1824 / 31 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 05 Feb 1824 18:00:01 GMT) scan diff

die gewöhnlichen Krankheiten der Jahreszeit bei der ge— linden Witterung ausgezeichnet haben, desto mehr sind kontagieuse Uebel hervorgetreten, ohne daß jedoch von Todesfällen in bedeutender Zahl die Rede ist. Auch ha ben einige dergleichen fruͤhere Ausbrüche, wie z. B. der Typhus in Kniegnitz und das ScharlachFieber in Lieg— nitz und in mehreren anderen Orten, den getroffenen me— dieinalpolizeilichen Vorkehrungen weichen müͤssen. Zu Reichwaldau, Schoͤnauer Kreises, bewahrheitet sich immer mehr das Kontaglum der Kranken, als Typhus, der we— gen der Nähe der Stadt Schsnau, auch seiner minderen Bösartigkeit ungeachtet, noch Besorgnisse erregt. Hof⸗ fentlich wird auch hier die Sperre ihm Gränzen setzen. Das Scharlach -Fieber in Sagan scheint auch nach ein— getretenen kraͤftigen Vorkehrungen sich seinem Ende zu nähern. Die Rötheln und Masern verbreiten sich aber, obgleich gutartigen Karakters, doch in mehreren Kreisen immer mehr. Oppeln. Der allgemeine Krankheits

Karakter war katarrhalisch rheumatisch gastrisch, von

Hals- und Lungen-Entzuͤndungen begleitet. Kinder lit— ten am Keschhüsten und Scharlach-Feber. Im Lubli— nitzer Kreise und in der Stadt Oppeln zeigte sich das Nerven Fieber, dessen Opfer auch einige Personen wur— den. Dennoch erhielt sich die Sterblichkeit in den ge— wöhnlichen Schranken.

VI. Posen. Posen. anhaltende nasse Witterung hat zwar hin und wieder Krankheiten veran— laßt, die aber unbedeutend und voruͤbergehend gewesen sind. Selbst die Krankheiten, an denen seither in meh reren Gegenden Menschen darnteder lagen, haben ent— weder ganz aufgehsrt oder sind im Abnehmen. Nur in der Stadt Pleschen hat sich Friesel⸗Fieber gezeigt, wel⸗ ches epidemlsch werden zu wollen scheint, durch den ein— getretenen Frost aber wohl gehemmt werden wird. Im Adelnauer Kreise sind in einigen Orten Nerven-Fieber, welche jedoch keine außerordentliche Sterblichkeit zur Folge gehabt haben. Bromberg. In den Doͤrfern Dubrszez, Wudzyn und Smukalla, höiesigen Kreises, zeigte sich das ScharlachFieber ohne bösartige Folgen.

Vll. Sachsen. Magdeburg. Die besorgte nachtheilige Einwirkung der bisherigen veränderlichen Witterung auf den Gesundheits-Zustand der Menschen, äußerte sich nicht in dem Grade, daß die Anzahl der Kranken erheblich war. Auch die Sterblichkeit hat ihre gewöhnlichen Schranken nicht uͤberschritten. Der Karak— ter der Krankheiten war fortwährend rheumatisch-ga— strisch, jedoch sprach sich der nerveuse Karakter im Allge— meinen mehr aus und es zeigten sich nerveuse Katarr— hal und Schleim⸗Fieber. Merseburg. Außer den Masern, welche unter den Kindern verbreitet waren, und dem Nerven-Fieber in dem, zum Bltterfelder Kreise gehoͤrigen Dorfe Niemegk, das noch immer nicht ganz hat unterdrückt werden koͤnnen, sind keine ansteckende Krankheiten vorgekommen. Erfurt. Krankheiten und Sterblichkeit sind der Jahreszeit angemessen und en , . das gewöhnliche Verhaͤltniß nicht.

VII. Westphalen. Muͤnster. Der Gesund—

Die

heitsZustand war fortwährend erwunscht. Zu Rhein wo das Scharlach -Fieber gefährlicher als an anderen 5! ten war, hat dasselbe aufgehört; nur zu Lembeck starbe daran und an hinzugekommener ; indun viele Kinder. falls aufgehoͤrt. Die Pocken Impfung im verslossene Jahre hat uͤberall die befriedigendsten Resultate ergeben allein im Kr. Warendorf wurden 830 Kinder geimosl

Minden. Epldemische Krankheiten sind nicht sh merkt. Arnsberg. Der Gesundheits Zustand war erwuͤnscht. Ansteckende toͤdtliche Krankheiten blieben fern die Krankheits-Formen waren nur rheumatischer und h tarrhalischer Natur. Die Sterblichkeit ist selbst unte dem Gewoͤhnlichen geblieben. ;

I. Jülich, Kleve, Berg. Köln. Da Krankheits-Karakter war anfangs katarrhalisch-gastrisch, nachher katarrhalisch rheumatisch. Duüͤsseldor Der Gesundheits Zustand ist im Allgemeinen erwuͤnscht, nur wenige Menschen werden noch von dem Nerven Fleber befallen.

X. Nieder ⸗Rhein. Koblenz. Die herrschen— den Affektionen waren im verwichenen Monate rheumq tischer und gastrischer Art, jedoch ohne daß eine besomn— dere Sterblichkeit vorwaltete. Unter den Kindern herrsch ten ziemlich allgemein die Masern; sie waren uͤberal gutartig. In der Buͤrgermeisterei Boppard zeigte sich auch der Stickhusten unter den Kindern. Aapen. Auf den Gesundheits-Zustand der Menschen hat die Witterung einige hin und wleder durch sie geforderte rheumatisch und katarrhalische Uebel abgerechnet, keinen nachtheiligen Einfluß geäußert. Trier. Die Augen ⸗Krankhejt y Kreise Merzig ist noch immer nicht ganz verschwunden; mit der sogenannten agyptischen hat dieselbe jedoch nichte gemein; auch sind von dieser letzteren nirgendwo Spw ren entdeckt worden. In allen uͤbrigen Theilen des Re— gierungs Bezirkes herrscht der erwuͤnschteste Gesundheits Zustand.

Schauspiele.

Mittwoch, 4. Febr. Im Schauspielhause, zum en stenmale: Das verborgene Fenster, oder ein Abend n Madrld, Singspiel in 3 Abtheilungen, aus dem Franz sischen, von M. Tenelli. Musik von J. P. Schmibt, Hierauf: Das schlechtbewachte Madchen, komisches Bal let in 2 Abtheilungen.

Freitag, 6. Febr. Im Opernhause: Die Bajaderen, große Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets. Musik von Catel.

Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus“ Billet verkauft, welche mit Sonnabend bezeichnet sind.

Königin che

Meteorolog sche Beobachtungen.

Barometer T herm. Hygr. Wind Witterung.

424 Febr. A. 285 4 17 77 S. wort, Sternb. Fross 3. Febr. 5 282 8. 13* S. W. rr ub, Frost.

M. 287 311 10 S. W. trüb, Thauwetter

Redakteur John.

Gedruckt bei Hayn.

.

. Gehirn ⸗Entzuͤndun Die Masern zu Emsditten haben eben

nd der Herzog von Cambridge sind von lz hier eingetroffen.

der mangelischen

ter Faure, Jurlen, Bertin de Vaux und

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

M 31.

Berlin, den

Il. Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Ihre KK. HH. der Herzog von Cumberland . Neustre⸗

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Im Bezirke der Königl. Regierung ju Erfurt, ist dem Kandidaten der Theologie, Gottfried Heinrich Holzhausen, die Rektor⸗Stelle bei Knaben-Schule in Sachsa übertragen;

zu Liegnitz, der Kandidat der Theologie, Hugo,

- am evangelischen Prediger zu Alt⸗ Oels, Bunzlauer Kr., cnannt worden.

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I. Zeitung s⸗Nachrichten.

Ausland.

Paris, 258. Jan. Dle Prinzessin Louise von Condé,

. deren Gesundheit schon seit einiger Zeit schwankte, ist gestern in einen Zustand von Lethargie gerathen, welcher Vie lebhaftesten Besorgnisse

fur sie erregt. Nach dem heutigen Bülletin war die Prinzessin jedoch um 5 Uhr Norgens wieder erwacht und zum Bewußtsein gelangt. i (im letzten Blatte der St. Ztg. erwähnte) Li— slidatlons? Kommission fuͤr den Verlust des franzoöͤsischen handelsstandes durch See-⸗Prisen während des Krieges n Spanien, besteht aus den vier Staats, Rathen, Rit⸗ Grafen von

und aus den funf Requetenmeistern Tabou,

ournon, d'Ardeull, Maillard, Abrtal und von

tau, Fumeron Rozière.

Eine heftige Feuersbrunst, Folgen hatte haben können, brach gestern Abend um 1 Ühr im Gasthause zum Plat-d'etain, nghe bei dem Thore St. Martin aus. Binnen wenig Stunden war eln großer Stall, in welchem sich elne Menge Fourage befand, ein Raub der Flammen. Zum Gluͤck war es windstill und daher gelang es den angestrengten

5ten Februar

Vortheil, „Darstellung der Verhandlungen, welche im

welche die traurigsten

Bemü⸗ ) rainetaͤt.

1324.

hungen der Feuerlssch⸗Mannschaften, das Feuer zu be⸗ meistern, Stadtviertel zu einem Aschenhaufen hätte machen kön— nen. Feuerstätte geellte Natlonal-Garde wetteiferten mit den Sprützen⸗Mannschaften, und ein Gendarme ware bei— nahe erstickt. aus dem brennenden Stalle heraus zu schaffen.

welches außerdem leicht das ganze dortige

Die Gendarmen und die gleichfalls nach der

Nur mit Muͤhe gelang es, ihn halb todt

Dle vielbesprochene Frage wegen der Slebenjaͤhrig—

kelt der Kammer, ist noch immer der Gegenstand der

lebhaftesten Diskussionen, wie es auch bei der Wichtig⸗ kelt derfelben nicht anders seyn kann. Unter den Schrif— ten zur Belehrung des Publikums über seinen wahren verdlent die vor kurzem hier erschienene: englischen PJarlament von 17186 in Bezug auf die Ssebenjährigkeits Bill stattgehabt ha⸗— ben“ eine besondere Aufmerksamkeit. Der Verfasser hat darin den Gang jener denkwürdigen Verhandlungen auf das klarste auseinandergesetzt und beschlleßt seine Analyse mit folgenden lesenswerthen Worten:

„Jener denkwürdige Beschluß erfolgte 30 Jahre nachbem dle jetzt regierende Dynastie zum Throne ge— langt war, deren Macht dadurch wesentlich befestigt wurde. Die Berathschlagung bot die merkwurdigsten Seltsamkelten dar; sie hob alle alten Verbindungen und Maßregeln der Partheien auf, und verrückte alle langge— wohnten Kombinationen. Die Jacobften, die Torys und die Wige vermischten oder sonderten sich, nach ei⸗ nes Jeden Gewissen und Einsicht. Ihren strengen Grund⸗ sätzen zum Trotz stimmten viele Whigs für die Maßre— gel, weil durch selbige die, ihren Interessen entspre⸗ chendste Monarchle befestigt ward, und weil eine Ga— rantie mehr Werth fuͤr sie hatte als ein Prinesp. Einige Jacobiten dagegen ließen sich durch ihren Haß gegen die häufigen Wahlen und gegen das , . Treiben der demokratischen Versammlungen nicht abhalten, wi⸗ der die Siebenjährigkelts⸗ Bill zu stimmen, blos aus Abneigung gegen das Haus Hannover; ja sie vereinigten ich in dsesem Punkte mit einigen starren Anhängern er republieanischen Grundsatze und der Volks⸗Souve— Dle große Mehrheit der Torys und Whigs