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trauen, das der vorige Storthing der e n. bewie⸗
en, hervorgebracht hat. Der Ackerbau hat sehr zuge⸗ 6 * der Handel sich aufrecht erhalten; Neue Verbindungs-Straßen haben die gemeinschaftlichen In⸗ teressen der beiden Bruder ⸗Voͤlker beguͤnstigt. Die Staats- Finanzen sind so regelmäßig verwaltet worden, daß Ich nicht uöthig hatte, zu dem Mir bei der Bank eroͤffneten Anleihen zu greifen und die politische Ver⸗ pflichtung, welche wir gegen Daͤnemark uͤbernommen, wurde nach den Basen erfuͤllt, welche der Storthing von 1821 daruͤber aufgestellt hatten;...
„Wir haben nun noch unseren Gesellschafts⸗Vertrag zu verbessern. Sie werden uͤber die Veraͤnderungen be— rathschlagen, die bereits bei dem letzten Storthing in Vorschlag gekommen sind. Ich berufe Mich wegen der Beurtheilung ihrer Nuͤtzlichkeit auf Jedwedes Ueberzeu⸗ gung. Eine vaͤterliche Regierung bemuͤht sich, die Buͤr⸗
er aufzuklaͤren, und uͤberlaͤßt es ihnen, die Dringlich— eit der Maßregeln anzuerkennen, welche von ihr aus— gingen. Nur bei Ruhe, Nachdenken, Entfernung alles Prlvat⸗Interesses und zu rechter Zeit statt findender Be— herrschung des eignen Willens gelingt es den Menschen, sich Institutionen zu geben, die ihrer Ortlichkeit und ih⸗ rem RKarakter entsprechen. Eintracht ist die Haupt-Be— dingung, unter der sich das End⸗Resultat wahrhaften Glückes herbeifuͤhren laͤßt. Die Organisation eines Lan⸗ des muß ein vollkommenes Gleichgewicht zwischen dem Souverain und der gesetzgebenden Versammlung herstel⸗ fen. Dieses Gleichgewicht, die wesentliche Basis eines wechselseitigen Vertrauens, ist in unserem Grundgesetze enthalten, und das Volk, das seinen Gesetzgebern das Recht ertheilt, Vorschlaͤge zu machen, verlangt zugleich, daß sein stehendes und erbliches Oberhaupt seinerseits die Gesetze, die es gerecht und nuͤtzlich findet, sanktio⸗ nire. Ich muß also die Worte, die Ich am Schlusse des Storthings von 1821 aus sprach, wiederholen, * daß Ich Ihnen die verschiedenen Vorschlaͤge wegen Veraͤn— derungen in der Konstitutions- Urkunde nur nach wohl⸗ bedachter Pruͤfung Meiner Pflichten und der Beduͤrf— nisse der Ration habe vorlegen lassen.““ Es ist Ihre Sache, zu pruͤfen, was unmittelbar nothwendig ist und was der Gegenstand laͤngeren Nachdenkens werden kann. — Ihre Sache, die nachtheiligen Folgen vorauszusehen, die entstehen koͤnnten, wenn Hindernisse, die der Geist der Konstitution nicht zulaͤßt, die Regierung abhalten sollten, dem Volke alles das zu gewaͤhren, was unser socialer Zustand erheischt.“ .
„Unter den in Vorschlag gebrachten Veraͤnderungen ist befonders die, welche den Artikel 79. betrifft, hoͤchst folgereich). Die Nothwendigkeit, diesen Artikel mit den Artikeln 1. und 3. in Uebereinstimmung zu bringen, ist klar, und Ich fordere Sie auf, Meine Herren, die— fem Gegenstande die Aufmerksamkeit zu widmen, welche
* Diesem Artikel zufolge, wird ein von drei auf einan⸗ der folgenden Storthings ohne Aenderung gefaßter Entschluß,
Gesetz, wenn auch die K. Sanktion nicht erfolgt. Die an⸗ deren Artikel beziehen sich darauf, daß Norwegen eine selbst⸗ ständige Erb⸗Monarchie ist und dem Könige die ausuͤhende Gewalt zusteht.
die Repraͤsentanten gesitteter Lander charakterisiren muß Mag, went Ihr Blick sich uͤber unseren Kreis hinau wendet, ein edler Beschluͤsse walten, die Sie fassen werden. Sie werdt dann gewiß erkennen, daß die wesentlichen Grundpfeil der Staͤrke konstitutioneller Versammlungen Gerechti keit und Maͤßigung sind. Ueben Sie diese schoͤnen Buͤp ger-⸗Tugenden, Meine Herren, und Sie werden ay Schlusse Ihrer Sitzungen die Ueberzeugung, Ihre Pflic ten erfuͤllt, so wie das Wohlwollen Ihres Koͤniges un
Lohn davon tragen.“
Einflusses der Neutralitaͤt und des Friedens. Men Anstrengungen sind darauf gerichtet, die Dauer derst ben zu sichern.“
St. Petersburg, 4. Febr. Zu Verwaltern großen Vermoͤgens, das der jungst verstorbene Genen Adjutant, Graf Schuwalow, hinterlassen hat, sind n
Gräfin Schuwalow, der Geh. Rath Speransky, h Senateur, Geh. Rath Chitrow, der Oberst Kulewajn und der Kollegien⸗-Assessor Wassilewsky.
Der seit einigen Jahren sich hier aufhaltende Pr traitmaler Renatus Luͤderitz hatte im letztvergangenn Sommer das Gluͤck, ein von ihm besonders wohlgttuf fenes Bildniß unseres geliebten Kaisers J. Maj t Kaiserin Elisabeth zu uͤberreichen. J. Maj. ließen su Allerhoͤchstihr Wohlwollen bezeugen und einen praͤchtiy⸗ Brillantring einhaͤndigen.
Die diesjaͤhrigen öfteren und ploͤtzlichen Abwechseh gen der Waͤrme ünd Kaͤlte haben im Allgemeinen haͤufige Krankheitszufaͤlle veranlaßt.
Das gestrige Blatt des Gonservatenr Impmmti enthaͤlt unter dem Dato: Konstantinopel, vom 2. Ill Folgendes: „Der Sultan scheint fest entschlossen, die Anstrengungen zu einem neuen Feldzuge gegen die In surgenten zu verdoppeln. Die Flotte wird ausgeruͤstt und, wie man sagt, sollen 866 Ortas Janitscharen nit
orea marschiren. Indessen weigern sich die Jan scharen in der Hauptstadt, wenn nicht der Sandjth Cherif (die Fahne Muhammeds) aufgepflanzt wird in der Großvezüler sich an ihre Spitze stellt.“
„Der Befehlshaber der franz. Division in dern vante, Hr. von Rigni, ist gestern auf einer klein Kriegsbrigz hier angekommen; er ist im Begriff, wiel nach Smyrna abzusegeln. Man sagt, daß der Kapiltah Pascha die Landtruppen kommandiren und Reschid Mi met Pascha zum Pascha Vekili ernannt werden win, um als Stellverereter desselben das Seewesen zu dirigtren.
„Hr. von Minciaki wird nicht vor dem 26stend erwartet, denn das Wetter ist sehr schlecht und in Rn melien vieler Schnee.“
Von Seiten der hiesigen General⸗Postdirektion sin neuere Bestimmungen, in Ansehung der im Koͤnigrelcht Polen mit Extrapost reisenden Personen, ergangen, wo
durch das Reisen im Koͤnigreiche weniger kostspielig ge macht wird.
Gedanke erhebend Ihre Seelen ergra] 8 fen und uͤber Ihre Berathschlagungen, so wie uͤber i st
den Dank Ihrer Mitbuͤrger erworben zu haben, h
„Unsere Verhaͤltnisse mit allen Maͤchten sind freun J schaftlich, und wir genießen fortdauernd des gluͤcklichn
Sr. Maj. dem Kaiser ernannt: die hinterbliebene Witt
War schau, 3. Febr. Se. Maj. der Kaiser und znig haben mittelst Dekrets vom 18. Dec. den Fuͤr— ssten Statthalter zur Berufung der Landtage und Ge— meinde⸗Versammlungen ermaͤchtiget. Ort und Zeit sind der Bestimmung des Fuͤrsten uͤberlassen. Das Geschaͤft derselben besteht in Erneuerung des verfassungsmaͤßig lausscheidenden Drittheils der Landbotenkammer, so wie in Ersetzung der anderweitig abgegangenen Mitglieder. Auch sind die Woywodschafts-Raͤthe zu vervollstaͤndigen und die Kandidatenlisten fuͤr die Verwaltungs- und Justiz— Behoͤrden abzufassen.
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Berlin. Am 20. Febr. 1824, Nachmittags um 127 uhr starb nach mehrmonatlichem Leiden im 64sten Jahre sseines Alters Herr Friedrich Bogislav Emanuel Graf auentzien von Wittenberg, Koͤniglicher General on der Infanterie, kommandirender General des dritten rmee⸗Korps, Chef des 20. Infanterie⸗Regiments, Kam— smerherr, Ritter des großen schwarzen und rothen Adler— hrdens, des Ordens pour le mérite, Großkreuz des eiser— nen Kreuzes, Ritter des St. Johanniter-Ordens, der Faiserlich Russischen Alexander Newsky, St. Georgen und St. Wladimir-Orden 2ter Klasse, so wie des St. Unnen⸗-Ordens 1ster Klasse, Kommandeur des Kaiserlich Desterreichischen Maria Theresien⸗Ordens, Großkreuz des Foͤniglich Franzoͤsischen Militair-Verdtenst-Ordens, des Königlich Schwedischen Schwerdt- des Koͤniglich Groß— hittannisch Hanndͤverschen Guelphen- und Großherzoglich Gichsischen Falken⸗-Ordens.
Sein Vater war der Koͤnigl. General der Infan— ne von Tauentzien, welcher durch seine ruhmvolle Ver— heidigung von Breslau zu den Helden des siebenjaͤhri—⸗ hen Krieges gehort. Der Verstorbene wurde am 15. Sept. „st in Potsdam geboren und erhielt seine erste kriegerische ldung vom 1. Maͤrz 1774 an in der Koͤnigl. Academie mitaire zu Berlin, den ersten September 1775 kam er zum Regiment Gendarmen als Estandarten-Junker, wurde iber bald zum Regiment Prinz Heinrich versetzt und den 2. Jul. 1776 zum Offizier ernannt. Der Prinz Heinrich ben Preußen waͤhlte ihn hierauf zu seinem Adjutanten in welcher Eigenschaft er in dessen Gefolge den Feldzug iz mitmachte, und den Prinzen auf seinen zweima— en Reisen nach Frankreich begleitete. 1784 wurde er Lutenant; 1786 gleich nach der Thronbesteigung des Föigs Friedrich Wilhelm 1II. Kapitain und 1790 Major. In Feldzuge 1792 gegen Frankreich war er in der Suite bes hochseligen Koͤniges Majestaͤt und wurde mit dem hrden pour le mérite belohnt. 1793 ward er zum Fluͤ— sl-⸗Adsutanten ernannt und befand sich waͤhrend des Eelzuges als militairischer Bevollmaͤchtigter bei der Kai— etlich Koͤniglichen Armee in den Niederlanden. In die— n Verhaͤltnissen wohnte der Verstorbene der Kanonade n Valmy und sodann allen Schlachten und Gefechten n den Niederlanden bei, bis derselbe im Jahre 1794 Uutuͤckßerufen wurde, um bei den damaligen wichtigen nterhandlungen als Gesandter an den Kaiserlich Rus⸗— ischn Hof zu gehen. Diesen Posten bekleidete er bis m Jahre 1797 nach der Kroͤnung des Kaisers Paul, porauf er nach Berlin zuruͤckkehrte. 1795 waͤhrend sei—
ner Gesandschaft war er zum Ohersten ernannt worden;
nach seiner Ruͤckkehr von Petersburg wurde er als wirk— licher Offizier von der Armee zu mehreren diplomatischen
Missionen gebraucht, und im Jahre 1801 zum General— Major befördert. 1804 erhielt er das Infanterle⸗Regi— ment vakant von Laurens in Anspach und 1805 wegen seines einsichtsvollen entschlossenen Benehmens waͤhrend des Krieges im suͤdlichen Deutschland den großen rothen Adler⸗Orden. Im Feldzuge 1806 fuhrte er die Avant— Garde des Hohenloheschen Korps und ward im Mai 1807 General-Lieutenant, Bei der Reorganisation der Armee wurde er Briggde-Chef der brandenburgischen und spaͤterhin der pommerschen Brigade. Bei dem Ausbruche des Krieges 1813 erhielt er das Militair-Goupernement von Pommern und bald darauf den Ober-Befehl uͤber das 4te Armee⸗Korps. Die Tage von Groß⸗Beeren und Dennewitz, die Einnahme von Torgau und die Erstuͤr— mung von Wittenberg knuͤpfen seinen Namen fuͤr im— mer an die Erinnerungen dleser glorreichen Zeit. Seine Majestaͤt der König verlieh ihm fuͤr seine ausgezeichne— ten Verdienste das Großkreuz des eisernen Kreuzes, den schwarzen Adler-Orden, ernannte ihn zum General von der Infanterie und gab ihm zum Gedaͤchtniß seiner Tha— ten nach dem Frieden, mit der Erhebung in den Grafen-Stand, den Beinamen von Wittenberg. 1814 ward er kommandirender General von Branden— burg und Pommern und fuͤhrte 1815 das 6te Armee— Korps als Reserve zur Armee nach Frankreich. Seit dem Frieden beehrte ihn des Koͤniges Majestät mit au— ßerordentlichen Missionen nach Paris, London und Han⸗ nover und ernannte ihn zum kommandirenden General des 3ten Armee-Korps, welchen Wirkungskreis er bis zu seinem Tode ansfuͤllte,
Die ausgezeichneten Gaben des Verstorbenen, sein reger Eifer und seine unbegraͤnzte Anhaͤnglichkeit fuͤr das Königliche Haus, erwarben ihm die Gnade der drei Koöͤ— nige unter denen er diente und das Vertrauen des hoch— seligen so wie des jetzigen Koͤniges Majestaͤt in dem Grade, daß er waͤhrend einer langen Reihe von Jahren in den wichtigsten militairischen und diplomatischen Ver— haͤltnissen mit ausgezeichnetem Erfolge gebraucht worden ist; sein Dahinscheiden wird von seinem Koͤnige wahr⸗— haft bedauert und sein Verlust in der Armee, deren aͤlte— ster . er war, auf das lebhafteste empfunden werden.
Malitsch bei Liegnitz, 16. Febr. Von Seiten der hiesigen Administration der Guͤter Seiner Majestäͤt des Könlges von Baiern, wurde die Feier des fuͤnf und zwanzigjaͤhrigen Regierungs-Jubelfestes des verehrten Monarchen auf eine wuͤrdevolle und herzliche Weise be— gangen.
Nachdem auf ergangene Einladung des Herrn Ba—⸗ ron von Goͤtz, als zeitigem Administrator der Herrschaft Malitsch, eine glaͤnzende und zahlreiche Gesellschaft aus den ersten Personen des hiesigen Regierungs-Bezirkes bestehend, im Schlosse zu Malitsch sich versammelt hatte, wurde daselbst ein Mittags-⸗Mahl eingenommen, wel— ches, bei der seltenen und freudigen Veranlassung, die heiterste Stimmung aller Theilnehmenden bewirkte. Die mit Enthusiasmus von Preußen und Baiern ausgebrach—