versammelnden Truppen wuͤrden daher keine Gelegenheit haben, die Rebellion von 18290 zu wiederholen, wenn auch die Lust dazu sie anwandeln sollte. ̃
Admiral Jabat, der spanische Gesandte, ist zuruͤck⸗ berufen worden und hat bereits die Hauptstadt verlassen; sein Nachfolger ist noch nicht angelangt.
. Von Irkand sind in diesem Jahre ungefaͤhr 10,ů300 Personen nach Quebeck ausgewandert.
In der Grafschaft Esserx verkaufte vor kurzem ein gewiffer Feake seine Frau fuͤr 20 Schill. Der Zoll-Ein— nehmer ließ sich vom Kaͤufer, dem Gesetze nach, 1 Penny Zoll zahlen.
Bruͤssel, 4. Jan. Oberst Prinz von Croy,
Dem Vernehmen nach ist der
Adjutant Sr. Maj, zum Ge— neral-⸗Major ernannt, und in dieser Eigenschaft einst— weilen zur Disposition des General⸗Kommissairs im Kriegs⸗Departement gestellt worden,
Gestern Nachmittag ist Lord Clancarty, aus dem Haag kommend, hier eingetroffen.
Prag, 6. Jan. Das K,. K. Boͤhmische Appella— tions- Gericht hat das Gluͤck gehabt, von Sr; Maj. un— serm gnaͤdigsten Kaiser und Koͤnig, als ein Merkmal der
uld und Zufriedenheit, Hoͤchstdero Bildniß zu erhalten. Es ist von dem beruͤhmten Kuͤnstler Hrn. Kammermah⸗ ler Kupelwieser in Lebens-Groͤße im Ordens⸗Kleide des goldenen Vließes gemahlt, und verbindet mit hohem Kunstwerthe das Verdienst sprecheuder Aehnlichkeit.
Das Journal deès débats giebt aus den jonischen Inseln folgende Nachrichten:
Cor fü, 30. Nov. Die als Deputirte des helleni⸗
schen Kongresses nach London bestimmten Griechen An— breas Lauriotis, Orlandos und Lydovistis sind auf einem Paketboot hier angelangt und eben so wieder abgereist. Sie haben sich der guͤnstigsten Aufnahme hieselbst er— reut. t Zante, 2. Dec. Die algierische Flotte, welche vor Missolunghi kreuzte, ist von einer aus Hydra ausgelau⸗ fenen Abtheilung der griechischen Flotte vernichtet oder zerstreut worden. Letztere bringt den Epistaten des ödst⸗ lichen Griechenlands nach Aetolien. Unter den Befeh⸗ len diefes Oberhauptes wird, wie man glaubt, dort bald Alles eine neue Gestalt annehmen.
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Berlin. Am 7Tten dieses Monates starb der Köͤ— nigliche Geheime Ober-Tribunals⸗Rath Johann David Neumann, geboren den 14ten September 1775 zu Koͤnigsberg in Preußen, wo sein Vater Kirchen⸗Rath und erster Prediger bei der altstaͤdtschen Kirche war. Er widmete sich der Rechtswissenschaft auf der Universität zu Koͤnigsberg, wurde im Jahre 1793 Auscultator bei der ostpreußischen Regierung, — dem jetzigen Ober⸗Lan— des-Gerichte — 1796 Assessor bei dem Hofgerichte zu Bromberg, noch in demselben Jahre Rath der Regie— rung zu Marienwerder, und 1826 zum Geheimen Hber— Tribunals-Rath ernannt. Im Besitz der zu diesem Amte
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erforderlichen Talente und Kenntnisse, erfuͤllte er mit gewissenhafter Treue seine Berufspflichten. Seine schrift⸗ lichen Vortrage empfahlen sich durch Klarheit und Deut lichkeit in der Darstellung des Sachverhaͤltnisses und durch Gruͤndlichkeit der Beurtheilung, und sein gerader rechtlicher Sinn erleichterte es ihm in verwickelten Streit. Faͤllen die Wahrheit zu finden. Umgeben von einer zahl reichen Familie, begluͤckt durch Freundschaft und die un— getheilte Achtung seiner Amtsgenossen, durfte er bei ö. nem Alter den Blick mit Heiterkeit in die Zukunft rich ten. Anders lenkte es das Schicksal. Den Brautkranz seiner attesten Tochter legte er auf ihr Grab, und bald folgte er auch der Leiche seines zweiten Sohnes. Seit dem verzehrte der Gram seine Lebenskraft. Er hinter, laßt eine Wittwe und vier Kinder, drei Soͤhne und eine Tochter, unversorgt und zum groͤßeren Theile noch in den ersten Jahren der Jugend.
Cöslin, 5. Jan. Am 9. v. M. hatten wir im Schlaweschen Kreise vorzuͤglich am nordoͤstlichen Ufer der Ostsee, das in dieser Jahreszeit ungewohnliche Schau— splel eines starken Gewitters, welches, mit Sturm be gleitet, an einigen Orten in Gebäude einschlug. Bel Ruͤgenwaldermuͤnde erfolgte durch diesen Gewittersturm ein Austreten der Ostsee, welches eine Duͤne fortriß, den Hafen sehr bedeutend beschaͤdigte, und die Mole theil weise zerstoͤrte.
Tages vorher strandete das nach Swinemuͤnde hoͤrige 24 Lasten große Jagdschiff, die Wohlfahrt genanm, welches in Koppenhagen mit Stuͤckguͤtern befrachtet un nach Stettin bestimmt war, auf der Ostseite des Colbert ger Hafens. Die Ladung ist groͤßtentheils geborgen, da Schiff aber hiernaͤchst zerstoͤrt worden.
Am 28. Dec. um 4 Uhr fruͤh, strandete 43 Mei von Leba westwaͤrts, das daͤnische mit Ballast beladen Schiff, die Morgenroͤthe, 140 Lasten groß, von St. Pt tersburg kommend und nach Koppenhagen bestimmt. Di Mannschaft beider Schiffe ist gerettet.
Königliche Schauspiere. Dienstag, 13. Jan. Im Schauspielhause: De Barbier von Sevilla, oder die unnuͤtze Vorsicht, kom Musik von Paesiello.
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Singspiel in 4 Abtheilungen. Mittwoch, 14. Jan. Im Opernhause: Julia, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeat Wegen eingetretener Hindernisse kann das Traueh spiel: Koͤnig Johann, an diesem Tage nicht gegeben
werden. Es wird ersucht, die bereies zum Sch a u spiel
so wie sammtliche Abonnements Bi zum Opernhause umzutauschen.
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hause gekauften, lets, gegen Billets
Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind Witterung. A. Ss J sP 15 I 8585 S. strüß, etwas Sch F. 280 4 — 172 985 S. W. trüb, neblicht, feut M. 28e 46 14 *I 91 S. W. ltrüb, Thauwetter
Redakteur John.
11. Ian. 12. Jan.
Gedruckt bei Hayn
, 1 9 = 2 R , , . — z 6 26 JJ ..,. e. ,, ,
Allge
meine
Preußische Staats-Zeitung.
W 12.
Berlin, den 14 ten Fanuar 1824.
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Der Justiz-Kommissarius Karl Wilhelm Bley ist jetzt zugleich zum Notarius publicus im Departement des Ober-Landesgerichts zu Halberstadt bestellt worden.
Der vormalige Tribunals-Prokurator und Advokat, Friedrich August Helm zu Halle, ist zum Justiz⸗Kom⸗ missarius im Bezirke des Landgerichts zu Wittenberg, mit Anweisung seines Wohnortes in Bitterfeld, bestellt worden.
Bei der am 12ten und 13ten Januar. d. J. fortge—⸗ setzten V ten Ziehung der Praͤmien-Schein Nummern zu Staats-Schuldscheinen fiel eine 1 Prämie von 2000 Rthlrn. auf Nr. 219,223, 4Praͤmien von 599 Rthlrn. auf Nr. 188,214. 197,444. 239,886. und 245,222. 15 Praͤmien von 200 Rthlrn. auf Nr. 1,850. 31, 1098. 95,722. 143,312. 147,836. 162,305. 180,574. 186,943. 204,133 209, 380. 233,480. 249, 831. 265,684. 277, Sa28 und 290, 103.
Die Ziehung wird fortgesetzt. Romeo um
II. Zeitung s⸗Nachrichten. Ausland.
Paris, 5. Jan. Die Bullen fuͤr die im Novem⸗ ber v. J. zu Rom ernannten Bischoͤfe sind in Paris angekommen, und werden nunmehr dem Staatsrathe vorliegen. Diese Bullen betreffen die Bisthuͤmer Rouen, Perpignan, Langres, St. Diez, Chalons sur Marne, Straßburg und Metz. Die ernannten Bischoͤfe befinden sich alle in Paris, nur der Bischof von Metz wird noch erwartet. Man glaubt, die Weihe werde naͤchstens statt haben. Es steht zu befuͤrchten, daß durch die Krankheit des Papstes das Konsistorium, welches gegen Weihnach⸗ ten gehalten werden follte, ausgesetzt werde. Bekannt—
lich sind nun noch die bischoͤflichen Stuͤhle von Mont— auban, Angouleme, Guimper und Nancy unbesetzt und fuͤr Lyon ist ein Administrator zu ernennen.
— 7. Jan. Gestern Abend war auf Veranlassun
des Drei⸗Koͤnigs⸗Festes große nn im 6 . der Tuilerien. Sie bestand aus 16 Gedecken, naͤmlich: der Koͤnig, J. J. K.K. H. H. Monsieur, Madame, der Herzog von Angouleme, die Herzogin von Berry, Made— moiselle, der Herzog, die Herzogin und die Prinzessin von Orleans, der Herzog von Chartres, der Herzog von Nemours, der Prinz von Joinville, die Prinzessin dont von Orleans, die Prinzessinnen von Valois und von Beaujolais, und der Prinz von Carignan. Beim Ku— chenziehen wurde der Herzog von Angouleme Koͤnig; zur Königin wählte er J. K. H. Mademoiselle. Die ungezwungenste Froͤhlichkeit herrschte in dem erhabenen Kreise. Der Konig war hoͤchst vergnuͤgt, sich so in der Mitte seiner Familie zu sehen. Wiederholentlich be— gruͤßte Se. Maj. den Helden des Trocadero mit dem Ausrufe: Der Koöͤdnig trinkt.
Se. Durchlaucht der regierende Fuͤrst Heinrich XIX.o von Reuß-Greitz ist hier angekommen.
Bei dem jetzigen Feste der Schutzpatronin von Pa— ris hat der Erzbischof, in Folge eines von Ludwig XV. bei Legung des Grundsteins zur Genoveva-Kirche, im Jahre 1750 gethanen Geluͤbde, die Anordnung getroffen, daß die Pfarrer saͤmmtlicher Kirchspiele wahrend der neun Tage der Reihe nach in jener Kirche die Messe lesen sollen.
. Der Monitenr meldet aus Wien, 25. Dee. Nach⸗ richten aus Konstantinopel zufolge hat unser Internun⸗ cius eine neue Konferenz mit dem Reis⸗Effendi gehabt, und es ist ihm gelungen, diesen Minister und den Di— van wegen der russischen Truppen, die sich in den podo⸗ lischen, volhynischen und benachbarten Gouvernements befinden, vollständig zu beruhigen. Was aber dazu. am meisten beigetragen haben mag, ist der Umstand, daß ein Theil der russischen Truppen, welcher bis jetzt das an die Moldau graͤnzende bessarabische Gouvernement besetzte, sich in entferntere Provinzen zuruͤckgezogen hat. Man versichert auch, daß der Baron von Ottenfels den