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I. Zeitung s⸗Nachrichten. Ausland.
ris, 17. April. Die Ceremonie des, Fußwa— gan r f mise? in der Galerie Diana statt gehabt. Seine Koͤnigliche Hoheit Monsieur, begleitet von Sr. Königl. Hoheit dem Herzog von Angouleme und den Großbeamten des Koͤniglichen Hauses, ver— richtete solche an Kindern, welche die Apostel darstellten. Dle Kinder erhielten ein jedes 13 Schuͤsseln mit Spei—
sen und 13 Fuͤnf Frankenstuͤcke.
Die Königliche Ordonnanz vom Sten d. M. wegen der ie, Unterrichts- Angelegenheiten (St. Zelt. Nr. 94) hat ein lebhaftes Aufsehen erregt. Die großen politischen Interessen, welche jetzt den Berathungen der Kammern unterliegen, und deren Wichtigkeit wohl geeig⸗ net waͤre, die ganze Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu ziehen, hat dasselbe doch nicht verhindert, seine Blicke auf eine Verwaltungs⸗Maßregel zu richten, welche zwar Interessen anderer Art, aber gewiß nicht minder heilige betrifft. Man spricht sonach viel und beschaͤftigt sich eifrig mit der neuen Ordonnanz; man raisonnirt daruͤber nach eines Jeden besonderer Lage, Hoffnungen, Besorgnissen, Einsichten oder Leidenschaften. Das Jour- nal des Débats nimmt hievon Veranlassung, auch einige Betrachtungen uͤber diese Ordonnanz anzustellen, indem es dabei bevorwortend aͤußert, daß es zu oft sich des
echtes bedient habe, die Autoritaͤt gegen die Angriffe des . Willens und der Ungerechtigkeit aufrecht zu erhalten,
, daß man eine von ihm, in einem einzelnen Falle e, hinsichtlich einiger Punkte einer speoiellen Maß⸗ regel gehegte theilweise Meinungs-Verschiedenheit, nle einem anderen Beweggründe zuschreiben koͤnnte als der freimuͤthigen Freundschaft. Das Journal beschraͤnkt sich dermalen auf die Betrachtung des ersten Artikels jener Ordonnanz wonach die Funktionen des Rektors der Aka— demie zu Paris mit denen des Großmeisters der Uni—⸗ versitaͤt vereinigt worden. Es stellt geschichtlich dar, welche Vortheile aus der Trennung dleser Funktionen und aus der, lediglich auf den Wirkungskreis der Aka— demie beschraͤnkten Thaͤtigkeit des bisherigen Rektors der⸗ selben, Abbe Nicole, erwachsen, indem es bemerkt, wie, der Natur der Sache nach, der Großmeister, bei seinem weitumfassenden Geschaͤftskreise, auf den einzelnen Be⸗ zirk wohl nicht diejenige specielle Aufmerksamkeit richten koͤnne, deren letzterer, zum wesentllchen Nutzen des oͤf— nrg Unterrrichts, sich bisher zu erfreuen gehabt. Es zaͤhlt zugleich die Verdienste des Abbé Nicole einzeln auf und äußert seine Verwunderung daruͤber, daß man einen so ruͤstigen Arbeiter zuruͤckgesetzt, und in ihm nicht wenigstens dem Großmeister einen eben so noͤthigen als trefflichen Gehuͤlfen erhalten habe.
In einer Flugschrift: „Nachricht an die Deputirten ,, . den royalistischen Blaͤttern der Vorwurf gemacht, daß sie, nur einigen individuellen In⸗ teressen gewidmet, nichts nuͤtzten, sie seyen rein ministe⸗ riell; nur ein einziges Organ sey noch fuͤr die monar—
chischen Meinungen vorhanden: — die Guotidienne. Die
Etoile erhebt sich dagegen in einer ziemlich weitlaͤufti gn Auseinandersetzung, worin sie darzuthun sucht, daß s] nie ihrer Ueberschrift: Gott, der Koͤnig und Frankrejn, untreu geworden sey. Sie giebt dabei zu vernehmen wie sie gegen das Jonrnal Jes Déhats den spanischnn Krieg und gegen die Quoiidienne jene Maßregel ver theidigt habe, welche dazu gereiche, die Manuel und
Fayette zuruͤckzuweisen und eine ganz rohalistische Kan, !
rige Knabe Lißt durch sein my nz vom heutigen Tage
sterhaftes Fortepiano⸗Spiel alles in Erstaunen setzt, kj 1 Schrift, betitelt:
mer zu verschaffen. . Waͤhrend der 12jaͤh
digen unsere Zeitungen an, daß man bald in einem noh juͤngeren Knaben den ersten Violin-Spieler kennen! nen werde, und Londoner Blaͤtter sprechen von einm jährigen Madchen, deren Virtuositaͤt auf dem Fun piano allen Glauben ,
Nach einer telegraphischen Meldung aus Touln vom 14ten d. M., i das le Formidable, von 120 Kanonen, gluͤcklich vom S pel gelaufen.
Rente 101. 80.
London, 13. April. Das Oberh bis zum 6ten k. M. vertagt.
Als erfreuliches Gegenstuͤck zu den noch immer Irland eingehenden traurigen Nachrichten von Pan ungen und unruhigen Auftritten, von Ermordungen Brandstiftungen, melden unsere Blaͤtter folgenden n den Assisen von Londonderry vor kurzem vorgekommen Fall. Es sollte eben uͤber eine bedeutende Anzahl Orn gisten und Bandmaͤnner Gericht gehalten werden, ein Anwalt derselben erklaͤrte, daß sie sich entschlos hatten, kuͤnftig in gutem Vernehmen und eintraͤh mit einander zu leben, und deshalb nicht vor die A sen gestellt zu werden wuͤnschten. Die Gefangeln wurden sodann vor die Schranken gefuͤhrt und schlemm in der That in gutem Einverstaͤndniß, erklärten auch af bestimmtes Befragen: daß sie sich versoͤhnen wollt worauf sie von dem Praͤsidenten mit einer nachdruͤch⸗ chen Vermahnung entlassen wurden. Sie brachten su dann den uͤbrigen Tag froͤhlich mit einander zu ib tranken tuͤchtig auf wechselseitiges Wohlergehen.
Tagtäglich werden Klagen erhoben uͤber die t große Leichtigkeit, unsere Bankzettel nachzu machen. Di ser Leichtigkeit muß man es zuschreiben, daß so wire Ungluͤcklich' es mit diesem verbrecherischen Industii Zweige versuchen und mit ihrem Leben nur zu oft det gleichen Versuche bezahlen, worauf sie niemals gefallen seyn wuͤrden, wenn die englischen Bankzettel, anstatt so grob, wie sie es sind, fabrielrt zu werden, Moeist⸗ stuͤcke der Kunst, wie in der Bank von Frankresch, win ren. Ein neuerliches Beispiel beweist so eben, wie leicht es ist, unser Papier-Geld zu verfälschen. Ein Indivi— duum, bald Taylor, bald Hunley genannt, ist von 2 Assisenhofe zu York, wegen Fabrikation falscher Zettel, so eben verurtheilt worden. Dieser Mensch hat ver—
aus hat sich hen
sprochen, mehrere bei den Verfaͤlschern ubliche Geheim
nisse zu entdecken, wenn man ihm das Leben schenken
64 ; z 2 2 t wollte, und, zum Unterpfand seiner Aufrichtigkeit, erbo er sich augenblicklich und vor Zeugen, den Werth eines n
um 8 Uhr, die Reise nach Baiern un
hlatt hatte bereits die Vorrede derselben mitg Diese Schrift ist nunmehr erschienen, und wir sind er⸗
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f. . naͤchti rklaͤr daß bei st an diesem Tage das Linien⸗Stß ichtigt, zu erklären, daß beina
hit. Bon der h
j nur die min F. deren Mitt
Bankzettels zu andern, welches er auch mit großer Leich⸗
tigkeit bewirkte. . Dresden, 19. April.
Johann haben mit Höͤchstde
zessn Amalia Augusta Koͤni
ro Frau Gemahlin, Prin— gl. Hoheit, heute Morgen d Baden uͤber Leipzig angetreten. . Kassel, 29. April. Die hiesige Allgemeine Zei— enthaͤlt folgenden Artikel: „In mehreren oͤffentlichen Blaͤttern war bereits fruͤher „Die Verschwoͤrung gegen den urfuͤrsten Wilhelm II. von Hessen-Kassel, nach ihrer chichte und Strafwuͤrdigkeit dargestellt von Johann an Horn“ angekuͤndigt, und das Mündensche — 2 tgetheilt.
he alle darin enthalte— samkeit der verschiedenen 2c. vorzuͤglich hinsichtlich uͤber die bisher gefuͤhr⸗
Nachrichten uͤber die Wirk hoͤrden bei dem Verfahren r erfolgten Verhaftung, ferner n Untersuchungen und deren Ergebnisse falsch und undlos sind, und es das Ansehn hat, als habe man ch der Feder des ꝛc. von Horn als eines Mittels zur äͤuschung des Publikums und zur Erreichung anderer twerflichen Zwecke bedient, weshalb denn auch dessen brigkeit requirirt worden ist, ihn zur Angabe der Quei— hanzuhalten, aus denen er jene Nachrichten geschoͤpft iesigen Untersuchungskommission, fo we— mi als von der Oherpolizei⸗Direktion, ist dem von Horn deste Nachricht zugegangen, vielmehr heilung ihm von zwei Kommissarien aus— huͤcklich verweigert worden, und es darf daher kaum ch hinzugefuͤgt werden, wie vermessen es ist, uͤber eine ntersuchung oͤffentlich reden zu wollen, von welcher r Verfasser nicht die geringste Kenntniß hat, und uͤber elch erst nach ihrer Beendigung und nach sorgfaͤltiger insicht der Akten von vollkomm
hefangenen und rechtlichen llt werden kann.“ Tur ke i. Wie der Spectatenr oriental zu Smyrna
im 26. Febr. meldet, haben die Psarioten anfangs der kten Woche mit mehreren bewaffneten Fahrzeugen eine andung auf Scio gemacht, sind aber von den griechi— hen Inselbewohnern selbst, denen der Pascha auf kerlEngen hat Waffen geben lassen, zuruͤckgeschlagen orden. Etwa 30 psariotische Fahrzeuge streifen in der „gend und am Eingang des Meerbusens! von Smyrna dungen an den Sali—
rum, und machen zuweilen Lan mn um sich Salz zu verschaffen. — In Follieri sind nige und 89 Griechen auf unmenschliche Weise massakrirt orden; die Veranlassung dazu gab die Ermordung eines jaja durch einen ihm untergebenen Tuͤrken. Dle dor— e tuͤrkische Volksmasse wurde deshalb von Uebelwol— soen gegen die Griechen, als angebliche Urheber der abthat, aufgehetzt, und ließ sich demnaͤchst obwohl bt der sterbende Klaja die Versicherung des Gegen— eis gab, nicht von ihrer Wuth gegen die Griechen ruchalten. Bzreinigte Staaten von Nor dam er ka. dem National-Kalender fuͤr das Jahr 1824
Uaͤnnern ein Urtheil ge—
Se, Königl. Hoheit Prinz
en geschaͤftskundigen,
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zählte man 1822 in den vereinigte Staaten 9 Mill. 655,415 Einwohner, mit Inbegriff von 1. Mill, 544, 0s8 Sklaven. Mit dem Ackerbau beschaͤf⸗ tigten sich 2 Mill. 175,065, wahrend nur 72,558 Per—
sonen sich dem Handel und 349, 663 den Manufaktur⸗ Arbeiten gewidmet hatten.
n nordamerikanischen
Handels ⸗Beri
Am sterdam, 19. April. Die gegenwartige Kon⸗ junktur ist fuͤr alle Artikel nicht von der Art, seine Freunde zu irgend einer Unternehmung ermuthigen zu koͤnnen; die Preise aller Artikel werden taͤglich mehr gedruͤckt, und so niedrig bereits auch unsere Kaffee⸗Preffe stehen, so werden soslche nach unserer Ansicht doch noch mehr weichen muͤssen. — Der Einkauf hier und an an— deren Plaͤtzen betraͤgt kaum, was fuͤr die taͤgliche Kon—⸗ sumtion erforderlich ist. Spekulationen finden gar nicht statt, ein Beweis, daß die Ansichten ziemlich gleich ste⸗ hen; — durch dieses Verhaͤltniß wird das meiste baare Geld in Staatspapieren belegt und geht fuͤr den Han⸗ del verloren. Was den Verkauf des hier lagernden fremden Schwe⸗
fels anbetrifft, so haben wir das Limitum damit noch nicht erreichen koͤnnen. Der Maͤckler versicherte uns noch gestern, augenblicklich nicht mehr als 63 bis I Gulden dafur ermitteln zu koͤnnen, und rieth uns nicht zum Verkaufe, sondern die Waare noch lagern zu lassen. Es lagert hier noch eine bedeutende Partie Schwefel fuͤr auswaͤrtige Rechnung, die bei einzelnen Faͤssern zu 77 Gulden verkauft wird und wozu Gelegenheit vorhanden ist. Oel war seit einigen Markttagen gestiegen; man m. jedoch bedeutend mindere Har fe. 185 bis 317
ulden.
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,, Aachen. Das Gemein de⸗Wesen besindet sich du gehends in einem so geregelten Zustande, wie dies den Umstaͤnden nach moglich ist. Manches Gute wird aller dings noch von der neuen Kommunal⸗Ordnung erwartet. Auch in das sonst so verworrene Rechnungs⸗Wesen der Armen-Verwaltungen kommt allmaͤhlig bessere Ordnung. Die ruͤckstaͤndig gewesenen Rechnungen sind meist abge⸗ legt und abgeschlossen. Mit Tilgung der Gemeinde- Schulden wird regelmäßig, und, wo es im Tilgungs⸗ Plane liegt, mit Veraͤußerung von Gemeinde Grund⸗ stuͤcken zu diesem Zwecke thaäͤtig fortgefahren. Die aus diesen Veraͤußerungen für die Agrikultur uͤberhaupt her⸗ vorgehenden Vortheile machen solche nebenbei noch zu einer erfreulichen Erscheinung. Den Gemeinde- Baum- schulen wird fortwaͤhrend diejenige Aufmerksamkeit zu Theil, welche sie verdienen; in diesem Augenblicke na— mentlich beschaͤftigt man sich in denselben besonders mit den Arbeiten zur Veredlung der Wildlinge und Anle— gung großer Baumgaͤrten. . Mit der bei der unguͤnstigen Witterung des letzt⸗ verflossenen Monates verzögerten Instandsetzung der Gemeinde-Wege wird nun unverzüglich vorgeschritten werden. Die Arbeiten des Neubaues verschiedener Kirchen, namentlich jener fuͤr die katholischen Gemeinden zu Pier,
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