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ßen die Korgs defiliren, wobei Hoͤchstdenenselben der Haupt⸗Anfuͤh⸗
rer, die Anführer der einzelnen Korps vorstellte, die Höchstihnen mehrere Gedichte überreichten. Von Seiten der Brauer-Innung waren zu diesem Behuf eigens zwei Deputirte, die Herren Lenke und Buchwald ernannt, welche sich in einem 4spaͤnnigen Wagen eingefunden hatten. .
Alle genannte Korps ruͤckten hierauf in der Ordnung, in wel⸗ cher sie aufgestellt waren, vor den angelangten Zug der Prinzessin, das heißt, vor den vordersten Zug der Garde⸗du⸗-Egrps.
Der Haupt⸗-Anführer begab sich an die Spitze des ganzen Zu⸗ ges, der nun bis zum Brandenburger Thore vorschritt.
Hier erwarteten außerhalb der Stadt, der Gouverneur, der Kommandant, und der Polizei⸗Praͤsident der Stadt, Ihre K. Hoh. und ritten rechts und links am Schlage des Wagens.
Als Ihre K. Hoh. das Thor passirten, geschahen aus den, im Lustgarten aufgefahrnen Kanonen, 72 Schuͤsse. 5. Innerhalb der Stadt waren zwischen dem Wacht- und Aeeise⸗ Gebäude des Brandenburger Thores, zwei Estraden gebaut, auf welchen sich 9. dort e fn nere, ö mit vier Marschaͤllen auf jeder Estrade, befanden.
Cn Eingange des Thores vechts standen der Magistrat, die Stadtverordneten, die Servis⸗Verordneten, die Aeltesten der Kauf⸗ mannschaft, saͤmmtlich in corpore; links, die Bezirks⸗Vorsteher und die Armen⸗Beamten. . 6.
Die Empfang⸗Deputgation, naͤmlich: der Ober⸗Burgermeister, Geheime Kriegsrath, Ritter ꝛc. Herr Buͤsching, der Buͤrger⸗ meister, Regierungsrath Herr von Baͤrensprung,; der Stadt⸗ Rath und Syndikus Hr. Rehfeld, und der Stadtrath Hr. Petzold, und g Mitglieder der Stadtverordneten-Versammlung, als; der Vorsteher dieser Versammlung, Geheime Medieinal-Rath, Ritter 2c, Hr. v. Köͤnen, und die Stadtverordneten, Hofrath Herr Uhde, Kaufmann Hr. Dietrich, und Maurermeister Hr. Sametzky traten an den Wagen, den Ober⸗Buͤrgermeister und den Vorsteher der Stadtverordneten⸗Verfammlung an ihrer Spitze. Ersterer bewill= kommnete Ihre K. Hoh. in einer kurzen Anrede, Ein dreimaligeß Lebehoch schloß sich die fer Feierlichkeit an, begleitet von dem Tusch zweier, bei den Estraden aufgestellten Musik⸗Chöͤre. ;
Der Zug begab sich nun durch das Innere der Linden-Pro⸗
menade, uͤnd passirte die, von den Estraden der Kommunal -VBe⸗
hörden nach den Linden zu, auf beiden Seiten aufgestellten Zuͤnfte. Es paradirten:
2) Das Maurer⸗Gewerk. ᷣ ) Anfuͤhrer: der Raths-Maurermeister und Altmeister Herr Sperling, in Begleitung b) des Jungmeisters Herrn Lindner, Inhabers des Eisernen Kreuzes, als Adjutanten. c) Fuͤnf Mei⸗ ster, welche die 5 Zuͤge fuuͤhren: der Raths⸗Maurermeister Hr. Meyer und die Hrn. Bendler, Schuͤttler, Berger und Jung. ch Dte Hrn. Stuͤckmeister: Welz, Grundmann, Herrenbur—= ger, Traͤger, und M 5 Altgesellen. Sie trugen abwechselnd zwei karmoisinrothe mit Silber reich geschmüͤckte Kissen, auf dem einen ein Reißzeug und auf dem andern die Zeich⸗ nung des neu erbauten Potsdammer⸗Thores. h) Der Jung⸗ gesell trug einen Grundbohr. 9) Vier Gewerk⸗-Fahnen. k) Eine neue, dem Gewerke vom Altmeister Hrn. Sperling zum Andenken an diesen Tag geschenkte Fahne, i Zwei Fahnen Spieler. I 15 Pioniers mit versilberten Pikten— JH 5 Saͤulentraͤger. n) 1 Schildtraͤger. n 12 Polirer mit Maaßstaͤben. o) 18 Spielleute. p) 300 Gesellen, trugen Win⸗ kelmaaß und Richtscheid. (Der Altmeister war gekleidet dun⸗ kelblau mit hellblauen Aufschlaͤgen, auf diesen und auf dem Kragen silberne Litzen, zwei silberne Epauletts mit Kandille, lange Beinkleider mit silbernen Tressen besetzt, ein silbernes Degenband und ein dergleichen Ported'epée, der dreteckige Hut mit silberner Agräffe von Kandille, Kordons und ein weiß und blauer Federbusch; um den linken Arm eine Binde von der Baierschen National-Farbe; der Jungmet⸗ ster und die zugfüͤhrenden Meister eben so, nur statt der Kan= dille, Frangen an den Epauletts, die Beinkleider mit Hellblau besetzt, Stuͤckmeister eben so, nur ohne Epauletts., Die Fah⸗ nenträger blaue Leibrocke, Agraffe und Ported'epée von Sil⸗ ber, blaue Bandeliere; Pioniere, blaue Ueberrdcke mit Schurz⸗ Fell. Das uͤbrige Personal war, nach dem es in Ueber⸗ oder Leibroͤcken erschienen, geordnet; die Spielleute trugen um den Arm Binden von der Preußischen und Baierschen Na— tional⸗ Farbe.
2) Das Zimmer⸗Gewerk. ;
; a) rn, Altmeister Hr. Woͤhrn. b) Adjutant, Raths⸗Zim⸗
mermeister Hr. Borchmann. ) Anfuͤhrer der fͤnf Zuͤge
die Hrn. Hampel, Stieber 11., Stieber 111, Schellhorn jun,
Sametzky. d) Drei Altgesellen. ) Drei Fahnentraͤger. 6) Ein
Schildträger. g Musik Chor. IM Zoo Gesellen, trugen Aerte, Winkeleisen u. s. w.
3) Das Baͤcker⸗Gewerk.
. . Anführer: Beisitzmeister Hr. Frlese. b) Zwei Altgesellen. c) Vier Fahnen und eine Spielfahne. d) Spielleute. e) 200 Gesellen in 4 Zuͤgen.
Das Tuchmacher⸗Gewerk. ĩ 9 a) Anführer: die Tuchmacher-Meister Hr. Buͤttner und Hr. Gleßfeldt. b) Zwei Altgefellen. ) Ein Herold. ) Ein Fah⸗ nenspieler. ) Die Gewerkfahne. f) Spielleute. 8). 160 Ge⸗
sellen in 3 Zügen. (Im ersten Zuge naͤmlich paradirten die Individuen, die in schwarzen, im zweiten, die, welche in dlauen Leib⸗ und im dritten die, welche in blauen Qberrdk⸗
ken erschienen. Die Officiere waren gekleidet, wie die Mit⸗
glieder shrer Zuͤge, außerdem waren sie mit einer blauen
Schaͤrpe und einem dergleichen Bandelier angethan, und tru⸗ gen auf dem Hute ein weißen Federbusch; die Spielleute waren blau unifoͤrmirt; die Spielfahne trug die Preußische u. Baiersche Natlonal-Farbe; die Änfuͤhrer und Altgesellen trugen schwarze Leibröcke, enn , , Degen, Schaͤrpe und weiße Federbuͤsche, alle erschienen in dreieckigen Huͤten. Nach dem ersten Zuge, den ein Officier schloß, folgte ein Mitglied der Gesellenschaft, das dte, derselben in alter Vor⸗ eit verliehene Fahne trug; ihm zur Seite gingen zwei Of⸗ ciere; den Schluß des ganzen Gewerkes machte der soge⸗ nannte Gesellenbote.)
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) Anfuͤhrer: der Altmeister Hr. Rosenbgum. 1) Altmeiste,
Eulner, Mertens jun. und Hr. Bezirks-Vorsteher Sa ning. c) Zwei Jungmeister. 4 Musik- Chor. e) Ein Fah spieler. ) Eine nene große Fahne. 3) Ein Gesell mit kleinen Hobelbank guf einem Kissen. H Zwei Schassner Winkelmaaß. i) Fuͤnf Saͤulentraͤger. E) Zehn Meister goldnen Maaßstaͤben. I) Vier Altgesellen. m) Zwei Fahnen Hobelspaͤhnen. n) Zwei Gesellen mit Winkelhagken.« Meister gefuͤhrt von zwei Altmeistern. p) Die Jungm— ) 550 Gesellen in verschiedenen Zuͤgen. Meister und
sellen trugen Handwerkszeug von aller Gattung, mes
verjuͤngten Maaße angefertigt. 6) Das Steinmetz⸗Gewerk.
Anführer: der Steinmetz -Meister Hr. Moser. H) 3nd
Gesellen. ) Eine Fahne. 4) Spielleute. ) Ein Meisnn
abwechselnd von 6 und 6 Gesellen getragen. ) 60 Gesch
7) Das Steinsetzer⸗Gewerk. .
a) Anfuͤhrer: Hr. Altmeister Klose. ͤ . Fahnentraͤger. () Das Handwerkszeug gestickt auf einen sen. ) Ein Lorberkranz an zwei Fluchtstangen, ge durch zwei Gesellen. In dem Kranze befand sich, in hauer⸗Arbeit, das Handwerkszeug. f) Spielleute. 8) Ein nenspieler. h 60 Gesellen, mit Pikken und Haͤmmern Altmeister, als Kommandeur, trug blaue Uniform mt denen Litzen auf Kragen und Aufschlaͤgen, 2 Kam Epaulets, Hut mit schwarz und weißer Feder, Agne! Kordon, ein blaues Bandelier nebst Schaͤrpe, Dehn) Ported'epée und goldener Kuppel; um den linken in blau, weiß und schwarzes Band. Der Major und Kut dieselbe Uniform, Epauletts ohne Kandillen. Der tenant eben so, nur ohne Epauletts. Der Fahnen schwarz; die Fahne trug er an einem blauen Band die Schulter, blaue Schaͤrpe. Der Kissentraͤger gleß schwarz. Alle Uebrige erschienen in blauen Oberrbͤcka dreteckigen Huͤten, um den linken Arm ein Band Officiere. Der Fahnenspieler, weiß, der dreieckige H goldener Tresse eingefaßt.)
89) Das Schiffbauer⸗Gewerk. . l
a) Anführer: Hr. Altmeister Kruͤger. b) Beisitz⸗Meiste Ruͤbner und Hr. Teichelmann. ) Ein Altgesell. q Musik⸗-Chor, aus 10 Mann bestehend. e) Die Gen Fahne. f) Ein Schiff. 89) 30 Gesellen mit Aexten. h) g sellen mit Stichsaͤgen. (Die Gesellen trugen blaue! Roͤcke und dreieckige Huͤte mit schwarzen Federn, so das Musik⸗Chor; die Meister hlaue Roͤcke mit hellblaueh gen und Aufschlag, goldenes Ported'epée, auf dem schwarze und weiße Federn, goldene Kordons und g Schleifen.)
9) Das Raschmacher⸗Gewerk.
a) Anfuͤhrer des 1sten Zuges: Hr. Altmeister Dinter. fuͤhrer des aten Zuges: Hr. Altmeister Nuding. Altgesellen. ) Zwei Fahnen. e) 29 Spielleute und 1. ger. S) Ein Fahnenspieler in Tuͤrkischer Kleidung. Gesellen. (Das ganze Gewerk erschien in blauen Cem und Beinkleidern und weißen Westen, dreieckigen Hi um den linken Arm ein himmelblaues Band in ich Schleifen gebunden, an der Seite einen Hirschfaͤnget Altmeister zeichneten sich durch goldene Epauletts,? mit goldenen Ported'epées, himmelblauen Bandelierq weiße Schaͤrpen aus. Die drei Adjutanten durch q! Kontre-Epauletts, blaue Bandeliere, blaue Scherpen mit Federbuͤschen, Sporen und Saͤbel mit goldenen! d'epées. Die Officiere und Fahnentraͤger wazen eben kleidet, nur ohne Federbusch, Sporen und Saͤbel.)
10) Das Groß⸗Boͤttcher⸗Gewerk. / ah Anfuͤhrer: Hr. Altmeister Kayser. b) Beisitzer: Hi chermeister und Kirchen⸗Vorsteher Runge, c) Der B Meister Hr. Karl Herrmann, der die Ehre hatte, Koͤnigl. Hoheit ein Gedicht zu uͤberreichen. ) Zwei sellen. M Eine Fahne mit dem Gewerks⸗Wappen Schild, ein mit Kraͤnzen und Baͤndern verziertes ( vorstellend. 3) 10 Spielleute. E 30 Meister und o h in zwei Zuͤgen. 1) Das Brunnenmacher-Gewerk. . a) Anführer: Hr. Altmeister Siegel sen. P) Adjutant nenmacher-Meister Hr. Wartenberg jun. H) Ein I d) Ein vergoldeter Grundbohr. e) 25 Gesellen, ü mit Fußstaͤben. (Außerdem ward noch vorgetragen h les Schild mit einem Spring-Brunnen, einer Sang einem Boden⸗Ventil, Zirkeln, Bohren ze. Die 8 war denen der Zimmer- und Maurer⸗Gewerke aͤhnlig
12) Das Toöpfer⸗Gewerk. . ͤ a) Anfuͤhrer: Hr. Altmeister Schicht. b) Adjutant: Hr. Meister Deschan. H 2 Altgesellen. c) Ein Schaustüt min- Ofen im Kleinen, auf einem Kissen getragen. Fahnentraͤger. ) 100 Gesellen in zwei Zuͤgen.
Als die letzte, den Einholungs-Zug schließende Abtheils Garde du Korps, bei dem ersten (dem Maurer) Gewel ber war, schloß sich dies dent Zuge ange und in eben folgten die übrigen Gewerke, so daäß das Toͤpfer-Gewerk in schluß machte. r; en E
Der Zug erreichte inzwischen die, vor der neuen Bruͤcke erbaute Ehren⸗Pforte. ackten
Diese bildet einen, mit Blumen⸗Gewinden geschmu . len⸗Eirkus, in welchem sich zu beiden Seiten der Dur nf amphitheatralischen Erhöhungen, 1890 junge Ms dchen und als Chapeaux d'honneur: Die Herren Stadtraͤthe Drage und de Cupyry, und die Herren Stadtverordneten Junge und Naumann, sammt dem Königl. nnn Stadtrathe Hrn. Canttan, welcher diese Ehren Pforte 1 geschmackvoll erbaut, und der Koͤnig!. Garten. Direktor welcher sie mit großen Orangerie⸗Baͤumen bepflanzt un ten schen Blumen geschmuͤckt hatte. Zu beiden Seiten flagge rere auf der Spree sich besindende Schiffe, Vor . hatte sich zu beiden Seiten das Bärger⸗Schuͤtzen⸗Korps und machte die ning, Honneurg, (Schluß in der Beilage)
**
p) 3 Altgesellen..
Bau⸗Inspert
n dneten
zetlin. (Schluß.) Der Major des Buͤrger⸗Schutzen⸗Korps, ier und Aeltester der Kaufmannschaft, Ritter 2c. Hr. Pietsch, schte daselbst, so wie innerhalb der Ehren-Pforte, im Kreise namens der jungen Maͤdchen, Demoiselle Betty Buͤsching, ochter des Ober⸗-Buͤrgermeisters der Residenz, mit einer kur⸗ rede Ihrer Königl. Hoheit ein Gedicht. Hoͤchstdieselben ten die Ihnen damit dargebrachte Huldigung mit der wohl—⸗ dsen Herablassung danksagend anzunehmen, und die Ver— ng huldreichst hinzuzufuͤgen, diesen Ihren Empfang in der en stets im Andenken bewahren zu wollen. ae u 6 sich nunmehr von der Ehren⸗-Pforte in das Schloß. das Buͤrger⸗Schuͤtzen⸗Korys folgte nun gleichfalls dem Zuge, ir sich durch das Portal Nr. 5. in das Schloß begab. Die vorreitenden Korps passirten den Schloßhof, verließen urch das Portal Nr. 1. und begaben sich durch die Breite e nach den Wohnungen ihrer Anfuͤhrer, wo sie die Estandar⸗ stzten, und, nachdem sie Sr. Maj. dem Koͤnige, dem Hohen pöare und dem Koͤnigl. Hause ein Lebehoch! gebracht hatten, ander gingen. Bie Gewerke dagegen brachten, nach altem Gehrauch, bevor hurch das Schloß defilirten, auf dem Schloßplatze, vor dem
pt ⸗Portal, in gleicher Art ihr Lebehoch! aus, zogen dann
das Schloß, nach den Wohnungen der Altmeister, wo die⸗ Ceremonien wiederholt wurden, und gingen dann auseinander. eber die freiwillige Erleuchtung der Stadt, welche geslern statt hatte, und heut wiederholt wird, so wie uͤber Meh⸗— was diese Festfeier auszeichnete, werden die naͤchsten Blaͤt⸗ s Umstaͤndlichere enthalten. Hier nur zum Schlusse noch emerkung, daß an diesem unvergeßlichen Tage auch der Ar⸗
nit gewohnter Milde gedacht ward; es fand naͤmlich deren
ng in 122 staͤdtischen, und 5 Privat⸗Armen⸗Anstalten statt.
achen. In der Gemeinde Schönberg, Kr. Malmedy, hat den Neubau einer Kirche fuͤr die dortige katholische Ge⸗ e begonnen. zwei neuerdings in den Staͤdten Malmedy und Eupen errich— Elementar⸗-Schulen gewinnen guten Fortgang. Der bei erst⸗ nter Schule angestellte Lehrer Rolinger, ertheilt in seinen stunden, der Mannschaft des dortigen Landwehrstammes, in denen Schul⸗Wissenschaften unentgeltlich Unterricht. rankfurt, 26. Nov. Die jetzt beendigte hiesige Martini⸗ ist im Allgemeinen ziemlich gut ausgefallen. Die Masse uf den Platz gebrachten fremden und inlaͤndischen Waaren, ie Zahl der Meßfremden ist der, in der Martini-Messe fruͤ⸗ Jahre ungefaͤhr gleich geblieben. en besten und staͤrksten Absatz haben das Leder, die feineren bsischen Kurz-Waaren, und das feine Porzellan gefunden. den Verkauf von Englischen und Saͤchsischen Baumwollen⸗ Bollenzeug⸗Waaren hat man sich weniger zufrieden geaͤußert. den Berliner gedruckten Baumwoll-Waaren sind die ordi⸗ Tücher gut abgegangen. Auch die Elberfelder Seiden⸗ leiden und Baumwoll- Waaren haben ziemlich guten Absatz „wogegen von den Verkaͤufern der Iserlohner und Solinger und Eisen⸗Waagren, uͤber Mangel an Absatz geklagt ist. In⸗ che Tuche sind in ziemlicher Menge, doch zu etwas gedräck⸗
reisen verkauft. Fur die Schweitz und Italien sind Einkaͤufe hen Tuchen gemacht. Inlaͤndische Leinwand von guter Quaͤ—
hat ziemlichen Absatz gefunden.
zon den, in bedeutender Menge auf den Platz gefuͤhrten ro⸗ hrodukten, haben Rindshaͤute und Pferdehgare wenig Absatz ken, wogegen die Kalb⸗, Schaaf-, Hammel-⸗ und Hasenfelle, eineborsten, Federposen und Bettfedern saͤmmtlich verkauft Wolle ist viek zum Verkauf gebracht, hat jedoch nur mittel⸗ n Absatz gefunden; etwas veredelte Mittelwolle zu 38 Rthlrn., lie Landwolle zu 4 bis 6 Rthlrn. der Stein; ordinaire Pol⸗ Wolle zu q bis 17 Rthrn. der Ctnr.
her Pferdemarkt ist nur schwach besetzt gewesen, und die e sind wegen der geringen Zahl von Kaͤufern zu niedrigen
en verkauft.
Die Wechfel⸗ und Geld⸗Kourse haben gestanden: Auf Ham⸗ , Mon. 184 pCt., F. S. 155 pCt.; auf Amsterdam nichts chlossen; auf Paris ohne Umgang; auf London 5 Mon. 7 Rthir. r. mit wenigem Bedarf; auf Augsburg 2 Mon. 1047 pCt. t; auf Frankfurt a. M. 1043 pCt. bezahlt: auf Leipzig k. S. veMCt. bezahlt: auf Breslau f. S. . Ad.; Friedrichsd or FCt. anfangs gesucht, am Ende der Messe 116 pCt.; Holl. . 185 und bezahlt.
der born. Am“ 26. Okt. wurde hier, in Folge der Paͤvst⸗ eng vom 15. Jul. 1821, das neue Dom⸗Kapitel eingesetzt, n Vorbereitung der General -Vikar und Pro⸗-Vikar von
ählen, Dom⸗Kapitular zu Münster, als Subdelegirter des Bi⸗
von Ermeland, und der Sber⸗Praͤsident von Vinke mit dem men Ober⸗Regterungs⸗Rath Schmedding, als Koͤnigl. Bevoll⸗
Note bereits einige Tage vorher eingetroffen waren.
bötsdam, 28 Nod, Der hiesige Hꝛaglsirat und die Stadt 9 hatten die Allerhöchst, Erlaubniß erbeten und erhasten, säönigl, Hoheit die Hrin gefsin Eile von Baiern, durch zro—⸗ unkürtzmäͤßlte Kranpöinzefsin von Preußen, am Tage Höchst— duiunftecden Tide di fälerlich ehzuboien.
erittene Korps, naͤmlich die Fleischer⸗Innung, die Kauf⸗
vom 29sten November
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143sten Stucke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung
1832
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manns⸗ Gilde und ein Korps aus der gesammten Bürgerschaft empfingen Ihre Koͤnigl. Hoheit auf dem Wege nach Beelitz, an dem, der Stadt zunaͤchst belegenen Chaussee⸗Hause. Bei Annaͤherung des Reise⸗Zuges wurden die Honneurs gemacht, aus der Stadt⸗ Artillerie gefeuert, und die Anfuͤhrer erhielten von Ihrer Königl. Hoheit die erbetene Erlaubniß, Hoͤchstdenenselben mit ihren Korps vorreiten zu durfen, was in der Art ausgefuͤhrt ward, daß die Flei⸗ scher⸗Innung den Zug eroͤffnete, dann die Kaufmanns⸗Gilde und endlich das Buͤrger⸗Korps folgte, so, daß dieses unmittelbar vor dem Kommando der Koͤnigl. Garde⸗du⸗Korps ritt.
Eine Kompagnie zu Fuß aus den Arbeitern der Königl. Ge⸗ wehr⸗Fabrik stand in Spalier auf dem zur Langen⸗Bruͤcke fuͤhren⸗ den Damme; neben ihr, und laͤngs der Bruͤcke nach der Stadt abwärts, waren die Zuͤnfte der Maurer, Steinmetzer, Zimmerer, Schifbauer und Fischer, in gleicher Art gufgestellt und von der Bruͤcke bis an die Ecke des Schlosses am Markte, wo ein Ehren⸗ bogen in Gothischem Styl errichtet war, bildeten ein Buͤrger⸗Ba⸗ taillon von 4 Kompagnien, und die Schuͤtzen⸗Gilde eine Ehaine.
An dem Ehrenbogen empfing Ihre Königl. Hoheit der Ober⸗ Buͤrgermeister St. Paul in Begleitung des Magistrats und der , und bewillkommte Hoͤchstdieselben mit einer
nrede. Unter dem Ehrenbogen standen Jungfrauen, welche Ihre Kö—⸗ nigl. Hoh. eine Vase mit Blumen uͤberreichten.
Als der Zug sich fortbewegte, folgten demselben saͤmmtliche Korps zu Fuße in der Ordnung, wie sie aufgestellt waren, und be⸗ gaben sich, nachdem der Reise⸗Zug in das Portal des Königl. Schlosses am Markte eingefahren war, um das Schloß herum, nach dem Lustgarten, woselbst sie sich in einer Linie mit dem rechten Fluͤgel am Portale bei der Langen-Bruͤcke, und mit dem Linken nach dem Regierungs-Gebaäude aufstellten, Ihrer Königl. Hoheit, als Höͤchstdieselben am Fenster erschienen, ein dreimaliges Lebehoch brachten, dann in Parade unter den Fenstern des Königl. Schlos⸗ ses vorbei, und durch das eiserne Gitter abmarschirten.
Waͤhrend des Einzuges ward auf dem Garnison⸗Thurme das Glockenspiel gespielet. ;
Die Stadt war Abends freiwillig erleuchtet. Auf Kosten der Kommune waren, das Rathhaus, die Ehrenpforte und die Pfeiler des Neustaͤdter Thors illuminirt.
Die Armen im Armenhause erhielten zu Mittage ein Festmahl und die Armen in dem Stadt⸗Reviere eine besondere Geld⸗unter⸗ stuͤtzung. Heut Morgen, bei der Abreise Ihrer Koͤnigl. Hoheit, ver⸗ sammelten sich wieder die berittenen Korps vor dem Königl. Schlosse und ritten dem Reisezuge in abgewechselter Ordnung vor, derge⸗ stalt, daß die Fleischer-⸗Innung voranritt, dann das Buͤrger⸗Korps und endlich die Kaufmanns-Gilde unmittelbar vor dem Kommando der Koͤnigl. Garde⸗du⸗Korps folgten.
In der Mitte der Berliner Allee, bis wo die Begleitung aller—⸗ gnaͤdigst angenommen war, empfahlen sich die Korps zur Alferhöͤch⸗ sten Gnade Ihrer Koͤnigl. Hoheit.
— — Der Verkehr auf der Elbe war im Oktober sehr lebhaft; bei Wittenberge wurden stromaufwaͤrts, mit Einschluß bon 20 Saͤchsischen direkten Transito⸗ Ladungen, 226 theils beladene, theils unbeladene Kaͤhne, und stromaufwaͤrts, 179 beladene Schiffs⸗ Gefaͤße, worunter sich 34 Saͤchsische Ladungen befanden, abgefer⸗ tigt. Die vorzuͤglichsten Ausfuhr⸗Artikel waren Holz und Schle⸗ sische Leinwand, und bei der Einfuhr zeichnete sich besonders der rohe Zucker aus, der in sehr beträchtlicher Menge fuͤr die Berli⸗ ner Zucker⸗Raffinerien einging. Die Waarenpreise aller Art gehen zu Hamburg immer mehr herunter. .
Ueber das Haupt⸗Zollamt Wittstock gingen 86 Frachten mit 1756 Ctnrn. ein. Davon kamen in Wittstock 1250 Ctnr., groͤßten⸗ theils Butter, Haͤringe, Eisen, Reis und Wein, zur vollen Ver⸗ steuerung; 61 Ctnr., hauptsaͤchlich wollene Waaren und Kaffee, wur⸗ den, auf Begleitscheine, nach dem Inneren des Landes abgelassen, und 415 Ctnr, worunter die Haupt⸗Artikel, aus rohen Fellen, Salz, Kaͤse und ordinairem Branntwein hestanden, transttirten direkt ins Ausland. — An Getreide und Vieh aller Art, gingen 1706 Scheffel und 3960 Stuͤck uͤber Wittstock vom Auslande ein.
— Die hiesige Friedens⸗Gesellschaft hat in dem, mit Ende Oktober abgelaufenen Jahre ihrer Dauer, ihr Ziel: Unterstuͤtzun beduͤrftiger, vorzuͤglich talentvoller Juͤnglinge, die sich . durch Sittlichkeit und Sinn fuͤr Ordnung und Gesetzmaßlgkeit auszeichnen, fortdauernd verfolgt; sie hat 6 Stipendiaten auf der Universitaͤt, und 6 Gymnasiasten mit fortlaufenden Beitragen un⸗ terstuͤtz. Außerdem haben 5 Gymnasigsten die nöͤthigen Buͤcher von ihr erhalten. Vorzuͤglich erfreulich sind die Fortschritte saͤmmt⸗ licher Stipendiaten und ihr musterhaftes Betragen, so daß keiner derselben auch nur eine Erinnerung sich zugezogen hat. Die Ge⸗ sellschaft hat im Laufe des Jahres eins ihrer achtbarsten Mitglte⸗ der durch den Tod des Fuͤrsten Staats ⸗Kanzlers von Hardenberg verloren; außerdem sind noch 16 Mitglieder abgegangen. Dage⸗ gen sind 33 neue Mitglieder hinzugetreten, so daß die Anzähl saͤmmtlicher Mitglieder 156 betraͤgt. Die Einnahme an jaͤhrlichen Beitraͤgen hat durch obigen Abgang sich um 145 Rthlr. vermin⸗ dert, durch den Zutritt der 33 neuen Mitglieder , sich um 59 Rthlr. 25 Sgr. vermehrt. Von des Koͤniges Maj. hat die Ge⸗ sellschaft ein außerordentliches Geschenk von 30 Stück Friedrichs⸗ d'or erhalten; hiedurch, und durch den Ueberschuß der Einnahme d. J. „820, ist das Kapital⸗Vermoͤgen der Anstalt auf 1755 Rthlr. 15 Sgr. 6 Pf. angewachsen.