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gefaͤhrliche Krankheit des Kardinals Severoli, hatten einen nachtheiligen Einfluß auf den Gesundheitszustand Sr. Hei⸗ ligkeit gehabt. Indessen lauten die neuesten Berichte doch wieder etwas guͤnstiger; der ehrwuͤrdige Kranke lei— det nur noch besonders an den Nerven und an Schlaf⸗ losigkeit, der Puls geht wieder gut, und Se. Heiligkeit faͤhrt fort täglich Privat-Audienzen zu geben. Stockholm, 30. Jan. Vorgestern fand hier das praͤchtige Fest statt, welches die hiesige Buͤrgerschaft ver— anstaltet hatte und an welchem uͤber 11090 Personen, die hohen Hofchargen, Militair- und Civil⸗Beamten, das diplomatische Korps zc. Theil nahmen. J. M. die Koͤ⸗ nigin eroͤffnete den Ball mit dem Großhändler Arfved— son, Se. K. H. der Kronprinz mit
Moll.
Der Lagman af Georgii ist Geschaͤftstraͤger in Berlin, Legations-Rath Ordens⸗Canzellist geworden.
Der Zollwerth der waͤhrend des Jahres 1822 ins Ausland, )
Engstroͤm,
mit Ausnahme von Finnland, ausgefuͤhrten Waaren belaͤuft sich auf 4 Mill. 276,528 RNthlr. Hamb. Bko., wovon 2 Mill. 320,081 Rthlr. allein auf Stock— holm kommen.
St. Petersburg, 27. Jan. Am 2Zösten wurde das Geburts-Fest J. M. der regierenden Kaiserin Te Deum 'feierlichst begangen. Wegen einer leichten und gegenwartig schon wieder Maj. unseres allgeliebter Ball bei Hofe unter⸗
hier mit einem ploͤtzlichen, jedoch lei gehobenen Unpaͤßlichkeit Sr. Kaisers, mußte sowohl Cour als bleiben.
J. Maj. die Kaiserin Mutter haben der Reda der Kriegszeitung, zur Unterstuͤtzung verstuͤmmelter terlands-Krieger, tausend Rubel zustellen lassen.
Se. Maj. der Kaiser haben die Insignien des hei— igen Alexander-Newsky-Ordens, welchen Sie dem Fi— nanz-Minister, General— Lieutenant Cancrin, verliehen, mit einem sehr huldvollen Reskripte begleitet.
Der General-⸗Intendant der 1sten Armee, General— Major Pirogow, und der Stallmeister am Kaiserlichen Hofe, Senateur Wassiltschikow, haben den St. Annen— Ssrden 1ster Klasse, und die Artillerie⸗Obersten Lewschin, Schukowsky elben Orden 2ter
ktion * Va
und Bogdenowitsch, den Klasse mit Brillanten erhalten. Graf Groholsky ist zum EivilGouverneur von Podolien, und General-Major Ahnrepp zum Rath der Admiraltaͤts-⸗Rechnungs-Expe— dition in Reval, der Fluͤgel-Adjutant Sr. Majestaͤt des Kaisers, Oberst Buturlin 11., zum General-Major, und der Leibmedikus am Kaiserl. Hofe, Hr. v. Muͤller, zum Staatsrath ernannt worden.
Wir haben jetzt im Auslande 27 General-Konsuls, 22 Konsuls, 15 Vice⸗Konsuls ꝛc.
Waͤhrend des vorigen Jahres sind zu Riga 728 Schiffe angekommen und 727 von dort abgesegelt.
Im Jahre 1822 sind hier 8079 Kinder geboren und 11,085 Personen gestorben, mithin 3004 mehr gestorben als geboren.
zrinz mit Demoiselle Schwan und J. K. H. die Kronprinzessin mit dem Großhaͤndler
Reichsherold und unser
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Wenn
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Der Friede mit Persien ist dem Ver
nicht ratificirt. Der Sultan soll bereits dem Pascha pn
Bagdad befohlen haben, den Krieg fortzusetzen. — Af Selo und Mitylene haben die Griechen festen Fuß faßt, und uͤberall scheinen sie immer mehr Energie entwickeln. — Eine der Sultaninnen wurde von einp
Prinzessin entbunden, die den Namen die Gerecht lt.
Tanger, 6. Dec. Der Kaiser von Marocco hl nem Juden aus Mogadore, Namens Meir Ben Ma
Monopol fuͤr den Ausfuhrhandel seines ganzq Reiches uͤberlassen und ihn zu seinem Abgesandten mh Konful bei allen christlichen Maͤchten, die mit dem Ku serthume Marocco in traktatenmaͤßiger Verbindung stᷣ hen, ernannt. Alle hiesigen europäischen Konsuln habn ein Schreiben des Kaisers, datirt den 22sten Safmn im Jahre 1239, erhalten, worin er dieselben ersuch ihre resp. Regierungen von der Ernennung Meir Vn Macnin's zu benachrichtigen.
Königliche Schauspiele. Freitag, 13. Febr. Im Opernhause: Iphigenig Taurls, große Oper in 4 Abtheilungen, mit Tanz. M
sik von Gluck. Ballets von Lauchery. Hierauf: Karneval von theilungen, von Milon. In Scene gesetzt Balletmeister Hrn. Telle, und Hrn. Hoguet.
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Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind] Witterung. . §. 275 114 —— 13 83 M. 280 o 1 237] 67*
11. Febr. 12. Febr.
Gedruckt bei Hayn.
Redakteur Jo hy.
Di . Venedig, pantomimisches Ballet in 24 vom Koͤn
5 J. W. hell Reg. Sch Mn N. W. hell, Wind. Fro N. W. Sonnenbl, Wi nd
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Allgemeine
preußische Staats-Zeitung.
39.
Berlin, den 14ten Februar 1824.
I. Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Ober-Appel— sions-Gerichts-Praͤsidenten von Mu hlenfels seifiwalde, den erleihen geruhet.
Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben dem Land, und Stadt⸗ Hahts-Asseffsor Thurner zu Liegnitz, ls istizRath Allergnaͤdigst ertheilt.
Zei der am 12. d. M. geschehenen Ziehung der 2ter luse 49ter Königl. Klassen-Lotterie, fiel der Hauptge⸗ inn von 4000 Rthlr. auf Nr. 365, 845; 2 Gewinne zu oM Rthlr. fielen auf Nr. 5681 und 29,243; 3 Gewinne id Rthtr. Nr. 10,0992. 59,040 und 61, 184. 4 Ge— nne zu 500 Rthlr. Nr. 1042. 33,B277. 43,9890 und Fzüt; 5 Gewinne zu 150 Rthlr. Nr. 24, 959. 36,953. Fo. 61,309 und 69,754; 10 Gewinne zu 100 Rthlr. nt. 977. 1081. 1394. 8178. 13,586. 34,915. 44,704. 270. 50,396 und 63586.
Die kleineren Gewinne von 70 Rthlr. an sind aus sen gedruckten Gewinnlisten bei den Lotterie-Einnehmern Mnersehen.
Der Anfang der Ziehung der 3ten Klasse dieser 409. kottene ist auf den 11. Maͤrz d. J. festgesetzt. Berlin, den 13. Febr. 1824.
Köoͤnigl. Preuß. General-Lotterie-Direktion.
Abgereist: Der Koͤnigl. Niederlaͤndische Kabinets⸗ Fuurier Ragut, nach dem Haag.
I. Zeitung s⸗Nachrichten. Ausland.
Paris, 7. Febr. J. K. H. die Herzogin v. Berry
kt Hrn. Bouilly erlaubt, ihr seine beiden Werke: die
Ungen Frauen und die jungen Muͤtter, uͤberreichen zu
zu Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu
Hafen von Toulon eingelaufen.
duͤrfen und ihn dabei mit huldvollen Aeußerungen be— gluͤckt. Ihre ersten Werke — sagte J. K. H. ha⸗ ben mich in meiner Jugend entzuͤckt; ich wuͤnsche nun, daß Sie moralische Erzaͤhlungen fuͤr meine Kinder schreiben. —
Tach telegraphischer Depesche sind am 1sten d. M. die Fregatte Fleur dé Lis und die Korvette Diane im Die Fregatte koͤmmt
von Kadix und hat 585 Unterofficiere und Soldaten, de—
den Karakter ren Dienstzeit abgelaufen, an Bord gehabt. — Aus
Spanien kommen, wie man aus Bayonne meldet, taͤg— lich Munitionswagen und Kanonen zuruͤck. —
Wenn die Opposition, sagt ein franzoͤsisches Blatt, der buͤrgerlichen Freiheit und Wohlfahrt wahrhaft nuͤtz— lich seyn will, so müß sie, zumal nach solchen Vorgaͤn— gen und Erfahrungen, wie bei uns, um so gemaͤßigter und leidenschaftsloser seyn, und sich um so genauer an die von der Charte gegebenen Graͤnzen halten, je mehr die reine Demokratie uns Drangsale verursacht hat. Waͤren unsere Oppositionsmaͤnner durchweg von reinem Eifer fuͤr das allgemeine Wohl beseelt, und haͤtten sie eine klare Erkenntniß der Zeit, ihres eigenen Stand punktes und dessen, was zum wahren Vortheile des Staates gereicht, so haͤtten sie gleich von Anfang an zwischen ihr Thun und die Revolution eine unermehßliche, unuͤbersteigliche Kluft bringen muͤssen; statt dessen aber haben sie vorgezogen, dem revolutiongiren Streben die Hand zu bieten und die Schatten der koͤnigsmoͤrderischen Konvents Glieder heraufzurufen, um mit ihnen in der Kammer aufzutreten. Und was hat die Freiheit bei die⸗ ser straͤflichen Allianz, bei dieser Auferstehung der abso— uten Theorien gewonnen, die vielleicht in den vereinten Staaten von Amerika gut seyn moͤgen, aber offenbar mit dem Grade unserer Civilisation unvertraͤglich und durch eine so trauervolle Erfahrung verurtheilt sind?! Unsere Opposition vergißt stets, oder will nicht wissen, daß die politische Wahrheit fast immer relativ ist; das ist der große Fehler, den sie begeht. Unsere Ultra⸗Libe⸗ ralen mochten allen Voͤlkern eine und dieselbe Konstitu⸗ tion auflegen, und gleichen hierin dem Prokustes. Aber ihre Bemuhungen, das republikanische Princip in un—