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sie ohne Unterschled zur Verschoͤnerung der dortigen ka⸗ tholischen Kirche reichlich beigetragen haben. *. Nach⸗ richten aus Florenz zufolge ist der Prinz von Carignan am verwichenen Sonnabend daselbst eingetroffen, und auf die freundschaftlichste Weise von dem Großherzoge empfangen worden. Auch der Erzherzog Leopold ist, von Pisa kommend, nebst seiner Gemahlin daselbst angelangt; Man schmeichelt sich, im bevorstehenden Monate April auch einen Besuch von Sr. Maj. dem Kaiser von Oester— ̃ rhalten. 3 , . macht es dem Londoner Courier sehr zum Vorwurf, daß in einem, von demselben aufgenom— menen Briefe aus Gibraltar gesagt ist: Genua solle an Algier den Krieg erklaͤrt haben. Der Courier, meint die Etoile, scheine noch keine Kenntniß davon erhalten zu haben, daß Genua seit dem Jahre 1815 durch Ve— schluß des Wiener Kongresses dem Koͤnigreiche Sardi— nien einverleibt sey. Man muͤsse erwarten, daß der Courier naͤchster Tage auch die Republik Venedig wie—
wecken werde. .
, am 28sten eroͤffnet mit 100. 30, geschlossen 100. 85, Nachmittags 5 Uhr 101. 25.
London, 26. Febr. Die gestrigen Parlaments⸗Ver⸗ handlungen in beiden Häusern waren von keinem, nament— lich fuͤr das Ausland erheblichen Interesse. — Der Cou⸗ rier will jetzt gar nichts mehr von Krieg gegen. Algier wissen. Einige Morgen— Zeitungen, sagt er in sehr ] versichtlichem Tone, behaupten, daß die Minister die Ab— sicht hegten, unverzüglich eine neue Expedition gegen Al⸗ gier auszuruͤsten und daß Lord Exmonth das Kommando erhalten werde. Wir koͤnnen unsere Leser versichern, daß nicht ein Schatten von Wahrheit an diesen Nachrichten ist.
An der Boͤrse wurden heute sehr piele Geschäfte ge— macht, sowohl in auslaͤndischen als inlaͤndischen Fonds; in ersterer Hinsicht war besonders in den columbischen und griechischen Papieren viel Verkehr, erstere stiegen auf 587, letztere waren zu 3 pCt. Praͤmie sehr gesucht. —
Auf dem gestrligen Markt war die Nachfrage nach Weitzen sehr gering, und beschraͤnkte sich nur auf feine Sorten, welche zu den letzten Markttags⸗ Preisen ver⸗ kauft wurden. Feine Gerste, zum Malz, wurde lebhaft
24 2 4 . = . = . . auf 5 bis 6 Guineen gestiegen.
(Rio de Janeiro und Bahia) haben jetzt einen Kours an der Boͤrse zu London. Die Civil-Verwaltung von Neu-⸗Suͤd⸗Wallis kostet der Regierung jährlich 15,294 Pfd. Sterl. und die der Sierra⸗Leone 22,594 Pfd. Sterl. . In der am verwichenen Sonnabend zu Dublin statt gefundenen Versammlung des katholischen Vereins sprach sich Hr. O'Connell uͤber alle Maaßen heftig gegen den Herzog von York aus, weil dieser, wie bekannt, sich im Parlamente gegen die Emancipation der Katholiken erklart hat. ; deren (den Herzog als praͤsumtlven Thron Erben betrach⸗ tend), verlor Irland, weil er die Gewissen der englischen Natlon zu zwingen suchte, und der andere kann es ver— lieren, wenn er versucht, dem Gewissen der Irlaͤnder Gewalt anzuthun.“ . — 27. Febr. Auf Lloyds wurde von der Admirali⸗
taͤt bekannt gemacht, daß die erste Konvoy nach der Straße von Gibraltar und dem mittellaͤndischen Meere Eine zweite
am 1. Maͤrz von Falmouth absegeln werde. Konvoy wird 14 Tage spaͤter abgehen. ö Die brittische Seemacht im mittellaͤndischen Meere
„Ein Herzog von York, sagte er unter an⸗—
besteht jetzt aus 2 Linien-Schiffen von 75 und S0 Kano nen, 5 Fregatten und 5 Kriegs-Briggs. Das Kriegs— Schiff Jasper ist von Portsmouth nach Tunis gesegelt. Auf Lloyds sind die Assekuranz⸗Praͤmien auf Schiff nach dem mittellandischen Meere von 45 4 60 Schill. Man ist allgemein der Meinung, daß der englische Handel sehr wenig Verluste haben wird, da die Algierer keine hinlaͤngliche Anzahl kleiner Kriegsschiffe besitzen, die sogleich zum Dienste ge— braucht werden koͤnnen. V Nach Privat-Briefen aus Cadix sind 2 ,,.
Schiffe in der Naͤhe jenes Hafens genommen; man
wußte aber nicht von wem. .
Die Wollhaͤndler in London haben gestern in einet Versammlung beschlossen, ler der Schatzkammer wegen ; setzung des Zolls auf Wolle zu machen. .
Am 3. Okt. 1823 wurde von Columbia und Mexiko eine Off⸗ und Defensiv⸗A llianz abgeschlossen. Durch den 17ten Artikel verpflichten sich dieselben gegenseitig und unwiderruflich, keinen Forderungen von Seiten Spa⸗
der vorhabenden Herab⸗
eine Vorstellung an den Kanz)
lungen uͤber den fuͤr den Amsterdammer Handel so hoͤchstwichtigen Plan der Abschließung (alsluiting) des Y sind von Sr. Maj. dem Koͤnige genehmigt worden.
Se. Maj. haben den Staatsrath Copes van Cot— tenburgh zum Buͤrgermeister der Residenz Haag ernannt.
Nach Berichten aus Amsterdam ist das Schiff: Die Frau Deborah, Kapit. Roolfs, von Hamburg nach Ant— werpen bestimmt, am 11ten d. M. auf den Wezer-⸗Wad— den gestrandet und das gesammte Schiffsvolk, nebst der Gattin des Kapitains, umgekommen.
Dresden, 29. Febr. Se. Koͤnigl. Maj. haben Allerhoͤchstihrem Geschaͤftsfuͤhrer zu Madrid, dem Gehei— men Legations-Rath Biedermann gnaͤdigst erlaubt, die ihm von des Koͤnigs von Spanien Maj. verliehenen Ordenszeichen als Eomthur des Isabellen⸗Ordens anzu— nehmen und zu tragen.
Von der Ems, 24. Febr. Die Arbeiten zur Schiff— barmachung der Ober-Ems werden in diesem Jahre mit Eifer fortgesetzt, und der Schleusen- und Kanal-Bau der Beendigung immer naͤher gebrächt werden. Die Vertiefung der Ober-Ems durch den Buhnenbau zu er— reichen, ist indessen sehr schwierig. Es scheint, daß eine Kanal-Anlage, ganz bis Halte hinunter, alle Hindernisse am sichersten aus dem Wege raͤumen duͤrfte. Ueber den Nutzen dieser ganzen Anstalt fuͤr Handlung und Schif— fahrt, Fabriken und Gewerbe, ist nur eine Stimme, zu— mal wenn die Verbindung der Ems mit dem Lippe— Flusse, und so mit dem Rheinstrome, zu Stande gebracht seyn wird.
Frankfurt, 2. März. Die 5te Sitzung der Bundes-Versammlung vom 13ten Febr. war eine vertrauliche, woruͤber kein öffentliches Protokoll in Druck erscheint.
In der 6ten Sitzung vom 19gten Febr. trug zu— voͤrderst der K. K. präsidirende Gesandte darauf an, die in dem Beschluß vom 12. Jun. 1817, die auswaͤrti— gen Verhaͤltnisse des deutschen Bundes betreffend, ent— haltene Bestimmung: „daß in Ansehung der gesandt—
schaftlichen Vorrechte der verschiedenen bei dem deutschen
Bunde akkreditirten Gesandtschaften, die Bundes-Ver— sammlung sich mit dem Senate der freien Stadt Frank— furt dahin vereinigen werde, damit denselben die naͤm—
lichen gesandtschaftlichen Rechte gewaͤhrt werden, wie
schen Bunde akkreditirten auswärtigen Gesandtschaf— ten durch das Praͤsidium von diesem Beschlusse Kennt— niß zu geben sey.“
Hienaͤchst gab der Großherzogl. Badische Gesandte die noch fehlende Abstimmung seines Hofes uͤber die Bun— desmatrikel (s. St. Z. Nr. 37, 38, 39) dahin ab: daß die Bevoͤlkerung als definitive Basis der Bun— desmatrikel anzunehmen, von Zeit zu Zeit aber eine Re— vision fruͤherer Angaben anzustellen und die etwaige Vermehrung der Bevoͤlkerung auf die Angabe der be— theiligten Regierungen in der Matrikel nachzutragen sey.
In Betreff der Forderungen an die Reich s— Qperations-Kasse (St. Zeit. 46) erfolgte die noch ruͤckstaͤndig gewesene Erklaͤrung von Kurhessen, wel— ches sich im Wesentlichen mit den Antraͤgen der Kom— missien einverstanden zeigte, dabei aber voraussetzen zu duͤrfen glaubte, daß bei dem vorzunehmenden Liquida— tions-Verfahren, nur diejenigen Liquidanten wuͤrden zu— gelassen werden, welche in Ansehung ihrer kuͤnftigen Befriedigung den demnaͤchstigen Beschluͤssen der Bundes— Versammlung sich unbedingt zu fuͤgen, erklaren wuͤrden.
Da nunmehr saͤmmtliche Abstimmungen uͤber diesen Gegenstand eingegangen sind, so proponirte Praͤsidium den daraus gezogenen Beschluß, unter Hinzufuͤgung der wegen Ernennung der Liquidations-Kommission erforder⸗ lichen Punkte. Saͤmmtliche Gesandten stimmten der Praͤsidial-Proposition bei, und es wurde sonach be— schlossen:
1) „daß vor allem die Liquidation der eingebrach— ten Forderungen, sowohl in Hinsicht ihrer Beschaf— fenheit, als ihres Betrages, nach Anleitung der von der betreffenden Bundestags-Kommission in der 17ten Sitzung vom 12. April 1821 vorgeschlagenen Grund— saͤtze, zu bewirken sey;“
2) „daß zu diesem Ende, eine, der Leitung des fuͤr diese Angelegenheit bestehenden Bundestags-Aus— schusses zu untergebende, Liquidation s-Kommis⸗— sion angeordnet, und die Hoͤfe von Oestreich, Preu— ßen und Baiern ersucht werden, zur Bildung der⸗— selben Rechnungsverstaͤndige hieher zu senden; daß außerdem noch vom Kaiserl. Koͤnigl. Hofe ein, der Verhaͤltnisse des ehemaligen deutschen Reichs kundi— ger Beamte beigegeben, oder die von Zeit zu Zeit
u den letzten Preisen verkauft, Hafer war, in Folge , . i etwas theurer. In Bohnen, Erbsen und anderen Artikeln fand wenig oder gar keine Veraͤn⸗ ung statt. ; 6. 3a Courier bemerkt, daß zum Besten der Englaͤ n⸗ der, welche mit mehreren Bergwerks⸗Besitzern in Mexiko unter der Bedingung, fuͤr immer Theilnehmer an dem Ertrage derselben zu seyn, Kontrakte geschlossen, die merxikanische Regierung ein fruͤheres Gesetz aufgehoben habe, dem zufolge Fremde nicht Eigenthuͤmer an Berg— werken werden koͤnnten. .
England zahlt jetzt in 52 Staͤdten 63 vom Parla⸗ mente privilegirte Gasgesellschaften; 5 derselben ziehen das Gas bloß aus Oel. Fast alle Aktien haben einen viel hoͤheren Werth, als der urspruͤngliche Betrag des Einschusses. Die 100 Pfd, Sterl. Antheil der Leeds— Kompagnie sind auf 235 Pfd. Sterl. gestiegen.
29 europaͤische Handelsplaͤtze und 2 uͤdamerikanlsche
gewuͤnschten Aufklaͤrungen, wie schon bereits anerbo⸗
ten worden ist, bereitwilligst gegeben werden moͤgen;“
3) „daß die Unkosten dieser Liquidations-Kommis— i aus der Bundesmatrikular-Kasse zu bestreiten eyen;
4) „daß erst nach Herstellung des Liquidums uͤber die Modalitäten der Berichtigung desselben der Beschluß zu fassen sey;“
Die Gesandten von Oestreich, Preußen und Baiern erklaͤrten sich bereit, bei ihren hoöoͤchsten Hoͤfen auf Abordnung der zum Liquidations-Geschaͤft erforder— lichen Individuen anzutragen.
In der Forderungssache des J. W. Remy in
Frankfurt am Main, wegen Lieferung zu der ehemali—
gen Kurtrierischen Festung Ehrenbreitstein, hatte in 18.
vorjaͤhrigen Sitzung der wuͤrtembergische Gesandte, Na—
mens der Eingaben-Kommission, uͤber die letzten Einga—
solche die Bundestags-Gesandten genießen,“ — nun— mehr in Ausführung zu bringen. Da der in der Siz— zung anwesende Gesandte der freien Stadt Frankfurt, Herr Danz, sofort erklaͤrte, daß der Senat bereit sey, jenem Verlangen zu entsprechen, so wurde der ein— stimmige Beschluß gefaßt:
1) „daß die bei dem Durchlauchtigsten Deutschen Bunde akkreditirten auswärtigen Gesandten mit den Bundestags-Gesandten dieselben gesandtschaft— lichen Vorrechte theilen, welche fuͤr diese in ihren Verhaͤltnissen zur freien Stadt Frankfurt, als dem Sitze des Bundestages, festgesetzt sind;“
2) „daß der Senat der freien Stadt Frankfurt, in Folge des von ihm erklaͤrten Einverstaͤndnisses, er— sucht werde, desfalls die erforderlichen Anordnun⸗ gen zu treffen; und“
3) „daß den dermalen bei dem Durchlauchtigsten Dent—⸗
niens Gehoͤr zu geben, sie moͤgen in der Form von Ent ⸗ schaͤdigungen, jährlichem Beitrag oder Erhebungen ge. schehen, welche diese Regierung wegen des Verlustes ihrer Hoheit uͤber diese Länder machen duͤrfte. Art J. Zur Abbestellung der schreienden Mißbraͤuche, welche die Kaper sich auf offener See gegen den suͤdamerikani, schen Handel und gegen Neutrale erlauben, wird den Prisen-Gerichten beider Laͤnder gegenseitig die Gerichts barkeit uͤber alle ihre Kaper gegeben, im Fall bewiesen werden kann, daß sie nicht ohne Schwierigkeiten nach einem Hafen ihres Landes segeln konnten, oder daß sit sich Ungerechtigkeiten gegen Schiffe neutraler Nationen 1 4 Lonsol. 235 . * ; Bruͤssel, 77, Febr. Die in Folge der bei der hol= laͤndischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Haarlem statt gefundenen und einstimmig gutgeheißenen Verhand—