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Bahia absegeln, um den Frieden in dieser wichtigen Pro⸗ vinz zu sichern. gn hg nr fen aus Bahia vom 14. Febr., wird Ge— neral Fillsberto Brant in wenig Tagen am Bord eines engl. Kriegsschiffes von da absegeln, um die Anleihe fuͤr die brasillsche Regierung zu negociiren. Der andere Kommissair, der mit ihm gemeinschaftlich dies Geschaͤft besorgen soll, ist bereits in England eingetroffen. Consols 963. . — ; Bruͤssel, 13. April. Folgendes ist der Eingang des Gesetzes uͤber die Errichtung einer Handels-Kammer: „Wir Wilhelm von Gottes Gnaden ze. Erwaͤgend, daß feit Unserer Thronbesteigung nicht alle Zweige des Großhandels diejenige Ausdehnung und Lebhaftigkeit er— langt haben, welche die Wiederherstellung des allgemeinen Friedens und Unsere freundschaftlichen Verhaͤltnisse zu allen anderen Voͤlkern versprachen; daß demnach und durch eine nothwendige Folge dieses Zustandes der Dinge die Erbauung und Ausruͤstung von Schiffen, so wie die Manufakturen und Fabriken, nicht diejenigen Grade des Gedeihens erreicht haben, deren sie faͤhlg waren; daß man als eine der vornehmsten Ursachen dieser Umstaͤnde den geringen Erfolg ansehen muß, den die Schiffahrt und der Handel nach unseren über seelschen Besitzungen, beson— ders nach Ostindien, gehabt hat; daß in der That jener Handel und jene Schiffahrt weder in allen Ruͤcksichten noch auf eine dauerhafte Weise, der Erwartung der Kauf— leute entsprochen haben; daß, wenn sich jene Industrie⸗ Zweige bis jetzt erhielten, dies vornehmlich durch die Un— terstüͤtzung der Regierung und vermittelst der Ueber fahr⸗
ten und Frachten, die ste verschaffte, geschah, daß aber neuerdings selbst diese Unterstuͤtzung einer großen Anzahl
von Kaufleuten unzureichend geschienen; daß hieraus her— vorgeht, daß das Mutterland nicht alle die Vortheil eingeaͤrndtet hat, welche auf angemessenem Fuß einge—⸗ richtete Schiffahrt und Handel verschaffen koͤnnen, zu— gleich aber Unsere uͤberseelschen Besitzungen Gefahr lau— fen, die verderblichen Wirkungen davon zu erfahren; daß es folglich wichtig ist, so wie Wir es Uns zum Ge—
genstande einer ernsthaften Aufmerksamkeit und Fuͤrsorge
gemacht haben, ein Mittel zur Abhuͤlfe dieses Verfalls aufzusuchen, den Ackerbau und die verschiedenen Indu— striezweige, die sich daran knuͤpfen, zu ermuntern, und so det Nation, unter Gottes Beistand, die Vortheile zu sichern, auf welche Anspruͤche zu machen, ihr Rang un— ter den Völkern, ihre Gebietslage und die Wichtigkeit ihrer Kolonien sie berechtigen; — daß, um jenes Mittel aufzufinden, man nicht, wie einige andere Volker gethan haben, zu Prohibitiv-Systemen seine Zuflucht nehmen, sondern vielmehr dasselbe, unter Aufrechthaltung der freien Schiffahrt fuͤr die niederlaͤndische Flagge im All— gemeinen, und fuͤr die aller befreundeten Nationen, aus der wirksamen und wohlorganisirten Vereinigung hin— reichender Fonds und gemeinsamer Arbeiten schoͤpfen muͤsse, welche Allem ein neues Leben wieder gewaͤhren koͤnnen; — daß eine Gesellschaft, wo jedes Individuum, inlaͤndisches oder fremdes, seinen Theil dazu beitragen, und so zur Wohlfahrt des Koͤnigreichs mitwirken koͤnne, vornehmlich dazu geeignet sey, jene Vortheile zu ver— schaffen; daß jene Gesellschaft sich auf Handel und
Schiffsrhederey, sey es fuͤr ihre eigene Rechnung ode fuͤr Rechnung ihrer Kommittenten, beschraͤnken nn ohne jemals irgend einen Antheil an den Verwaltungs, geschäften zu nehmen, sowohl hier als in den uͤbersce schen Besitzungen, ohne, in Betreff ihrer Handels, Obligationen, irgend einer Leitung oder Oberagufsicht von Seiten des Staats unterworfen zu seyn, auch mit dem Staat in anderer Beziehung zu stehen, als die, welche
stimmt hat; — Willens, so viel an Uns ist, zur Gruͤn— dung einer solchen Gesellschaft beizutragen, und jedem die Befugniß, daran Theil zu nehmen, zu gewaͤhren, haben Wir beschlossen und beschließen Wir re. Darmstadt, 109. April. Das gestern erschienene
sung der Privatzehnten und eine Bekanntmachung des M. nisteriums des Innern und der Justiz, wonach die auf sech Jahre (vom 1. Jan. 1824 bis dahin 1830) geschlossene Rheinschiffahrts-Assekuranz-Gesellschaft zu Mainz alley, höͤchst bestäͤtigt worden ist; auch eine Bekanntmachum zur Bequemlichkeit der Reisenden, ein Poststall errrichtu worden ist. — in Betracht dessen daß eines Thel der hoͤchste Flor der Landwirthschaft mit der Na
ralbezehntung nicht bestehen koͤnne und daher der allmaͤhliges Aufhoͤren den oͤffentlichen Wohlstand weser
lich foͤrdere, daß aber anderen Theils wohl erworbem Eigenthumsrechte nicht gekraͤnkt werden duͤrften, bestimmt
jenes Gesetz, daß auch die Verwandlung der Privatzth
ten (wohin auch in den Pfarreien und sonstigen Si tungen zustehenden Zehnten gehoren) in einige staͤmih jaͤhrliche Grundrente von den Zehnpflichtigen verlanf werden koͤnne. Artikel 1) und ?) den Zehntberechtigtz ist dazu weder Lehns- noch Erbbestands- noch gutshey liche Einwilligung noͤthig. 3) Ein einzelner Zehntpflt tiger kann die Verwandlung nicht verlangen; wenn ah in einer Gemarkung die Besitzer des groͤßten Theils da einem und demselben Zehntberechtigten, zehntbaren Grum stuͤcke die Verwandlung wollen, so muͤssen sich auch ubrigen dieselbe gefallen lassen. 4) Dem Zehntberechts ten, wenn er sich nicht in Guͤte mit dem Zehntpflichtige vereinigen kann, steht die Wahl zu, ob er die Gruth rente nach dem Durchschnittsertrage der letzten 18 Jaht oder durch Abschaͤtzung (und zwar letzterer nach der Ch der zehntbaren Grundstuͤcke, oder nach dem Ertrage det Zehntberechtigung) ausgemittelt haben will. 5) Di Grundrente soll bei Aeckern, Wiesen und Gaͤrten in Gr— treide, bei Weinbergen aber, so wie den Blutzehnten, in Geld bestimmt werden. 12) Ausgenommen von due sen Bestimmungen sind der Berg-, Salz- und Holzzehnt, deren Verwandlung nur durch guͤtliche Uebereinkunst statt haben kann. ö. Hamburg, 13. April. Das so eben hier erschit nene Maͤrz- und April-Stuͤck des Magazins der auslaͤn— dischen Literatur der Heilkunde, herausgegeben von den HH. Drn. Gerson und Julius, enthalt die ersten, aus amtlichen Quellen geschoͤpften Nachrichten, uͤber die im Herbste v. J. zu Astrachan ausgebrochene Brech-Nuht (Cholera mörbus), und deren Ünterdruͤckung durch die
eben so zweckmaͤßlgen als nachdrucks vollen Maßregeln der
das Gesetz hinsichtlich jeder anonimen Gesellschaft he,
Regierungsblatt Nr. 20 enthaͤlt ein Gesetz uͤber die Abl.
der Ober⸗-Post-Instruktion, nach welcher in Offenbas.
ussischen Regierung. Der gluͤckliche Erfolg dieser Maß— tgein gegen eine Seuche, welche von Osten nach Westen, t 1817 unaufyhoͤrlich fortschreitend, in Ostindien allein nnen 3 Jahren, drei und eine halbe Million Menschen ner ff hat, berechtiget auch fuͤr die Zukunft zu den ; rwartungen. . . ben kern, i. oͤsterreichsche Beobachter enthaͤlt in einem neuesten Blatte folgende Nachrichten: . „Konstantinopel, 10. und 21. Marz. Am 17ten . M. hielt der nach erfolgter Ratisication des Frie— Ins-Traktats zum persischen Gesandten bei der Psorte hrnannte Kassim Chan hier seinen Einzug. Die Pforte hat ihm zu seiner bestaͤndigen Residenz ein Hotel in dem Stadt-Quartier Akserai anweisen lassen. . Der Seraskier Abolubud Pascha, uͤber dessen Grau— amkeit so viele gerechte Klagen eingegangen waren, und er bereits seit langer Zeit seinen Kredit bei der Regie⸗ ung ganzlich verloren hatte, ist nun foͤrmlich von sei— em Posten entsetzt worden, und soll in der Gegend on Larissa toͤdtlich krank (wie man glaubt, von ihm bei— chrachten Gifte) darnieder liegen. Man wußté hier bereits seit zwei Monaten, daß er Sultan dem Pascha von Aegypten das OberKom— ando der Expedition gegen die Insurgenten, mit dem kitel eines Generalissimuüs zu Wasser und zu Lande an— ragen hatte. Die Pforte hlelt jedoch die deshalb ein— seleiteten Verhandlungen sehr geheim. Unterdessen ist bwohl die Ernennung des Pascha zu jenem Kommando, Als daß er solches angenommen, keinem Zweifel mehr terworfen. Die Berichte und Briefe aus Alexandria m 11., 14. und 16. Februar zeigen an, daß die Sache ort und in Kairo der Stoff aller Gespraͤche war, und aß man an großen Zuruͤstungen arbeitete. Der Pascha unn, ohne außerordentliche Anstrengung ein Heer von bls 25,000 Mann stellen, wovon bekanntlich ein be—
richtlicher Theil auf europaͤischen Fuß organisirt und öciplinirt ist. Man sagt auch, er werde 12,060 Dru⸗
n in seine Dienste nehmen. Seine unermeßlichen Reichthuͤmer setzen ihn in den Stand, feine Unterneh⸗ nungen aus eignen Mitteln zu bestreiten. Mehmed
Ali Pascha hat der Pforte bereits in fruͤheren Zeiten die besentlichsten Dienste geleistet. 1e We biten aus Mecca und Medina, und wies sie in ihre
Er vertrieb die Weha—
Steppen zuruͤck. Seinem Einfluß war es zu verdan— ken, daß während der letzten Jahre die Ruhe in Syrien nicht gestoͤrt ward. Er hat der Pforte die Insel Cy— pern, Und neuerlich auch Kandia erhalten, dessen Besitz, da alle festen Platze aufs neue hinreichend versorgt sind, und alle Anstrengungen des Insurgenten-Chefs Tom— basi mit blutigen Niederlagen geendet haben, den Tur— ken auf lange Zeit wieder gesichert ist. zan wollte in Alexandria aus einigen Aeußerungen des Pascha schlie— en, daß er sich in Person an die Spitze seiner Trup— pen stellen wuͤrde. J
Der Kampf der Parteien in den insurgirten Laͤn⸗ dern dauert fort. Die Partei der Gemaͤßigten hat Kon⸗ suriotti, einen Idrioten von sehr bedeutendem Vermoͤ— a, und, wie man versichert, von rechtlichen Gesinnun— . zum Praͤsidenten, und einen gewissen Bollasi zum Vice⸗Praäͤsidenten des executiven Rathes ernannt. Kolo—
kotroni und Pietro⸗Bey aber wollen diese Wahl nicht
anerkennen, und behaupten sich, mit den Waffen in der Hand, im Besitz der Herrschaft. Ungeachtet aller ver⸗ geblichen Protestationen und Versuche der Insel⸗Bewoh⸗ ner sind sie Meister der beiden Hauptplaͤtze Napoli di Romania und Korinth geblieben. Sie und ihre Anhaͤn⸗ ger durchstreifen, unter dem Vorwande, zur wirklichen Belagerung von Patras zu schreiten, das Land in allen Richtungen, und bringen durch Bedruͤckungen jeder Art die Bewohner zur Verzweiflung. Unterdessen hat die tuͤrkische Besatzung von Patras einen Streifzug bis nach Vostizza gemacht, und ist mit ungeheuren Vorraͤ— then von Vieh und Lebensmitteln zuruͤckgekehrt.
Einige hundert Mann Griechen hatten das Pro— jekt, die Festung Koron zu uͤberrumpeln; und es waren zu dem Ende geheime Verstaͤndnisse im Innern des Platzes eingeleitet. Diese wurden aber, und zwar wie die Anstifter derselben behaupten, durch die Treulosigkeit der Mainotten, verrathen, und das Projekt mußte auf— gegeben werden.
Oberst Stanhope scheint die Einnahme des Schlos— ses von Lepanto nicht so leicht gefunden zu haben, als er gehofft hatte; er hat sich daher nach Salona begeben, um von dort uͤber Vostizza, nach Tripolizza zu reisen,
woselbst er die Absicht hat, einen regelmaͤßigen militai—
rischen Posten-Kours fuͤr das Innere der Halbinsel zu organisiren.
Maurokordato hatte einige Tage nach der Entfer— nung der idriotischen Fahrzeuge von Missolunghi, noͤ— thig gefunden, auch die 5 spezziotischen in ihre Heimath zuruͤck zu senden. Er soll diesen Entschluß gefaßt ha— ben, weil der Senat von Spezzia die Kosten der Expe— dition nur auf einen Monat uͤbernommen hatte, er selbst aber nicht im Stande war, sie aufzubringen. Er hieit daher fuͤr das Beste, die Spezzioten mit dem ihnen zu— gefallenen Theil der Beute des bei Ithaka gestrandeten tuͤrkischen Schiffes zuruͤckkehren zu lassen, in der Hoff— nung, dadurch ihre Landsleute zu kuͤnftigen aͤhnlichen Unternehmungen zu ermuntern.
Zu Missolunghi selbst hatte sich ein tragischer Vor— fall ereignet. Dle dort angekemmenen brittischen Phil— hellenen hatten unter anderen eine gewisse Anzahl ge⸗ schickter Feuerwerker bei sich, und Maurokordato wollte sie benutzen, um in einem zum Arsenal eingerichteten Gebaͤude Wurfgeschuͤtze aller Art fabriciren zu lassen. So geschah es auch; der Zugang zu diesem Gebaͤude wurde aber durch einen militairischen Posten bewacht, um neugierige Zuschauer davon entfernt zu halten. Zwei Sulioten, die sich den Eintritt nicht verwehren lassen wollten, geriethen daruͤber mit der Wache in ernsthafte Haͤndel; und als der Officier, ein deutscher Hauptmann, dazwischen trat, um seine Autoritaͤt geltend zu machen, schoß einer der Sulioten seine Pistole auf den Ofsicier ab, der sogleich todt zu Boden fiel. Die im Arsenal arbeitenden Individuen glaubten sich nun ebenfalls ihres Lebens nicht mehr sicher, und ergriffen saͤmmtlich die Flucht; zehn derselben waren bereits in Zante angelangt.
Inzwischen ist die Lage der Dinge in Akarnanien und Epirus fortdauernd sehr bedenklich fuͤr die Pforte. Der Pascha von Skutari zieht bei Ochrida ein Korps