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der Ehrenlegion ernannt worden. Als er am Neujahr merksamkeit der Waͤchter erregte, und so das Gelingen ] Kreuz, — endlich dem Direktor der katholischen Kirchen⸗
II. Zeitung s⸗Nachrichten. Ausland.
Paris, 4. Jan. Vorgestern empfingen Se. Maj. noch bei Gelegenheit des Jahreswechsels, die Gluͤckwuͤn— sche des Kassations“, des Rechnungshofes und des Rathes fuͤr den offentlichen Unterricht. An der Spitze des letz⸗ tern befand sich der Großmeister der Universitaäͤt, Bischof von Hermopolis, auf dessen Anrede Se. Maj. erwiederten. „Ich danke Ihnen fuͤr die Gesinnungen die Sie Mir im Namen des Rathes fuͤr den offentlichen Unterricht zu erkennen geben; die Vorsehung hat in dem verflossenen Jahre viel fuͤr uns gethan, und wir wollen hoffen daß fle noch viel thun werde. Sie moͤgen daraus Veraulas— sung nehmen die Jugend zu belehren, daß man mit der Vorsehung Alles, ohne dieselbe aber nichts vermag, und daß die erste Verpflichtung, die man bei der Geburt ein— geht, darin besteht ein guter Christ und treuer Unterthan
zu seyn.“ ; k. erste Praͤsident des Kassations-Hofes, Graf de Sze, hielt an Se. Majestaͤt folgende Rede: „Das im schnellen Laufe verflossene Jahr laͤßt fuͤr Ew. Majestaͤt unsterblichen Ruhm zuruck. Ew. Maj.
haben die Ruhe der Voͤlker befestigt, die unverletzliche Legitimitaͤt der Dynastien auf ewige Zeiten geweiht, die
Valtena, der die Hinrichtung Elios vollstrecken ließ, am mer beschloß, diesen Bericht drucken und an die Mit⸗ 20. Dec. daselbst angekommen und in denselben Thurr glieder vertheilen zu lassen. H
Throne gesichert und die Hyder der Revolution bezwun— gen.“
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lo schen.“
„Frankreich, stolz auf seinen Beherrscher und dank- bar fuͤr so viele Wohlthaten, hat daher nichts angele⸗ gentlicheres, als die heißesten Wuͤnsche, daß die Vor se⸗ hung ein Leben, an welches so große Geschicke geknuͤpft sind die einzigen Wuͤnsche, welche uns fuͤr Ew. Majestaͤt noch zu thun uͤbrig bleiben; es sind vorzuͤglich die unsrigen, und wir sagen Ew. Majestaͤt den lebhaftesten Dank fuͤrM
sind, noch lange erhalten moͤge. Dies, Sire,
die Erlaubniß, diese Wuͤnsche mit dem erneuerten Eide
der Treue, mit erneuerter Darlegung der tiefsten Ver⸗
ehrung, Bewunderung, Ergebenheit und Liebe, zu den Fuͤßen des Thrones bringen zu duͤrfen.“
Der Koͤnig erwiederte darauf:
„Ich empfange mit wahrer Zufriedenheit den Aus— druck der Gesinnungen, die Sie Mir im Namen des Kassations-Hofes bezeigen. Die Vorsehung hat Mich zu ihrem Werkzeuge erkohren; Ich bin bereit, ihr in Allem zu gehorchen; sie hat Mir viel Gnade gewaͤhrt; Meine einzige Bitte ist, daß sie Mich so lange erhalte, als Ich zum Gluͤcke Meines Volkes wirken kann.“
Auch von dem Koͤniglichen Gerichtshofe, dem Ci— vil⸗ und dem Handels-Tribunale, den Konsistorien der reformirten und lutherischen Kirche u. s. w. sind Depu— tationen zur Gratulation beim Koͤnige vorgelassen wor— den. Die Geistlichkeit, den Erzbischof von Paris an der 66 hatten Se. Maj. bereits am 31sten v. M. em— pfangen.
Der Praͤfekt des Seine-Departements, Graf von Chabrol, ist unterm 31sten v. M. zum Groß-—Offieier
ihres Vorhabens vereitelt wurde.
„Alle diese großen Ergebnisse gehoͤren schon der Geschichte an, und ihr Andenken kann nicht mehr er⸗
tage den Koͤnig an der Spitze des Stadt⸗Rathes bewil kommnete, hießen Se. Maj. ihn naͤher treten und sa.. Aus dem Haag, 1. Jan. Der Minister Baron ten zu ihm; „Ich bin sehr erfreut Herr von Chabrol „on Nagell hat auf sein Ansuchen die Entlassung erhal— bei dieser Gelegenheit etwas fuͤr Sie gethan und Ihnen ten. Zu seinem Nachfolger soll der jetzt in Batavia einen neuen Beweis Meiner Achtung gegeben zu haben.“ befindlsche Hr. v. d. Capellen ernannt seyn. Einstwei— Dem Praͤfekten des Departements der obern Sasn jen hat der Sekretair des Departements der auswaͤrti— hat der Minister des Innern eine goldene und fuͤnf sil gen Angelegenheiten, das Portefeuille erhalten. berne Medaillen zur Vertheilung unter diejenigen Aerzt, Der Exkaiser von Mexiko, Iturbide, und der vor— die sich um die Verbreitung der Schutzblattern am me malige Konsul der spanischen Kortes zu Livorno, Herr sten verdient gemacht haben, zustellen lassen. Torrente, sind hier durch nach London gereiset. Bei Annech in Savoyen hat man einen uralten Heute hat der engl. Bothschafter, Lord Clancarty, aber sehr schoͤn gearbeiteten Mosaik-Fußboden und nach diese Residenz verlassen. weiterem Nachgraben den Kopf einer Bacchantin vo Die erste Kammer der General⸗Staaten war dieser weißem Marmor gefunden, den man allgemein fuͤr ein Tage mehrere Male beisammen. In ihrer vorgestrigen Meisterstuͤck der Kunst haͤlt. Sitzung wurde der Gesetz-Entwurf hinsichtlich des au— — 5. Jan. Die Hrioile bemerkt, man beklage sic Feroͤrdentlichen Budgets von 1824 angenommen. in Europa nicht ohne Grund uͤber die täglich vermehrt. Die zweite Kammer der General-Stagten war vor— Masse oͤffentlicher Blaͤtter; in Amerika sey das Ueb— estern als General-Komits versammelt. In der gestri⸗ noch viel ärger, denn in den vereinigten Staaten allein en Sitzung wurde eine Bothschaft der ersten Kammer belaufe sich, bei einer Bevoͤlkerung von 10 Millionen verlefen⸗ wbrin diese die Annahme des außerordentlichen Menschen die Anzahl der Journale auf nicht wenige Budgets fuͤr 1324 anzeigte. Die Central, Sektion stat— als 509; ganz Europa dagegen zaͤhle/ bei 160 Millionen tete hierauf ihren Bericht uͤber zwei Gesetz-Entwuͤrfe Einwohnern, nicht halb soviel. — In Bezug auf Europ wegen des 11ten und 12ten Artikels des 2ten Buchs des moͤchte die Angabe der Etoile jedenfalls viel zu niedrig seyn bürgerlichen Gesetz-⸗Buchs: „uͤber die Erbfolge bei Ster— Nachrichten aus Valencig zufolge, ist der Obers befallen und uͤber den letzten Willen“ ab. Die Kam—
r. Surmont de Volzberghe gesetzt worden, in welchem jener wuͤrdige General gefan zerichtete dann im Namen der Petitions-Kommission gen saß, uber 5 Bittschriften, worin sich die Muͤller in Westflan—
Unsere aus Spanien zuruͤckkehrenden Truppen wer dern uͤber die Mahlsteuer beschweren. Die Bittschriften den uͤberall mit Freude und Stolz empfangen; al wurden auf die Tafel gelegt, und die Kammer ging ohne Staͤdte wetteifern in Festlichkeiten zur Ehre derselben. bestimmte Vertagung auseinander.
Man schreibt aus Perpignan vom 22. Dec.: Dłi Der sardinische Minister ist von hier nach Namur Pariser Blaͤtter haben die, aus dem Journal von Ton abgegangen. louse entnommene Nachricht verbreitet, daß mehrere) Rotterdam, 2. Jan. Waͤhrend des vorigen die Angelegenheiten ihres Vaterlandes verwickelte Sp Jahres sind in der Maas, Goeree und Maasluis 1506 nier das Land verlassen und sich in die franzoͤsische Ca Schiffe angekommen, worunter 26 von Aalborg, 19 von dagne oder den Kanton von Saillagouse gefluͤchtet ha Baltimore, 29 von Bordeaux, 15 von Christiansand, ten. Namentlich hat es von dem Dechant des Kapitel 147 von Drammen, 96 von Harwich, 77 von Hull, 63 von von Urgel geheißen, daß er sich nach Carol gefluͤcht Libau, 83 von Liverpool, 206 von London, 48 von Riga, habe. 30 von Rostock, 13 von Surinam, 8 von Hamburg ꝛe. Alles was man in diesem Bezuge geschrieben ha, Abgegangen sind 1553 Schiffe, wovon 33 nach Bordeaux, ist ganz grundlos. Die Spanier, welche in Gemaͤßheß 5s nach Bergen, 72 nach Liverpool, 231 nach London, des Tractats von Barcellona und in Folge der Uebergab 24 nach Rostock, 20 nach Hamburg re. ; dieses Platzes so wie der Festung Tarragona und Hosta! Dresden, 5. Jan. Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben rich an die Koͤnigl. Truppen, sich nach Frankreich zuruͤch dem Ober-Hofmeister beim Hofstaate des Prinzen Jo— gezogen haben, halten sich ruhig an den Orten, die ihnen hann Koͤnigl. Hoheit, Kammerherrn Karl Boromaͤus von der obern Behoͤrde des Departements der Ost-Pyre von Miltitz, den Karakter eines Geheimen Rathes bei— naͤen zum Aufenthalt angewiesen sind, und sind dot zulegen geruhet. . ö den fuͤr einen jeden derselben angemessen erachteten Maß Hannover, 6. Jan. Die Staͤnde des Koͤnigreichs regeln unterworfen; aber keines jener Individuen ha sind auf den 29sten k. M. zusammen berufen worden. sich den Aufenthaltsort beliebig wahlen duͤrfen. Karlsruhe, 31. Dec. Se. Koͤnigi. Hoheit der
Vom Oberrhein wird gemeldet, daß die in den Ge Großherzog haben gnaͤdigst geruhet, dem Geheimen Rath faͤngnissen zu Colmar befindlichen Verbrecher den Vet und ersten Leibarzt Schrickel, dem Staatsrathe Freiherrn such eines Ausbruchs gemacht haben. Es war ihnen ge v. Sensburg, dem Land⸗Ober-Jaͤgermeister v. Kettner lungen, die Fesseln von den Fuͤßen abzusaͤgen und schoh und dem Ober-Kammerjunker Freiherrn von Ende das waren sie bis zu der letzten Thür vorgedrungen, welch Großkreuz, — sodann dem Ober-Forstmeister Freiherrn zu den Galerien des Justizhofes fuͤhrt, als das, durt v. Ehrenberg, dem Kreisdirektor Freiherrn von Liebenstein
das Erbrechen dieser Tour verursachte Geräusch die Anf und dem Geheimen Hofrath Zacharla das Kommandeur—
Sektion, Geheimen Referendar Pfeiffer, dem Geheimen Legations-Rathe v. Muͤssig und dem Ober-Baudirektor Weinbrenner das Ritter-Kreuz Hoͤchstdero Ordens vom Zaͤhringer Loͤwen, begleitet von gnaͤdigsten Handschrei⸗ ben, zu verleihen.
Brixen, 25. Dec. Gestern feierte unser Fuͤrst⸗ Bischof, Karl Franz, aus dem Graͤflichen Hause von Lodron, sein ö5ostes Priesterjahr, wobei sich die all— gemeine Verehrung und Liebe gegen den erlauchten Ju— belgreis bei der Buͤrgerschaft und den benachbarten Land— Bewohnern wie bei dem Adel und der Geistlichkeit auf die lebhafteste Weise aussprach.
Wien, 2. Jan. Am 36sten vor. Mon. um 7 Uhr Abends starb hier an den Folgen einer langwierigen und schmerzhaften Krankheit, Se. Excellenz der Hr. Graf Leardi, Erzbischof von Ephesus, apostolischer Nuncius am K. K. Oesterreichischen Hofe, im sechszigsten Jahre seines Alters, nachdem Er am 22. v. M. von Sr. fuͤr st⸗ lichen Gnaden dem Hrn. Fuͤrst-Erzbischof von Wien, un— ter Begleitung des Domkapitels und der Kurgeistlichkeit der Metropolitankirche zu St. Stephan, mit den heili— gen Sterbsakramenten versehen worden war. Der Ver— ewigte hatte sich, waͤhrend seines beinahe siebenjaͤhrigen Aufenthaltes in dieser Hauptstadt, die Liebe und Achtung aller, die ihn naͤher kannten, erworben, und sein Verlust, den man hier allgemein betrauert, wird gewiß auch von Seinem Hofe und von Seinen Angehoͤrigen tief empfun— den werden.
In einem amerikanischen Blatte liest man, Kapi— tain Kotzebue habe in der Gegend der Behrings-Straße einen Eisberg gefunden, der ganz mit Moos und Gras bedeckt und dessen ungeachtet durchsichtig sey. Wenn die Sonne seine Oberflaͤche schmilzt, so bilden sich, wie er— zaͤhlt wird, an diesem Berge zwischen den mit Gras be— wachsenen Stellen kleine Fluͤßchen, die ins Meer fallen, und an der Stelle, wo diese Fluͤßchen eine naͤhere An— sicht der unter dem Moose und Grase liegenden Schich⸗ ten gestatten, sieht man Knochen und Zaͤhne von Thie— ren, woraus man also auf ein sehr hohes Alter des Eis— berges schließen muß.
Kopenhagen, 3. Jan. Das Koͤnigl. Daͤnische See⸗Officier⸗-Korps besteht gegenwartig aus einem Admi⸗ ral, einem Viee⸗Admiral, 7 Contre-⸗Admiralen, 9 Kom⸗ mandeurs, 5 Kommandeur-Kapitains, 21 Kapitains, 26 Kapitain-Lieutenants, 41 Premier-Lieutenants und 33 Seconde⸗Lieutenants. .
Hoͤchsten Orts ist das Tragen von Degen- oder Dolch-Stöoͤcken neuerdings strenge verboten worden.
Stockholm, 30. Dec. Die Reise der K. Familie nach Rosersberg, ist, wegen der unangenehmen Witte— rung unterblieben.
Der hiesige Minister der vereinigten Staaten von Nord-Amerika, Hr. Hughes, ist in Gesellschaft des eng— lischen Legations-Sekretairs, Hrn. Gore, aus Moskau und St. Petersburg hieher zuruͤckgekehrt, und geht zu— voͤrderst, mit einer Mission von Seiten seiner Regierung beauftragt, nach Kopenhagen, kehrt aber dann wieder hieher zuruͤck.
Der zu einem der Herren des Reiches ernannte vor—