1824 / 42 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 18 Feb 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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darauf gruͤnden, daß bei dem durch fortdauernde Kriege im lebhaften Umschwunge erhaltenen Verkehre nicht nur die Geldmassen auf eine mehr in die Augen springende Weise sich umsetzten, sondern die Industrie selbst leich— teren, schnelleren und großeren Verdienst fand. Bei dem sich lockend darbietenden Erwerbs-Gewinne kamen die Steuern fast nicht in Betracht, und erst als der all— gemeine Friede in allen Laͤndern ganz andere Nesultate hervorbrachte als erwartet worden, als eine allgemeine Stockung der Geschaͤfte auf druͤckende Weise sich aͤusserte und manche der Huͤlfsquellen gaͤnzlich verschloß, die bis— her Wohlstand und Gedeihen um sich her verbreiteten, da begann die Last der Steuern fuͤhlbarer zu werden, obgleich sie schon herabgesetzt worden.

Die 12te Anlage des vor wenigen Tagen herausge— gebenen Werkes: „Der Regierungs; Bezirk Aachen,“ stellt in dieser Hinsicht eine höchst beachtungswerthe Ver— gleichung auf. Es ergiebt sich daraus, daß zur Zeit der franzoͤsischen Regierung im Jahre 1813 der Betrag der direkten und indirekten Steuern, nebst Prélevements, im jetzigen Regierungs⸗-Bezirke Aachen, bei einer Bevoͤl— kerung von 305,000 Menschen, sich auf 1,552,210 Rthlr. belief, wogegen im Jahre 1822 der ge— sammte Steuer⸗Betrag jenes Bezirkes, bei der vermehrten Einwohner-Zahl von 324,000, sich nur auf. belaufen hat, mithin um . niedriger gewesen ist, und auf den Kopf 1 weniger betraͤgt, ais damals.

1,228,706 Rthlr.

323,504 Rthlr. Rthlr. 8 Sgr.

Wech sel⸗, Geld⸗ und Fonds⸗Kourse.

Hamburg, 13. Febr. Bordeaux 2 Mon. 25753 Schill. Geld und wenig Briefe. Paris 2 Mon. 2553 Schill,, nach⸗ dem niedriger notirt war, zeigte sich Geld, und fuͤr 2x Mon., Kaͤufer zum Kours. St. Petersburg 2 Mon., ganz ohne Geschaͤfte. London k. S. 3tz Schill. 107 Den., 2 Mon. 36 Schill. 7 Den., mehr Briefe als Geld, 275 Mon. zur Notiz willig zu haben. Madrid 3 Mon. 927 Den, Cadir 3 Mon. 91 Den, Bilbao 3 Mon. 903 Den. diese Plaͤtze hatten heute mehr Frage, besonders Madrid, wofuͤr Deu. besser bezahlt wurde. Lissabon 3 Mon. 333 Den. , zu lassen. Porto 3 Mon. 385 Den, Den besser Geld. Genua 3 Mon. SI Den., Livorno 3 Mon. 897 Den., Briefe. Breslau 6 W. 4 Schill. Geld fuͤr erste Valu⸗ ten, 2 Mon. Schill. besser. Amsterdam k. S. 1033 pCt., 2 Mon. 04 pCt., zum erhoͤhten Kours blieb noch Geld, und man bezahlte g besser. Kopenhagen k. S. A8 pCt., nominell. Wien in effect 6 W. 1465 pCt., sehr angenehm, 2 Mon. ist 146, 6 W. 146 gemacht. Prag in eflectir 6 W. 147 pCt., Geld. Augsburg 6 W. 1483 pCt., niedriger notirt, wozu es aber fehlte, 1stes 6 W. Pap. 148 zu lassen. Frankfurt 6 W. 1433 pCt., gut zu begeben, und kein Ueber⸗ stuß an Briefen. Leipzig z. M. 2 Mon. 1495 gesucht. Diskonto 3 pCt. Geld.

Louisdor 11 Mark 375 Schill, Gold al marco 1021

Schill, fuͤr Gold⸗Sorten waren zu 1025 a * Schill. Kaͤufer.

Louisdor mit Nehmer. Daͤn. Grob Kourant 12535 pCt. Neue 3 1303 Pr. Cr. 1545 pCt. Preuß. Engl. Anl. Cs. 37 Schill. 4 Den. 91 pCt. Geber,

905 a 91 pCt. Nehmer; auf 3 Mon. 1 pCt. Geber, 90 2 Jo pCt. Nehmer. Preuß. Engl. Anl. neue 91 pCt Geber, 92 pCt. Nehmer.

Norwegische Anleihe bei Hambro à 6 pCt. 102 pCt. Ge—

ber, 1917 pCt. Nehmer.

Daͤnische Anleihe 1ste Abth. 5 pCt 904 pCt. Geber, S895 pEt. Nehmer; te Abth. 2 5 pCt. 897 pCt. Geber, 8 pEt. Nehmer.

Russ. Engl. Anl. 3 Mon. 885 pCt. Geber, 808 pt Nehmer. Metall. S. R. à 36 Schill. u. 5 pCt. Geber, 737 a 781 pCt. Nehmer.

ultimo Mai 130pCt. Geber, 1297 pCt. Nehmer. Partial⸗ Obligationen 114 pCt. Geber, 1145 pCt. Nehmer., pr. ult. Jun. 1153 pCt. Geber, 115 pCt. Nehmer. Metallique⸗

S338 pCt. Geber, 873 a 88 pCt. Nehmer; auf 2 Mon S8 pét.

Geber, s7zz pCt. Kehmer. Bank -Aktien kurze Lief. N pCt. Geber, N00 pCt. Nehmer; 3 Monat 980 pCt. Geber, 975 pCt. Nehmer.

Neap. Rente 2 77 Den. Duc. 823 pCt. Geber, 82 pet. Neh mer. .

Rente v. 7. d. Fr. 97. 25. Unsere Boͤrse endigte wie folgt: Metalliques pr. Cassa bis 88 bez, pr. 3 Mon. 877 u. noch Gel. Part. pr. Mat u. Jun. 115, pr. Maͤrz 1143, pr. ult. d. 114 noch zul. Geld, blieben vor allen am gesuchtesten und hoher erwartet. Loose 131 noch zul. Geld. Akt. weniger lebh., doch pr. Mai 95 vergebens geboten. Pr. Engl. 903 viel gem. , am Ende 91 noch bez. Russ. blieben Ss: und 5 pCt., Met. do 783 begehrt. Norw. 6 pCt. 1017 Geld uͤbrig.

n zl gi f.

Dienstag, 17. Febr. Im Schauspielhause. Zum Erstenmale wiederholt: Die Tableaux, Lustspiel in 4 Ab— theilungen, vom Dr. C. Toͤpfer. Hierauf: Der Luͤgner und sein Sohn, Posse in 1 Aufzuge.

Im Opernhause: Redoute. .

Mittwoch, 18. Febr. Im Opernhanse: Das ver borgene Fenster, oder: Ein Abend in Madrid, Singstt in 3 Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen bearbeith von M. Tenelll. Musik von J. P. Schmidt. Hierauf Zephyr und Flora, Ballet in 3 Abtheil., von Didelot.

Freitag, 20. Febr. Im Opernhause: Nurmahal, oder: das Rosenfest von Easchmir, lyrisches Drama m 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Spontini. Bal⸗ lets von Telle.

Da zufolge Allerhoͤchster Verfuͤgung die Oper:; Nur mahal, im Laufe des Karnevals gegeben werden soll, s hat Mad. Schulz bei noch fortdauernder Unpaͤßlichkeit der Mad. Seidler, die Parthie der Nurmahal uͤbernom— men.

dontag, 23. Febr. Armide, große Oper in 5 Ab⸗ 1 mit Tanz. Musik von Gluck. Ballets von elle.

Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind! Witterung.

5 8580 B. 90 NX.

15. Febr. I. N 875 3 16. Febr. F. 27210“ 4 2 M. 27? 9 1 535

trüb, Thauwetter. trüb, Thauwetter

Redakteur John

Gedruckt bei Hayn.

83 pet. Wiener Loose . Caffa 15317 Geber, 131 pCt. Nehmer;

trüb, Reg. stürmisch

ee, dme 2

Berlin, den 18ten Februar 1824.

I. Amtliche Nachrichten. . Kronik des Tages.

Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Schullehrer Klisch, zu Kottwitz im Regierungs-Bezirke Breslau, und dem Landreiter im Domainen-Amte Pudagla, vor⸗

maligen Grenadier im Regimente von Borck, Friedrich

pretzel, das Allgemeine Ehrenzeichen zweiter Klasse n verleihen geruhet.

Des Koͤniges Majestaͤt haben den ordentlichen Pro— sisg an der juristischen Fakultaͤt der Universitäͤt in Bon, Dr. Mackeldey, zum Geheimen Justiz⸗Rath wernennen und die Bestallung fuͤr ihn Allerhoͤchstselbst u vollziehen geruhet.

Des Koͤniges Majestaͤt haben den bisherigen außer— ordentlichen Professor in der evangelisch⸗-theologischen Fa⸗ kultaͤt der Universitaͤt zu Bonn, Br. Sack, zum ordent— 6 Professor in der gedachten Fakultaͤt zu ernennen heruhet.

Des Koͤniges Majestaͤt haben den bisherigen Pro— sesor Dr. Kosegarten in Jena zum ordentlichen Profes— sor in der theologischen Fakultaͤt der Universitaͤt in Greifs⸗ swald zu ernennen, und dessen Bestallung Allerhoͤchstselbst u vollziehen geruhet. . Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Geheimen expedi— stidden Sekretair des Krieges-Ministeriums Study,

hen Proviant⸗-Meister Krieges-Rath Jung und die Vice—

Krieges⸗-Kommissarien Henry und Engels zu Inten— antur⸗Raͤthen Allergnaͤdigst zu ernennen geruhet.

Seine Koͤnigl. Majestaͤt haben den bisherigen zwei— ten Prokurator bei dem Landgerichte zu Duͤsseldorf, Hein— Lich Brewer zum dritten Prokurator bei dem Rheini— 1 Appellations-Gerichtshofe in Koͤln zu ernennen Uhet.

Der bisherige Hypotheken-Kommissarius Karl zrachvogel ist zum Justiz⸗Kommissarius und Notarius publicus bei dem Landgerichte in Posen bestellt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieute⸗ ant und Kommandeur der 6ten Division, von Dob— schütz, von Glogau.

Der Koͤnigl. Portugiesische General-Konsul Lopez, von St. Petersburg. Abgereist: Der Kammerherr und diesseitige Ge⸗ sandte am Koͤniglich Neapolitanischen Hofe, Graf von Flemming, nach Neapel.

Der Koͤniglich Schwedische General-Konsul von Lundblad, nach Stralsund.

Il. Zeit ung s⸗Nachrichten. Ausland.

Paris, 10. Febr. Der Koͤnig hat gestern vor der Messe mehreren Praͤsidenten von Wahl-Kollegien Au— dienz ertheilt nnd Nachmittags mit dem Praͤsidenten des Minister⸗Raths gearbeitet. Die Minister versammel⸗ ten sich vorgestern bei dem Siegelbewahrer, der fast gaͤnz— lich wiederhergestellt ist. Hr. v. Gabriac, erster Lega⸗ tions⸗Sekretalr am spanischen Hofe, ist zum Bevollmaͤch— tigten Minister in Stockholm ernannt.

Die Etoile widerspricht, in Uebereinstimmung mit einem im Journal des Débats enthaltenen Artikel der Nachricht: daß zur Abtragung der 384 Millionen, welche Spanien als Schuld⸗Betrag gegen Frankreich anerkannt, bestimmte Einkuͤnfte angewiesen worden. Es sey, heißt es, nur ein einfaches Anerkenntniß daruͤber ausgestellt, ohne Hypothek, ja selbst ohne Angabe der kuͤnftigen Zah— lungsmittel. Wenn, fuͤgt das Journal des Déhbats hinzu, alle Details unserer Intervention in die Angelegenheiten Spaniens bekannt seyn werden und die Uebereinkunft wegen des Aufenthalts unserer Truppen, nach erfolgter Unterzeichnung dem Publikum vorliegen wird, so wird man sehen, nach welchem Prinzip der Großmuth Frank— reich in jener denkwuͤrdigen Unternehmung verfahren ist.

11. Febr. Vorgestern hatte schon der Courrier frangais gemeldet, daß in Madrid wieder vom bevorste— henden Erscheinen des so lange erwarteten Amnestie Ge⸗ setzes die Rede sey. Heute glebt die Etoile unterm 2zten Febr. von daher die Nachricht: man versichert, daß das Am⸗ nestie⸗Gesetz, nach den von dem Staatsrath und dem