1823 / 139 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 20 Nov 1823 18:00:01 GMT) scan diff

1305 Breslau. Auf den, am 7. Okt, zu Namslau abgehaltenen Vieh⸗Markt wurden aufgetrieben und davon verkauft 388 Pferde 4 101 534 auslaͤnd. Ochsen 677. 173 inlaͤnd. . 54 446 Küͤhe 105 1900 Schweine 1095 212,906 Hammel. 19 ,i3h.

Die Schlacht⸗-Ochsen galten 46 bis g, Zug Ochsen 11, Kuͤhe 7 bis 10, Schweine 5 bis , Hammel bis 3 Rthlr,

Die Nachfrage nach Zink, so wie nach Leinwand dauert fort; von letzterer wird besonders die feine Waare gesucht, und um 12 bis 2 Rthlr. pro Schock, gegen die Fruͤhjahrs⸗Preise höher bezahlt.

Am 4. Okt. ward in der hiesigen St. Elisabeth⸗Kirche, ein Juͤ⸗ discher Kaufmann getauft.

Die Katholische Stadtschule zu Frankenstein ist durch eine neue Klasse erweitert, und ein fuͤnfter Lehrer angestellt worden.

Am 19. Okt. wurde die neuerbaute Schule zu Peisterwitz, Oh⸗ lauer Kr., und am 22sten zu Ober⸗Mittel⸗Faulbruͤck, Reichenbacher Kr., . massiv neu erbaute evangelische Schulhaus feierlich ein⸗ geweiht.

Der hier kürzlich verstorbene Kaufmann Bruͤckner hat in sei⸗ w der hiesigen Armenverpflegung 75,000 Rthlr. ver⸗ macht. Erfreulich ist es, zu bemerken, wie durch regelmaͤßigen Volks— und Schulunterricht, das sonst im großen Haufen geltende Vorur⸗ theil gegen Rettung der Ungluͤcklichen, die sich selbst das Leben zu nehmen beabsichtigen, jetzt fast allgemein verschwunden ist. Ein Maurer⸗Lehrling der sich zu Neu⸗Scheitnig erhaͤngt hatte, wurde von der Drucker-Frau Geisler und der Koͤchin Kudras losgeschnit⸗ ten und ins Leben zuruͤckgebracht. Eben so ward ein Schneider⸗ Geselle, der sich auf gleiche Weise hier in der Stadt hatte entlei⸗ ben wollen, noch lebend vom Fleischer Schandgu losgeschnit⸗ ten. Ein Unbekannter, der sich hier in eine mit Wasser angefuͤllte Grube gestuͤrzt, wurde vom Zimmer⸗Gesellen Greultch, noch fruͤh genug herausgezogen und ins Hospital gebracht, und ein Glaser⸗ meister, der in die Oder gesprungen, ward von den Schüifferknechten, Eichold und Bendig gerettet, als er eben untersinken wellte. Im Okt. ereigneten sich im hiesigen Reg. Bezirke 3 Feuersbruͤnste.

Habelschwert (Reg. Bez. Breslau), 6. Nov. Am gzosten v. M. Abends in der achten Stunde, brach in dem, vor dem hiesi— gen Wasserthore jenseit des Neiß⸗Flusses belegenen, dem Fleischer⸗ Meister Anton Heinold gehoͤrigen Gasthause, ein Feuer aus, das der furchtbar wuͤthende Wind mit solcher Schnelligkeit verbreitete, daß in einer Viertelstunde ein großer Theil der Wasser⸗Vorstadt, die ganze innere Stadt (bis auf das Rathhaus, die katholische und evangelische Schule und 6 Buͤrgerhaͤuser) und endlich auch die ganze Glazer Vorstadt in Flammen standen, denen selbst die zweckmaͤßigsten Loͤsch⸗Anstalten keine Graͤnzen setzen konnten. Nur in der Flucht hat der größte Theil der Inwohner Habel— schwerts, seine persoͤnliche Rettung finden koͤnnen, und von de— nen, welche in der Stadt zuruͤckgeblieben waren, haben mehrere die Sorge fuͤr ihre Habe und ihre Familie mit dem Tode buͤßen müssen. Siebenzehn Menschen, welche sich durch das, uͤber die Stadt aus gebreitete Feuer-Meer nicht mehr durcharbeiten zu koͤn⸗ nen glaubten und in ihren Hauskellern ihr Leben zu retten hoff— ten, wurden aus denselben fuͤr todt herausgetragen, davon jedoch nur 3 gerettet; an den llebrigen blieben die angestrengtesten aͤrzt⸗ lichen Bemuhungen gaͤnzlich ohne Erfolg. Ein sehr braver Buͤr⸗ ger, dessen Vater den Erstickungs Tod gestorben, wurde einige Tage nach dem Ungluͤck, aus den Truͤmmern seines zusammenge— sfuͤrzten Hauses, leblos und ganz verstuͤmmelt hervor gezogen. Ei⸗ nige Menschen, zu sehr hetroffen von dem Brande, sind bald nach diesen ungluͤcklichen Ereignissen mit Tode abgegangen, und viele andere ligen, mehr oder weniger beschaͤdigt, oder in Folge des Schreckens und der Angst, gefaͤhrlich krank danieder. Drei Vorwerke, 176 Buͤrgerhaͤuser, 26 Hinterhaͤuser, a2 Scheuern, 33 Staͤlle, 6 Schoppen, die Hospital⸗Kirche und das Hospital-Wohn⸗ haus, das Krankenhaus, die erst vor einem Jahr neu erbaute evan— gelische Kirche, die katholische Gloͤcknerwohnung und das Maͤdchen— Schulhaus, wurden durch die Flammen ganz zerstoͤrt, die katholi— schen Pfarr⸗Wohnungen hingegen und die Kirche sehr beschaͤdigt.

Vlele hundert Menschen, durch dieses Ungluͤck voͤllig verarmt, ohne Obdach, ohne Mittel zum Erwerb und mitunter ohne ge⸗ höͤrige Bekleidung, sehen, bei der Naͤhe des Winters, der traurig— sten Zukunft um so mehr entgegen, als die Wunden noch zu fuͤhl⸗ bar waren, welche der im J. 1800 von der hiesigen Stadt erlit⸗ r aͤhnlich große Brand und der vorgewesene Krieg geschlagen

en. Groß sind die Gaben, welche der Wohlthaͤtigkeitsinn von nah und fern, selbst vom Auslande, zur e,, . Abhuͤlfe der Voth, den Ungluͤcklichen spendet; allein groß ist auch die Zahl der Huͤlfbeduͤrftigen, und viel, sehr viel wird erfodert, wenn die Stadt nicht zum groͤßten Theil eine Ruine bleiben soll. Kreuznach, 11. Nov. Der hiesige Weingewinn ist verschie⸗ den; Einige aͤrndteten beinahe so viel, Andere weniger als im vo⸗ rigen Jahre. So verhaͤlt es sich auch mit der Gute; einige Ge— meinden haben, aus Besorgniß baldigen Frostes, sehr fruͤh, an⸗ dere viel spaͤter gelesen, und letztere wohl mitunter mehr Vortheil davon gehabt. Von Kauf und Verkauf ist noch nicht viel zu hö— ren. Die Gaubewohner sollen aͤußerst wohlfeile Preise stellen; ie fert haben uns hoffentlich eines viel besseren Preises zu Liegnitz, 11. Nov. Heut, als am Stiftungstage der v 8 E j —⸗ 1 on Kaiser Joseph L., i. J. 1709. gegruͤndeten R l Gen hieselbst, fand die Einweihung des neuen Lehr⸗Lokale statt. Zur Erdffnung dieser Feler hatte sich eine zahlreiche Bersammlung in den bishe— rigen Lehrzimmern eingefunden, vor welcher Professor Dr. Schulze den Zweck des heutigen Festes entwickelte und von den bisherigen Auditorten Abschied nahm. Hierauf verfügten sich saͤmmtliche An⸗ wesende, in einem Zuge uͤber den Akademie-Hof nach dem neuen Lehrgebaͤude. Am Haupteingange desselben erbffnete der Re⸗ gterungs⸗Chef⸗Praͤsident von Erdmannsdorf, mittels der ihm uͤber⸗ reichten Schluͤssel, die Thuͤr des einzuweihenden Hauses, und der

tiger Chor folgte. Nach dlesem entwickelte der Stifts⸗ demie⸗Direktor, Hauptmann von Briesen, den . und

der Entstehung des Instituts bis zur gegenwartigen Zeit wurden von drei 3öͤglingen, Vortraͤge in , und Lateinischer Sprache gehalten. Vortragen wurden durch eine Kantate ausgefüllt, gedichtet Professor Franke, komponirt von Köhler in Zuͤllichau. Den Hi der Feier ich eis in gar ein Vortrag des Studien Ii . Be Be 5 * ö „uber die Veredlung des Menschen durch Ww Oppeln. Das, vor einigen Jahren, durch boshaft stiftung, eingeaͤscherte Armenhaus zu Krentbur 1. 12 Seiner Majestaͤt des Koͤniges, so weit herge f

werden konnte.

20 Jahren zur katholischen Religion uͤber.

Der Landes Deputirte des Alt- Gubener Kretses, Fr v. Kleist, zu Tzernowitz (Reg. Bez. Frankfurt), macht, zum h der Schaͤferei⸗Besitzer, folgende Mittheilung bekannt: Vielfältige Versuche haben mich belehrt, daß die gewöhnliche ur Drehkrankheit der gehörnten Schaafe in hiesigen Gegenden, zwei, im 6 unter der Stelle des Hernansatzes, sich erzeugende dicke Maden von un, s Zoll Länge sind, die zuvörderst das Riark der Hornwüurzel auszeht, dann in das Gehirn zurückkehren, und bis zum Scheitel die Zersthr un ben vollenden, woraus, wenn sie dort zusammentreffen, und die Rückn ven angreifen Kreuzdrehen entstehen, Die Erweichung der Hirnschgl Mitte des Kopfes, und die unter derselben entstehende Wasfer-Blafe, sin und nicht Entstehung der Krankheit, sie hat dann ihren höchsten Grad Ich ließ daher bei den ersten bemerkbaren Symptomen der Krankheit, hörnten Schaafen, ganz nahe am Kopfe, die Hörner wegsägen u. sie tücht— bluten, und erhielt dadurch vollkommen gesunde muntere Schaaf De der außeren Luft, welche durch die Nasen- und Hornrshren das Reh streicht, tödtet den im verschlossenen Raume erzeugten Wurm, und rein Gehirn dergestalt, daß, nach mehrjahrig fortgefetzter Beobachtung kein unbeschadet der eingetretenen Verknöcherung des Hornes, vr ngekomnn Auch das sogenannte de Neyrgesche Mitte hade ich bei ungehörn ten En an diesen beiden Stellen des Horngnsatzes, aber nur mit ab ech fein dem] angewandt. Den Grund davon suche ich in zu schneller Schlieszung der 9

Wech sel⸗, Geld⸗ und Fond s-Kourse.

Hamburg, 14. Nov. Amsterdam k. S. 1043 ' * 9 . 2. O. 5 1095 pCt., mit 3 besser begehrt. London k. 6. Mon. 36 Schill. 9 Den,, mehr Briefe als Geld. Paris 2 V., Schill, mit * besser begehrt. Bordeaux 2 Mon . , k. S. 248 pCt. Breslau 6 W. 403 2 Mon. 3 uͤber not. Kours sehr t. Men in 3 , . Kours sehr begehrt. Wien in q burg 5 W. 148 pCt., Frankfurt 6 W. not. Kours zu lassen. St. Petersbur Diskonto 3 pCt. Louisd'or 1 Mrk. 33 Schi, zu lassen. Daͤn. Grob Kour. 1253 pCt. Hamb.! ,,, pCt. Neue 3 Stuͤcke fuͤr voll os pCt. ing. Stücte und 2563 pCt. Plaster 3 Mrk. 1 Schill,

149 pCt., 2 Mo

Hreus. Peänf: Werk. . ihit', arch fen, erk. 0 Ech. Preuß. Engl. Anleihe von 1818 p g3z pot Preuß. Engl. Anleihe v 55 .

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88 p 385 87 pCt. 12273 pCt., auf 31

1055 . 1033 pCt. Metalliques pr. kont. 817 21 ( ont. 97. gig pCt., auf 3 Mon

Russisch Engl. Anleihe von 1822 in 8 56 4 Den. pr. kont. 2 Saz. Zeaz ir in Tn, gien, s, In Fonds fand gar kein umgang statt.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 19. Nov. Im Opernhause: Die schoöͤne Möll komische Oper in 2 Abtheilungen. eue 36. , auf ein Divertissement, worin Hr. Carrey, erster So lotan zt Fönig. Fuhets e,, d

as de deux mit Dlle. Roͤnisch, und ein Pas de troi it Des Argus⸗Lemiere und Hrn. Hoguet tanzen wüde me Wegen Unpaͤßlichkeit der Mad. Schulz, kann die Oper:; Dorfsaͤngerinnen, heut nicht gegeben werden. . Mittwoch, ig. Nov. Im Schauspielhause: Er ist mein Seene aus dem Vendæekriege, in 1 Aufz, von K. Meißl. Hi Herrmann und Dorotheg, Idyllisches Familiengemaͤlde in Ah lungen, nach Goͤthe's Gedicht, von Sr. K. Töpfer.

Meteoro logische Beobachtungen.; Barometer Therm. Hygr. Wind Witterung. I. gs 6.7 JS R T* ) 9 2 6 S. W. Sturm, Regengestöb F 2 * 9 stürmisch gebrochn. Hi M27 103 66* D- Wind, trüb. A. 2g 1 75 hell, fris

. 7 ell, frisch. F. 267 4 655 trüb. Meg? 56 70 A. 285 41“ 83* F. 265 4 89* Mer 37“ 95

14. Nov. 15. Nov.

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laͤnzende Zug begab sich in das große Auditorium, Hier b bi 16 mit einer Intrade von Blafe⸗Instrumenten, 2 ein enn

S. 1295 Zeile 73 v. 0. lies „e, der/ statt „ieder.“ Redakteur Hen

Gedruckt bei Hayn.

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dieses neuen Lehr- Lokale, und gab eine historische nebersicht

1. Okt. d. J. mit angemessener Feierlichkeit wiederum bel

Saarlouis. Am 26. Okt. ging zu Liesdorf eine Juͤdn 4

Freiherr von Kleist.“) 2 Audtenz zu ertheilen, und aus dessen Haͤnden sein neues

heditiv entgegen zu nehmen geruhet.

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Prag in elfectiv 6 W. 147 pCt., a 2 Mön. . Schill,

Schill, zu lassen. Gold al mare]

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Umsatz. Fein Silber 2 Mark 102 Schill. Silber iy

d uns mit Vertrauen entgegen gekommen.

Schuler des Herrn Bestrt,

gt. Am 6ten oder spaäͤtestens am 7ten werden alle feste

WUdnung in dieser Provinz daher als bewirkt ansehen,.“

J. ö. me, in Begleltung Ihres Ober⸗-Stallmeisters und der Graͤfin

Sonnenblicke, Wind 7 men. eg g. ; 3 ke, Win Peister der Stadt Luͤttich, mit ihrer Foderung wegen Auslie—

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Franz Die Pausen jwischs nl

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Bun ist durch die

Allgemeine

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aats⸗-Zeitung.

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139

Amtliche Nachrichten.

Kröni e des ages.

Se. Maj. der Koͤnig haben dem Prinzen Karl von ern, K. H., den Schwarzen Adler-Orden zu verleihen

het.

Des Köͤniges Majestaͤt haben gestern den schon fruͤher erselben Eigenschaft bei Allerhoͤchstdenselben beglaubigten iglich Portugiesischen außerordentlichen Gesandten und. be⸗ sächtigten Minister, Herrn Grafen v. Oriola, eine An—

Berlin, den 20osten November 1823.

Des Koͤniges Majestaͤt haben dem Kandidaten des Pre⸗ Amts, Richard Rothe, die erledigte Prediger⸗Stelle bei rhöoͤchstwero Gesandtschaft in Rom zu verleihen geruhet.

e it un g s8⸗ Nachrichten.

A 2

paris, 11. Rov. Ueber die nunmehr erfolgte Besejz— ig Barcelonas enthaͤlt der heutige Moniteur den nachste— hden amtlichen Bericht des Marschal Moncey, an den segs-Minister, aus Barcelona vom 4en d. M. (Man gl. damit den Art. Barcelona): „Die Franzoͤsischen Trup⸗ haben heut von den Forts und der Stadt Barcelona sitz genommen. Die Linlen-Truppen der Besatzung,. 5 bis jo Mann an der Zahl, sind in 4 Kolonnen nach den ih— angewiesenen Kantonnierungs-Quartieren verlegt wor—

. Man hat die noͤthigen Vorkehrungen getroffen, daß unterhalt gesichert, und die strengste Mannszucht von ih⸗ beobachtet werde. Ein Staabs⸗Offieier begleitet jede Ko⸗ jne. Die freiwilligen und gezwungenen Milizen haben ge— n die Waffen niedergelegt; ihre Zahl belaͤuft sich auf etwa Doo Mann. Die Festungswerke befinden sich uͤberall im besten ande. Ueber zoo Feüerschluͤnde aus Erz vertheidigten die lle. Man hat bedeutende Vorraͤthe, sowohl an Lebens, stteln, als an Kriegs-Munition gefunden. Die Bewohner Es hat fort—

und Alles verspricht

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Ihrend die groͤßte Ordnung geherrscht, s, daß sie nicht werde gestoͤrt werden. Der General Vasse— versieht die Geschaͤfte eines Kommandanten. Spanische feiere, die den Auftrag haben, die Ratifikationen der Ka— ulation den Kommandanten von Tarragona und Hostalrich zuzeigen, sind heut an dem Orte ihrer Bestimmung ange—

laͤze Kataloniens von den alliirten Koͤnigl. Truppen be— t seyn. Man kann die Wiederherstellung der Ruhe und

Gestern begab sich J. K. H. die Herzogin von Angou—

jn Béars, zu Pferde nach dem Kalvarienberge, um den lau der daselbst angelegten neuen Kirche zu besichtigen. Dem öbé v. Forbin-Janson, der es sich angelegen seyn ließ, uͤber les, was auf dieses gottesfuͤrchtige Unternehmen, dessen zschuͤtzerin J. K. H. sind, Bezug hat, Bericht abzustatten, ruheten Höͤchstdieselben Ihre besondere Zufriedenheit mit r Ausfuͤhrung und dem schnellen Fortschreiten des Baues erkennen zu geben.

Alle gestrige Journale hatten behauptet, daß die Burge—

rung des Herzens Gretrys, durch eine Königl. Verordnung om Fsten d. M. definitiv abgewiesen worden seyen. Diese lngabe berichtigt der heutige Monitenr dahin, daß der Staats— ath sich fuͤr inkompetent in der Sache erklärt habe, und die gedachte Verordnung, wodurch die Bittschrift der ßtadt Luͤttich verworfen wird, daher bloß uͤber eine Frage

Stuck Berlin, Donnerstag den 20 sten November 1823.

12. Nov. Vorgestern wurde der hiesige Griechische Geistliche, Hisicharis, ein Greis von 70 Jahren, und derselbe, welcher im Jahre 1514, in Gegenwart J. J. M. M. des Koͤ⸗ niges von Preußen und des Kaisers von Rußland, auf dem Platze Louis XV. den feierlichen Militair⸗-Gottesdienst hielt, in seiner Wohnung von einem Menschen meuchelmoͤrderisch uͤberfallen, dem er ein abgedrungenes Darlehn von 60 Fr. verweigert hatte. Als man auf das Klage⸗Geschrei des Grei⸗ ses herbeieilte, fand man ihn an der Erde liegen und den Moͤrder in Begriff, ihm mit einem Rasir-Messer den Hals abzuschneiden; schon hatte er ihm eine zolltiefe, jedoch nicht toͤdtliche Wunde beigebracht. Eine Dame, die ebenfalls zur Huͤlfe herbeigeeilt war, verwundete der Meuchelmoͤrder an der Hand, und wollte hierauf die Flucht ergreifen; er wurde aber auf dem Hofe eingeholt, festgenommen ünd nach der Po— lizei-Praͤfektur gefuͤhrt. Der Geistliche ist nach der Charité gebracht worden, und man glaubt, daß er werde geheilt werden. Am gten d. M. ist Rossini hier angekommen.

„Gestern,“ sagt der heutige Monitéur, „zeigte ein hiesi— ges Journal an, daß hier Jemand die Anwartschaft auf ein obrigkeitliches Amt erhalten habe. Dieses Journal ist schlecht unterrichtet; die Gründsaͤtze der verfassungsmaͤßigen Regie⸗ rung gestatten nicht, uͤber ein Amt zu verfuͤgen, bevor das⸗ selbe nicht wirklich erledigt ist.“

London, 7. Nov. Briefe aus Vera⸗Cruz vom 25. Aug. melden, daß die Regierung von Mexiko mit dem Herrn Ri— chards, dem Agenten des hiesigen Hauses Barclay Herring und Richardson, eine Anleihe von 20 Mill. Dollar, à Jo pCt. . habe. Der neue Kongreß wird sich im Okt. ver— ammeln.

Aus Lima schreibt man unterm 11. Jul., daß die Roya— listen-⸗Truppen entschlossen seyen, Lima zu verlassen und sich nach dem Suͤden zu ziehen, indem sie fuͤrchteten, daß ihr Ruͤck— zug, von der Expedition, die Ende Jun. aus Callao segelte, abgeschnitten werden duͤrfte.

Bruͤssel. Am gten befanden sich auf der Barke, die zwischen Bruͤgge und Gent faͤhrt, ein Paar Thibetanische Ziegen, ein Bock und eine Mutter-Ziege, die ihr Junges bei sich hatten; zugleich auch ein Zirkassisches Schaaf. Diese schoͤnen Thiere sind auf dem Schiffe Triton hergefuͤhrt, wel— ches, von den Kuͤsten des Schwarzen Meeres kommend, am 3. Nov. im Hafen von Ostende einlief. Hr. Deleeluͤze aus Bruͤgge macht sie Sr. Maj. zum Geschenk.

Frankfurt, 11. Nov. Das Journal de Francsort theilt aus einem Schreiben von der Moldauschen Graͤnze vom 19. Okt., unter anderen Folgendes mit: „Der Bach⸗-Bechli— Aga von Bucharest sandte neulich der kathol. Gemeinde (wo, wird nicht erwahnt), welche zum Wiederaufbau ihrer, von einem vor mehreren Jahren stattgefundenen Orkan, nieder— gerissenen Kirche, eine Kollekte veranstaltet hatte, 100 Duk.

Sobald der Großherr von der bevorstehenden Zusammen⸗ kunft der Kaiser in der Nahe der Moldauschen Graͤnze hoͤrte, befahl er dem Hospodar Stourdza, Boyaren abzusenden, um die Monarchen in seinem Namen zu begruͤßen; die, mit die⸗ sem ehrenvollen Auftrage versehene Gesandtschaft, bestand aus Logotheti Demitraki, Vornie Raleton, und dem Praͤsi— denten im Departement der Auswärtigen Angelegenheiten, Alexander Stourdza, und ward dem Kaiser von Oesterreich am 7ten, dem Kaiser von Rußland am z10ten Oktober vorgestellt. Auch die emigrirten Boygren hatten das Gluͤck, dem Monarchen ihre ehrfurchtsvolle Huldigung zu Fuͤßen zu legen.

z Gegen Ende d. M. wird der Staatsrath Mintziaki, auf seiner Reise nach Konstantinopel, wohin er in Aufträgen des Russisch-Kaiserl. Ministeriums geht, in Bucharest erwartet.

In Bezug auf die diesmalige hiesige Herbstmesse ist, in Verfolg der juͤngst gelieferten (S. 1801 mitgetheilten) Nachrichten, noch Folgendes zu bemerken: .

In Stahl-Waaren behgupteten hinsichtlich der Guͤte, die Engländer wohl den alten Vorrang, allein ihre Waaren sind theuer, und da behilft man sich denn lieber mit Fabrikaten von minderer Gute, als daß man jenen Monopol-Preis 8 nen bezahlen möchte. Aus diesem Grunde hat der erschleiß der Englischen Stahl-Waaren bedeutend abgenommen, und die Sohllnger, so wie andere Bergische Fabriken machten

r Kompetenz, nicht aber in der Sache seibst entscheide—

auch diesmal mit ihren Messern, Scheeren und anderen