1824 / 35 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 10 Feb 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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fruͤhere Erklaͤrungen uͤber diesen Gegenstand, daß alle Verhaͤltnisse mit den Standesherren im Herzogthume Nassau regulirt, und der Regierung keine dagegen erho— benen Beschwerden bekannt seyen. (Fortsetzung folgt.) Hamburg, 5. Febr. Der gegenwartig, als Mit— glied der Elbschlffahrts-⸗Revisions⸗Kommission, hier befind⸗

liche Großherzogl. Mecklenb. Geh. Kammerrath Stein—

feldt, bereits Ritter des Wasa⸗Ordens, hat von Sr. Maj. dem Könige von Schweden und Norwegen jetzt auch den Nordstern-Orden erhalten, welchen der hiesige schwedische Minister, Hr. v. Signeul, demselben uͤberreicht hat.

Karlsruhe, 365. Jan. Das heutige Großherzogl. Staats- und Regierungsblatt enthaͤlt unter anderen:

1) Eine hoͤchstlandesh. Verordnung uͤber die Zen⸗ tralisirung der Verwaltung der landesh. Do— mainen; vermoͤge welcher die saͤmmtlichen Domainen, mit Ausnahme der Forsten, vom 1. Juni 1824 an, durch eine eigene Hof-⸗Domainen-Kammer verwaltet werden sollen, deren Wirkungskreis das umfassen wird, was bisher von den Kreis-Direktorien und der Domainen— Sektion des Finanz⸗Ministerlums besorgt wurde. Die Domainen-Verwaltungen werden unmittelbar unter die— ser Behoͤrde stehen.

2) Eine Bekanntmachung des Ministeriums des Innern, zufolge welcher die Kriegskommission, nachdem deren Geschaͤfte moͤglichst vollendet sind, aufgehoben wird.

Aus der Sch weitz, 27. Jan. Der religieuse Fanatismus und Aberglaube treibt in anehreren Kanto— nen noch immer sein verderbliches Unwesen, vorzuͤglich unter den niederen Klassen. Waͤhrend man in Zurich, wie bekannt, mit Untersuchungen in dieser Hinsicht be— schaͤftiget war, fand sich die Behörde in Basel ebenfalls veranlaßt, 5 Personen wegen Teufelsbeschwoͤrung und anderem dergleichen Unfug vor Gericht zu ziehen. Sie sind zu mehrmonatlichen Gefaͤngniß verurtheilt worden.

In den Berner Alpen haben Lavinen mehrfachen Schaden angerichtet.

Stockholm, 27. Jan. Vorigen Sonnabend ging der norwegische Offieier, der die Propositionen Sr. Maj. an den am 2. Febr. zu eroͤffnenden norwegischen Stor— thing uͤberbringt, nach Christiania ab.

Es heißt, der Garde-Lieutenant, Graf de la Gardie, werde den Obersten, Grafen Lowenhjelm, nach Konstan— tinopel begleiten, und der Oberst-Lieutenant Nauckhoff zum Chef des Leib⸗Garde-Regiments ernannt werden.

Um den Mißbraͤuchen mit der schwed. Flagge und den schwed. Paͤssen moͤglichst vorzubeugen, haben Se. Majestaͤt unterm 14ten d. verordnet, daß das Kommerz Kollegium jährlich Verzeichnisse der schwedischen und norwegischen Schiffer und Schiffe, an und auf welche Seepaͤsse ausgefertiget worden sind, drucken lassen und den schwedischen Konsuln im Auslande mittheilen soll.

St. Petersburg, 23. Jan. Der vormalige Di— rektor des K. Lyceums zu Zarskojeselo, Staatsrath von Engelhard, hat eine jaͤhrliche Leib⸗Rente von 3000 Ru— beln erhalten.

Gedruckt bei Hayn.

Graf Rostopschin bleibt, ungeachtet er von seinen sonstigen Aemtern entlassen worden, Oberkammerherr an Kaiserl. Hofe. .

Der zum General-Gouverneur von Finnland a 2 3 Sakrewsky hat dieser Tage se nen Posten angetreten. Er hat den Kollegien Ran Butkow zur Seite. . ;

Hr. v. Demidow, einer unserer reichsten Grun eigenthuͤmer, der am Ural-Gebirge die weitlaͤuftigsta Bergwerke besaß, ist mit Tode abgegangen. 1 e Pernambucco, 5. Dec. Das brasil. Kriegsschfs Bahia hat das portugiesische Kauffahrteischiff Carvahhs mit einer sehr reichen Ladung hier aufgebracht. Die Bi hia wird ihren Kreuzzug gegen alle portugiesischen Schf fortsetzen. sehen; wenigstens ist von ihm, als Admiral von Brijn lien, der Befehl angelangt, alle neutralen Schiffe, h portugiesische Produkte am Bord haben, anzuhalten.

Königliche Schauspiele.

Oper in 3 Abtheilungen, Dieulafoi und Brifaut bearbeitet von W. T. A. Höf mann. Musik von Spontini. Ballets von Telle. Die zu dieser Oper bereits gekauften, mit Freityz bezeichneten Opernhaus-Billets bleiben fuͤr Montag gi tig; auch werden die zu Olimpia noch zu verkaufendh ; Billets, mit Freitag bezeichnet seyn. Dienstag, 10. doute. Einlaß-Billets zu 3 Rthlr. fuͤr jede Person, sin Sattler im Opernhause, bel dem Kastellan Hrn. Adle im Schauspielhause, und Abends nach Eroͤffnung de Hauses an den beiden Kassen zu haben. Es finden] dieser Redoute die bei den taͤglichen Schauspiel-Voisth lungen gewohnlichen zwei Eingaͤnge statt; der eine z Universitats- Gebäude, und der andere dem Bibliotht Gebaͤude gegenuͤber. Fuͤr diese Redoute werden auch z schauer-Billets zu den Logen des Dritten Ranges ven kauft, und sind daher diese Billets gegen Bezahlung va „Rthlr. fuͤr das Stuͤck, von Dienstag Morgen 9 Uh bis Nachmittags 5 Uhr, bei den beiden genannten K stellanen zu haben. Waͤhrend des Aufenthaltes in de Logen steht es einem Jeden frei, sich zu demaskiren; doch nicht waͤhrend der Anwesenheit im Saale. N Kasse wird um 9 Uhr geoͤffnet. Ende der Redoute 5 U

Meteorolog i sche Beobachtungen. Wind! Witterung.

trüb, Thauwetter

6. Febr.

7. Febr. 918 876 88 * 8. Febr. F. 870 . 792

W. trüb, Thauwettet W. trüb, Thauwetter, W. Sternblicke,

= So stenblicke, Frol⸗ trüb, Thau wetter

Nedakteur John.

1

Man hofft, Admiral Cochrane bald hier

Montag, 9. Febr. Im Opernhause: Olimpia, grij nach dem Franzoͤsischen ollern⸗Hechingen

bis Dienstag Nachmittag 5 Uhr bei dem Kastellan Hrn

Moj. kleutenant, Baron Donnadien, dem em Grafen Castel⸗Bajae und dem M samnbo, Pair von Frankreich,

lusnahme des noch immer si selbewahrers, den Kanzler, den ne große Anzahl von Mitgliedern der viele Generale und andere Ober⸗-Offieiere, Muncius und die Gesandten von Spanien und Neapel. . Se. Maj. arbeitete darauf mit dem Grafen Cor⸗ biete.

von 10,9000 Mann nach . Stadt Cassis wird zum Andenken des jungen Anacharsis, errichten lassen. aufgeworfene in diesem Jahre (fuͤr das eine Menge Foͤrmlichkeiten vorgeschrieben, erwidert der daß es keine ng giebt, die nicht von auf die Li⸗

erahmten Verfassers der Reise des des Abbe Barthelemy, ein Monument

Frage: Warum hat man Wahlgeschaͤft) die im vorigen Jahre nicht statt fanden? Drapeau blanc: Weil man bemerkt hat, Art von Betrug und Taͤuschu den Liberalen angewendet worden ware, um

der einen Seite unser Zeitalter oft des kalten Egoismus und

sten zu gelangen.

genug, und nicht mit Unrecht,

ll nein

reußische Staats-Zeitung.

M 35.

Berlin, den 109ten Februar 1824.

. Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Seine Durchlaucht der Erbprinz von Hohen—⸗ ist von Leipzig hier eingetroffen. Seine Koͤnigliche

1. Zeitung s-Nachrichten.

Febr. Im Königl. Oper nhause: ?

Auslandi. Paris, 2. Febr.

Privat⸗Audienz. Um 1 Uhr empfing der

Nach Briefen aus Brasilien ausgeruͤstet. Die kleine

Auf die, von dem Courrier srangais

Wenn man von

Hoheit der Herzog von Cam— bridge ist nach Hannover von hier abgereist.

Gestern vor der Messe gab Se. dem General Baron Crouseilles, dem General— General Bigarré, arquis von Ro—

Koͤnig die Minister, mit ch unwohl befindenden Sie— Prinzen Talleyrand, Pairs⸗Kammer, den paͤpstlichen

Lissabon wird eine Expedition

der Engherzigkeit beschuldigt, so fehlt es andererseits auch nicht an vielfaͤltigen erfreulichen Beweisen des werkthaͤtigsten Mitleidens und der menschenfreundlichsten Theilnahme, nicht selten gerade da, wo man es am we⸗ nigsten erwarten sollte. Das Journal de la Mediterra- née theilt folgendes Beispiel der Art mit: Seit neun Monaten saß eine, durch ungluͤckliche Ereignisse in ihrer

Wirthschaft herunter gekommene Frau, Schulden halber im Thurme von Tarascon (Departement der Rhone⸗ Muͤndung) gefangen. Die Mutter der Gefangenen, selbst undermögend, konnte nichts weiter fuͤr sie thun, als sie taglich besuchen und ihre Bekuͤmmerniß theilen. Die spanischen Kriegs⸗-Gefangenen, welchen jenes Schloß zum Auffenthalt angewiesen worden, horten von der be— draͤngten Lage der Frauen und von der Ursache der Ge⸗ fangenschaft, und faßten den Entschluß, Huͤlfe zu lei⸗ sten. Obwohl selbst von Geldmitteln entbloͤßt, opferten sie den viertägigen Betrag des ihnen zukommenden Ta— schengeldes auf, jeder der Unter⸗Officiere legte 50 Cen⸗ timen hinzu, und so brachten sie 195 Fr. 60 Centimen zusammen. Dies war freilich noch nicht genug, aber durch das edle Beispiel wurde das Mitleiden anderer Perfonen so angeregt, daß die Schuld der Gefangenen bezahlt und ihr die Freiheit verschafft werden konnte.

Die Ftoise giebt aus englischen Blattern vom 31. Jan. folgende Nachrichten:

„Die Gesundheit des Koͤniges bessert sich fort⸗ dauernd; das letzte Buͤlletin lautet; Se. Maj. hat eine , Nacht gehabt und befindet sich heute weit

esser.“

„Hr. Canning ist nach Brighton gegangen, um Sr. Maj. die Resultate der letzten Kabinets⸗Konseils vorzu⸗ legen.“

; „Aus Para, einer brasilischen Stadt am Ausflusse es Tocantin, sind traurige Nachrichten eingelaufen. Wenn man den verschiedenen, bis auf geringe Abwei⸗ chungen unter sich uͤbereinstimmenden Erzaͤhlungen Glau⸗ ben beimessen darf, so ist naͤmlich eine Volksbewegung ploͤtzlich ausgebrochen; von allen Seiten ertoͤnte das Ge—⸗ schrei: „Es lebe der Kaiser Don Pedro, Tod den Eu⸗ ropaͤern !“ Einige der letzteren wurden von den Meute⸗ rern aufgegriffen und ermordet, welche darauf nach dem