1824 / 87 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 10 Apr 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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i al-Betrage von 3735 Mann, werden saͤmmtlich 5 2 6. des Mai in Bayonne angelangt seyn und nach Maßgabe ihrer verschiedenen Reise⸗Route

l äünze gehen K ier z r , England fuͤr das einzige Land, welches das seltsame Schauspiel von Hahnen⸗ Kämpfen darböte; doch der folgende, aus dem Journal Echo du nord wörtlich aufgenommene Artikel liefert den Beweis, daß die Einwohner von Ryssel wuͤrdig sind, in jener Hinsicht ihren uͤberseeischen Rachbaren an die Seite zu treten: „Die Hahnen- Liebhaber von der Vorstadt la Barre haben die Ehre, das Publikum zu benachrichtigen, daß sie heute, den 29sten Maͤrz, punkt drei Uhr, an ihrem gewohnlichen Versammlungs⸗Orte, bei der Wittwe Grombet in der Weintraube, drei Paar Haͤhne kaͤm— pfen lassen werden. Als Gegner haben sie den Herrn Heinrich Blondin, der vortheilhaft dafuͤr bekannt ist, daß er nur gute Race halt. Bier, Wein und Taback

. —3n t u n. 31. Marz. Die Bill, wonach der Skla—

handel als Seeräuberei angesehen und bestraft wer⸗ egen g nunmehr in beiden Haͤusern einstimmig ange— hommen worden. Es verdient dabei bemerkt zu werden, daß eins Bill von fast gleichem Inhalte, wie die gegenwartige vor mehreren Jahren durch die Hrn. James Mackintosh, Brougham, Stephen und Dr. Philimore vorbereitet und zur c prache gebracht, aber aufgegeben wurde, lediglich deshalb, weil damals durchaus keine Aussicht eines gün— stigen Erfolgs vorhanden war, Man kann daraus mit nugen abnehmen, welche Fortschritte seitdem die oͤf⸗ iche Meinung in diesem Bezuge gemacht hat. werden wirksame Maßregeln ergriffen wer⸗ . ,,,, . ö. jasten oft blutigen Auftritten Anlaß gebenden öͤf— er d er r n: . Parteien in Irland ein Ende zu machen. Herr Dawson brachte in der Sitzung des Unterhauses vom 27sten d. bei Üeberreichung einer Pe— tulon von irländischen Freimaurern, die von den geletz, lichen Bestimmungen gegen. geheime Gesellschaften aus⸗ genommen zu werden wünschten, jenen Gegenstand zur rache und bemerkte, daß er nicht streng genug seine e⸗Processionen aussprechen könne,

e Processionen der Katholiken und Streitigkeiten zwischen beiden Par— Abgesehen von diesem Unfug

war man uͤbrigens der Mei—

herein zu gebendende

.

fent Hoffentlich

den, um den, zu

pel angekommen, welche die von der Ausgburger Zeitung mitgetheilte Nachricht, daß der Pascha von Aegypten sig von der Pforte unabhaͤngig erklaͤrt habe, bestaͤtigen. Der Divan ist dadurch in große Bestuͤrzung gerathen, indem er es als eine Folge fremder Einwirkung ansah. Zeitungen aus Baltimore erzaͤhlen von 2 seh egend namlich von einer mitten aus dem Lals elle glu ff en, porsteigenden 40 Fuß hohen Feuer-Saͤule. Ueber den Ursprung derselben wird Folgendes gemeldet. Der In haber des dasigen Salzbrunnens ließ nach Salzwasst bohren. Ploͤtzlich stieß man auf eine Ader von Schwefkh Gas, welches sich aufsteigend durch das gewaltig auß brausende Wasser Bahn machte. Mit Behutsamkeit zuͤn dete man dasselbe mittels einer Fackel an, und im M / Hoͤhe empm Die Dampfwolke uͤber der Flamme bot eine uͤber ch Beschreibung schoͤne Farben-Mischung dar und das greh

interessanten Natur-Erscheinung in dortiger

stieg die Flamme bis zu der vorbemerkten

rothe Licht gab die wundersamste Beleuchtung. Consols 945. 2. Aus Baiern, 28. Maͤrz,

entstandene Differenz (Staats-Zeitung Nr. Erklärung abgeben, wodurch sie sich gegen jedes diz, weiches aus der Anwendung jenes Beschlusse

Unseren Studien⸗H stalten steht eine erwuͤnschte Revision bevor. Bereh sind, was uns sehr zweckdienlich scheint, die Vorstaͤm derselben aufgefordert worden, uͤber den Lehrplan, uͤh einzelne Theile desselben, uͤber Lehrmethode, uͤber O ciplin und religieuse Bildung ꝛc. begutachtende Vorschli 6 . ; einzuschicken. Auch haben sich bereits mehrere oͤffentlt uf die zugewiesenen Entschaͤdigungsobjekte eine gleiche Stimmen erhoben uber das was Noth thut. Fast

gemein ist die Klage uͤber die zu große Zerstreuungssz

der Studirenden auf Gymnasien, uͤber ihre Sittenliss keit und den Mangel an Achtung gegen die Lehr

Schon im verflossenen Jahre wurde die nämliche Klyl

schweig und

b daß den

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has innere Verfassungs⸗Verhaͤltniß der juͤngeren Reußi⸗ chen Linie, insbesondere bei dem eventuell mit dem Fuͤrst. hause Schleiz zu eroͤffnenden Hausgesetzlichen Prozeß⸗ Herfahren, hervorgehen koͤnnte, zu verwahren suchen. Auf Fefe Erklaͤrung und eine darauf erfelgte Gegenaußerung on Reuß⸗Schleiz, hielt es die Versammlung fuͤr hinrei—⸗ bend, sich blos auf ihren Beschluß in der vgrigen Siz⸗ ung zu beziehen, welchen . . zaltniß betreffenden Faͤllen, in seinem wahren Sinne zu handhaben wissen werde.

In Beziehung auf die schon vielfältig in den Ver⸗— handlungen der Bundes ⸗-Versammlung vorgekommene

ängelegsnheit des Grafen von Halͤberg, wegen des hehuffes der ihm durch den Reichs-Deputations-Schluß bon 1803 auf die Abtei Schussenried angewiesenen be— kandigen Rente (s. Staats- Zeitung 1822 Nr. 64 und s, 1323 Nr. 152, 15824. Nr; 3), ist in der heutigen 'izung, nachdem noch die ruͤckstaͤndigen Vota von Braun— Nassau und von Mecklenburg eingegangen waren, ein auf die Mehrheit der Abstimmungen gegruͤn— seter Beschluß dahin gefaßt worden, daß, mit Ruͤcksicht uuf die, von den Mitgliedern der ehemaligen Reichs⸗De⸗ sutation abgegebenen Erklärungen, die Bundes⸗Versamm⸗ ung sich nur dahin aussprechen kann:.

. im 5§. 24 des Neichs⸗Deputations⸗Schlusses mit Guͤtern und Renten entschaͤdigten Reichsgrafen Berechtigung zustehe, und die zur Vorbereitung des Entschaͤdigungsgeschaͤftes vorgeschriebene Klassifikation, mir die moͤglichste Erhaltung des Reichs- und Kreis— verbandes bezweckte, nicht aber die Entstellung einer

öbß substdiarischen Berechtigung der letzt i Klasse der

Entschaͤdigten, auch nach erfolgter Zuweisung der Er⸗

satzobjekte, beabsichtigt habe; Y daß die Hallbergsche Rente von 6,880 Fl. als aus⸗

schließend auf Schussenried, und nicht als auf

Schussenried und Weißenau zusammen, radieirt zu bobetrachten, endlich Y) daß Dr. Euler, als Graͤflich Hallbergscher Bevoll— naͤchtigter, hiervon zu verständigen sey.

Ein Gesuch des vormaligen Huͤtten-Inspektors Gei— her zu Wiesbaden, wegen einer ihm von der Nassauschen Regierung angeblich vorenthaltenen Pension, ward auf den Antrag der Reklamations⸗Kommission, da gar kein Grund ju einer Einwirkung der Bundes-Versammlung vorhan— den sey, von hier ab und an die kompetente Herzogl. Nassausche Landes-Behoͤrde verwiesen.

Noch sind mehrere, das Per son al verschiedener Bundestags-Kommissionen betreffende Anzeigen und Veraͤnderungen, in der heutigen Sitzung erfolgt.

Dahin gehört unter anderen die Ernennung des Aber—

sten Wilbem an von Seiten der Niederlande, zur Ver— tretung des neunten Armeekorps bei der Militair-Kom—

1 mission die Ergaͤnzung des Bundestags⸗Ausschusses in

Militair⸗Angelegenheiten, in der Person des Hannoͤver— schen Gefandten, Herrn von Hamm erstein der Kommission zur Aufsicht uͤber das provisorische Preßge—⸗ s, durch den Freiherrn von Marschall der Kom—

si mission zur Revision der Geschäftsordnung, durch die

Bundesgesandten: Freiherr von Muͤnch⸗-Bellinghau—⸗

sie, in allen das Bundes ver⸗

sen, von Carlowitz, Graf von Eyben und Syndi— kus Gries, u. a. 1: Schließlich wurde verabredet, daß, da nach der ge⸗ genwaͤrtigen Geschaͤftslage alle zur Beschlußnahme rei—⸗ fen Gegenstaͤnde bereits erledigt seyen, andere aber bei den Kommissionen erst vorbereitet werden müßten, die . Sitzung auf den 6. Mai dieses Jahres festzusez en sey. 1

Stockholm, 25. Maͤrz. Am 13ten wohnte der Kronprinz, als Kanzler der Akademie der freien Kuͤnste, der Versammlung dieser Akademie bei, und vertheilte Hoͤchsteigenhaͤndig die ausgesetzten Preise.

Die neue Verordnung gegen den Schleichhandel, an welcher das Gesetz⸗Komité, dem zu dem Ende auch die HH. Cassel, Ober⸗Direktor beim Zollwesen, Dankwardt, Assessor des Handels⸗-Kollegiums, und der Lagman Wahl— stjerna beigegeben worden sind, arbeiten, muß noch vor An⸗ fange Jun. an die Regierung eingegeben werden, damit sie zu Anfange naͤchsten Jahres promulgirt seyn kann. Von der Zeit an tritt der neue Zolltarif in Wirksamkeit.

Madrid, 24. Maͤrz. Der Koͤnig hat sich durch eine Reklamation des Marquis Pennaflor bewogen ge— funden, von dem Konseil uͤber die Neuerungen, welche

durch die revolutionairen Gesetze in das Erbrecht hin—

sichtlich der Majorate und Substitutionen gebracht wor⸗ den sind, Bericht zu fordern. Mittels Dekretes vom 11ten d. M. hat Se. Maj. darauf folgende hauptsaͤch⸗ liche Bestimmungen erlassen. 1) In l der gaͤnzli⸗ chen Annullirung aller Akte der Kortes ist die Gesetzge⸗ bung in Betreff der Majorate und Substitutionen wie⸗ der auf den Fuß vor dem 7ten Maͤrz 18290 gebracht. Die betreffenden Guͤter muͤssen daher unverzuͤglich an

ihre legitimen Eigenthuͤmer zuruͤckgegeben werden. 2)

Letztere koͤnnen zwar die Einkuͤnfte derselben nicht zu⸗

ruͤckfordern; jedoch koͤnnen sie diejenigen, welche sich in deren Genusse befanden, zu jeder geeigneten Erstattung und Schadloshaltung in Anspruch nehmen. 3) Dieje⸗ nigen, welche dergleichen Guͤter unter laͤstigem Titel er— worben haben, sollen von dem entschaͤdigt werden, der ihnen solche uͤberlassen hat. 4 Wenn der Eigenthuͤmer den Verkaufs-Preis nicht erstatten kann, so soll der Kaͤufer die Einkuͤnfte bis dahin, daß er sich vollstaͤndig bezahlt gemacht, genießen. 5) Der unmittelbare Erbe des Eigenthuͤmers ist jedoch dieser Verpflichtung nicht

unterworfen.

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Danzig, 1. April. Auf den hiesigen Holzfeldern herrscht eine große Thätigkeit, und mehrere bereits abgeschlossene Kontrakte uͤber Holzversendungen, naͤhren die Hoffnung, daß wenigstens dieser Handelszweig im Laufe d. J. wie im vorigen sich erhalten werde,

Die Arbeiten auf den Holzfeldern beschaͤftigen eine nicht geringe Zahl, bisher muͤßig gebliebener Haͤnde.

Bie in dlefem Jahre so fruͤhzeitig eingetretene Wie— dereroͤffnung der Schiffahrt, ist dem Handelsstande in seinen Unternehmungen sehr guͤnstig.

Auch fuͤr die Vermehrung der Mehlverladungen nach

dem Auslande, die bereits angefangen haben, zeigt sich ihm eine vortheilhafte Aussicht.