1824 / 77 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 30 Mar 1824 18:00:01 GMT) scan diff

Es ist nun zwar h

rungen bereits ansaͤ ewesener Familien zu denken, 2 eig g Wanderungen sehr viel

ablreicher und wichtiger, welche daraus entstehen daß , . eine Zeit lang im Aus lande Dienste suchen, dort Gelegenheit finden, sich ansaͤßig zu machen. Auch sind die Einwanderungen der letzteren Art besonders in den . 3 . in 562 tes betraͤchtlich. Indessen ist es doch nicht wahrscheinli

. . Ueberschuß von 266, 7 seit dem Jahre 1815 wirklich statt ge— Vielmehr ist anzunehmen, daß die fruͤhe⸗ Das groͤßte

und es sind vielmehr diejenigen

junge Leute, die nur auf

daß der vorstehend berechnete Eingewanderten funden habe.

ren Zaͤhlungen unwvollstaͤndig gewesen sind. Mehr gab die Zaͤhlung am Ende des Jahres 1829, aber diese wurde auch mit vorzuͤgllicher Genauigkeit vollzogen, um die Steuerrollen fuͤr die damals eingefuͤhrte Klassen— Eben so wenig laͤßt sich da— daß in den beiden Jah— zusam⸗

Steuer darauf zu gruͤnden. gegen mit Sicherheit behaupten, ren 1821 und 1822 wirkli

berschuß der Gebornen uͤber zusammen 404, 838. vorgekommen ist.

wohl vereinbar sind. Abgesehen von von Zufaͤllen abhaͤngen die s

hen, hat sich in den letzten sieben Jahren doch offenbar

ch eine Auswanderung, men von 16,143 Menschen, statt gefunden habe. Es sind dies gerade die beiden Jahre, in welchen der groͤßte Ue⸗ die Gestorbenen, naͤmlich Deutet auch ein großer Ueberschuß der Geburten uͤber die Todes faͤlle nicht unbedingt und allgemein auf Fortschritte im Wohlstande: so erfolgt derselbe im preußischen Staate doch staͤnden, die mit dem Gedanken an allgemeine Noth nicht

den kleinen Schwankungen, welche ich aller Berechnung entzie—

jer keineswegs bloß von Wande—

unter Um⸗

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gen doch im Abnehmen ist;

auf e

Kinder zu ernaͤhren in der zahlreichsten, wenn auch aͤrmsten, Klasse der Einwohner gruͤnden duͤrfte;

3) und dlese letztere Annahme rechtfertigt sich um so mehr, als ungeachtet der offenbaren Vermehrun der Menschen-Zahl, die Anzahl der Todes faͤlle doch nicht sichtlich zunimmt, und es also kaum mehr zweifelhaft seyn kann, daß, wieviel Unsittlichkeit und Mangel auch noch vorhanden seyn moͤge, die Haupt- Ursachen des fruͤhen Todes, sittli— ches und koͤrperliches Elend, unter der zahlreichsten Klasse der Einwohner doch auch im Abnehmen seyn

beiden

muͤssen.

2) daß also die wachsende 3 weges aus elner Zunahme leichtsinnig geschlossener Ehen hergeleitet werden kann, sondern sich wirklich f ein Besserbefinden und eine großere Leichtigkeit

Ehen geschlossen worden vor Vollendung des ersten Lebens— von Männern unter 45 Jahres gestorben, mit Einschluß Jahren mit Frauen

unter 30 Jahren ü /

uͤberhaupt

unter 10,000 Trauun⸗ gen

der Todtgebornen

uͤberhaupt

unter 10,000 Gebor⸗ nen

unter 10,000 Gestorbe⸗

nen

S3, 65688 Si, 9d S0, 682 S0, oJ S0, So *) 78, 724 S0, 336

Siebensährige Summe] 566,951 Emsahriger Durchschnitt 1 Sor ohßz

FM —— de r , . f

HDurch einen höchß seltenen zufall geben ganz. Sumine fur den ganzen Staat in zwei unmittelbar auf

7, 235 7,303 7, 274 7, 282 7,351 7, 435

656681

1 76347 1

S8, 944 90, 704 S6, 782 98, 350 S9, 903 92, 224 101, 101

648, 008 92,573

1,997 1,877 1,997 1,855 1,831 2,010

I, 35

3, 117 2, 9567 2,773 2, 943 3, 027 3, 210 3, 215

. 3,031 1

die Zahl der jährlichen Geburten um ungefähr 50,000 h , waͤhrend die Zahl ö. , . * ͤ ich bedeutend vermindert, und die Zahl der Todesfaͤlle, J nach der Witterung der einzelnen Jahre, steigt und fallt missen n cht gur een. ohne daß sich eine bleibende Zunahme im Verhaͤltnisse der zunehmenden Menschen-Zahl zeigte. Diese scheinbar widersprechenden Anzeichen lassen sich schwerlich anders vereinigen, als indem man anerkennt: 1) daß wenn auch noch oft neue Ehen ohne hinlaäͤug. liche Ruͤcksicht auf sicheren Unterhalt geschlossen wer— den, die Zahl dieser Unvorsichtigen und Leichtsinni⸗ 6h ei . der Mann das 4öste, die aht der Geburten keines. Ehen, bei deren Schließung der M ste, ketragt im preußischen Staate gegen drei Viertheile der azaͤhrlich geschlossenen Ehen: ßig zuzune —ͤ Jahre 1818 jahrlich immer mehrere sind, in welchen beide Theile das erwaͤhnte Alter noch nicht erreicht hatten.

unehelich geboren

worden

uberhaupt

35,132 33,585 30, 916 34,081 33,942 35,535 36, 288

237, 479 33,926

unter 10,000 Gebor⸗ nen

742 739 669 692 701 705 722

710

den Jahren der auch vorzuͤglich wohlthaͤtig wirken in den Jahren, wo

schluß der Todtgeborenen, jetzt vollendetem ersten Lebensjahre. selben Zeit ein Viertheilz errichteter Hebammen, bessere Pflege der Schwangeren und Saͤugenden, und eine

Neugeborenen hat diese große Zahl bedeutend vermin—⸗

j rei untersten Klasse des Volks andeuten, wenn das— Dies scheint sich noch mehr aus nachstehender Uebersicht reichsten unterst ss zu bestaͤtigen.

tuuͤglich guͤnstig. Reugeborenen sogar nur 1831, das ist 169 weniger, als das volle Fuͤnftheil, welches 2000 betragen haben wuͤrde.

Jahre starben,

nehmen zu seyn; werden ein immer groͤßerer Theil aller Leichen. Da nun nach Vorigem unter den kleinen Kindern die Sterblich, keit abnimmt: so muß sie hiernach noch schneller unter den Erwachsenen abnehmen, welches doch auch auf Ab— nahme der Ursachen des fruͤhen Todes, Mangel und

than hatte. wieder langsam, und hat verhaͤltnißmaͤßig im Jahr 1822 noch nicht einmal die Hohe erreicht, welche sie im Jahre 1817, harte. Denn im Jahre 1817 waren 739, im Jahre 1822 aber nur 722 Uneheliche unter 10, 000 Neugeborenen.

z verschiedene Zahlen fuͤr die einzelnen Regierungs⸗Bezirke dieselbe einander folgenden Jahren.

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Die allzuspaͤten Ehen sind ebensewohl der oͤffentli⸗ en Wohlfahrt nachtheilig, als die allzufruͤhen: Kinder sondern auch erzogen werden;

sie beduͤrfen der elterlichen Unterstuͤtzung nicht blos in Unmuͤndigkeit, sondern dieselbe wird

sie der Seibststaͤndigkeit sich naͤhern, und Rath und Bei⸗

stand in der Anstellung einer eigenen Wirthschaft beduͤr—

fen. In Laͤndern, worin es schwierig ist, Unterkommen zu finden, koͤnnen nur in wohlhabenden Familien noch junge Leute einan der heirathen. Die Anzahl der neuen

Frau das 30ste Lebensjahr noch nicht uͤberschritten hat,

sie scheint verhaltnißmä— hmen, da unter 10, 000 Trauungen seit dem

geborenen Kindern stirbt mit Ein— gegen ein Fuͤnftheil vor Vormals starb in der— aber die Anstellung besser un⸗

Von den jaͤhrlich

sorgsamere Behandlung der

dert. Dieselben Ursachen, welche offenbar ein Wachs⸗ thum der Sittlichkeit und des Wohlstandes in der zahl— selbe auch allerdings langsam sein mag, scheinen fort— dauernd auf eine fernere Abnahme der Sterblichkeit unter den Neugeborenen zu wirken, Zeichnet auch das Jahr 1822 sich durch eine großere Sterblichkeit aus die viel⸗

leicht ihren nächsten Grund in unguͤnstiger Witterung

haben durfte: so waren dagegen die beiden naͤchst vor— hergehenden Jahre der Erhaltung der Neugeborenen vor— Im Jahre 1821 starben von 10,000

Die Kinder, welche vor vollendetem ersten Lebens— sind mehrentheils gegen drei Zehntheile aller Verstorbenen. Dleses Verhaͤltniß scheint im Zu— das ist, die Leichen der kleinen Kinder

Ausschweifungen, hindeutet. . Die Zahl der Unehelichgeborenen sank ploͤtzlich im

Jahre 18168, wahrscheinlich weil die Noth des theueren

Jahres 1817 den unregelmaͤßigen Begierden Einhalt ge— Sie ist seitdem wieder gestiegen, doch nur

So lange, wie es im preußischen Staate der Fall ist,

die Bevölkerung der großen Städte schneller waͤchst, als die Bevölkerung des Landes uͤberhaupt, Zahl unehelicher Geburten etwas zunehmen können, ohne

wird auch die

zu Schluͤssen auf eine allgemeine Abnahme der Sitt⸗ , n berechtigen. 3a 14619 ( r. re die polizeiliche Zaͤhlung der Einwohner n Ende des Jahres 1822 als richtig, bis auf 2 . thuͤmer anzunehmen, die sich bei einer Arbeit schwerlich vermeiden lassen, wozu so viele Menschen von sehr ver⸗ . , . mitwirken muͤssen; rden letztlich folgende Verhaältnisse im preußischen Staate statt gefunden haben. ; ö . 99 . am Ende des Jahres 1822 vorhanden 48 664 117 E Hierunter befanden sich Kinder, welche hit, g. das vierzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hatten.

Folglich Perso nen uͤber vierzehn Jahre 8e Von diesen lebten in der Ehe . 4, 153, 725

Also waren Erwachsene unverheirathet oder verwirwer̃r 35301, 082 Hlervon machen offenbar den bei weitem größten Theil diejenigen aus, welche wegen allzugroßer Jugend ih 6. heirathen . , kann uͤber das ehe— ose Leben, unter der großen Masse des Vo n O e e eee ö. . inder wurden geboren. 2 Es kamen also . V auf 19,0900 Lebende uͤberhaupt auf 10,000 Personen uͤber 14 Jahre alt auf 10,0090 in der Ehe lebende Personen. oder es kam ein neugeborenes Kind auf 23 Lebende uͤberhaupt auf 15 Personen uͤber 14 Jahr alt auf 4 Ehepaare oder s verehelichte Personen Gestorben wareen 6344513 Es kamen also auf 10,000 Lebende uͤberhaupt 270 oder es starb Einer von 37 Lebenden. ö Diese geringe Sterblichkeit in einem unguͤnstigen Jahre, bei einer so großen Anzahl der Geburten, be— zeichnet besonders ein gutes Verhältniß der Sittlichkeit und des Wohlstandes, in der zahlreichsten Klasse des Volks. Neben einer Bermehrung der Geburten, blos durch ein Uebermaß leichtsinnig geschlossener Ehen, findet nothwendig auch eine große Sterblichkeit in Folge des Elendes statt, welches thoöͤrigte Unternehmungen erzeugen. Vermissen wir demungeachtet noch immer diejenige All— gemeinheit einer hoheren Sittlichkeit und eines höheren Wohlstandes, welche wir fuͤr erreichbar halten: so scheint dies nicht sowohl daraus zu entstehen, daß die große Masse Ruͤckschritte in beiden mache, als nur daraus, daß sie nicht so schnell fortschreite, als wir fuͤr moglich hal⸗ ten; vielleicht nur, weil wir selten gerecht genug die

4, 208, 370

451 675 14211

Hindernisse wuͤrdigen, welche muͤhsam uͤberwunden wer⸗

den muͤssen.

Handels⸗ Berichte. Lon den, 19. Maͤrz. Die Getreide⸗Zufuhr ist in dieser Woche ziemlich betraͤchtlich gewesen und es lagern

daher bedeutende Vorraͤthe; der Absatz ist gering, da die

Verkäufer noch immer auf den fruͤheren hohen Preisen