefer hob sie in die Hohe uͤher den Thron, wo der Papst sie anbetete; so geschah es guch mit dem Kelche. Sodann koͤmmunicirte der Papst zur allgemeinen Erbauung stehend, wobei er das h. Blut mittels einer silbernen Röhre empfing. Hierauf kommunicirte auf dem Throne selbst der Diakon und Subdiakon, welche, zum Altare zu⸗ rüchgekehrt, das Uebrige der heil. Gestalten verzehrten, und die Röhre und den Kelch reinigten; der Fuͤrst Altieri „Senator von Rom, reichte dem Papste die Handwaschung; alle Kardinaͤle, Pa⸗ triarchen, Erzbischoͤfe und Bischoͤfe, standen mit der Infel in der Hand, der übrige Theil der Praͤlatur, die Ordenshäupter unb weltlichen Fuͤrsten, die in der Kapelle Zutritt haben, knieten. Der Papst begab sich vom Throne zum Altare, endete die Meffe und gah dem Volke die gewohnliche Benediktion. Als er sich wieder uf den Sessel verfuͤgt hatte, wurde ihm vom Kardinal Galefßt, in Namen des Kapitels, in einem Beutel von Silberstoff, die ge—⸗ woͤhnliche Priester Belohnung Pro Missa bene gantata uͤberreicht. Nachdem hierauf die gewöhnliche Prozession der Kardinaͤle :c. fort⸗ schritt, ward der Papst, in der naͤmlichen Kleidung, in der er ce⸗ lebrirt hatte, auf den großen Altan der Benediktion getragen. Von dem großen Vatikan-Platze, wo das Buͤrger⸗-Milltair, die Päpstli—⸗ chen Karabinters und die Linen Truppen eskadronweise aufgestelst waren, stieg das Vivat- Geschrei einer unermeßlichen Menge bei seinem Anblicke in die Wolken empor. Der Papst setzte sich auf, den Paäpstlichen Stuhl im Angesicht seines gelieb⸗ ten Volles, welches in diesem Augenblicke sein Jubel ⸗Ge⸗ schrei verdoppelte. Hierauf sangen die Kaplaͤne Paͤpstlichen Saͤn⸗ ger die Antiphonie: „Corona aurea super caput ejus,“ und nach dem der Kardingl-Dekan die Versikeln und die Oration: „Omnipotens sempiterne Deus, dignitas sacerdoti etc.“ gesprochen hatte, setzte der Kardinal Nuffo dem Papste, mit der im Rituale vorgeschriebenen Formel, die dreifache Krone auf. Dieser erhob sich, nach gespro⸗ chenem rituglmaͤßigen Gebete, von seinem Sitze, und ertheilte dem Volke den Paͤpstlichen Segen. Der Donner des Fort St. Angelo und des schweren Geschuͤtzes der Schweitzer⸗Garden, das Wirdeln der Trommeln, das Schmettern der Hautboisten- Choͤre, das herr⸗ liche Glocken⸗Gelaute des Vatikan und aller übrigen Kirchen Roms stimmten in das unbeschreibliche Freudengeschrei des Volkes. Gleich darauf, verkuͤndeten die zwei Kardinal⸗-Biakone den vollkommenen Ablaß in der gewohnlichen kirchlichen Form; am Schlusse stand der Papst nochmals auf, und ertheilte allen Anwesenden zum zweiten⸗ male die bestimmte Benediktion; hierauf verfuͤgte er sich in die Pgramenten⸗ Kammer, um die Kroͤnungs-Kleider abzulegen, em—= pfing vom Kardingl⸗Dekan, im Ramen des ganzen, bei der Hand—= lung anwesenden Kollegiums, die Gluͤckwuͤnsche zu seiner glorrei⸗ chen Kroͤnung, und begab sich, in Privat-Kleidern, wie er gekom⸗ men, in . . ö

Stockholm, 7. Okt. Der Kronprinz und seine Erlauchte Gemahlin sind gestern nach Tullgaͤrn n. um . Sin ft. Sophie Albertine, die morgen ihr Jostes Jahr zuruͤckgelegt, einen Besuch abzustatten. Morgen geht die Königin dahin ab, und Se. Maj. wird uͤbermorgen dort eintreffen. Nach einem mehrtaͤgigen Aufenthalte zu Tullgaͤrn, werden diefe Erlauchten Personen sich nach Gripsholm begeben, um dort einige Zeit zu verweilen, wahrend dem der König einen Ausflug nach seiner nicht weit von dort ge— legenen Besitzung Erichslund, zu machen gedenkt. DW 417. Okt. Zur Vollendung des Göͤta⸗Kanals, ha⸗ ben die Stande, als Anleihe, noch ein⸗ . allemal 1,650, 000 Rthlr. Bko. aus der Bank bewilligt, welche diese Summe waͤhrend vier Jahren herzuschteßen hat. Der Kanal soll gegen Ende 1829 ganz vollendet, und im Jahre 1829 durchaus schiffbar feyn. Am Ufer des Kanals wird, in einer aͤußerst fruchtbaren Gegend, eine neue Stadt, die Motala heißen soll, angelegt. Schon haben sich über oo Personen gemeldet, um in derselben sich mit ihren Familien anzusiedeln. Der Grundriß der Stadt ist bereits mit sehr breiten Straßen, Trottoirs und Alleen, geraͤumigen Platzen und Maͤrkten, einem bequemen Hafen und Kai angefertigt. Die den Bewohnern bewilligten Immunitaͤten und Freiheiten, und ihre Entbindung von den Zwangs⸗Fesseln des Zunft⸗Wesens, locken Manchen, sein Hell in der neuen Stadt zu versuchen.

Die Koͤnigl. Propositton zur Abfindung Familie des vormaligen Koͤniges Gustav Adolf 1V., soll morgen an den Banko⸗Ausschuß gelangen. Die Summe, durch welche die ge⸗ sammte Foderung und der Anspruch dieser Familie an die Krone Schweden, sowohl fuͤr ihre ini Lande befindlichen Privat⸗Guüͤter, als auch fur die ihr, von den Standen bewilligte Appanage, getilgt he wnrde, belaͤuft sich auf anderthalb Millionen Rthlr. Schwe⸗

ch Bko.

Der von Konstantinopel zuruͤckkehrende K. Gesandte, Hr. v. Palin, bringt eine der schoͤnsten Sammlungen von antiken Müän⸗ zen mit, die, dem bloßen Metall⸗Preise nach, 20,000 Pfd. Sterl.

mit der erlauchten

werth seyn soll. Der Adels)tand he