1824 / 55 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 04 Mar 1824 18:00:01 GMT) scan diff

244

Die allgemeinen Unterhaltungs-Kosten betrugen:

Allgemeine

Fuͤr die Bekoͤ⸗ Fuͤr die Beklei— stigung der im dung der im Durchschnitt Durchschnitt

Die uͤbrigen Administra⸗ tions⸗Kosten.

Summa.

Fur das Individuum. Summa. . Preußische Staats ⸗-Zeitung. Tag. Jahr. maͤnnlich. weiblich. fangenen. fangenen.

. · .. ᷣ.ᷣ· ., Q 00 ··· · WM

Unterhalt. Bekleidung. 23 ? 2 6 2

5 2 56 2 1 9

—ᷣ —— pro pro Pro Kopf jahrlich. verpflegten Ge⸗ verpflegten Ge— 14,949

M 55.

Berlin, den Aten März 1824.

* 36 3 33 36* 5 65 5 * * 6 1 3 20 15561 10

Allgemein e Bemerkungen:

Die Bewirthschaftung der der Anstalt zugehoͤrigen zu Jahr sich mehren; denn nicht nur daß mit jedem Grundstuͤcke von 174 Magdeburger Morgen 66 Q. Ruthen Jahre der Grund und Boden praktikabler wird, sondern incl. des abgelassenen die Anstalt umgebenden sogenannten es vermindert sich auch jahrlich die Arbeit, und der Me—

1080 29 9

T

bekannt; nach einem der vielen daruͤber umlaufenden Geruͤchte sollen sie in einer schrecklichen Rache an dem

IJ. Amtliche Nachrichten.

kleinen Amts-Sees von 124 Magdeb. Morgen 148 Q. Ruthen Flaͤchen-Inhalt, welcher indeß in dem abgelau— fenen Jahre, da der Grund sich noch nicht genug gela— gert, nur einen geringen Ertrag gewaͤhrte, hat nach Ab— zug der Pacht, Aussagt und Futterung des Zugviehes, desgleichen der Unterhaltungs-Kosten der Wagen, Ge— schirre und Ackergeraͤthe eine Ausbeute von 765 Rthlrn.

26 Sgr. 6 Pf. gegeben. Der Ertrag wird von Jahr

*.

liorations-Kosten werden jahrlich weniger.

Bei der großen Zahl der Gefangenen aus dem Bauernstande, welche nur eine kurze Strafzeit zu buͤßen haben, laßt sich keine zweckmaͤßigere Beschaͤftigung fin⸗— den, als daß sie im Schweiß des Angesichtes ihre eigen⸗ thuͤmliche Beschaͤftigung forttreiben und dabei manche nuͤtzliche Erfahrung in die

Heimath mitnehmen.«

Die allgemeinen Unterhaltungs⸗Kosten entstanden:

1) durch Besoldung des Begmten-⸗-Personals, bestehend aus dem Direktor und 3 Mitgliedern der Direktion, dem Justitiarius, dem Seelsorger Und dem 1sten Arzt, 2 Ober-Inspektoren, dem Buchhalter und Kriminal-Aktua—

rlus, dem 2ten Arzt, 11 Aufsehern und einem Zuchtmeister und Nachtwaͤchter 5653 Rthlr. Sgr. 2) durch Kosten fuͤr Medizin und bessere Pflege der Kranken. K

3) fuͤr n, Erleuchtung und Reinigungs-Material 4 zur Unterhaltu 5) Bau⸗ und Reparatur⸗Kosten

6) fuͤr Haltung oͤffentlicher Blaͤtter, Begraͤbniß⸗-Kosten, fuͤr Schreibmaterialen, Feuer⸗

Kassen⸗-Gelder und zufaͤllige Ausgaben..

7) Pacht fuͤr die Grundstuͤcke, Unterhaltung der Pferde, Ochsen, Wagen, Geschirre

und Ackergeraͤthe .

ng der Lagerstellen, Arbeitsgeraͤthe und Wirthschafts⸗ütensilien

484 . 8 * 1441 1 4 1441 .

790 25

1 222

812 16

268 ö 21

8) verabreichte extraordinalre Verpflegung statt des zu berechnenden üeberverbienstes 877 5

Im vorigen Jahre betrug die Summe der Administrations-Kosten. In diesem Jahre belaͤuft sich dieselbe laut Nachweis No. III. auf

Zusammen 8306 Rthlr. 21 Sgr. Pf. P

„15,633 Rthlr. Sgr.

. 14, 949 ? 1 9

mithin um

worden sind. Königtiche Schauspiele. Mittwoch, 3. Maͤrz. Im Schauspielhause: Blind und lahm, Lustspiel in 1 Aufzuge, von L. Robert. Hier— auf zum erstenmale: Die beiden Sergeanten, Schauspiel in 3 Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen des Aubigny,

von Th. Hell. J Freitag, 5. Marz. Im Opernhause: Auf Hoͤchstes

Musik von Spontint. Ballets von Telle. Meteorologische Beobachtungen.

Barometer Therm. Hygr. Wind! Witterung. 2 strüb, Wind, Schn gst

1. Marz A. 7 5 83 36 2. MaͤrzF. 275 3 157 82

trüb, Schnee. M. e270 33 05 670

Stürmisch. Sonblk.

X.

.

Gedruckt bei Hayn.

Redaktenr John.

3 Pf.

J

.

. 533 Rthlr. 8 Sgr. 10 Pf. niedriger, obgleich im Durchschnitt gegen das vorige Jahr 33 Gefangene mehr taͤglich in der Anstalt unterhalten

Begehren Olimpia, große Oper in 3 Abtheil., mit Tanz.

Kronik des Tages.

Im Bezirke der K. Regierung

zu Breslau, ist der katholische Kooperator Franz Brandt in Kreuzendorf im Leobschuͤtzer Kreise, zum Pfarrer in Prisselwitz im Breslauer Kreise befoͤrdert;

zu Magdeburg, ist die erledigte Pfarrstelle zu Neuhaldensleben dem bisherigen Prediger Schäffer zu Buͤtzow im Meklenburgschen verliehen worden; der Kandidat der Theologie Itzeroth, zum evangelischen Prediger zu Lagendorf, Dioͤzes Salzwedel, befoͤrdert; dem Kandidaten der Theologie Qu enstedt, aus Born⸗ stedt, die erledigte Pfarrstelle zu Deutsch, Dioͤzes Salz— wedel, verliehen, und der Prediger Kirchner zu Trep— lin bei Frankfurt a. d. O., zum Prediger zu Vehlitz, Dioͤzes Gommern, ernannt.

Angekommen: Der Wirkliche Geheime Legations— Rath, diesseitige außerordentliche Gesandte und bevoll— maͤchtigte Minister am Koͤnigl. Saͤchsischen Hofe, von Jordan, von Dresden.

Der Regierungs- Vice-⸗Praͤsident, Freiherr von Seckendorff, von Frankfurt a. d. O.

Il. Zeitung s⸗Nachrichten. Ausland.

Paris, 25. Febr. Der Konig hat gestern im Mi— nister⸗Rath praͤsidirt, und sodann eine Spazter-Fahrt auf den aͤußeren Boulevards gemacht. Das letzte Buͤlle⸗ tin uber den Gesundheits-Zustand der Prinzessin von Londsé lautet weniger guͤnstig, als die vorhergehenden; der Puls ist schwaͤcher und unregelmaͤßiger, als bisher. Vorgestern Abend um 10 Uhr ist wiederholentlich in dem Gasthause zum plat d'étain Feuer ausgebrochen, und ein Gebaͤude, welches bei der Feuersbrunst im vo— rigen Monate verschont blieb, ein Raub der Flammen geworden. Die Entstehung beider Feuersbruͤnste ist un⸗

Eigenthuͤmer des Hauses ihren Grund haben. Der Moniteur berichtigt in seinem neuesten Blatte die fruͤher aus Bayonne gegebene (in Nr. 52 der St. Z. aufge— nommene) Nachricht, daß der Graf von Florida⸗Blanca, als mit dem noͤthigen Passe nicht versehen, an der fran— zoͤsischspanischen Graͤnze zuruͤckgewiesen worden sey. Der genannte Graf hat hienach den erforderlichen, mit dem Visa des franzoͤsischen Gesandten zu Madrid versehenen Paß gehabt, ist ungehindert uͤber die Graͤnze gelangt und bereits am 17ten ð. M. in Paris eingetroffen.

Wir stehen jetzt an dem Vorabende der Deputirten— Wahlen; wenn, wie es allen Anschein hat, die Oppositions— Partei in den Wahl⸗Kollegien unterliegt, so hat sie es doch gewiß nicht an Flugschriften, Deklamationen, Cir— kularen, Verlaͤumdungen und Drohungen fehlen lassen; im Gegentheil, sie hat sich in dieser Hinsicht seit zwei vollen Monaten nicht das Mindeste versagt. Nichts desto weniger schreit sie jedoch unablässig uͤber Despotismus und geistige Knechtschaft; denn jemehr dergleichen Leute Freiheit genießen, um so mehr klagen sie uͤber Druck, gerade so wie ein Geizhals immer behauptet: er sei ein ruinirter Mann; und das am aͤrgsten wenn er eine Erb— schaft gethan hat. Man koͤnnte jene liberalistischen Gau— keleien, bei welchen die Herren von der Minerve und vom Konstitutionel die Hauptrolle spielen und die gutmuͤthige Einfalt der Leute, die sich dadurch noch immer bethoͤren lassen, unbedenklich mit dem Namen: der neue Kranke in der Einbildung (le nouveau malade imaginaire) be— zeichnen. Denn in der That suchen unsere verschmitzten Minervianer, unsere sogenannten Konstitutionellen, wie die Frau Argant in jenem bekannten Lustspiele, durch er⸗ heucheltes Mitleiden und tausenderlei Schmeicheleien dem liberalen Volk weiß zu machen, daß es krank, sehr krank sey und ohne sie nie gesund werden konne; jeden Au— genblick fuͤhlen sie ihm an den Puls und finden immer daß er am Fieber leidet. Wie koͤnnte es aber auch anders seyn, da sie ihm jede irgend erdenkliche Art von Arzneien einfloͤßen, weil eine jede Konsultation ihnen reichlich gezahlt wird und sie in gewisser Weise von sei— ner Krankheit und von seinen duͤsteren Einbildungen