1824 / 4 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Sollte einer oder der andere der betheiligten Kreisstaͤnde, ja sogar die Majoritaͤt derselben sich ge⸗ gen die gerichtliche Einziehung erklaren, so wuͤrden doch, dem strengen Rechte nach, die Dissentirenden hierdurch nicht verhindert werden konnen, fuͤr sich die Klage auf ihr antheiliges Interesse zu erheben.

Auf diese preuß. Erklaͤrung folgte die Abstim— mung vom Großherzogthume Hessen, der

ufolge 20. die Schuldner bei ihren zustaͤndigen Gerichten zu belangen, und zu moͤglichst schneller Erle— digung des Legitimations-Punktes, die Krone Baiern und Kurhessen, durch Erklaͤrungen saͤmmtlicher betheiligter Bundes-⸗Staaten zum Bundestags⸗Protokolle, zur Rechts⸗Verfolgung in dieser Sache besonders zu ermaͤchtigen seyn

moͤchten.

Ferner äußerten sich die Großherzoglich und , Sächsischen Haͤuser, ingleichen der esandte der 16ten Stimme fuͤr Waldeck und der Gesandte der 17ten Stimme fuͤr Frankfurt in dem

uͤbereinstimmenden Sinne, daß Baiern und Kurhessen ohne Weiteres er— sucht werden mochten, die Ausklagung der Forderung an die Fuͤrstlich⸗ und Rheingraͤflich Salmischen Haͤuser bei den Koͤnigl. Preuß. Gerichten zu ubernehmen.

Hiernaͤchst erstattete der badische Gesandte, Na— mens der Eingaben-Kommission, Vortrag uͤber zwei Privat ⸗Reklamationen,

a) des Peter Molinari zu Mainz, wegen Er— satzung fuͤr die waͤhrend des Feldzuges vom J. 1813 in Wickert an Kaiserl. Oesterr. Truppen abgegebenen 25 Stuͤcke Wein. (St. Z. von 1825 Nr. 95).

h des Oekonom J. W. Klapproth zu Erfurt, um Verguͤtung fuͤr die in den Jahren 1813 und 1814 erlittenen Kriegsschaͤden.

Beide Reklamanten wurden auf den Antrag des Referenten, durch einstimmigen Beschluß, mit ihren fuͤr unbegruͤndet erkannten Gesuchen, von dem Bun— 6 . ö. .

er Großherzoglich- un erzoglich Saͤchsische

Gesandte zeigte hierauf Namens der , ne Kommission an: daß die Frau Landgräfin Caro— line Wilhelmine zu . ge⸗ borne Prinzessin zu Hessen-Philippsthal, ihre (im 3 1819 bei der Bundes-Versammlung angebrachte) Bitte um Erxoͤffnung des Rechtsweges zu Verfolgung ihrer Erb-Anspruͤche auf die Grafschaft Holzappel und Herrschaft . somit ihren gegen Nas⸗ sau ergriffenen Rekurs zuruͤck genommen ** , wes⸗ halb ihre Beschwerde, nach dem Antrage des Refe⸗ renten, als erledigt betrachtet wurde.

Ba sel, 20. Dec. Der Prinz Gustav, Sohn des ehemaligen Koniges von Schweden, ist unter

dem Namen eines Grafen von Itterburg, in Be— gleitung der Herren v. Polier und v. Strauß, am 1äten December zu Turin angekommen, wofelbst er sich bis zum 1tzten aufzuhalten gedachte.

Iturbide ) hat sich, nachdem sich seiner Reise zur See Hindernisse in den Weg gestellt haben, nunmehr zu Lande von Livorno aufgemacht, um nach England zu

gehen. Er ist bereits am 114en Morgens durch Tu— rin gereist.

Stockholm, 25. Dec. Gestern wurden die Siz— zungen des Reichstages geschlossen. Nachdem cr. obersten Staats⸗Behörden auf dem Schlosse versam⸗ melt hatten, begaben sich Se. Maj der Koͤnig in Procession nach der Haupt-Kirche, wo der Erzbischof die Predigt hielt. Von da verfuͤgten sich Se. Maj. nach dem Reichssaal, wo dieselben im Beiseyn J. J. K.K. HH. des Kronprinzen und der Kronprinzessin die Reichsstaͤnde mit einer Rede aufloͤsten, worin Se. g a n . . 5 die Kroͤnung Ih— rer Durchlauchtigsten Gemahlin beim naͤ Reichs⸗ tage stattfinden solle. ö h .

ach einem Beschluß des verstaͤrkten Staats⸗

Ausschusses sollen die der Krone zugehört dungen verkauft werden. zugehörigen Wal—

Königliche Schau spiele.

Montag, 5. Jan. Im Schauspielhause: Der Braͤutigam aus Mexiko, Schauspiel in 5 Abtheilun⸗ gen, von H. Clauren. (Frau v. Holtei: Suschen.)

Dienstag, 6. Jan. Im Schauspielhause: Die Verschwornen, Oper in 1 Aufzug, von Castelli. Mu⸗

sik vom Koͤnigl. Musik-Direktor G. A. Schneider.

1 er ,. 2. in 1 Aufzuge, fuͤr das nigl. Theater eingerichtet von ͤ t . e . gerichte Hrn. Lauchery. Mu

ittwoch, 7. Jan. Im Schauspielhause. Zum erstenmale: Das Tableau, Lustspiel in 4 ilun⸗ gen, vom Dr. E. Töpfer. . 883

Meteoro logische Beobachtungen.

Barometer Therm. Hygr. Wind] Witterung. Jan. A. 275 63“ 87 trüb, Thauwetter 5. Jan. F. 273 6 835 gebroch. Himmel. M. 27 11 * 855 trüb, Wind, Reg. A. 285 17“ 835 S. Sternhen.

4. Jan. F. 280 6“ S845 O. strüb.

M. 289 62“ 777 O. strüb,

) Dessen Ruͤckkehr nach Livorno wir im vorletzten Blatte angezeigt hatten. Redakteur John.

Gedruckt bei Hayn.

Anrede an Ihre Koͤnigl. Hoheit die Kron-Prinzessinn, am Schlusse der am 7. Dez. vom Feldpropst, Konsistorial-Rath Offelsmeyer in Potsdam gehaltenen Predigt.

M. And. Ich bitte jetzt noch fuͤr einige Augenblicke um Eure Aufmerksamkeit und ehrerbietige Theil— nahme, wenn ich nun auch an dieser heiligen Staͤtte, in unser Aller Nahmen und nach Euer Aller Wuͤnschen, der erhabenen Fuͤrstinn Willkommen sage, welche wir heute zum erstenmahl in unserer Mitte den Nahmen des

Allerhoͤchsten anbeten sehen. Gestatten Sie, Durchlauchtigste Kron⸗Prinzessinn, daß Solches ernst und grade, aus Grund des Herzens

geschehen moͤge.

Es sind Zwey besondere Umstände, durch welche die Freude uͤber Hoͤchst-Dero Ankunft so allgemein und so herzlich geworden ist.

Der erste Umstand ist dieser, daß Ihnen, erhabene Fuͤrstinn, und Ihrem Durchlauchtigsten Gemahl, ein Gluͤck zu Theil geworden, welches an den Thronen weit seltener ist, als in den Huͤtten: gegenseitige reine, freie Wahl Ihrer eigenen Herzen!

Der zweite Umstand ist dieser, daß Jedermann, aus allen den zarten, sorgsamen Anordnungen in diesen Tagen, die feste Ueberzeugung hat entnehmen koͤnnen, daß diese gegenseitige reine, freie Wahl Ihrer Herzen, zu gleicher Zeit von der allervollkommensten Zufriedenheit und Freude unsers gnaͤdigsten Koͤnigs und Herrn begleitet gewesen ist; und daß also diese hohe Vermaͤhlung eine sanfte Heiterkeit mehr, uͤber die fernern Jahre unsers erhabenen Monarchen verbreiten werde.

Diese beiden Umstaͤnde sind es, durch welche die Freude uͤber Hoͤchst-Dero Ankunft und Vermaͤhlung so ganz allgemein, so herzlich, so tief empfunden, geworden ist, und welche dieser Freude einen so heiligen Karakter aufgedruͤckt haben.

Und grade diese beiden Umstaände geben nun auch die beste Buͤrgschaft, Ihnen, erhabene Fuͤrstinn, fuͤr die Dauer Ihres haͤuslichen Gluͤcks, uns, fuͤr die Dauer unserer Freude uͤber dasselbe; verstehet sich, das Alles unter dem Schutz und der gnaͤdigen Huͤlfe des Allmaͤchtigen.

Nun dann, erhabene Fuͤrstinn, so sehen denn auch Sie vorzuͤglich, in diesen ernsten und feierlichen Ta— gen, oͤfter in einem stillen Augenblick, mit dem herzlichsten Dank, mit der freudigsten Zuversicht zu dem Gott em⸗— por, der so weise und liebevoll Sie gefuͤhret hat, und dessen allmächtige vaͤterliche Obhut auch fernerhin von Ih— nen nicht weichen wird.

Sehen Sie dabey auf gleiche Weise mit unbegraͤnztem Zutrauen und mit dem freudigsten Gemuͤth auf alles Dasjenige hin, was in der Naͤhe und in der Ferne Sie hier umgiebt.

Sie sind zu einem Volk gekommen, in welchem aller Herzen mit Ehrfurcht und Liebe Ihnen entgegen schlagen, seitdem Sie, als ein so milder, freundlicher Schutz-Engel, an die Seite unsers hoͤchstverehrten Königl. Prinzen getreten sind.