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unterzeichnet worden. Aus diesem Grunde hatte sich
2. . seit einiger Zeit hier befunden. (Zu, verglei⸗
en mit dem Artikel aus dem Haag.) Die engli—⸗ sche Bank hat gestern ihre gewohnliche halbjahrige Ver⸗ sammlung gehalten und es ist dabei die Zahlung einer Dividende von 4 pCt. festgesetzt worden. Nach der An, zeige des Gouverneurs beläuft sich die Summe der in Umlauf befindlichen Noten auf 18 bis 19 Millionen Pfund. — Die gestrige Sitzung des Unterhauses war, wenigstens für das Ausland, von keinem erheblichen In—
eresse. . schie brittische freie Kolonie Sierra Leone enthaͤlt jetzt 3 Staͤdte, wovon die eine (Freetown) 6900, die andere 1690 und die dritte 1200 Einwohner zaͤhlt; 10 Flecken von 500 bis 8So0 Einwohner und mehrere urspruͤngliche Dorfer. Die Militairmacht besteht aus einigen europaͤi—⸗ schen Soldaten, einem Korps Schwarzer der Kolonie und einem westindischen Reger-Regiment; die Civil-Ver— waltung aus einem engl. Oberrichter, einem niederen Ge⸗ richtshofe, einem Sheriff und mehreren s ragistrats-Per⸗ sonen. In jeder Stadt und jedem Flecken ist eine Kirche und Schule, welchen ein Prediger oder ein von der Re⸗ gierung genehmigter evangelischer Missionair vorsteht. Die Bevoͤlkerung hat sich seit 1813 beinahe verdoppelt und zaͤhlt jetzt 16671 Seelen, wozu jedoch die durch brittische Kreuzer befreieten Neger-Sklaven viel beitragen. Das Land ist sehr im Zunehmen begriffen.
— 19. Maͤrz. In der gestrigen Sitzung des Un— terhauses trug Lord John Russel darauf an: es sollten dem
Hause alle auf die Raͤumung Span iens durch die Fran—⸗ zosen bezuͤgliche Papiere vorgelegt werden. Sein Antrag
wurde von Sir Robert Wilson unterstuͤtzt. Dieser aͤu— erte unter anderen im Laufe seiner Rede: es sey ihm vor 24 Stunden die Mittheilung gemacht worden, daß die spanische Regierung sich erboten, einen Gesandten nach England zu schicken, der mit den suͤdamerikanischen Abgeordneten in Unterhandlung treten solle, und daß Spanken sich hauptsaͤchlich bedeutende Vortheile fuͤr sei⸗ nen Handel bedingen wolle. Zuletzt ging er auf seine Privat-Verhaͤltnssse uͤber und suchte sein Betragen im spanischen Kriege zu rechtfertigen. Unter denen, die in dieser Sitzung sprachen, zeichnete sich vorzuͤglich Hr. Can— ning aus. Der Gang seiner Rede war ungefaͤhr folgen⸗ der Nachdem die Frage wegen Spanien, sagte er, schon fruͤher im Parlament zur Sprache gekommen und beant— wortet worden ist, glaubte ich nicht, daß abermals ein parlementarischer Kampf erneuert werden sollte. Alle vor 12 Monaten gemachten Prophezeihungen sind uner— fuͤllt geblieben und die Politik der Regierung hat allge⸗ meinen Beifall im
.
1) Portugall nicht angegriffen werden, 2) Frankreich sich die Angelegenheiten der spanischen 7
rant ⸗ Zwei dieser Bedingungen hat Frankreich bereits treulich erfuͤllt; denn hinsichtlich Suͤd⸗ Hause Dokumente vorgelegt wor⸗ zufrieden ist. Wo ist
nicht in mischen, und 3) Spanien nicht fuͤr immer von reich besetzt bleiben sollte.
amerikas sind ja dem den, mit denen es vollkommen
Lande gefunden. Spaniens Ruhe macht die Anwesenhelt der franzoͤsischen Armee noch er— forderlich. Als diese einruͤckte, bezeichneten vorzuͤglich drei Bedingungen die Willensmeinung Sr. Maj., daß
nun noch Grund vorhanden, an der Erfuͤllung der drit- ten zu zweifeln? Den Frieden, die Ruhe, den Schutz gegen Gewaltthaͤtigkeiten, der gegenwaͤrtig in Spanien . anzutreffen ist, verdankt man einzig und allein der Ge, nig haben ihren bisherigen Minister des öffentlichen Un—
genwart der franzssischen Armee. Auch darf ich vielleicht
.
terrichts,
anfuͤhren, daß der Zeitpunkt zur Raͤumung Spaniens schon ausgesprochen und zwar der ist, der gleich anfangs
dazu bestimmt wurde.
Die einzige Beschuldigung, die
man der franzoͤsischen Armee machen kann, ist, daß sit
das Volk nicht so handeln laßt, als dies wohl moͤchte,
daß sie jetzt die fanatische Partei im Zaum halten muß,
um die Konstitutionellen zu schuͤtzen.
Wie lange dieser Zustand dauern wird, ist nicht vorauszusagen. reich wird aber seine Armee sobald als moͤglich heraus, ziehen; denn es wuͤnscht nichts sehnlicher als dies. — Au ßerdem bewies er Sir Robert Wilson, daß die Ministe wegen seines Verfahrens sich in der Nothwendigkeit be, funden haͤtten, Frankreich manche nicht gleichguͤltige Er klärungen zu geben, deren es sonst nicht bedurft haͤtte.
Frank
Er uͤbergoß uͤbrigens Sir Roberts Unternehmen mt einer solcher Lauge von Scherz und Witz, indem er sein. Abreise in der schweren Falmouther Postkutsche mit de
Uniform eines spanischen Kavallerie⸗Generals im Koffer
Pforzheim
und seine Fata in Spanien schilderte, daß das Haus fast nicht .
aus dem Lachen kam. Es bedarf keiner Erwaͤhnung, daß Es ist aus der fruͤheren
Lord Russel seine Motion nicht durchsetzte.
Hr. Abbot ist, als Bevollmaͤchtigter mehrerer Han ser, uͤber Paris nach Madrid abgereiset, um unter den
Bedingung der partiellen Anerkennung früherer Anlle hen eine neue Anleihe mit der spanischen Regierung z negociren. — Es ist die Rede von Errichtung einer Ham
dels- Kammer in und fuͤr London. — Der Missionan ö. Smith ist in Folge der waͤhrend seiner sechsmonatlichen en schweig wird jetzt von mehreren Seiten widersprochen.
Einsperrung erlittenen Leiden zu Demerarhy gestorben.
Ende Februgrs hat der Gouverneur von Gibralta J 4 span. Kortes⸗Deputirte und mehre Officiere von do d liche Feier des Stiftungs-Tages
weggewiesen.
Im Jahre 1761 wurde das erste englische Krieg Bis zun Zahre 1777 geschah dasselbe nur mit 15 Kriegsschiffen 1779 wurde das erste Linienschiff und 1780 die ganf 1 Gott, redlicher, entschlossener Wille und dessen gerechte
schiff, eine Fregatte, mit Kupfer beschlagen.
brittische Marine mit Kupfer beschlagen.
Aus Lima sind folgende vom 4. Dec. datirte weittn Nachrichten uͤber den Gang der dasigen Ereignisse eing laufen: Riva⸗Arguero ist in Folge eines Aufstandes se⸗ . festgenommen won den. Auch seiner Haupt, Anhaͤnger hat man sich be maͤchtigt, und glaubt, daß Arguero verwiesen werden wit. Boltvar trifft Anstalten, das Thal Jauja zu besetze Die unter seinen Befehlen stehende Kriegsmacht belaͤuf sich auf 15,00 Mann (500h in Lima zusammengezogen 3000 von der Division Argueros, 3500 von der Dlvision Sucre, 2500 chilische Truppen, die am 15. Okt. Valps raiso verließen, und 1509 Mann, die von der Division An Santa⸗Cruj Stelle hat General Miller den Befehl uͤber die perun
theologischen 8, Der vormalige englisch Bothschafter am hiesigen Hofe, Lord Clancarty, ist vo
ner Reiterei gegen ihn, in Truxillo
Santa-Cruz uͤbrig geblieben sind).
nischen Truppen erhalten. Bruͤssel, 18. Maͤrz.
gestern von hier nach London abgegangen.
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Der K. Preußische Gesandte beim Niederlaͤndischen Hofe, Graf von Schladen, ist am 15ten hier eingetroffen. Aus dem Haag, 18. März. Se. Maj. der Koͤ—
der National-Industrie und der Kolonien, Hrn. A. R. Falck, zu ihrem Bothschafter am Koͤnigl. Groß— brittannischen Hofe ernannt.
Unser bisherige Vice-Konsul zu Helsingoͤr, Hr. T. C. van Aller, ist dasiger niederlaͤndischer Konsul geworden.
Se. Maj. haben Hrn. Bernhard de Carli als Groß— herzogl. Toskanischen General⸗Konsul zu Amsterdam an⸗ erkannt.
Nachrichten aus Alikante melden, daß mehrere spa⸗ nische von den Algierern verfolgte Schiffe, durch den Schutz der niederlaͤndischen Eskadre gerettet worden sind.
Die Koͤnigl. Niederlaͤndische Korvette, der Luchs, ist am Aten d. zu Buenos⸗Ayres angekommen.
Altenburg, 16. Maͤrz. Wie fruͤher in unserer umgegend und ünter anderen in Weimar durch den Ge— neral Superintendenten Dr. Roͤhr geschehen ist, so hat auch jetzt hier der Hr. General-Superintendent Groß mann aufgefordert, die Gemeinde zu Muͤhlhausen bei im Großherzogthum Baden mit Beitragen zu unterstuͤtzen, damit dieselbe in den Stand gesetzt werde, fuͤr die Beduͤrfnisse der Kirche und Schule zu sorgen. Erwaͤhnung dieser die evangeli— sche Welt innig angehenden Angelegenheit bekannt, daß Ai Familien der Gemeinde, den Gerichtsherrn und Pfar⸗ rer an der Spitze, vom katholischen Glaubensbekenntniß zum evangelischen uͤbergetreten, aber daburch jedes An⸗ theils an dem Kirchen-Vermoͤgen verlustig geworden sind.
Braunschweig, 16. Maͤrz. Dem Geruͤchte, von der beabsichtigten Stiftung einer Universitaͤt hier in Braun⸗
Gestern Mittag fand in die gewoͤhnliche jaͤhr⸗ der Hanseat. Legion statt. Die Theilnahme, welche dieses Fest immer erregte, seitdem es begangen wurde, bewies sich auch heute durch eine sehr zahlreiche Versammlung. Wer erinnert sich nicht gern jener verhängnißvollen Tage, die Vertrauen auf
Hamburg, 22. Maͤrz. dem großen Saale der Boͤrsenhalle
Anerkennung gluͤcklich uͤberstehen half. Gott mit uns! war damals der Ruf; Gott mit uns! sey unser Losungs— wort noch ferner!
Rostock, 22. Maͤrz. Die im vorigen Som mer durch den Tod des noch schmerzlich vermißten Professors Eichenbach erledigte juristische Professur ist neulich dem hr. juris Huschke, bisherigen Privatdocenten auf der Universitaͤt zu Gottingen, einem tuͤchtigen Zögling aus der Schule eines Hugo und Savigny, verliehen worden. Dagegen haben die zur Wiederbesetzung der durch das unerwartet schnelle Hinscheiden des Ober⸗Medieinalrathes Masins eroͤffneten medieinischen Lehrstelle gemachten Vor⸗ schlage noch kein festes Resultat gefunden; auch ist noch unbestimmt, durch wen die durch Langes Tod in der Fakultät unserer Hochschule entstandene Lücke ausgefuͤllt werden wird. Bekanntlich soll von die⸗ ser Professur die fruͤher damit verbunden gewesene Pre— digerstelle getrennt werden. Die hiesige theologische Fa⸗
zu entheben.
kultaͤt hat dem durch mehrere Schriften bekannten Do m—⸗ pastor Kottmeier in Bremen aus freier Bewegung die theologische Doktorwuͤrde ertheilt.
Aus der Schweitz, 16. Maͤrz. Die Bedingungen unter denen die Regierung zu Bern sich bereit erklart hat, mit Neapel wegen einer Militair-Konvention in Unterhandlung zu treten, sind folgende: 1) Die neapoli⸗ tanische Regierung soll den Reklamationen einiger Kan— tone wegen ruͤckstaͤndiger Forderungen aus dem vormali— gen neapolitantschen Dienst gerecht werden. 2) Es soll eine hinreichende Anzahl anderer Kantone an der Unter— handlung Theil nehmen, damit ein angemessenes Korps gebildet werden koͤnne. 3) Den Erzeugnissen der schweitze⸗ rischen Industrie und des Bodens, soll der freie Zugang in das Koͤnigreich beider Sicilien verstattet werden, abgesehen von einer maͤßigen Zollentrichtung, end— lich 4) soll der Schweitz wenn sie es bedarf, verstattet seyn, Getreide in jenem Königreich zu kaufen und aus— zufuͤhren.
— 17. Maͤrz. In öffentlichen Blaͤttern 1j mehr⸗ fach von den im Kanton Genf statt gehabten Verhand— lungen wegen Abaͤnderung des Ehe-Gesetzes die Rede gewesen, und es hat, bei kurzer Erwaͤhnung des Resul— tates dieser Verhandlungen, nicht anders als auffaͤllig seyn koͤnnen, daß der Repraͤsentanten-Rath den von dem Staatsrathe urspruͤnglich gemachten Antrage; es solle durch ein allgemeines Gesetz die kirchliche Ein⸗ segnung als nothwendiges Erforderniß guͤltiger Ehen im ganzen Kanton wieder eingefuͤhrt werden, — nicht ge— nehmigt, vielmehr, nach dem Sentiment der Pruͤfungs⸗ Kommission entschieden hat, daß durch ein partielles Gesetz diese Verbindlichkeit einstweilen nur auf die vor— mals savoyischen Gemeinden beschraͤnkt, die Frage ihrer Ausdehnung auf den uͤbrigen Kanton aber den Eroͤrte⸗ rungen einer kuͤnftigen Zeit uͤberlassen werde. Es wird daher interressant seyn, aus dem Berichte der Pruͤfungs— Kommission einige Hauptgruͤnde fuͤr dessen Sentiment
Gesetzt auch, wurde zuerst bemerkt, man konnte fuͤr dienlich erachten, die kirchliche Einsegnung wieder im ganzen Kanton als verbindliche Vorschrift fuͤr die bur⸗ gerliche Guͤltigkeit der Ehen aufzustellen, wie sollte als— dann die gegenwartig statt findende fremde Dazwischen— kunft dazu eine schickliche Veranlassung erachtet werden; wie sollte man es wohlgethan finden, was, in Folge einer richtigen oder unrichtigen Auslegung des Turiner⸗ Vertrags, in dem von Sardinien abgetretenen Gebiets⸗ theile beibehalten oder hergestellt werden muß, deßhalb unmittelbar nun auch auf den ganzen uͤbrigen Kanton anzuwenden; und wie koͤnnte man geneigt seyn, die An— maßungen der kirchlichen Gewalt und fremden , auf die innere Gesetzgebung in solchem Maße zu beguͤnsti⸗ gen? Zweitens dann aber ist es keineswegs die Cheein⸗ segnung, gegen welche eine , vorhanden ist; es gehoͤrt dieselbe vielmehr zu den Sitten und Gewoͤhnun⸗ gen der Gesammtbevoͤlkerung von Genf dermaßen, daß auch zur Zeit der Einverleibung an Frankreich kein ein⸗ ziges Eheband ohne die kirchliche Einsegnung geschlossen ward. Die Schwierigkeit stellt sich von ganz anderer Seite dar. Die Eheeinsegnung ist eine dem Pfarrer