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die Wuͤrde eines spanischen Grands versprochen, und alle unter seinen Befehlen stehende Officiere in ihren Posten bestaͤtigt.
Gestern war Versammlung des Staats-Raths, worin Seine Majestaͤt selbst praͤsidirten; heute wird derselbe unter dem Vorsitz Sr. Koͤnigl. Hoheit des In⸗ fanten Don Carlos und morgen unter dem des Infan—⸗ ten D. Francesco de Paula Königl. ö. ver sammelt seyn. Der Gegenstand dieser so schnell aufeinander fol⸗ genden Sitzungen ist das Amnestie-Gesetz, welches in den naͤchsten Tagen zu erwarten steht. Man hat nichts versäͤumt, um sich alles dasjenige zu ver caffen, was in einer so wichtigen Angelegenheit Licht geben kann. Man hat die Archive zu Rathe gezogen, um genau zu sehen, was unter der Regierung Karls V., ruͤcksichtlich der Communeros, und unter Philipp V., iu Ansehung der Spanier, geschah, die sich zu der Partei des Erzherzogs von Oesterreich geschlagen hatten. .
Der Staatsrath findet sich zwar genoͤthigt, bei seinen Beschluͤssen uͤber gewisse, in den Lauf der Revo—⸗ lution verwickelte Personen, auf die von den franzoͤ— sischen Heerfuͤhrern den Truppen der Kortes bewillig— ten Kapltulationen Ruͤcksicht zu nehmen; doch sind alle Schwierigkeiten jetzt uͤberwunden.
Durch eine so eben publicirte paͤpstliche Bulle, d. d. Rom, den 1. Aug., ist die spanische Regierung, auf Antrag der (damaligen) Regentschaft autorisirt worden, während 6 Jahren eine Beihuͤlfe von 10 Millionen Realen von der Geistlichkeit zu erheben. Die zur Bewillkommung des Koͤniges, aus Barce— lona hier eingetroffene Deputation, hat, da sie aus lauter Maͤnnern bestand, die waͤhrend der Revolution eine Rolle gespielt haben, die Hauptstadt binnen 48 Stunden raͤumen muͤssen. Eben so ist mehreren Beamten der Kortes, auf dem Wege von Kadix hieher, der Befehl zugefertigt worden, in einiger Entfernung von Madrid, die Befehle des Koͤniges abzuwarten.
Es hat sich neuerdings wieder das Geruͤcht verbrei— tet, daß die Anleihe der Kortes unter einigen Modifika— tionen werde anerkannt werden.
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Marienwerder. Der hiesige Verein zur Mili— tair⸗-Blinden⸗-Unterstuͤtzung hat anch im verwichenen Jahre 1823 seine huͤlfreiche Thaͤtigkeit fortgesetzt. Seine Einnahme betrug, nach der unterm 25. Dec, abgelegten Rechenschaft, im Ganzen 15664 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. Hiervon wurden zu Vertheilungen an bestimmten feser— lichen Tagen, als: den 15. Januar, 31. Maͤrz u. s w. dann zu einzelnen Unterstuͤtzungen, namentlich zur Er— werbung von Grundstuͤcken fuͤr Militair-Blinde und zu anderen dahin einschlagenden Ausgaben, 1517 Rthir. 14 Sgr. 8 Pf. verwendet. Seit dem Fahre 181 ist
überhaupt 58 Militair Blinden der Erwerb eigenthuͤm,
licher Grundstuͤcke verschafft und dazu die Summe von 3684 Rthlr. 29 Sgr. verwandt worden.
Wechsel⸗, Geld⸗ und Fonds⸗Koöurse.
Ham burg, 2. Jan. Amsterdam k. S. 10633 pvCt, 2 Mon. 1043 pCt., mit ? besser begehrt. — , S. 36 Ech 11 Den., 2 Mon. 36 Schill. 8 Den., ehrt — Paris 2 Mon. 2533 Schill, ohne Umsatz. — Bor—
eau 2 Mon. 2577 Schill. — Kopenhagen k. S. 248 pet — Breslau 6 W. 404, Schill,, 2 Mon. zum not. Köur, 1 e 2 763 è 6 — Prag in et ectiv . „ — Augsburg 6 W. F pCt., — Frank. — J. i,. urg pCt., — Frank zum not. Kours zu haben. — St. Petersburg 2 Mon. 83 a n ,, ! 6 ö z
ouisd' or rk. 4 ü lassen. — Gold al
gi e n ee. N Gi. ss 6. al marco
amb. grob Cour. 123 pCt. — Neue Stücke fur voll 30 pCt. — 1 Schining⸗ Stůche 26 und 263 pCt. 9 . Mrkr, ohne Umsatz. — Fein Silber 27 Mrö. 11 Schis., —
Silber in Sorten 13 Loth 5 Gran 2 14 Both 9 Gran
Mrk. 11 a11 Schill, — Preuß. Muͤnze 27 Mrk. 6
zu laffen. 2996
Preuß. Engl. Anleihe von 1818 p. cont. S783. 873 pCt, Anleihe von 1822 — Preuß. Praͤmien
Einiges abgeschlossen. — Preuß. Engl. ont. 89 . 874 pCt, ohne umsatz. Scheine cont, ohne Umsatz.
k, we, er,, P r k U ß j sch ö St 6 6 t 8 ⸗ 30 ĩ t U ng.
eipzig z. M. 1483 pCt., 2 Mon
grob Cour. 125 pCt. —
Norweg. Anl. à 5 pCt. bei Gebr. Benecke 877 83 pC't,
— Desgl. 6 pCt. bei Hambro und Sohn 97 . 977 pCt., s. .
und 97; bezahlt. Daͤn. Anl. erste Abth. 6 pCt. Zinsen 96 . 96 pCt. ft Desterr. Loose à2 100 Fl. p. cont. 1253 . 126 pEt., au ult. cont. 1963 . 1073 pCt., auf 3 Mon. 107 . 108 pCt., ge fragt; Metalliques p. cont. 83. 857 pCt., auf 3 Mon. 85 S375 pCt., ohne Umsatz— Wiener Banco⸗Aktien p. con 47. 943 pCt., auf ult. Febr. 934. 936 pCt., Briefe. Russisch Engl. Anleihe von 1822 in Pfd. Sterl. 2 3
Schill. 4 Den. p. cont. S7. S5z pCt., ohne Umsatz.
Königliche Schau spiele.
Dienstag, 6. Jan. stenmale:
Febr. 1263 . 127 pCt, ohne Umsatz; desgl. 2 3250 Fl. 1
Im Schauspielhause. Zum er Die Verschwornen, Singspiel in 1 Aufzug von Castelli. Musik vom Koͤnigl. Musik-Direktor G.
=.
Allgemeine
MW 6.
Berlin, den 7ten Januar 1824.
IJ. Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Seine Majestaͤt der Konig haben dem Prediger Paulini zu Kutten bei Angerburg das Allgemeine Eh⸗
renzeichen erster Klasse und dem Schullehrer Stieh—
ling zu Salomonsborn im Regierungsbezirk Erfurt das
ö ir ᷣ iter Klasse zu verleihen ge⸗ Allgemeine Ehrenzeichen zweiter Klasse z . durch Herrn Brown werde ersetzt werden.
ruhet.
Bei der am 5ten und 6ten Januar d. J. fortge— setzten VI. Ziehung der Praͤmienschein⸗ Nummern zu
Staats⸗Schuldscheinen fiel 1 Haupt⸗Praͤmie von 15,9000
Rthlrn. auf Nr. 98,016; 1 P
auf Nr. 150,816: 6 Prämien von 500 Rthlrn. auf Nr.
Schneider. Und: Der laͤndliche Morgen, oder: Der sor⸗
faͤltige Pachter, kom. Ballet in 1 Aufzuge, von Laucherz Wegen eingetretener Hindernisse kann das Balle Cephalus, heut nicht gegeben werden. Mittwoch, 7. Jan. Im Schauspielhause. Zum er
stenmale; Die Tableaux, Lustsp. in 4 Abtheilungen, vor
Dr. C. Toͤpfer.
Meteorologische Beobachtungen.
O.
85.
S.
77 * 815 72
X. 8s Fi F I F. 285 77 4 130 M.se 7 * 25
trüb. Sonnenblicke. trüb.
4. Jan. 5. Jan.
S. 14 erste Spalte 3. 39 st. „Delatot“ l. lot“ und 3. 48 st. „immer“ l. einer“.
Gedruckt hei Hayn,
Barometer Therm. Hygr. Wind! Witterung.
A865. 51,695. Sa, 159. 185,554. 193,572 und 233,793;
16 Prämien von 200 Rthlrn. auf Nr. 43,162. 60,969. S4, 334. 118,545. 133,456. 150,685. 186,220. 213,366. 213,856. 216, 380. 226,593. 236, 252. 251, 768. 276, 45. 291,068 und 298,986. Die Ziehung wird fortgesetzt.
II. Zeitung s-Nachrichten.
Ausland. Paris, 30. Dec. Vom 1sten k. M. an ersetzt
der Herzog de la Chätre den Herzog von Blacas in
seinem Posten als Erster Kammerjunker, und der H 30g von
tain der Gardes⸗du⸗Corps.
„D el 6
. .
Redakteur John ö.
der⸗ Havrs den Herzog von Luxemburg als Kapi—
Das gesammte, in der spanischen Cerdagne belegene bewegliche und unbewegliche Eigenthum des bekannten italienischen Grafen Linatti, der sich gegenwartig als Kriegsgefangener in Montpellier befindet, ist auf Befehl Sr. Katholischen Maj. sequestrirt worden.
.
raͤmie von 5000 Rthlrn.
Nachrichten aus Barcelona zufolge, werden seit der Aufhebung der Blokade, bedeutende Geschaͤfte auf 26 , , e. D 11ten 1 feen d. M. allein ind in den dortigen Hafen 30 spanifche, franzoͤsische und sardinische Handelsschiffe eingelaufen. 1 Man versichert daß der am hiesigen Hofe beglau— bigte Gesandte der nordamerikanischen Freistaaten, 2 Galatin, der sich in diesem Augenblicke auf Urlaub in Washington befindet, nicht hieher zuruͤckkehren, sondern
Der vor ein Kriegsgericht gezogene Voltigeur Si— mon, welcher am Tage des Einzuges des Herzogs von Angouleme K. H. von der Terrasse des Gartens der Tuilerien herab, wo er Schildwache stand, einen jungen Mann, Namens Honein, erschoß, der, als er die Terrasse ersteigen wollte, von dem Simon aber daran behindert ward, diesen letztern mit Schimpfreden belei— digte und das Volk wider ihn aufhetzte, ist von dem Gericht mit 6 Stimmen gegen 1 freigesprochen worden. Se. Maj. der Koͤnig haben bekanntlich dem Vater des jungen Honein auf die Civil-Liste eine Pension von 1000 Fr., die nach seinem Tode auf seine Gattin uͤber⸗
geht, angewiesen.
Aus dem Haag, 28. Dec. In der gestrigen Siz— zung der zweiten Kammer der General-Staaten kamen fuͤnf Gesetz⸗-Entwuͤrfe, hinsichtlich des Stempels, Enre— istrements, der Hypotheken, der Erbfolge und einer . auf auslaͤndische Effecten, zur Berathschlagung. Alle fuͤnf fanden, als erschwerend fuͤr Handel und In— dustrie, starken Widerspruch. Der letztgedachte Entwurf insbesondere wurde von Hrn. Kemper lebhaft bekämpft, welcher denselben fuͤr unpolitisch, unzweckmaͤßig, unausz— fuͤhrbar und ungerecht erklaͤrte. Er griff bei dieser Ge—
legenheit auch das Gesetz vom Jahre 1817 an, wodurch die
Eröffnung von Geldanleihen hier zu Lande gehemmt wird, und behauptete, daß dadurch viele Vortheile dem Lande entzogen und dem Auslande ,, seyen. Beim Abstimmen wurde nur der Gesetz⸗Entwurf wegen der Hypotheken, mit geringer Stimmenmehrheit angenommen, alle uͤbrigen aber wurden mit bedeutender Stimmenmehrheit verworfen. .