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ich politischer Verbrechen schuldig gemacht, buͤßen noch 4 i her ihre unheilbringenden Verirrungen. Es herrscht daselbst große Duͤrre; Leit dem Ende Septem⸗ bers v. J. ist kein Tropfen Regen ge fallen.
er Courrier frohlockt 666 en g cn erg; ments Verhandlungen wegen Aufhebung der mit de neueren e e Tati, Prineipien in Widerspruch stehenden Wucher-Gesetze. Da wird, ruft er aus, wie— der ein Stuͤck von der alten Mauer eingerissen; es bricht von allen Seiten los;
wahrend . inter dem Vorhange wieder zu bauen bemuͤht ist, reißt . in England bei hellem Tage ein. Auffallend war es aber auch, wie England, das in
Bezug auf Staats— Oekonomie klassische Land, das
Vaterland des Handels, so lange einen, mit den Elementen der einen und des
anderen in Widerspruch stehenden Kodex dulden konnte.
Aber endlich ist der Tag der Reform angebrschen, und
dieser Tag wird sich auch noch fuͤr viele andere Dinge n . * . . . Rente 99. 40. 3 ;
16. don, 5. Maͤrz. Vorgestern fand in London ravern in der Eity eine öͤffentlichs Zusammenkunft statt, zu dem Ende, um durch freiwillig? Geschenke und Un⸗ terschreibung zu regelmäßigen Beitragen ein National⸗ Institut fuͤr Lebensrettung bei Schiffbruͤchen an den Kuͤ⸗ sten des vereinigten Königreiches und zur Beistandlei⸗ stung fuͤr die geretteten Personen, so wie zur Belohnung derer, welche dergleichen Verunglückte gerettet, nicht min⸗ der auch zur Unterstuͤtzung der huͤlfsbeduͤrftigen Hinter⸗ bliebenen von Personen, welche bei dem edlen Geschäͤft
der Rettung von Schiffbruͤchigen ihren eigenen Unter—⸗
ang gefunden, zu begründen. Der Erzbischof von Can⸗ . feder, den Vorsitz und theilte der Versamm, lung die angenehme Nachricht mit, daß Se. Maj. der Köͤnig die Geneigtheit habe, der Patron des Instituts werden zu wollen. Es wurden demnaͤchst mehrere An⸗ traͤge gemacht und Beschluͤsse gefaßt, namentlich ward die Leitung der Angelegenheiten des Instituts einem Ko⸗ mit von 49 Petsonen anvertraut. Die Bischoͤfe von, Lon⸗ don und Chester, Hr. Wilberforce und einige andere aus, gezeichnete Maͤnn erzeigten einen beson ders regen Antheil an dem Unternehmen, zu dessen Ausfuͤhrung sehr bedeu— tende Summen unterschrieben wurden. Die Reduktion der 4 pCt. Consols auf 37 erregt fort⸗ dauernd ein sehr lebhaftes Interesse in der City, und da die Zeit herannaht, wo die Register fuͤr das Ein— schreiben derjenigen Inhaber, die sich damit einverstan— ben erklären wollen, eröffnet werden, waͤchst die Bewe— gung an der Boͤrse von Tag zu Tage. Vorgestern wurde eine von dem Börsen⸗Sekretair Wade unterzeichnete Nach⸗ richt angeschlagen, zu dem Ende, daß eine Ver sammlung der Inhaber von dergleichen alten 4 pEt. Papieren statt haben solle, um sich wegen einer der Regierung zu uͤber⸗ reichenden Bittschrift, Behufs Erlangung vortheilhafte⸗ rer Bedingungen als der von dem Kanzler der Schatz— Kammer in Vorschlag gebrachten, zu berathen. Ueber diefes Vorhaben ist naturlich sehr viel hin und her ge⸗ sprochen worden, aber die öffentliche Meinung schien im Ganzen der vorgeschlagenen Ver sammlung so sehr ent—⸗
Nachricht man fuͤr gut befunden hat, sie auf unbestimmte Zeit auszusetzen. ö . Briefe vom Vorgebirge der guten Hoffnung, vom 24. Dec. v. J., haben traurige Nachrichten gebracht. Die Kaffern hatten zu der Zeit neue Angriffe gegen die ungluͤcklichen Kolonisten gemacht, und ihnen nicht nur ihre Heerden entrissen, fondern auch viele Wohnungen niedergebrannt. . — 6. Maͤrz. (Aus Pariser Blaͤttern In der gestrigen Sitzung des Unterhauses machte der Kriegs ⸗ Minister die erforderlichen Anträge wegen Beibehaltung des stehenden Heeres in England fuͤr das naͤchste Jahr. Hr. Hume erklärte, daß er sich dem so lange entgegen,
Strafe des Auspeitschens (logging) beim Militair abge- schafft habe. Er behauptete zuglelch, es werde damit von den Officieren so großer Mißbrauch getrieben, daß si unablaäͤßig die Trommel ruͤhren lassen muͤßten; um das Geschrei der ungluͤcklichen Opfer zu ersticken. Sir Hein. Harding, Batalllons-Chef in der Königl. Garde, erklaͤr⸗
Strafe zur Aufrechthaltung der Kriegszucht n thig sey. Auch Sir Rob. Wilson trat bei dieser Gele genheit — zum zweiten male seit seiner Ruͤckkehr aus Spanien — auf, um gegen jene abscheuliche Strafe sprechen. — Der Antrag des Hrn. Hume auf deren Ah schaffung wurde jedoch bei der Abstimmung, mit 50 Stim
men gegen 24 verworfen. i. Eonsols eroͤffnet 947, Mittags 2 Uhr 945.
fragliche
die Buͤrgermeister von Rotterdam, Graf von und Hr. Hoog, auf ihr Ansuchen die ehrenvolle Entla sung erhalten.
Der wahrend des Winters unterbrochene Bau de neuen Palastes Sr. K. H. des Prinzen von Hrani wird nun wieder mit großer Thaͤtigkeit fortgesetzt w den. Es sind 250 Arbeiter dazu in Tagelohn genomme damit das Gebaͤude vor Eintritt des Winters unter Da
ehe. 6e Unser vormaliger Gesandter in Madrid, Baron v Zuylen, wird, dem Vernehmen nach, in gleicher Eige schaft nach Konstantinopel gehen. . Am Tten kam der Hr. v. Kaysersfeldt hier an, d in Abwesenhelit des kuͤrzlich abgereiseten oͤsterreichisch! Gesandten, Grafen von Mier, als Chargé d'Affaires di Geschaͤften der Gesandschaft vorstehen wird. Augsburg, 11. Marz. Die Allgemeine Zeit enthaͤlt ein interessantes Privat-Schreiben aus Fran furt 4. M. vom 5ten d. M., aus welchem wir folgend mitttheilen: „So erfreulich auch fuͤr den Staats wit die auf allen europäischen Platzen zunehmende Kon besserung der öoͤffentiichen Fonds ist, so hort man dit nicht selten in derjenigen Handelswelt, die dabei nich unmittelbar betheiligt ist, besorgliche Aꝛußerungen de über. Nicht nür O meinen Manche die den Verleh mit Staats-Effekten als ein bloßes Spiel betrachten würden auf diese Weise immer großere Kapitalien Gefahr gesetzt, sondern dem uͤbrigen Handel und mith den Gewerben erwachse daraus schon fuͤr den 3
.
*
gegen zu seyn, daß nach einer späterhin angeschlagenen
der gewisse Nachtheil, daß ihnen die zu ihrem ettin
setzen werde, bis man die grausame und entehrende
rung ihrer Kourse, st
letzteres fuͤr unwghr, und behauptete ubrigens, daß di
Bruüssel, 8. Maͤrz. Dem Vernehmen ngch habe Hogendor
rente, in Druck erscheinen.
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; erfoörderlichen Fonds entzogen wurden, um in den Staats⸗
Papierhandel Aberzugehen. Bei unbefangener Prufung durfte wohl nicht zu verkennen seyn, daß, was den zwel— ten Theil dieser Behauptung betrifft, hier die Wirkung mit der Ursache verwechselt wird! Denn nicht deshalb
stocken Handel und Gewerbe, weil der Papier verkehr die
zu deren Betreibung erforderlichen Fonds an sich zieht,
Obpondern diese Fonds werden auf den Ankauf von Staats— Effekten angelegt, weil sie im Waarenhandel, bei der stäbtischen Industrie und dem Ackerbau keine, nur eini⸗ germaßen Gewinnst gewährende, Anwendung finden. Wäre demnach der Papierhandel ein Uebel, welches wir
feineswegs in Abrede stellen wollen, insofern es das ders, die polizeilichen Behörden durch Verfolgung jeder
Spur, als der Richter durch Strafernst einschreiten
. muͤsꝛn; daß aber eben so auch di 96 gegenwärtig genommen, das sicherste Mittel zu dessen ) ⸗ die Regierung durch ad—
materielle Objekt dieses Verkehrs und dessen urspruͤng—
siche Veranlassunge gilt, so liegt in dem Gange, den er
Abhülfe. Dle m starke Konkurrenz der Nachfrage nach Staatspapieren, und die hieraus sich ergebende Steige— reben offenbar dahin, die Gewinnste der Kapitals-Anlegung in diesem Zweige herabzudruͤcken, und mithin solche mit den Gewinnsten, welche andere Handels? und Gewerbszweige gewähren konnen, wieder
ins Gleichgewicht zu stellen. Ja, es ist abzusehen, daß den schuldenden Regierungen auf diesem Wege die Moöͤg⸗ lichkeit wird gegeben werden, die hoher verzinslichen
Staatsschulden durch Anleihen unter besseren Bedingun—
gen allmahlig abzutragen, oder aber, ohne Ungerechtig⸗ keit und nach der bekannten Methode, die so eben wieder bei der neuesten Finanz- Operation in England zum
Grunde gelegt worden, den Zinsfuß der bestehenden Schulden selbst herabzusetzen. Eine nothwendige Folge
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hiervon wird eine gleichmäßigere Vertheilung der Be⸗ traͤge des gesammten National⸗-Einkommens seyn, wovon
zugeeignet haben. Mit dieser Ausgleichung werden aber
auchn der Ackerbau, die staͤdtischen Gewerbe und der Waa— enhandel ein frisches Leben erhalten, sowohl weil als⸗ dann der Reiz der hohen Gewinnste, den die Spekula—
tionen in den Staatsfonds seither gewaͤhrten, sich min⸗ dert, und daher wiederum mehr Kapitalien in jene Ka— naͤle uͤberfließen werden, als auch weil Produktion und Konsumtion, die sich gegenseltig bedingen, bei gleichmaͤ— ßigerer Vertheilung des Ertrages des National⸗Kapitals, allgemeiner und mithin großer seyn werden.““ Hamburg, 12. März. Kapitain Lawson, der ge⸗ stern von Hull hier an die Stadt gekommen ist, hat auf der Reise das Schiff Tennegina, Schiffer B. H. Kolk, von Amsterdam mit Oelkuchen beladen und nach Lynn bestimmt, bei der englischen Kuͤste getroffen und zu Kuxhaven eingebracht. Es hatte nur noch einen Mann am Bord, die anderen beide, nebst dem Schiffer, waren von einer Sturz⸗See uͤber Bord gespüͤlt worden. . Muͤ nchen, 9. Maͤrz. Binnen kurzer Zeit wird hieselbst eine, aus den zuverlaͤssigsten Quellen geschoͤpfte Beschreibung der, bei der Feier des Regierungs-Jubi— laͤums Sr. Majestaͤt des Koͤnigs hier statt gehabten Feste, nebst lithographirten Abbildungen der Transpa—
Aus der Schweitz, 8. Maͤrj. Schon seit meh⸗
reren Jahren wurden die Klagen der Seiden-Stoffe fa⸗
jeßzt die Kapitalisten eine unverhaältnißmäßige Quote sich
briciren den Kaufleute in Zurich, über Veruntreunngen
durch ihre Arbeiter, die besonders durch Aufkaͤufer aus fremden Kantonen, , a , , mög lich gemacht oder begnnstigt wurden, immer dringen der, und im Spaͤtjahre 1821 ward eine bedeutende Krit, minal-Untetsuchung gegen 226 solcher untreuer Arbeiter und einen im Kanton Luzern angestedelten landes frem— den Aufkaͤufer von dem Zuͤrcher Ober ⸗-Gerichte been— digt. Das Resultat jener Untersuchung zeigte bereits damals, wie gefährlich und bedeutend diese Veruntreuun— gen seyen, und daß, wenn dem Uebel wirklich vom Grunde aus geholfen werden solle, fowohl, und beson—
ministrative Maßnahmen, und vollends dann noch der
Handelsstand selbst, durch kraftige Theilnahme an die⸗
sen Untersuchungen mitwirken konne, indem ohne di
letztere insonderheit alle Huͤlfe der Behörden , bleiben mußte. Es darf naͤmlich nicht vergessen werden, daß der Ursprung des Uebels nicht in der Staatsver— fassung oder den einzelnen Staatseinrichtungen, sondern in der Nachsicht der Kaufleute gefucht werden muß, welche in fruͤheren Zeiten der Fabrikation noch nicht an die so ungluͤcklichen Folgen der kleinen Veruntreuungen dachten, die bei dem Werthe des Urstoffes je laͤnger je bedeutender wurden, je mehr die schweitzerkschen Kauf— leute und Fabrikanten einzig nur durch Wohlfeilheit ih—
rer Wagren die Konkurrenz auswärtiger und zunaͤchst der in Frankreich verfertigten bestehen zu können trach—
ten muͤssen. Also auch hier muß demnach, wenn dem Uebel gesteuert werden soll, vorzuͤglich der Kaufmann das Seine thun; die Regierung kann ihn nur dann un— terstuͤtzen, wenn er im Handeln gestört wird; wenn hin⸗
gegen der Kaufmann wissentlich der Stoͤrung zusteht,
und nicht selbst dagegen auf offenem Wege (keineswegs auf dem sich selbst strafenden Wege der r,, 3 handelt, so wird kein Gesetz und keine Strafe ihn schuͤz⸗ zen koͤnnen. — Neuere Untersuchungen haben diese An⸗ sicht vollkommen bestätigt. Kopenhagen, 9. Maͤrz. Se. Königl. Majestaͤt
haben geruht, den bisherigen Volontair bei der Schles⸗
wig⸗Holstein⸗Lauenburgschen Kanzlei, von Lempfert, des
Danneborg⸗Ordens Ritter, zum zweiten gelehrten Raths⸗
herrn in Altona, und den Etatsrath, ersten gelehrten Rathsherrn und Polizeimeister von Aspern, Ritter, zum Mitgliede der Justiz-Direktion der Königl. Zahlen-Lotte⸗ rie in Altona, welche Stelle fruͤher durch den unvergeß⸗ lichen wuͤrdigen Vater des Ernannten, den Konferenz⸗ Rath v. Aspern, und demnächst durch den auch in der litterarischen Welt ruͤhmlich bekannten vormaligen Königl. Daͤnischen Residenten in Luͤbeck, den neulich verstorbenen
Hrn. v. Gerstenberg, bekleidet ward, zu ernennen.
Dieser Tage sist Se. Durchl, der Prinz Friedrich von Augustenburg hier angekommen. ö
p Das Grund Eigenthum faͤllt noch fortwaͤhrend im reien, nn nn, ,. K
Der Seekapitain v. Falsen ist neulich als Kourier
von hier nach Paris abgegangen; dagegen sind hier vier
Estafetten angekommen.