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mien von 200 Rthlrn. auf Nr. 50,679. 774446. 96, 157. 117, 9467 129, 922. 202,369. 215,325 und 280,94. Die
Ziehung wird fortgesetzt.
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II. Zeit ung s-Nachrichten.
Ausland.
Paris, 8. Jan. Der Koͤnig hat Mittags im Minister-Rath, der 13 Stunde dauerte, präͤsidirt.
Der Moniténr enthält drei Ordonnanzen vom ge— strigen Tage, mittels welcher Se. Maj, den Staats— Scetretair der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Vicomte von Chateaubriand, desgleichen den Staats⸗Minister, Herzog von Doudeauville und den Herzog von Damas, Pair von Frankreich und ersten Kammerherrn des Her— zogs von Angouleme, zu Kommandeurs der Koͤnigl. Orden, den Baron von Vitrolles aber zum Staats⸗Mi— nister und Mitglied des Geheimen Raths ernannt.
Gestern wurden zu Versailles die vier Glocken der Kirche St. Louis getauft. Pathen waren der Köͤnig und Ihre Koͤnigl. Hoheit Madame, vertreten von dem Marquis und der Marquise von Vérac.
Pariser Blaͤtter enthalten Nachrichten aus London, vom 5. Jan. wonach die Besorgnisse, welche sich in Folge der aus Thing eingegangenen Nachrichten der Gemuͤther bemaͤchtigt und eln Fallen der Fonds bewirkt hatten, gaͤnzlich geschwunden sind.
(Dies stimmt mit den direkt aus London eingegan— genen Nachrichten — s. London — ganz uͤberein.)
Londeg⸗ 7. Ign. Der General Maigr Sir Hud— son Lowe ist zum Gouverneur und Ober ⸗Befehlshaber der Insel Antigua ernannt. ö
Alle So fn die von London nach Brasilien aus— klariren, bedürfen, laut einer Ordre von dem Schatz—
Departement an das Zoll-Amt, keiner Deklaration des
portugiesischen Konsuls mehr, da sie in Brasilien ohne
diese zugelassen werden. .
In den Fonds wurden heute viel Geschaͤfte gemacht. Conf! fuͤr Rechnung standen anfangs 873, hoben sich aber auf 883. 3. Franzoͤsische provisorische Scheine stiegen auf 55 Praͤmie.
Die Einkuͤnfte von Großbrittannien haben in dem.
mit dem 5. Jan. d. J. abgelaufenen Jahre 49,489,454 Pfd. Sterl. betragen, also 630, 059 Pfd. weniger, als das Jahr vorher (wo sie sich auf 50, 109,513 Pfd. beliefen).
Der Exkaiser von Mexiko, Iturbide, ist in Beglei— tung des vormaligen spanischen konstitutionellen Konsuls Torrente, zweier Soͤhne und eines Neffen, in England angekommen. Er hat, dem Vernehmen nach, keinen anderen Zweck, als das Land zu sehen.
Der Courier laͤßt sich sehr ausfuͤhrlich uͤber die An— leihen der suͤdamerikanischen Staaten aus, und zwar in einer Weise die ganz geeignet ist, seinen Landsleuten Lust zu machen, ihre Kapitalien lieber dort, als auf dem Festlande von Europa unterzubringen. Diese Absicht scheint auch aus dem Schlusse des Artikels her vorzuge— hen, indem es hier heißt: Die Verhaͤltnisse jener Staa—
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ten böten den Geldgeschaͤftsmachern weit bessere Aussich⸗ ten dar, als irgend eine europäische Macht. (Ob wohl die englischen Banquiers dieselbe Meinung hegen werden )
Bruͤssel, 8. Jan. Die verbreitete faͤlschliche Er. zählung eines Aufruhrs zwischen den Buͤrgern und der Garnison von Amsterdam, den im vorigen Monat fast alle Zeitungen nacherzaäͤhlten, und hinterher wiederriefen, hat zu einer gerichtlichen Verfolgung Anlaß gegeben. Der straͤfliche Urheber jenes falschen Geruͤchts ist er— mittelt.
Haag, 6. Jan. In der heutigen Sitzung der zwei ten Kammer wurde das Gesetz uͤber die Einfuͤhrung fran zoͤsischer Waaren, und ein Anderes, welches Abaͤnderun— gen der Ein- und Ausfuhrzoͤlle betrifft, verhandelt.
Der Baron von Stassart nahm zuerst das Wort und aͤußerte sich dahin, daß die Aufnahme des Koͤnigl. Dekrets vom 20. Aug. v. J. unter die Gesetze, eine Maß
regel waͤre, welche die gefaßten Hoffnungen durchaus er,
fuͤllen wuͤrde: man hegte dabei nur noch den Wunsch, daß sie minder unvollstaͤndig seyn und auf mehr als einen
der benachbarten Staaten ausgedehnt werden moͤchte. =
Indeß hoffe man viel von den nach des Koͤnigs eigener Versicherung, eingeleiteten Unterhandlungen. — Er muͤsst noch anfuͤhren, daß bei dem großen Verlust an Duͤngma⸗ terial den der Ackerbau durch Strohdaͤcher erleide, er ge wuͤnscht hatte, die franzoͤsischen Schiefer mochten in einem
billigen Preise erhalten werden, da man aber seiner Ein⸗
wendung gegen den fast unerschwinglichen Zoll der auf dieselben gelegt worden, die bestimmte Anzeige entgegen gesetzt, die bei uns seit kurzem entdeckten Schieferbruͤch. unser ganzes Beduͤrfniß zu befriedigen vermoͤchten, s wolle er auch dagegen nicht laͤnger reden. ⸗
Ueber das zweite Gesetz, den Douanentarif betref fend, aͤußerte er im Allgemeinen seine Beistimmung.
In eben dem Sinne sprachen die Herren Surmont und Geelhand. —
men. — Mehrere Mitglieder sprachen sich noch daruͤbe aus, die Repressalien auf England auszudehnen — zuletzt
ward der Gesetzentwurf einstimmig angenommen. Frankfurt. Verhandlungen der 26sten Sitzung der
Bundes⸗Versammlung. (Fortsetzung) Ueber das Penslons- und Schuldenwesen des
Kur- und Oberrheinischen Kreises, insbesonder⸗
die Forderung der Oberrheinischen Kreiskasse an die Fuͤrstlich Rhelngraͤflich Salmischen Haͤuser (St. Zeit. 1824 Nr. 3 u. 4), gab der Gesandte von Braunschweig und Nassau fuͤr Nassau folgende Abstimmung:
Es scheine das Gutachten der K. Baierschen und
der Kurhessischen Gesandtschaft, daß die letztgedachte For-
derung nicht sofort als exekutivisch zu betrachten, sondern zunäͤchst vor den K. Preußischen Gerichten auszutragen
sey, in den vorliegenden Verhaͤltnissen begruͤndet, so wit es auch nur die Absicht des §. 84 des Reichsdeputations⸗ Schlusses gewesen seyn konne, fuͤr alle rechtliche Ein /!
wendungen das Gehoͤr nicht zu versagen.
Die gerichtliche Beitreibung einzelner Ausstände der ; Kur- und Oberrheinischen Kreiskasse liege außer der bis⸗ herigen Kompetenz der subdelegirten Kommission. Jene
Forderung an die Fuͤrstlich Salmschen Haͤuser wuͤrde da—
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Wassers aus reinen Felsenquellen,
/ Der Graf von Hogendorft fuͤrchtet, der Schleichhandel moͤchte alle diese Maßnehmungen laͤh⸗
her bis dahin, wo nach Beendigung der kommissarischen Vorbereitungs-Arbeiten anderweite definitive Maßregeln , , ee. seyn wuͤrden, der Oberrheinischen Kreiskasse vorbehalten bleiben können.
Außer diesen allgemeinen Gegenstaͤnden wurden noch mehrere Privat⸗Reklamationen, durch die dazu bestimm⸗ ten Referenten im Namen der Reklamations-Kommission zum Vortrag gebracht. Dahin gehören vornemlich;
a) Die erneuerte Beschwerde des Regierungs⸗-Di⸗ rektor Herquet zu Fulda, wegen eines Pensiens-An⸗ spruchs an die kurhessische Regierung. Im Jahre 1822 hatte er den Antrag gestellt,
den Preußischen Hof zu einer Intereession bei dem
Kurhessischen zu veranlassen, und war damit abgewiesen worden (St. Zeit. 1823 Nr. 29); gegenwaͤrtig geht sein Gesuch auf eine unmittel— bare Einschreitung der Bundes-Versammlung, um die kurhessische Regierung zur Gewaͤhrung der von ihm, als ehemaligem Regierungs-Direktor, verlangten Pension von 3569 Fl. zu vermögen, da er nur mit 1500 Fl. le— benslaͤnglicher Pension in Ruhestand versetzt worden sey. In Uebereinstimmung mit dem Gutachten des Referen— fen vereinigten sich saͤmmtliche Stimmen zu dem Be— sch lusse: ̃ . fer der Reklamant mit seinem Gesuche von der
Bundes-Versammlung ab — und wenn er damit
aufzukommen sich getraue, an den Rechtsweg zu
verweisen sey.
(Fortsetzung folgt)
Karlsruhe, 5. Jan. Seit gestern erfreuen sich die Bewohner unserer Stadt der, von ihrer Begruͤn— dung an bis dahin entbehrten Erquickung eines frischen dessen Mangel schon lange gefuͤhlt, dessen Beschaffung aber durch Zeitverhaͤlt— nisse und eigenthuͤmliche lokale Schwierigkeiten bisher verhindert worden war. Sr. K. Hoh. unserem gnaͤdig— sten Großherzoge war es vorbehalten, neben so vielen andern Wohlthaten auch diese uns zu gewähren.
Ein einfacher sinnreicher hydraulischer Mechanismus,
ein Werk des verdienten, bescheidenen vaterlaͤndischen
Kunstlers Haberstroh, treibt das von den Hoͤhen jenseits
Durlach herabkommende Quellwasser durch ein doppeltes
eisernes Roͤhrwerk, durch eine Strecke von fast 13 Stun— de, bis in unsere Stadt; wo es sich durch alle Theile derselben in zahlreichen Brunnen vertheilt, die nach un— seres genialen Weinbrenners Zeichnungen sorgsam aus— gefuͤhrt, die wuͤnschenswertheste Dauerhaftigkeit mit man— nichfaltlger architektonischer Schoͤnheit vereinigen, und so die Zierde der Stadt mit dem Nutzen des Buͤrgers verbinden.
Gestern, am ersten heiteren Winter-Morgen nach einer langen Reihe duͤsterer Regen-Tage, wurde das Werk eroͤffnet, und erhielt durch die Theilnahme des guͤ— tigen Regenten die schoͤnste Weihe.
Se. Koͤnigl Hoheit geruhten, unter anderen Merk— malen Ihrer hoͤchsten Zufriedenheit mit dem heutigen Tage, dem Ober-Buͤrgermeister Dollmaͤtsch einen Be— weis Ihrer Gnade durch die huldvolle Erthellung des Zähringer Loͤwen-Ordens zu verleihen.
Munchen, 7. Jan. Se. Maj. haben unterm 25.
v. M. dem Koͤnigl. Regierungs-Rath Ludwig Heinrich Geret, wegen seiner fruͤheren Bemühungen üm die Zu— sammenstellung der Königl. Baier. Finanz⸗Gesetze sowohl, als wegen dessen neuerer Materialien zu einem Rech⸗ nungs-Recht fuͤr das Koͤnigreich Baiern, die große gol— dene Ehren-Medaille huldreichst zustellen lassen.
Stockholm, 2. Jan. Im nächsten Monat be— ginnt bekanntlich der norwegische Storthing; doch glaubt man, daß Se. Maj. nicht vor Anfang des Fruͤhlings nach Norwegen abreisen werden. .
In Schweden giebt es gegenwaͤrtig 67 Lancaster— Schulen, von denen 22 seit dem Anfange des verflosse— nen Jahres eingerichtet sind. Dreizehn derselben befin— den sich in der Hauptstadt.
Warschau, 5. Jan. Seit einigen Jahren hat die Zahl der die Kalischer Schulen besuchenden Jugend be— deutend zugenommen. Die Wojewodschafts-Schule zaͤhlte im vorigen Jahre uͤber 700 Schuͤler; in den beiden hoͤ— heren Klassen befanden sich 140 Schuͤler. Außerdem be⸗ finden sich dort eine Elementarschule mit 300 Kindern bei— derlei Geschlechts und 5 Pensionsanstalten fuͤr das weib— liche Geschlecht mit mehr als 150 Schuͤlerinnen.
Es sind hier neue Ausgaben von Horazens Oden und der Metamorphosen von Ovid mit sehr vollstaͤndigen polnischen Anmerkungen erschienen.
Madrid, 27. Dec. Durch Briefe aus Gibraltar erfahren wir, agß das brittische Gouvernement allen Spaniern, welche zu der revolutionairen Regierung ge— hoͤrt, den Eingang in den dortigen Hafen untersagt hat. Seit dem Bekanntwerden dieses Verbotes sind mehrere Konstitutionelle am Eingang des Hafens zuruͤck— gewiesen worden, und die englischen Officiere haben in einem Kaffeehause ihre Verachtung gegen Lopez Bannos, Galiano und andere Individuen der Art, welche Gibral— tar noch nicht geraͤumt hatten, auf sehr energische Art ausgesprochen.
— 30. Dec. Die Gazetta enthalt ein Dekret Sr. Maj., die Reorganisation der Koͤnigl. Garde betreffend.
Der Koͤnig hat den General-Lieutenant D. Pedro Grimarest zum General-Kapitain von Arragonien, den Grafen St. Roman zum General-Inspektor der Mili— zen, den Feldmarschal D. Diego Ballesteros zum Gene— ral-Inspektor der Kavallerie, und D. Pedro de Soto— mayor zum Gouverneur von San Lucar de Barrameda ernannt.
Havannah, 25. Nov. Am 24sten d. erfuhr man hier die Begebenheiten, die sich im Mutterlande bis zum Iten Oktober zugetragen. General Vives erließ am 19ten d. eine Proklamation, worin er unter anderen sagt: „Ich habe alle Maßregeln getroffen, die fuͤr die Ruhe und das Gluͤck dieser Insel nothwendig sind, und werde den Anspruͤchen jener Ehrgeizigen zu begegnen wissen, welche etwa die politische Existenz Havannah's gefaͤhrden wollen.“
Manilla, 25. Jun. Am 4ten d. brach hier ein Aufstand unter einem Theil des hier stehenden Regi⸗ ments aus, der aber durch die Entschlossenheit des Gou— verneurs Martinez in wenigen Stunden unterdruͤckt wurde. Er ließ 23 Personen, unter denen sich 2 Offi— ciere und 21 Sergeanten befanden, unverzuͤglich nieder⸗