1823 / 140 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1313

4ten Armee⸗Korps hier elngeruͤckt. Das schoͤnste Wetter be— guͤnstigte den Einmarsch der Regimenter, deren treffliche Hal— tung und kriegerisches Ansehen einen tiefen Eindruck auf die Spanier machte. Um 6 Uhr fruͤh waren alle Forts besetzt, und während die Franzoͤsischen Truppen durch das Gironger Thor einruͤckten, zogen die konstitutionellen durch das nach Valeneig aus. Ueberall, wo die Franzosen sich zeigten, erscholl der Ruf: „Es lebe der Konig!“ Die Bewohner von Bar— celona schaͤtzen sich gluͤcklich, von dem Joche eines Rotten und Mina befreit zu seyn; die Gesundheit dieses Letzteren ist fort— wahrend sehr schwankend. Er sowohl als Rotten, hat die Erlaubniß erhalten, sich in dieser Nacht einzuschiffen; man glaubt, daß sie sich nach Frankreich begeben.

Montreal, 13. Sept. Das Paketboot, Lady Scher⸗ broke, kam von Quebeck, und hatte gestern noch einige Mei— len bis hieher, als es eines 90 Fuß langen Wallfisches an— sichtig ward, welcher ihm auf dem Fuße folgte, nach kurzer Weile aber wieder verschwand; der Kapitain warf sich sogleich mit 8 Matrosen in ein langes Boot, suchte ihn auf, und fand ihn 3 Meilen von hier. In Gegenwart vieler Tausend Men— schen, die sich, des seltenen Schauspieles wegen, am Ufer des Lorenzo⸗Flusses versammelt hatten, warf man eine Harpune nach dem Ungeheuer, und kaum hatte diese gegriffen, als der Wallfisch, im engsten Verstande des Wortes, mit dem Boote durchging. In diesem befanden sich mehrere, im Seedienst ergraute Matrosen, aber keiner derselben erinnerte sich, je eine so reißend schnelle Fahrt gemacht zu haben; vier volle Stunden flog auf diese Weise das Boot, auf der Spiegelbahn des 3 geographische Meilen breiten St. Lorenzo hinab: da riß die Harpune endlich aus, und der Wallfisch entkam; der Kapitain, dem die Jagd gefallen, will morgen einen zweiten Versuch machen, und hofft, den Wallfisch wieder aufzufinden.

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Bisch offsburg. (Reg. Bez. Königsberg. Bei dem hier vor Kurzem stattgefundenen Scheunen⸗Brande, behielt der Acker⸗ Buͤrger und Schuhmacher Kujawo, obgleich seine eigene Scheune bereits vom Feuer bedroht war und auch abbrannte, nur die Ab⸗ wendung des Feuers von der Stadt im Auge, und trug dadurch am meisten zur gelungenen Rettung derselben hei.

Frankfurt. Der zu Kotbus im verflossenen Sommer ver⸗ storbene Buchhalter und Rentier Johann Gottlob Schuͤler, hat die Stadtschule 66 Vaterstadt Sorau, ein Gymnasium, zum Universal⸗Erben seines bedeutenden Vermögens, das nach dem ein— gegangenen Berichte auf 33,118 Rthlr. in Silbergeld angegeben wird, eingesetzt. Nach seiner letztwilligen Bestimmung soll das Ka⸗ pital unveraͤußerlich der Schule verbleiben, die eine Haͤlfte der Kapital⸗ Zinsen zur Verbesserung der Gehalte der 5 Lehrer verwendet, die andere aber in Verwahrung der Kasse, die uͤber dieses Schulver⸗ maͤchtniß besonders gefuhrt wird, zur Disposition fuͤr anderweitige Beduͤrfnisse der Schule verbleiben, und diese sollen davon bestrit⸗ ten werden. Vielleicht laͤßt sich hieraus fuͤr die hoͤchst noͤthige Re— paratur und Erweiterung der Schul⸗Gebaͤude ein Fond gewinnen. Die Worte des Erblassers sagen uͤbrigens ausdrücklich, daß den Lehrern diese Gehalts⸗-Verbesserungen besonders zur Aufmunterung guter Belehrung und Erziehung der ihnen anvertrauten Jugend gegeben wurden, um selbige durch sanftmuͤthige und vaͤterliche Un— terweisung zu guten Buͤrgern des Stagtes zu bilden.

Diese Stiftung hilft den dringendsten Beduͤrfnissen des dorti⸗ gen Gymnasiums l. wohlthaͤtig ab, gereicht der Stadt⸗Kommune zum großen Vortheile, und kann mit dazu dienen, den Vorwurf abzuwenden, als ob die jetzige Zeit ganz arm an wohlthaͤtigen Stiftungen gegen die Vorzeit sey. .

Lauban. (Reg. Bez. Liegnitz In einem Garten zu Alt⸗ Seidenberg, Laubaner Kreise, wuchs in diesem Jahre eine Flachs— Staude, welche in 213 Knoten, 1945 volle Korner brachte.

Liegnitz. Die vereinigten Gemeinden in Pfaffendorf und Nieder⸗Haselbach im Landshuter Kreise, haben, ungeachtet ihres gesunkenen Nahrungsstandes, das alte Schulhaus durch Anbau ver⸗ groͤßert, die ganze Haͤlfte des Hauses in ein neues massives helles und geraͤumiges Lehrzimmer verwandelt und die bisherige Schul⸗ Stube mit bedeutenden Reparaturen dem Schullehrer zur Vergroͤ— ßerung seiner sehr engen Wohnung überlassen.

Das Dominium hat dazu das nöͤthige Bauholz gegeben, die vereinigten Gemeinden aber . außer den noͤthigen Fuhren und Hand ⸗Diensten, einen Kosten⸗⸗Aufwand von 390 Rihlr. aufge⸗ bracht; den 16. Sept. d. J. wurde die feierliche Weihe der neuen Schule vollzogen.

8 e ral⸗- ueber ficht der Bevoͤlkerung des Regier. Bezirkes Erfurt pro 1822. 11 Zahl der Bewohner. Verhaͤltniß der Konfessionen.

Kreise.

* 8

5

15740 17114 0499 131654 15427

8701 15560 13055

Katholische. Evangelische. Mennoniten.

Erfurt. Muͤhlhausen Nordhausen Langen salza eisigenstadt eißensee Worbis

26295 22673 o552 26h00

2385 17906

7129 26197

K

k

19. Nov.

67 N Meile angenommen werden. Darauf befand sich am ; 1823 eine Volks-Zahl von 292,771 Seelen. Die Bevdlkerun traͤgt demngch im Durchschnitt 374 Menschen auf die Die Zahl der im Jahre 13223 Gebornen betragt

2. 2 2 3 2 * Ge storbenen *

gegen die der Gestorbenen in folgenden Abstufungen:

Der Flaͤchen Inhalt des Regierungs⸗Bezirkes kann ohngefs .

986 b2ꝑę. ö

95e mri n

Es sind also mehr geboren als gestorben 6] . 8 Unter den Gebornen sind 110 Zwillinge. r; * In den einzelnen Kreisen verhaͤlt sich die Zahl der Gehn ö ö 1 . *

t Kreis ö z wie 13 zu g.

ö = uüͤhlhausen 48 ; ö ⸗Nordhausen 8 .

Langensalza ö

V X

Heiligenstadt Weißensee Worbis Schleusingen 11 Knaben sind geboren oe, Maͤdchen 994; sich zu dieser, wie 9 zu iz. Im Ganzen sind 7635 Kinder außer der Ehe geboren, f unter 63 fuͤnf uneheliche Kinder. ; Das Verhaͤltniß der unehelichen Kinder zu den üͤbrit 2 Staͤdten, wie 5 zu 4; i) auf dem platten Lan 5 66 . Getrgut sind 234 Ehepaare, darunter ag Maͤnner Jahr, wovon 19 sich mit Frauen unter Zo Jahrch verbunden Ueher 90 Jahr alt sind geworden 11 Maͤnner und 3a Todtgeboren sind zo Knaben und 121 Maͤdchen, 325. Diese Zahl verhaͤlt sich zu der ganzen Summe da

1 n 2 n w n 9 8 Ens

3

9

men 325. bornen, wie 1 zu Zo. 3 der Niederkunft und im Kindbette sind gestorhn

reicht, und sind an Entkraͤftung gestorben. . den natuͤrlichen Pocken sind a Knabe und 5 Maͤdcht⸗ Die staͤrkste Mortalitaͤt ist bei den Kindern gewesen. Es ben naͤmlich: a) vor vollendetem 1sten Jahre . 1605 b) nach dem isten und vor vollendetem 7ten Jahre 1089 nach dem FJten und vor vollendetem 1ten Fahre 167 d) nach dem 14ten und vor vollendetem 20sten Fahre 123 e) Hiezu die Todtgebornen . 325

2 2

Am schwaͤchsten bei alten Leuten bis go Jahr u. darüber 151

Zusammen 6a

Nach weis

des Ertrages der, im Regierungs Befirke Erfurt, im Jahre ausgeschriebenen Kollekten.

Betrag der eingegangenen 1 Haus- 1 Evangel. ; rr, ,

) Kollekte.

Benennung der Kollekten.

ö 1 2 * 2 n 31 8 212 Fuͤr die Kirche zu den Elftausend Jungfrauen zu Breslau . . . 134 59 Fuͤr die evangelische Kirche zu . Arnsberg 5 9 Fuͤr die evangelische Kirche zu Loͤtzen .

6 9

9

8 1

7 6

0

0 41 22135 gi 1 / /

Summa 149 J 243] 3Ia77 21] 7g

König liche Schau spiele.

Donnerstag, 20. Nov. Im Schauspielhause: Die Geschk Schauspiel in 2 Aufzuge, von Gothe. (Frau v. Hostet, geb. R Marianne.) Hierauf Nummer 777, Lustspiel in 1 Aufzuge, K. Lebruͤn. Und: Das getheiltée Herz, Lustspiel in 1 Ju von Kotzebue. (Frau v. Holtei: Pauline.)

„Freitag, 2. Nov. Im Opernhause: Der Barbier von villa, kom. Oper in 2 Abtheilungen. Mustt von Rossini. ile, 3 rn, n

Sonnabend, 22. Nov. In Potsdam: Pachter Feldkuͤmme k Posse in 5 Abtheilungen, von Kotzebue. Hl

anz.

Meteorologische Beobachtungen.

Barometer Therm. Hygr. Wind. Witterung.

A. 298. 331 * 557 935* S. W. Wind, Regengestöber. F. 62 z 55 85. S. W. stürmisch, Regen. M. es? 3 * 557 665 S. W. Sonnenblicke, Wind A. a6 4 4 127 765 N. W. sternklar, frisch.

F. 287 4 137 87) N. W. hen, Frost.

M. 87 4 * 26 672 W. strüb, Nebel.

17. Nov. 18. Nov.

S. 1299. 3. 9 und 10 v. u, st. „Ernennung“ J. „Erneuern Redakteur Hen

Gedruckt bei Hayn.

. R 2 , ö mmm ö . ? 6 K ö —— 3 . * 3. . . J *

jene Zahl f. R

Von den Gestorbenen haben 3 das natuͤrliche Lebens 8 3 anprinzen mit Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Prinzessin

Hessen⸗ 9

ibst bestellt worden.

3 1 z

Stück. Berlin, Sonnabend den 22sten November 1823.

Amtliche Nachrichten.

nile eg Rg 6.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben durch den gestern Abend Ruͤnchen hier angekommenen General-Lieutenant und

cral-Adjutanten Sr. Majes fen von Reuß, die höchsterfreuliche Nachricht Fiel

Majestaͤt des Koͤniges von Baiern, bie Trauung durch Prokuration Sr. Koͤnigl. Hoheit des

sabeth von Baiern am ꝛ26ten d. M. Abends um 7 stattgefunden. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl

Balern vertrat dabei die Stelle Sr. Koͤnigl, Hoheit

Es Kronprinzen. D gl. Hoheit den von Ihrer Saß echselten Tr chen die Ehre . . . sten d. M. von Muͤnchen abgehen.

Hienächst bei den Erwachsenen bis gegen das 6oste Jähr 7 .

Der Graf von Reuß hat Sr. Koͤ— Durchlauchtigsten Braut einge— Trauring uͤberbracht und Hoͤchstdemselben zu uͤb er⸗ Ihre Koͤnigl. Hoheit wollten am

Berlin, den 2usten November 1823.

Ihre Durchl. die Prinzen Friedrich und George Kassel sind aus dem Hessenschen, und Se, chlaucht der General-Major, Fuͤrst zu Putbus, ist dem Mecklenburgschen hier eingetroffen.

Der bisherige Stadtgerichts-Assessor Collin zu Inster— „ist zum Juͤstiz-Kommissarius beim Ober⸗Landesgerichte

Bei der am 1gten d. M. angefangenen und am 20sten

gesetzten Ziehung der sten Klasse 46ster Koͤnigl. Llassen⸗ kerle, fiel der zweite Haupt-Gewinn von 5o,oo0 Rthlrn. Nr. 39,233, in Breslau bei J. Holschau jun.; ein Haupt— winn von 10,000 Rthlrn. auf Nr. 66,697, in Neiße bei

hüͤck; ein Gewinn von F000 Rthlrn. auf Nr. 62,961, in

sit bei Behr; 2 Gewinne zu 2060 Rthlrn. fielen auf Nr. zo und 49,302, in Berlin bei Hirschberg und in Krotoschin

Guttmann; 5 Gewinne zu 1500 Rthlrn. auf Nr. 9164.

B65. 18,089. Zo, 2oß und 39,986, in Breslau bei Schrei—

mund bei Stern, Halle bei Lehmann, Marienwerder bei hröder, und in Pleß bei Muhr; 5 Gewinne zu 1000 Rthlrn.

Nr. 965. 7507. 8589. 15, 2093. 13, 2q0. 17, o27. 0, gꝗ6g. 2u65. 24, 103. 27, 684. 27, 767. 41,912. 46,319. 49, 281. 54, 326. zgo. 56, 100. 57,575. 56,933. 64,422. 69,797. 73,524. 95g. 75,61 und 77,678, in Berlin emal bei Alevin,

Bauer, amal bei Burg, amal bei Matzdorff, bei J. Meyer, bei M.

äoser, bei Securius, bei Abr. Simons— n und bei Sußmann, in Aschersleben bei Dreyzehner, irmen bei Holzschuher, Brandenburg bei Sellow, Breslau Schreiber, Bunzlau bei Appun, Duͤsseldorf bei Spatz, lle bei Lehmann, Koͤnigsberg in Pr. bei Heygster, Mag— urg bei Roch, Salzwedel bei Pflughaupt, Stargard bei mmerfeld, Tilsit bei Behr, und Wrietzen a. d. O. bei tsch; 46 Gewinne zu 500 Rthlrn. auf Nr. 170. 3274. B9. 5621. 6753. 6875. 7503. 7877. 10,641. 13, 168. 14, 817. a). 20, 124. 3, 75. 23,595. 24,027. 24,669. 2,525. 27,4470. 466. 31, 873. 36, 197. 35,526. 36, 264. 39,718. 40,936. 41,418. bes. 44, 5,7. 4,746. 46, G4. 49, 574. 54, 3655. 55,301. 57,0669. Zar. Ho, 172. 6i, 767. 6a, 174. a, 763. 66,567. G6. 353. 67,585, 595. 76,444 und 77,921, in Berlin 4mal bei Alevin, amal Burg, bei Levent, bei Matzdorff, bei M. Moser, und al bei Seeger, Barmen bei Holzschuher, Beeskow amal Thieme, Brandenburg bei Lazarus, Breslau bei IJ, Hol— u jun., und 5mal bei Schreiber, Brieg bei Boͤhm, Bunz— bei Appun, Koblenz bei Seeligmann, Deutsch-Krone bei chatz, Danzig bei Alberti und bei Rotzoll, Elberfeld bei

'noit, Frankfurt bei Kleinberg und bei Salzmann, Halle

al bei Lehmann, Koͤnigsberg in Pr. bei Burchard, Krakau Heinze, Lenzen bei Cohn, Lobsens bei Joseph, Memel bei uffmann, Minden bei Wolfers, Muͤnster bei Lohn, Neiße Jaͤckel, Groß-Oschersleben bei Schulze, Soldin bei Ko— stein, Stettin bei Rolin, und Wesel bei Billerbeck; 73 winne zu 200 Rthlrn. auf Nr. 2606. 3725. 3773. 5446. 5. 67657. 7247. 6333. 8809. 6634. 9132. 11,389. 19, 182.

3 mim e 3 3 *. 1

19,818. 20,585. 24, 653. 25, 004. 33,071. Z33, 234. 37,470. 40,649.

16,379. 17, 294, 17,506. 22, 865. 24, 131. 24, 168. 29, 095. 29, 410. 30, 120. 31,700. 36, 292. 36, 387. 36,615. 37, 157. 4,551. 45,236. 45,649. 46, 157. 47,699. 47 ). 6, O95. 49, 227. Ho, 681. 51,441. 5, ggi. G60, O15. 60, 335. 61,481. 63, g96. 66, 626. 66, gꝛ0. 69, 203. Zo, 165. 70, 665. 71,296. 74,000. 76, 223. 76, 574. 76, go4 und 78,961. Die Ziehung wird fort⸗ gesetzt. Berlin, den 2isten November 1623.

Koͤnigl. Preuß. General,Lotterie⸗Direktion.

15, 262. 22, 522.

15,008. 52. 21,725. 265, 335. 33/458. 35, 065. 41,513. 42, 109.

Im Bezirke des Koͤnigl. Konsistoriums ; zu Br? lan, is der Pfarrer Mog ossek in Goschuͤtz zum kathoͤl. Pfarrer in Schlawentzitz (Reg. Bez. Oppeln); und zu Königsberg, der Prediger Pgneritius in Friedland als evangel. Pfarrer daselbst, an die Stelle, des nach Heiligenbeil versetzten Superintendenten und Pfarrers Schroder, angestellt

worden. . . Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Koͤslin, ist der praktische Thierarzt Hildebrandt als Kreis-Thierarzt für den Fuͤrstenthumer und Schlawer Kreis; zu 6 Jh. 6 Kutter als praktischer Wund⸗ Arzt und Geburtshelfer; un ö 231 zu Oe fen, i Kreis⸗Chirurgus Reise witz zu Grottkau, als Geburtshelfer approbirt worden. Beim Koͤnigl. Ober-Landesgericht zu Naumburg, ist der Gerichts-Amtmann Keferstein zu Suhl, zum Gerichts⸗-Amtmann des zweiten Stadt⸗Bezirkes Er⸗ furt ernannt worden.

Angekommen: Se. Etcellenz der Königlich Baiersche Ge⸗ neral⸗-Licutenant und General⸗-Adjutant Sr. Majestaͤt des Koͤniges, Graf von Reuß, von Muͤnchen. . ;

Der Kaiserlich Oesterreichsche Kabinets-Kourier Zanoni, von Wien. . ;

Der Koͤniglich Baiersche Kahinets⸗Kourier Gruͤnew ald, von Muͤnchen.

I. Zeit unn ge ,,,

Paris, 153. Nov. Die Madrider amtliche Zeitung vom gten enthält die Nachricht von der Unterwerfung Karthagenas; der General Bonnemains ist am 5ten daselbst eingeruͤckt.

Ueber die Operationen vor, bei und nach der Kapitula— tion vor Urgel, hat der Marschal Moncey jetzt noch den nach. träglichen Bericht des Maréchal-— de- camp Barons Hurel eingereicht, aus dem wir hier nur das Wichtigere mittheilen: Die in der Nacht vom 11ten auf den 12ten angelegten Bat⸗ terien konnten, wegen des unguͤnstigen Wetters und schlech⸗ ten Bodens, erst am 14ten beendigt werden. Am 10ten morgens machte der Feind, 200 Mann stark, einen heftigen Ausfall in der Absicht, die Werke der Belagerer wieder zu zerstoͤren, wurde aber mit dem Bayonette und einem Verluste von 5 Todten und mehreren Verwundeten zuruͤckgeworfen.

Am Morgen des 14ten, nachdem in der Nacht zuvor das Geschuͤtz aufgefahren worden, begann die Kanongde; in weniger als 2 Stunden wurden 700 Bomben und Haubitz= Granaten, und 400 Kanonen-Kugeln auf die Citadelle und auf das nah-gelegene Dorf Castel⸗Ciudad abgeschossen. Die jungen Kanoniere zeigten dabei die groͤßte Unerschrockenheit; sie ersetzten, ohne vorher den Befehl dazu abzuwarten ihre getoͤdteten Kameraden, und warfen sich in die Schieß ⸗Schar⸗ ten und auf die Brustwehren, um die beschaͤdigten Stellen wieder auszubessern.

Das Feuer wurde am ißten, 16ten, 17ten und 19gten fortgesetzt, und obgleich 2 12pfuͤnder, 1 6pfuͤnder und meh⸗ rere kleine Moͤrser der Belagerer außer Thaͤtigkeit gesetzt wurden, so verleugnete sich die Ueberlegenheit der Franzosi⸗ schen Artillerie uͤber die feindliche doch keinen Augenblick. Am gten fruͤh wurde ein Parlementair nach der Festung abgefertiget, und sehr gut aufgenommen. Am L2osten kam

ein feindlicher Officier in das Franzoͤsische Haupt-Quartier,

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