1261 fahrens hatte derselbe eine relche Auswahl der schöͤusten Georgi⸗
nen-Bluthen zur Stelle gebracht, welche von den, im vorigen
Monat haufig stattgehabten Nacht- Froöͤsten, unversehrt gebltehen waren; bj des Feuerungs⸗ Baumeisters Büttner hieselbst, über die Selbstfertigung des känstlichen Duͤngers, Poubrette und Urgte genannt; des Gaͤrtners Peters hieselbst, über den Unterricht der Schullehrer auf den Dörfern in der Ybst⸗Kultur; h. des Lriggs⸗ raths Lieder, uͤber die Gärten der Alten; e) des Bürgermeisters Wiederhold in Hoöͤrter, uͤber die Krankheiten der Obst⸗Baͤume; h ein Aufsatz des Predigers Benade in Hoyerswerda, über einige, von ihm erzogene Kern⸗Obst-Sorten, von denen derselbe eine Partie eingesandt hatte. . ö
Da des Königs Majestaͤt, mittels Allerhoöͤchster Kabinets-Ordre vom 20. Aug. d. F, die Errichtung einer Gaͤrtner⸗Lehr-Anstalt in Neu⸗Schoͤneberg, und einer Landes- Baumschule in Potsdam, un⸗ ter Mitwirkung des Vereins zur Befoͤrderung des Gartenbaues, nach dem vorgelegten Plane zu genehmigen geruht hatten; so ward der Inhalt der, von den Koͤnigl. Ministerien der Geistlichen, Unterrichts- und Medicinal⸗Angelegenheiten, und des Inneren abgefaßten Statuten beider Anstalten, insbesondere aber dasjenige, was die Konkurrenz des Vereines betrifft, der Gesellschaft mitge⸗ theilt, und sodann zur Wahl derjenigen Mitglieder des Vereines
eschritten, welche bei der Organisation und Verwaltung beider leren zunaͤchst Theil nehmen, und einen besondern Ausschuß des Gartenbau⸗Vereines bilden werden. ; . 3. Vorgezeigt wurden noch ) von dem Gutsbesitzer v. Tres⸗ kow zu Friedrichsfelde, ein Pfirsich⸗Baum, welcher in diesem Jahre aus dem Kerne gezogen, und nach der Veredelung einen Trieb von 3 Fuß Hoͤhe gemacht hatte; P) eine vom Hof⸗Gaͤrtner Fintel⸗ mann erzogene Bastard⸗Pflanze von Erodium incarnatum und PFelar- gonium tricolor, in Bluͤthe stehen d. .
Breslau, 29. Okt. Die hiesige Neue Zeitung berichtiget den von ihr, uͤber die Standbilder der 12 Apostel gelteferten (und in die St. Z. S. 12435 aufgenommenen) Artikel dahin, daß die Gyps⸗ Abguͤsse dieser Kunstwerke, nicht in Berlin gefunden worden, son⸗ dern daß sie aus Baiern dahin gekommen seyen. Auch hat keine Vachbildung derselben im verjüngten Maßstabe stattgefunden, noch statt finden duͤrfen, indem die Urstüͤcke völlig dieselbe Hohe haben, wie die hieher gelangten Abguͤsse, und wie die in Bronze, welche das Altar⸗Gelaͤnder der Domkirche in Berlin zieren. Ofe Urstuͤche sind namlich J Fuß 11 Zoll hoch — Der Prof. Dr. Klose hieselbst, hat die Almanach - Literatur mit einem Taschenhuche für Hypo⸗ chondristen bereichert.
Burg stall (Reg. Bez. Magdeburg), 28. Okt. Heut starb hier wohl der aͤlteste Husar in der Preußischen Armee, der Inva⸗ lide Dohse, im 100ten Jahre seines Lebens. Vom siebenjaͤhrigen Kriege hatte er fuͤnf glorreiche Denk-Zeichen, Hieh⸗ und Schuß⸗ Wunden, die ein ehrendes Zeugniß gaben, daß er fuͤr seinen gro— ßen Konig den Tod nicht gescheut habe, Am Abende seiner Tage gerieth er in die bitterste Armuth, bis die Magdeburger Zeitung auf den alten Mann aufmerksam machte. Da kamen denn freundliche Gaben von allen Orten her, und diese, so wie die monatliche Un⸗ terstuͤtzung, die er von der Milde seines Koͤniges erhielt, heiterten ihm den letzten Rest seiner langen Laufbahn hienieden auf, daß er zu⸗ frieden, und mit stillem Gebet fuͤr alle die verschied, die seiner mit Liebe kö. Seine einzige hinterlassene Tochter ist erst vierzehn Jahre alt. be ntrfe , 27. Okt. Heut wurde zu einer neuen Schule fuͤr die katholische Gemeinde hieselbst, in Gegenwart der Kreis⸗ und Stadtbehbrden, so wie der katholischen Geistlichkeit und meh⸗ rerer katholischer Gemeinde⸗Glieder, der Grundstein gelegt. Die dabei stgttfindenden Feierlichkeiten waren um so erfreulicher, als sich auch bei dieser Gelegenheit, der Gemeinsinn der hiesigen Be⸗ wohner wiederum an den Tag gelegt hat, — Schon laͤngst war die Vergrößerung der katholischen Schule als ein dringendes Beduͤrf⸗ niß anerkannt, da der Raum der jetzigen Schule zu be⸗ schraͤnkt, und uͤberhaupt das jetzige in Verfall gerathene niedrige Gebäude an einer unfreundlichen, und für die Gesundheit der Lehrer und Kinder nachtheiligen Stelle liegt. Mehrere katholi⸗ sche Bewohner der Stadt traten daher zusammen, und subscribir⸗ ten zum Behufe des Neubaues, der zu 6400 Rthlr. Preuß. Kour. verdungen ist, eine Summe von nahe an 100 Rthlrn. freiwillige Beitraͤge. Das alte Schulgebaͤude wurde zum Betrage von 1335 Rthlrn. verkauft. Der hienach zum Baufond noch fehlende Be— darf wird von der hier errichteten Sparkasse, gegen Zinsen vorge⸗ schossen, und dieser Betrag alljaͤhrlich, mit Zustimmung des Stadt⸗ Rathes, von der ganzen Gemeinde Elberfeld, durch Beinahme auf den Etat der Stadt, theilweise der Sparkasse, ruͤckerstattet. Die Baustelle war bereits i. J. 1820, fuͤr den Preis von 1530 Rthlrn. angekauft, und diese Summe aus den, fuͤr die Baulichkeiten der katholischen Schule i. J. 1go5 abgehaltenen Kollekte noch vorraͤ⸗ thigen 615 Rthlrn., der noch fehlende Bedarf aber, ebenfalls mit Zustimmung des Stadtrathes, damals schon aus der staͤdtischen Kasse entnommen und bestritten worden.
Klitschdorf (Reg Bez. Liegnitz, 1. Nov. In diesen Tagen stand im Graͤflich Solmsschen Wildgarten, der Stallknecht Schulz auf einem Baume, um Aepfel abzunehmen. Er hatte kaum eine Par⸗ tie gepflückt, und sie unter den Baum gelegt, als ein Zehn⸗-End⸗ ner sich einfand, um ihn der Mühe, die Aepfel nach Hause zu tra⸗ 6. zu uͤberheben; der Schulz rief dem naͤschigen Hirsche zu, allein ieser ließ sich nicht stoͤren. Er mußte vom Baume steigen, um ihn fort zu jagen; doch kaum war er wieder auf dem Baume, als der Hirsch sich auch schon wieder unter demselben befand. Jetzt stieg der Schulz herab, und wollte den ungebetenen Gast mit Ge⸗ walt vertreiben; der söinsch aber stuͤrzte wuͤthend auf ihn ein, und stieß ihm das Geweih mit solcher Kraft in den Unterleib, daß der unglückliche lautlos z Boden sank. In demselben Augenblicke eilte die in der Naͤhe befindliche Frau des Schulz herbei; aber weder sie, noch 17 unterdessen hergekommene Personen waren im Stande, das aufgebrachte Thier von dem Gegenstande seiner Wuth abzubringen. Erst als man mehrere Hunde auf dasselbe gehetzt, und ihm mit brennenden Besen zusetzte, gelang es, den Schulzen frei 4 machen. Der Graf erschoß den gefaͤhrlichen Zehn⸗Endner gleich nach seiner Rückkehr. Der Schulz liegt an 15 boͤsen Wun⸗ den fast ohne Hoffnung darnieder.
Landsberg a. d. W., 31. Okt. Uebersicht des Verkehrs mit Wolle waͤhrend des vom gosten bis incl. den 25sten Oktober 1823 hieselbst abgehaltenen Wollmarktes:
Woll⸗ Arten (den Stein zu 2 Pfd) Saß
Estra Feine, Mitle, Ge
Nach dem ameg. J ;
ringe. 1
ö .
d. J. abgehaltenen
Wollmarkte blieben
lagern 2 719 3101
Vom 20. bis incl. 25.
Okt. d. J. sind hier
. 1
1
Summa... Davon sind verkauft und weiter gegangen
Es blieben am 2 Okt. d. J. lagern — 1 42 74 . 982 2150
Die Preise waren im Durchschnitt: Extra feine 18 Rtht 96 Feine 10 Rthlr., Mittle 6 Rthlr. is Gr., Geringe z 20 r.
Müncheberg (Reg. Bez. Frankfurt), 6. Okt. Heute ten wir hier ein Fest, welches unsere Herzen in der Ruͤcke rung mit eben so wehmuͤthtgen, als fuͤr die Gegenwart un kunft mit den dankbgrsten und wahrhaft religieusen Gefuͤhle fuͤllte. Unser ehrwuͤrdiges evangelisches Gotteshaus ward nach einer langen bitteren Entbehrung von siebenzehn — fuͤt besonders, zum Theil sehr verhaͤngniß vollen — Jahren, dur Gnade unseres huldreichen, allgeliebten Monarchen, nach trefflichen Zeichnung des Geheimen Ober-Bauraths Schinke dergegeben, und die des erhabenen Gegenstandes wuͤrdige ward durch die frommen Worte, welche unser Superintenden der treue Gefaͤhrte unserer erlittenen Drangsale, bei dieser genheit sprach, noch mehr erhoͤht.
Der uralte Thurm, eine ehemalige Zierde unserer Kirche der hiesigen Gegend, hat, vom Blitzstrahl zweimal stark beschk abgetragen werden muͤssen, und mit seinem Verluste bedalerm! das Verstummen unseres herrlichen Gelaͤutes.
100 621 1 661
Soo ] 2372 1 3121 1 5993 1 2
. ö 100 J 1121 J 4091 ] 3782
909 100 700 3344 2800 ] 6944 3 1 21
ward vor 380 Jahren gegossen, und hat eine ausgezeichnet Form. Das ganze Gelaͤure steht jetzt, seine Bestimmung verfen im inneren Raume der Kirche. — Der bisherige reformirte g ger hieselbst ist zum zweiten Prediger an unserer evangess Kirche ernannt worden, und stehet diesem Amte bereits vor.
Stettin, 1. Nop. Noch in diesem Herbste wird hier Koͤnigl. Elementar⸗Schiffahrt Schule eroͤffnet, bei der zwei hg angestellt sind. Die Seeleute, welche sich zu Schiffern und S Leuten ausbilden wollen, erhalten in derselben unentgeltgshh Unterricht. .
Trebnitz (Reg. Bez. Breslau). Am 26. Okt. gingen i nig Minuten, acht gefüllte Scheunen hier in Feuer auf; die g henden Funken bedeckten die ganze Stadt, und sie ware icht Winde, der den Flammen ⸗Regen uͤber Markt und Gassen ohne Rettung verloren gewesen, haͤtten nicht die Anstrengm der Buͤrgerschaft, und die Huͤlfe der herbeieilenden Nachbarsth der drohenden Gefahr bald Schranken gesetzt. Der Land Freiherr v. Roͤll, die Kommunen Prausnitz und Koschnewe, biele andere Maͤnner von Trebnitz und der uümgegend, haben sih die Erhaltung der Stadt ein uns unvergeßliches Verdtenst erww
Trier,. Nach Beendigung des Schuljahres haben die lichen Pruͤfungen am hiesigen Gymnasium und am Schullch Semingrium zu St. Matheis, so wie die Preis-AustheilungM die verdientesten Schuler stattgehabt. 1
Berlin, 3. Nov. Land⸗Frachtsaͤtze, zu welchen, nach n der Schaffner, verladen worden. Der Ctnr. nach Aachen . M Breslau 15 Rthlr.; Danzig 23 Rthlr.; Duͤsseldorf 4. Rihlt, bing 33 Rthlri; Frankfurt a. M. 57 Rthlr.; Frankfurt a.
2 RNthlr.; Glagau 11a Rthlr.; Guͤstrow (in Golde) 2 9 Halle 13 Rthlr.; Hamburg (in Golde) 2 Rthlr.; Koöͤnigsss Rthlr.; Konitz 23 Rthlr.; Krossen 3 Rthlr.; Leipzig 1 Nh Liegnitz 3 Rthlr.; Luͤbeck (in Golde) 135 Rthlr.; Magdehm Rthlr.; Marienburg 47 Rthlr.; Marienwerder 45 Rthlr.; NR berg 33 Rthlr; Posen 15 Rthlr.; Prag 3 Rthlr.; Reichen 13 Rthlr.; Rostock (in Golde) 2 Rthlr.; Stargard 1 Rthlr. 6 tin 14. Rthlr.; Stolpe 1 Rthlr.; Stralsund (in Golde) 2 J Warschau 55 Rthlr.; Wien 6 Rthlr.
Königliche Schau spiele.
Donnerstag, 6. Nov. Im Schauspielhause: Der Verrh Lustspiel in 1 Aufzuge, von Holbein. Hierauf: Die Galch 3 oder . . n mr Alderon, Melodram
eilungen, nach dem Franzoͤsischen, bear Th.? Musik von , n. . . 1 m enn mr, ,,. J. Freitag, 7. Nov. Im Schauspielhause: Der Freischuͤtz, in 3 Abtheilungen, von F. Kind. Musik 3 K. 5. 69 g
Sonnabend, 8. Nov. In Potsdam: Er wird zur Hochöeh beten, Lustspiel in Aufzuge, von L. Robert. Hierauf: Mi Quadrat, Lustspiel in Aufzuge, nach dem Franzoͤsischen bes tet von K. Blum. Dann: Welcher ist mein Vetter? Lustspi 1 Aufzuge. (Neu einstudirt. Und: Tanz.
Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung. Nov. A. , 87 S. * strüb, Wind. Nov. 2 S.. heiter, Nachtsrost.
D. strüb, Wind. sritb, gelinde. hell, dünne Streif wo Sonnen schein, angeneh
Redakteur Hel
5. Nov.
o g. Es gehoͤrte ann vorzuͤglichsten in der Mark. Die groͤßeste der Glocken wiegt oc
puhblicus im Departement des Kammergerichtes bestellt
Allgemeine
—
zus Stuck. Berlin, Sonnabend den sten November 1823.
154 —
Amtliche Nachrichten.
n des Tag .
Geine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Regierungs-Vice— sidenten Troschel zu Liegnitz, den Rothen Adler-⸗Orden er Klasse zu verleihen geruhet.
Des Koniges Majestaͤt haben geruhet, am 21. Okt., dem It. Grafen Schaesberg beim Zten Bataillon 17ten Land⸗ Regiments, den Karakter als Major beizulegen, und am Bft., den Oberst-Lieutenant v. Stockhau en, Komman— des 11ten Infanterie⸗Regiments, zum Militair-Gouver— r bei des Prinzen Albrecht von Preußen K. H. zu er—
Der beim hiesigen Stadtgerichte stehende Justiz⸗Kommis— us Christian Eduard Behrendt, ist zugleich zum Nota—
den.
Im Bezirke des K. Konsistoriums zu Stettin, ist der Rektor Tornow in Anklam, zum Pre⸗ in Torgelow, Ferdinandshoff und Liepe befoͤrdert worden. Im Bezirke der K. Regierung zu Merseburg, ist dem General-Pachter der Domaine Lich⸗
rg, Amtmann Sander, das Praͤdikat eines Koͤnigl. Ober⸗ ztmannes ertheilt, und zu Stettin, ; elben Stelle auf 12 Jahre wieder erwaͤhlt; der Haupt⸗-Amts⸗ trolleur Marquardt in Kolberger⸗Muͤnde zum Haupt⸗Steuer⸗ tz⸗Rendanten in Stargard a. d. Ihnag; der Jaͤger Leisterer Fäger- Korps, zum Unter⸗-Foͤrster im Heinersdorsser Reviere; Felbwebel Grenz im Jaͤger-Korps zum Unter⸗Foͤrster in Stein⸗ g im Kehrberger Reviere, und der Lieutenant Wagner bei Landwehr zum Steuer-Aufseher in Treptow a. Tollensee, be⸗
ert worden.
Durchgereist: Der Kaiserlich Russische Kammerjunker und
atsons-Sekretair, von Lomonosoff, als Kourier von Paris
St. Petersburg. . . Der Koͤnigl. Spanische Kabinets⸗Kourier Sgenz de Miera,
Wien nach St. Petersburg.
Zeitung s-Nachrichten.
k
Paris, zo. Okt. Der kommandirende General in Brest mel⸗ dem Kriegs⸗Minister, unterm gestrigen Datum, daß das, aus 2 ien⸗Schiffen, 5 Fregatten und 2 Korvetten bestehende Geschwa⸗ das unter den Befehlen des Vice-Admirals Duperrés am 17.
I. Kadir verlassen, am 268sten vor Brest angelangt sey, und
General Ambrugeae mit 1400 Mann von der Koͤnigl. Garde dio Mann des æten leichten Infanterie⸗Regimentes heruͤber⸗ er habe. Die Truppen sollten heut, den Zosten, ausgeschifft
Eine Koͤnigl. Verordnung vom 27. d. M, bestimmt, daß die ter⸗Offieiere und Gemeinen, die durch das Gesetz vom 10. April U Veteranen⸗Dienste einberufen worden waren, unverzuͤg⸗
wieder in ihre Heimath entlassen werden sollen. Die Englischen Journale hatten vor einiger Zeit erzählt, daß Bonpland, korrespondirendes Mitglied der Akademie der Wis⸗ schaften, von den Truppen des Doktors Franecig, obersten Di⸗ tors von Paraguay, in die Gefangenschaft geschleppt worden Die Ursache zu dieser gewaltsamen Handlung sollte die An⸗ nzung des Paraguay⸗Krantes (ils Paragua),4, durch Hrn. Bon⸗ nd, in Corrientes, unweit der Graͤnze des unter Franeig ste⸗ den Gebietes, gewesen seyn. Neuere Briefe aus Monte⸗Video, t der Moniteur, enthalten indessen die beruhigendsten Nachrich⸗ über das Schicksal dieses beruͤhmten Naturforschers; sie versi⸗ rn, daß Hr. Bonpland sich in Paraguay in einer sehr guten Be befinde, und sich seinen Nachforschungen im Gebiete der Na⸗ geschichte mit dem regen Eifer widme, wovon er . seiner 8 e f m lan n v. Humboldt bereits so vielfältige Be⸗ 9. von einigen Tages⸗Blaͤttern publicirte statistische Ueber⸗ es Flaͤchenraumes und der Bevölkerung der verschiedenen
der Syndikus Voß zu Treptow a. d. R. zu
Provinzen Amerikas vom Freiherrn Alexander von Humboldt, sst ein bloßer Auszug des dritten Theiles der, von diesem beruͤhm⸗ ten Reisenden binnen Kurzem zu erwartenden „Geschichtlichen Dar⸗ stellung einer Reise in den Aegquinoktial⸗Gegenden der neuen Welt.“ Obgleich Hr. v. Humboldt diese im Auslande und gegen feinen Willen gemachte Ankuͤndigung tadelt, hat er doch einige in der Uebersicht enthaltene Irrthuͤmer in folgender Art berichtigt.
1) Die Spanisch⸗Amersikanischen Besihungen (Mexiko, Gua⸗ timala, Kuba, Portoriko, Kolumbia, Peru, Chili und Buenos⸗Ay⸗ res) enthalten auf , von 371,380 Quadrat⸗ , (wovon 20 auf einen Grad), eine Bevölkerung von 16,735, 000
eelen.
2) Die Portugiesisch⸗Amertkanischen Besitzungen (Brasilien), auf 256,990 Quadrat⸗Lieues, 4 Millionen Seelen.
3) Bie Englisch⸗Amerikanischen Besitzungen (Vereinigte Staa⸗ ten) auf 174,300 Quadrat⸗Lieues, 10, 220,00 Seelen.
Unter dem Titel „Topographie medicale de Paris“ ist hier eine Schrift des Dr. Med. Herrn Lachaise erschienen, worin er die ortlichen Krankheiten der Bewohner dieser Hauptstadt und deren Ursachen untersucht, und die Mittel, ihnen vorzubeugen, angiebt.
In dem heutigen Journal des Debats liest man nachstehenden Artikel: „Es ist natuͤrlich, daß das Publikum die Resultate der in Spanien vorgegangenen großen Begebenheiten kennen zu ler⸗ nen wuͤnscht; man sollte dabei aber vernuͤnftig genug seyn, sich zu sagen, daß diese Resultate sich nur allmählig entwickeln kön⸗ nen. Der Telegraph kann uns wohl die Nachricht von einem Siege, nicht aber die Artikel eines Traktates mittheilen. Warum verlangt man, daß wenige Tage ngch der Einnahme von Kadir, auch schon alle Angelegenheiten in Spanien beendigt seyn sollen? Was wir schon jetzt versichern können, ist, daß die Rathschlaͤge des Röniges und des Herzogs von Angouleme, einen gluͤcklichen Ein⸗ gang gefunden und troͤstende Resultate gehabt haben, so, daß die aus dem Hafen von Santa Marta, u. aus eres u. Sevilla erlassenen, und den von Revolutions⸗Maͤnnern so grausam aufgeregten Leidenschaften, unvorsichtiger Weise bewilligten Dekrete, bereits nach den Rathschlaͤgen einer ruhigeren und großmuͤthigeren Poli⸗ tik modifieirt worden sind. — Man beschaͤftiget sich jetzt mit einer Konvention, welche die militairischen Verhaͤltnisse Frankreichs und Spaniens ordnen soll. Die Bedingungen derselben werden, ohne Frankreich laͤstig zu seyn, Spanien so viele Vortheile gewaͤhren, daß unsere befreite Nachbarn nur eine Wohlthat mehr darin erblicken wer⸗ den. — Wir haben schon gesagt umd wiederholen es hier: das von unse⸗ rem Könige gegebene Beispeel wird nicht verloren seyn; es wird in Spanien eine dauerhafte und gemaͤßigte Monarchie zu Wege bringen, und ihm die Erhaltung seiner Ehre und des oͤffentlichen Ver⸗ trauens, so wie die Wiederherstellung der Ordnung und mithin das Wiederaufbluͤhen des Staats⸗Kredits sichern. — Ran den wir die achtungswerthe Ungeduld derjenigen beruhigt haben, die das Gluͤck Spaniens wollen, bleibt uns noch uͤbrig, die Luͤgen derer zu widerlegen, welche durch Ausstreuung von Besorgnissen aller Art, Zwietracht zu erregen suchen. Gewisse Leute versichern z. B, daß England die unabhaͤngigkeit der Spanischen Kolonien aner⸗ kannt, und diese Anerkennung sogar allen Europaͤischen Maͤchten angezeigt habe. Wir erwiedern hierauf vorerst, daß dies nicht wahr sey. Das Englische Ministerium mag, nach langer Berath⸗ schlagung, die Nothwendigkeit anerkannt haben, in den Haupt⸗ Häfen des Span. Amerikas, Agenten zu ernennen, und den sehr ausgedehnten Handel Brittischer Unterthanen in diesen Gegenden zu beschuͤtzen. Es hat jedoch fiene eff um Alles, was als eine Aner⸗ kennung de facto der durch sich selbst fuͤr unabhaͤngig erklaͤrenden Ame⸗ rikanischen Staaten ausgelegt werden koͤnnte, zu vermeiden, in den, jenen Agenten mitgegebenen Kreditiven sich der Formel bedient; Den aännern, die in Mexiko, Buenos ⸗Ayres re.
Macht und Gewalt haben. Mithin ist die oben erwaͤhnte Ankuͤndigung einer Anerkennung nicht nur nicht geschehen, son⸗ dern die Anerkennung selbst hat auch gar nicht stattgefunden. Und wer sollte auch glauben, daß England eine Frage von so hoher Wich⸗ tigkeit so auf einmal entschieden haben wurde da doch die foͤrm⸗ liche Aufnahme von 5 bis 6 neuen, etwa 127 Mill. Seelen zaͤhlen⸗ den Staaten unter den Rang der ubrigen Maͤchte, ein Ereigniß waͤre, welches das politische Gleichgewicht unter den Nationen bedeutend veraͤndern mußte. Man muß gar keinen Begriff von Geschaͤften haben, und das innige Einverstaͤndniß zwischen allen Kabinetten gar nicht kennen, um zu glauben, daß ein Staat uͤber eine Frage allein entscheiden werde, die alle Staaten angeht: eine rage, die ohne Zweifel der Gegenstand einer feierlichen, gemein⸗ chaftlichen Diskussion werden wird, und bei welcher Spanien doch nothwendiger Weise wohl zuerst wird zu Rathe gezogen wer⸗ den muͤssen. Was die sehr unbedeutende Expedition anbetrifft, die in diesem Augenblicke in England ausgeruͤstet wird, so hat sie au⸗
nach den Engl. Kolonien, und namentlich ngch Demerary zu füh⸗ ren, wo der Aufstand der Schwarzen an sich selbst nicht minder gefährlich als beünruhigend fuͤr die Antillen ist, da er Verzwei⸗
zungen dafelbst zu haben scheint. — Die Hoffnungen der sterben-⸗
.
genscheinlich keinen andern Zweck, als etwa 2 oder 3 Regimenter
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