Angekommen: Der General-⸗Major und Kom— mandeur der 6ten Division, von Krauseneck, von Neu⸗Ruppin. .
Durchgereist: Der Kaiserl. Russ. Kollegien⸗A1sses⸗ sor, Baron von Strogonow, als Kourier von Paris nach St. Petersburg.
Il. Ze it ung s⸗Nachrichten. Ausland.
Paris, 13. April. In den Buͤreaux der Deputir— ten⸗Kammer ist man fortwaͤhrend mit der Pruͤfung der verschiedenen, der Kammer vorgelegten Gesetz-Entwuͤrfe beschaͤftigt. Die ersten Kommissions-Berichte werden am 17ten von den Herren Chevalier Lemore, General Lafont und Grafen Humbert de Sesmaisons, abgestat— tet werden.
Rente 101.75.
Marseille, 28. März. Die in der Regierung von Griechenland statt gehabten Veraͤnderungen, woruͤber seit einiger Zeit mehrere Geruͤchte im Umlauf waren, bestaͤ— tigen sich. Die Mitglieder des Vollziehungsraths, die dem Gesetzgebungsrath eine Zeitlang feindlich entgegen— gestanden, sind von letzterem ihrer Stellen entlassen und durch andere, in welche die Nation mehr Zutrauen hat, ersetzt worden. Kontouriotis (von Hydra) ist gegenwaͤr— tig Praͤsident des Vollziehungsraths. Er sowol, als des— sen Mitglieder, handeln mit dem Gesetzgebungsrath in vollkommener Harmonie. Die entlassenen Vollziehungs— raͤthe wollten sich der sie betreffenden Verfuͤgung nicht unterwerfen, vorzuͤglich schienen Kolokotroni nnd Metaxa zum Widerstand entschlossen, aber man hat sie, wenig— stens fuͤrs erste, zu besaͤnftigen gewußt, und sie haben sich — ob aus Ueberzeugung oder nothgedrungen? — in die getroffenen Anordnungen gefuͤgt. Der Bey von Maina, Mauromichali, der zuvor an der Spitze des Voll— ziehungsraths als Praͤsident stand, ist nach Maina zu— ruͤckgekehrt, wo er ein Truppen-Korps sammelt, mit dem er nach Livadien aufbrechen will, um dort den Ober⸗Befehl zu ubernehmen. Den guͤnstigen Ausgang die— ser inneren Streitigkeiten, welche die Ruhe Griechenlands gefaͤhrdeten, schreibt man vorzuͤglich dem vorherrschenden Einfluß von Hydra und Spezzia zu, der bewirkt hat, daß die wichtige Feste Napoli di Romania ihrer Ver— fuͤgung uͤberlassen worden ist. Da die obersten Staats— Behörden fuͤrs erste dort residiren sollen, so kann dieser Einfluß nur noch zunehmen. Ob Kolokotroni wieder bei der Armee angestellt wird, war noch zweifelhaft. Der groͤßte Theil der bisher von ihm befehligten Truppen, steht jetzt unter Niketas Oberbefehl, der das Kommando der Blokade von Patras uͤbernehmen sollte. — Man trifft jetzt Vorbereitungen zum naͤchsten Feldzug, in wel— chem die Griechen offensiv gegen Thessalien und Mace— donien zu Werke gehen wollen; doch wuͤnschen sie, sich zufoͤrderst noch der Forts von Lepanto und Patras, so wie der Festen auf der Insel Negropont zu bemaͤchtigen. Es sollen Anordnungen getroffen werden, um die Kuͤsten zu bewachen, indem man Nachricht haben will, daß die
Tuͤrken mit einem Korps in Morea, unter dem S
ihrer Flotte, sobald diese die Dardanellen wieder verl) sen haben wird, landen wollen. Im westlichen Hen werden bedeutende Streitkräfte gesammelt, mit denen * Fürst Maucokordato den neuen Feldzug eröffnen wil sobald Patras und Lepanto gefallen sind — 8 den Verhaͤltnissen zwischen den Griechen und Alba sern wird es beim Alten bleiben; von einem Traktn auf europäische Weise geschlossen, kann hier die Fra nicht seyn. Ein Theil der Albaneser hat sich gegen J Tuͤrken erklart, handelt aber fuͤr sich, und an eine 9
meinschaftlich: Aufstellung einer Armee von Griechen un Albanesern ist nicht zu denken. (Zu vergleichen mit den
Artikel Tuͤrkei.)
London, 19. April. Am 7ten hielten in Carlton-House großes Lever, was eben als glaͤnzend war. gegen.
so zahlre
laments-Verhandlungen; im Oberhause brachte Lyn
daß er durch die jetzige bluuͤhende Lage Englands st besonders veranlaßt fuͤhle, die
indem hoͤchst auffaͤllig seyn muͤsse, daß den Sklaven in den weit entlegenen Kolonien 4 ger Vortheil aus dem allgemeinen Wohlseyn in eine Verbesserung ihres Zustandes erwuͤchse, das h nachbarte wichtige Irland noch immer vernachlaͤssigt wu und schlimmer daran sey als unsere entferntesten H sißungen. Der edle Lord war weit entfernt, die jetzlhn Minister und deren Verfahren als Grund jenes ungliß lichen Zustandes anzusehen, das Uebel ruͤhre aus frih rer Zeit her, und man sey in die Fußtapfen der W gaͤnger getreten. Wenn auch nicht der Theorie nach, walte doch praktisch ein Entzweiungs-System in der g gierung Irlands ob, und es beduͤrfe daher einer duct gaͤngigen Umwandlung desselben. Hauptsaͤchlich komm es auf zwei Punkte an: die Emancipation der Kathi ken und den Zustand der irlaͤndischen Kirche; auch ij Unterrichts-Anstalten fuͤr die Armen wuͤrde er noch ansb fuͤhrt haben, wenn man nicht bereits im Unterhause n sen Gegenstand zur Sprache gebracht habe. Die Emm, eipation sey unerläßlich. Die Nation, fuhr er fortz dafuͤr, und deshalb kann keine Gefahr fuͤr die Vm sung daraus entspringen. Ohne diese erste aller Mähtt⸗ geln sind alle uͤbrigen fruchtlos. Vergebens er warte man von den Bewohnern jenes Landes Anhaänglichkit an die Regierung, so lange sie sich in einem Zustande der Erniedrigung fuͤhlen. Man entzieht ihnen ihr Ge burtsrecht. Irlands Zustand kann fuͤt Großbrittanien eine Quelle der Macht oder der Vernichtung werden; die Wahl haͤngt von der Regierung ab. — Er schloß feine Rede mit dem Antrage; durch ein besonderes Komite untersuchen zu lassen, wie fern die von dem Parlament
bisher ergriffenen und von den Ministern empfohlenen
Maßregeln dazu gedient haͤtten, oder geeignet seyen den Beschwerden jenes Landes abzuhelfen oder was es dazu
zrte: Ich wuͤrde mich der Motion gewiß nicht wider
hetzen, fobald der geringste Vortheil fuͤr Irland daraus
ntstehen konnte; allein das Gute muß auf anderem Wege esucht werden. Es ist wahr, Irland hat vor vielen zahren sehr gelitten, die Verwaltung war ungerecht und rannisch, man buͤrdete ihm englische Gesetze und Insti— tionen auf, da man ihm die seinigen haͤtte lassen sol— en; es ist aber auch aͤußerst viel fuͤr Irland seit Sr. ttztreglerenden Maj. gethan worden, und ich darf ent— hhieden behaupten, daß auch die Weltgeschichte kein Bei— piel aufstellt, wo ein Land in wenig Jahren so viel für ines seiner Glieder gesorgt hatte, als Großbrittannien fuͤr rland. Bekanntlich ist kein Land in Europa so mit Abgaben lastet, als Großbrittannien, und viele werden gewiß er—
Launen, wenn sie erfahren, daß außer der Schweitz, Ir—
Se. Mi
and das am mindesten besteuerte Land ist. England hat
1 ) 6 Abgab ls Irland d letzteres be Ess ware end Perf gaffach hoͤhere Abgaben als Irland, und letzteres be— n n man mn len,, 1 lahlt, außer dem Zehnten, keine direkte Steuern an die
Von großem Interesse waren die vorgestrige Higierung. Gern stimme ich für speciglle Untersuchun— 4 s gestrigen Pn en, aber nicht fuͤr unbestimnte, die den Zustand Ir—
Darnley mit Bezug auf die Koͤnigliche Eroͤffnungs-RNa nnds nr noch mehr . ö ᷣ zßi den Zustand von Irland zur Sprache, wobel er ertlun, g des Guten, sind die Minister gewiß nicht, laͤßig. 3 * ö bracht, wenn, ,,,, Beit 7 Jahren sind allein 1122 Schulen errichtet wor—
Armer fan e, n, die von allen Glaubenspartheien besucht werden.
err rm , ü, g, nene , 6, d tungluͤck Irlands liegt in dem
Hauses auf jenen wichtigen . ; K. . arc ee em hf a Bodens, d seine Existenz, als bloßer Tagelöhner, sehr bedrängt
Zur Befoͤrde⸗
ustande des
So lange dem nicht praktisch entgegengewirkt wird, jedes andere Bemuͤhen vergeblich. Die Masse des lks hat kein Eigenthum; das ganze Land gehort We—
igen und der Grundbesitz, so wie der Handel, ist in n Handen der Protestanten. Die Emaneipation wird
Maher keinen praktischen Nutzen gewaͤhren, so lange man
e Katholiken nicht zu protestantischen Landbesitzern ma— sen kann. Die Motion wurde, nachdem noch einige
dere Mitglieder gesprochen, mit einer Majoritaͤt von Stimmen (57 gegen 40) verworfen.
Im Unterhause wurden, nach der Tagesordnung,
he Verhandlungen über die Bill wegen Widerrufung der Wuchergesetze fortgesetzt. nhaltenden Debatten uͤber den Gegenstand wurde das
Nach sehr lebhaften und
(gen die Bill in Vorschlag gekommene Amendment: leselbbe auf sechs Monate auszusetzen, mit einer Mehr⸗ eit von 4 Stimmen (67 gegen 63 angenommen).
Der Herzog von Clarence mußte seit acht Tagen las Zimmer huͤten, ist aber jetzt in der Besserung. Hr. Wilberforce liegt seit einiger Zeit krank dar— zieder; die Aerzte haben jedoch Hoffnung, das Leben hieses großen Menschenfreundes dem Vaterlande noch nn erhalten. . Vermoͤge des zwischen Großbrittannien und Portu— zal am 19. Febr. 1810 zu Rio de Janeiro abgeschlosse⸗ en Vertrags, genießt England bei der Einfuhr feiner Produkte einen Vortheil von 9 pCt. vor den der uͤbri— zen Voͤlkern, Einige bezweifeln, daß die jetzigen Gewalt— laber von Brasilien sich daran binden werden.
„Wie das Journal the Times sagt, soll ein spani— cher Kourier einen eigenhaͤndigen Brief an Se. Maj.
gesehen. Das brasilianische Geschwader,
etwa noch fuͤr Maßreagein bedärf Lord Eiverpool er zen König uͤberbracht haben, der den Zweck hat, auf nien-Schiffe und drei Fregatten bestehend, wird nach
die Gesinnungen Sr. Maj, in Betreff der Suͤd⸗Ameri⸗ kanischen Angelegenheit, zu wirken. .
dan glaubt, die Regierung werde sich der nach England gefluͤchteten Spanier annehmen muͤssen, da die Huͤlfsmittel des Privat-Vereins zur Unterstuͤtzung der⸗ selben beinahe erschoͤpft sind. Bis jetzt genießen . faͤhr 150 is 20 Schill.
Zufolge eines Geheimenraths-Befehls ist auf fran— zoͤsisciAhe Schiffe eine Abgabe von 3 Schill. 6 Pence per Tonne gelegt worden, als Reeiprocität einer gleichen Abgabe, welcher engliche Schiffe in franzoͤsischen Hafen unterworfen sind.
Nach Briefen aus Gibraltar vom 19ten ließ der Dey von Algier alle im Hafen liegenden Schiffe aus Furcht vor einem Bombardement abtakeln. Eine unge— heure Anzahl Truppen wurden aus dem Innern des Landes beordert, um die Festungswerke zu besetzen.
Nachrichten aus Hayti vom Ende Januar zufolge verlautete daselbst, daß aller Handel mit Nationen, die die Unabhaͤngigkeit dieser Insel nicht anerkannt haben, verboten werden solle.
Briefe aus Mexiko vom 31. Jan. bringen folgende Nachrichten: „Die in der Hauptstadt ausgebrochene Em— poͤrung hatte mehrere Verzweigungen in den Provinzen. Viele Unruhestifter hatten Cuernavaca zu ihrem Verei— nigungs-Orte gewahlt; sie wurden aber vom General Guerrero verfolgt, festgenommen und nach der Festung Acapulco abgefuͤhrt. Die Minister sind, als Haͤupter derselben, des Landes verwiesen worden; einige dersel— ben hatten sich schon, bevor dieses Urtheil erschien, zu dem Grafen Mocteruma nach Lerma begeben, um Plaͤne zu neuen Unruhen zu schmieden. Man glaubt, daß Alaman, der bei allen Parteien in großer Achtung steht, wieder als Minister der auswärtigen Angelegenheiten in die Regierung eintreten werde. Der nene engl. Abgeord⸗ nete, Hr. Hervey, scheint der Maßregel, daß alle Spa— nier ihre Stellen niederlegen sollen, nicht abhold zu seyn. — Man schmeichelt sich hier mit der baldigen Anerken— nung von Seiten Großbrittanniens. Die Abgeordneten desselben sind mit der ausgezeichneten Weise, wie man sie empfangen, sehr zufrieden. Alles, was sie verlang⸗ ten, beschraͤnkte sich auf die Abschaffung des Sklaven— Handels; es war weder von Handels-Privilegien, noch von Einmischung in unsere Regierungsform, die Rede.“
Aus Lima wird unterm 4. December gemeldet, daß, nachdem das Korps unter Riva Aguero zu Bolivar ge— stoßen, dieser an der Spitze von 14,0900 Mann steht, und nach den letzten Nachrichten in vollem Marsche ge— gen den General Canterac.
Nachrichten aus Rio de Janeiro vom 18. Januar lauten dahin, daß seit der Bekanntmachung des neuen Verfassungs-Entwurfes, der allgemein gebilligt wurde, dort die vollkommenste Ruhe herrsche. Sobald die Zu— stimmung aus den Provinzen erfolgt seyn wird, soll die Verfassung feierlich proklamirt werden. Sie wird all— gemein als Pfand einer dauernden Ruhe Brasillens an—
aus einem Li⸗
Personen eine woͤchentliche Spende von 10