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von Magdeburg, Dienstag und Freitag Vormittags per
Personenwagen nach Kassel, wo die Neisenden
6 bis 8 Stunden Ruhe haben;
enee nach Köln; die in . trifft in Koͤln Sonnabend und Dienstag
Abends ein, und von dort geht taglich um 4 Uhr Mor— gens eine Schnellpost nach Aachen, zum
von ö ssel, Donnerstag und Sonntag Nachmittags per Dill * 2
Anschluß an die täglich um 4 Uhr Nachmittags aus Aa⸗
chen abgehende Privat-Post nach Luͤttich, Bruͤssel, Pa—
rid ꝛe 1 aus diesen Orten kommt der Postwagen taͤglich um 7 Uhr
Abends in Aachen an,
und täglich des Morgens um 7 Uhr geht die Schnellpost
von Aachen nach Koͤln ab; von Koln geht Dienstag und Freitag Morgens die Di— ligence nach Kassel; von Kassel, Donnerstag und Sonntag Abends der Per sonenwagen nach Magdeburg; kommt an in Magdeburg, Sonntag und Dienstag Mit— tags, , r von wo die Reisenden mit dem bequem eingerichteten,
in Riemen haͤngenden Wagen der Fahrpost oder mit der Uhr nach Berlin gehenden
taglich Nachmittags um 2 Uh Schnellpost weiter reisen konnen. Berlin, den 18ten Maͤrz 1824. General⸗Post⸗Amt. Ragl er.
— Angekommen: Der Kaiferl. Nussische General⸗ Major und Gesandte am Großherzoglich Badenschen
Hofe, von Benkendorff, von St. Petersburg. Abgereist: Der Ober ⸗Landes⸗Gerichts⸗-Chef⸗Praͤsi⸗ dent von Kaisenberg, nach Halberstadt.
Durchgereist: Die Kaiserl. Russischen Feldjaͤger
Gregorjew und Fedrow, als Kourtere von St. Pe— tersburg nach Paris.
ng s⸗-Nachrichten. . Ausland.
Paris, 15. Marz. Das Journal des Deébats ent⸗ hält wiederum einen scharfen Artikel gegen die Quoti- kenne in Bezug auf die Schul-Anstalt zu Sorsze und zu Gunsten des Hrn. Ferlus; die Etoile dagegen mel— mit Bezug aůf den ungerechten Angriff, gn, Gegen⸗ stand er gewesen, und auf die „gehässigen Farben,“ in welchen man die Entscheidung des Königl. Konseils dar— gestellt, gesagt habe: „Herr Bischof man kann auf Sie die schoͤnen Worte des wenden: Justum ac tenaceim propositi virum “ — Graf von Coucy, Erzbischof von Rheims, Frankreich 2c., ist * .
Der Koni 1 Span em Portugall Don Sebastian den Karakter eines Infanten von Spanien beigelegt. 1.
II. 3 e i tu
Der
daß der Konig zu dem Großmeister der Üniversitaͤt,
von Hermopolis, Horaz an,
Eerzbisch 16, Pair von vor einigen Tagen in seinem 75sten
Fnig von Spanien hat dem Infanten von
Die Etoile erklärt die von London aus verbreitete Nach richt von einem europaͤischen Kongresse, der statt finden werde, um sich mit den suͤdamerikanischen Angelegenhei— ten zu beschaͤftigen, fuͤr ungegruͤndeett. Dasselbe Blatt beschuldigt die Liberalen der Anglo— manie und geht besonders dem Constitutionnel deshalb sehr zu Leibe, weil er in seinem vorgestrigen Blatte, bei Erwaͤhnung der, dem englischen Parlament gemachten Mittheilungen in Betreff der suͤdamerikanischen Angele—
genheiten, unter anderen geaͤußert hatte, daß Frankreich
sich vor einer Einmischung in Acht nehmen muͤsse: „Denn England stehe da, sein Veto auf dem Ocean ausspre—
chend. Englands Sache sey es, den Maͤchten zweiten
Ranges Gesetze vorzuschreiben. — Dergleichen Redens— Arten, sagt die Etdikle, wuͤrden sich recht gut in dem Munde eines Londoner Handwerksmannes ausnehmen, der eben aus dem Bierhause kaͤme, wo man das kule Brittannia mit gewaltiger Stimme ertoͤnen lassen. Eng— land, heißt es weiter, hat unstreitig eine sehr schoͤne Ma— rine und achtbare Offiziers, aber nur Kaffeehaus⸗-Politiker
koͤnnen jetzt noch sagen, daß diese Marine allein alle uͤbri⸗
gen europaͤischen Marinen zusammen aufwiege. Denn fuͤrs erste, die Anzahl der Schiffe, die in den Haͤfen ei— nes Staats verfaulen, macht keineswegs seine Seemacht aus; man muß wissen, ob diese großen Holzmassen alle im Stande sind, See zu halten, ob sie nicht etwa
z. B,. mit der dry rot etrockenen Faͤulniß) befallen sinh,
von der, wie vor kurzem im Parlament zur Sprache kam, viele n gf Schiffe zernagt werden; besonders muß man aus
die noͤthlge Anzahl Leute zu deren Bemannung hat. Zur Zeit des nordamerikanischen Unabhangigkeits-Kriegs machte Großbrittannien unerhoͤrte Anstrengungen und
1660, welche auf seinen Listen standen, bemannen, obwohl gen, daß es zu mehr als einer Zeit nur einer augenblick
Der Moniteur und das Journal des Débats hehen aus dem Londoner Courier vom 19ten d. M. unter an— deren Folgendes: „Wir haben Lissaboner Blaͤtter bis zum 25. Febr. erhalten. Die Gazetté vom 2Zssten enthaͤlt lange Auszuͤge aus den Debatten, welche hier in dex ersten Parlaments⸗Sitzung statt fanden, und begleitet dieselben mit folgenden Betrachtungen: Es ist fuͤr die portugiesi—⸗ sche Nation sehr erfreulich, daß während die ministeriel—
len Redner darin uͤbereinstimmen, daß die letzte Ordnung
der Dinge in Spanien sich durchaus nicht erhalten konnte, die Opposition sich nicht gegen die Exreignisse erhebt, welche dem Könige von Portugall die Ausuͤbung seiner Autoritaͤt wieder gegeben haben. Selbst Maͤnner und die Bewunderer der gmerikanischen Revo— lutionen haben nicht gewagt, die Frage wegen der Un— abhaͤngigkeit von Brasilien mit der, wegen der spani— schen Kolonien auf eine und dieselbe Linie zu in der That beide Faͤlle sehr verschieden sind. Die eng— lische Regierung ist durch Traktaten weit enger an Por—
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tugall als an Spanien geknuͤpft; es hat daher das groͤßte Interesse; die Rechte seines alten Bundes⸗-Genossen auf— recht zu erhalten.“
* . ö. . . 3 5 . J . K . ö. . H k . H ö .
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jes war, alle alten Gesetze zufoͤrderst
Dle Liberalen beweisen sich (so lautet ein von der
Augsburger allgemeinen Zeitung mitgetheiltes Privat⸗
schreiben aus Paris) bis auf den letzten Augenblick, im Uebel konsequent. Seit 1789 haben sie sich auf einem
Rosse getummelt, welches Gesetz zu nennen es ihnen be—
liebte, und die erste Wirkung dieses sogenannten Gesez— umzuwerfen, und darauf sich selbst zu zerstoͤren. Von 1789 bis 1814, und
waͤhrend der 109 Tage, verschlang ein Gesetz das andere,
und wurden alle Gesetze gerade von denen gebrochen, welche sie erlassen, gefordert, erstuͤrmt hatten; die Tiran— nei der Menge oder einiger Weniger, oder eines Einzel— nen, herrschte in der Konstituante, dem Direktorium und
unter Buonaparte, im Namen des Gesetzes, wie gesagt
alle alten Gesetze mit Fuͤßen tretend, und den Sauerteig der neuen immer wieder umknetend und verzerrend. 1814 und nach den 100 Tagen kamen, mit Unterbrechung des
Dacazischen Interregnums, die Royalisten an die Re—
.
gerung, und auf einmal sind die vergangenen Gesetzes—
Stifter und Gesetzes⸗-Veraͤchter zu eifrigen Kämpfern und
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Rittern des Gesetzes geworden. Sie bestehen auf jedem Jota desselben; wahrend sie aber herrschten, durfte Nie— mand einen Laut von sich geben, und wider ihre Will— kuͤhr das Gesetz anrufen; Spott, Kerker, Schaffott harr— ten seiner. Thaͤte man ihnen also Unrecht, so durfte
man ihnen nur erwiedern, wir bezahlen Euch mit der
wissen, oh der Staat, der alle Jahre eine
so pomphafte Liste seiner Kriegsschiffe drucken Laßt, auch bedenke nur wohl, um gehörig die Lage der Dinge zu
überschauen, daß es hier noch einen wahren Kampf der
J . .
ehrseite Eurer Muͤnze. Dem ist aber nicht also. Man
Parteien auf Tod und Leben giebt. Als Decazes re—
gierte, und vor dem spanischen Kriege, wo große Hoff—
9.
lichen Anstrengung bedurfte, um die Meere mit der fran⸗ zoͤsischen Flagge zu bedecken.
konnte dennoch nie mehr als 84 Linienschiffe von den nungen der Erschuͤtterung unter unseren Liberalen sich rege erhielten, hatte Keiner der Häupter der Liberalen
es auf seiner Flotte viele daͤnische, schwedische und an, dere Matrosen zaͤhlte. Leute von Einsicht wissen dage⸗
und ihre Zeitungs-Organe vermocht, den Namen der Dy—
nastie auszusprechen, und derselben zu huldigen. Wur,
den sie gezwungen, so redeten sie von ihrem Vertrauen n den Koͤnig, nie aber in die Dynagstie und seine legi— timen Nachfolger; das Wort Legitimitaͤt wollten sie nie begründen. Sehr angenehm war es ihnen mit großer ffetation den Herzog von Orleans zu loben und her⸗ vorzuheben, und dadurch wollten sie sich den Schein ge— ben, als ehrten sie die Prinzen der Dynastie. Wie der spanische Krieg gluͤcklich ausbrach, kam ihnen das Lob des Herzogs von Angouleme in den Mund, immer aber
Reiner Art von Kontrast mit den uͤbrigen Prinzen der
die kecksten
.
stellen, da
6
wiegen sie, well Decazes nicht
nus denen, welche,
.
serungen uͤber
die Charte abgeschafft, sondern auch feierlich, nach der Schlacht von Waterloo, gegen . n n, Weshalb? Weil sie von der legitimen Dynastie und dem Koͤnige, nicht von dem was sie souveraines Volk nennen, das heißt von ihnen selbst, ausging. D Argenson und la Fayette, nachdem sie der Charte geschworen, erklaͤrten zum doͤsteren, von der Hohe der Tribune herab, man lasse sie sich liberaler Seits gefallen, obwohl man nicht zufrieden sey mit ihrer Form. Wo die Liberalen einen Artikel der Charte im Sinne abstrakter Demokratie aus— zudeuteln vermochten, und man es ihnen verwies, erwi— derten sie ihren royalistischen Gegnern: „Dlese Deutung oder diesen Artikel müßt Ihr Euch ja gefallen lassen, indem wir Euch Artikel zugeben die uns nicht anstehen, (z. B. Pairskammer, u. s. w. ).“ Weiterhin ist aus al⸗ len Verschwoͤrungen klar geworden, besonders seit den Bertonischen Geschichten, daß die Haͤupter der Liberalen der Verfassung von 1791 insgeheim huldigten, und noch vor kurzem schrieben ihre Helfershelfer, in den durch den Moniteur bekannt gemachten aufgefangenen Papieren ihres Busenfreundes Sauquaire, und ihres Agenten Chauvet, die Charte sey ein provisorisches egime, um zur Kon⸗ stituante und ihrer Verfassung, und immer so weiter fort, zu gelangen. Solch einer Partei, welche solche un⸗ umwundene Absichten hegt, die jedes Kind hier weiß, soll man freien Spielraum zur Vertretung der politischen Buͤhne einraͤumen? Wo bliebe die Dynastie und die Tharte? Tadelnswerth moͤgen einige Beamte gehandelt haben, aber man summire die höoͤchste Maffe aller libera— len Beschwerden, vielleicht sind hundert Waͤhler durch ganz Frankreich beeinträchtigt worden; mehr konnen die Liberalen nicht aufbieten. Ünter Decazes wurden Tau— sende von Royalisten abgehalten und verfolgt, und die Liberalen schwiegen still, Absetzungen fordernd uͤber Ab— setzungen, Die Klagen sollen ihnen aber nur zu Einem dienen: sie haben den Entschluß gefaßt, von der Tribune herab, einen Aufruf an die Nation zu thun, als sey die Kammer mit Gewalt und List, und nicht durch freie Wahl zusammengebracht, als haͤtten die Kontribuablen also ihr weder zu gehorchen noch zu bezahlen. Eine solche Appellation aber an öͤffentlichen Aufruhr moͤchte ihnen theuer zu stehen kommen, obgleich sie ihr seit kur— zem ausgesprochener Vorsatz ist. 6 Rente den 13ten mit 89. 50 eroͤffnet, am Schlusse 99. 85, nachdem sie bis 100 gestiegen war. ö. London, 9g. Maͤrz. Bei Gelegenheit der Motion des Herrn Hobhouse, die Fenster-Taxe aufzuheben (stehe Nr. 64 d. St. 3.), kamen einige sehr merkwürdige Aen— zie Wirkung des sinkenden Fonds vor. Lord Althorpe meinte: es waͤre die Fortdauer desselben jetzt gänzlich uberfluͤssig. Die National, Schuld, sagte er, ist nichts als eine ewige Leibrente, bei welcher das Kapital, wozu sie eingeloͤset werden kann, bestimmt aus— gesprochen worden. Der Preis derselben haͤngt von dem Marktpreise der Zinsen überhaupt ab. Nun ist dieser seit den letzten 2 Jahren aus allgemeinen Gruͤnden be—
deutend gesunken; die Vermehrung der Kapitasten im
Lande hat also das bewirkt, was inan so gern dem sin kenden Fonds zuzuschreiben geneigt ist. Anstatt nun durch diese Anstalt jahrlich die hinsichtlich des ganzen