1824 / 98 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nwendung in so fern auf sich selbst mache, r . . Renten ohne Unterschied, obgleich der großere Theil derfelben in neueren Zeiten zu 59 bis S8 pCt. kreirt worden sey, zum Pari⸗Kourse einzuloͤsen, hie Kommission sich nicht habe veranlaßt finden koͤn⸗ nen, von der beabsichtigten Maßregel eine Ausnahme u Gunsten der Staats-Glaͤubiger aus der Zeit vor dem ahr 797 in Vorschlag zu bringen. Die dritte Frage, ob auf die Inhaber kleiner Renten eine billige reg scht zu nehmen sey, beantwortete der Berichterstat⸗ ter schon deshalb verneinend, weil, wenn man eine Summe festsetzen wolle, bis zu welcher die t statt finden solle, die In—⸗

leicht aftig

regel vorthe mission 13

nen, da aa 3 28 bis 30 Millio

Frage b dlm fe

in dem M nothwendi Qperation

ch sich selbst

uters, aus denen Kapital zu verfuͤg lung der Renten fordern wuͤrde⸗

selb st

Aus a , r anzunehmen erände z . nn nn, hun der Bericht-Erstatter die Rednerbuͤhne verlassen, als sich auch sogleich 13 Deputirte für und 16 wider den Gesetz⸗Entwurf einschreiben ließen. Un. ter jenen befinden sich die Herren Humann, von Cou— pigny, Pavy, v. Boupille Delhorme u. s. w.; unter diesen die Herren v. la Bourdonnaye, v. Baublane, Sanlot-⸗Baguenault, Bourdeau, v. Thiard, Foy, Me— chin, Kasimir Perier, v. Girardin, Devaur und An⸗ dere. Es erhob sich jetzt eine ziemlich lebhafte De⸗ batte uͤber den Tag, an welchem die Dis kussion üuͤber den gedachten Gesetz⸗ Entwurf eroͤffnet werden soll. Ei⸗ nige verlangten, daß dieselbe bereits am 22sten, andere, daß sie am 24sten, noch andere, daß sie erst am 26sten beginne. Der Finanz⸗-Minister gab den Wunsch özu er⸗ kennen, daß, da das seit einigen Tagen an der Boͤrse bemerkliche Schwanken des Kourses bloß den Geldwu— cher befoͤrdern und lediglich seinen Grund in der Unge— mößheit habe, ob der vorgelegte Gesetz⸗ Entwurf durch— zehen werde oder nicht, die Kammer die Dis kussion ber diesen höchst wichtigen Gegenstand baldmoglichst erdffnen möge. Er benutzte gleichzeitig diese Gelegen heit, um den Mitgliedern der dußersten Linken auf ihre Behauptung, daß die beabsichtigte

Kommission

bezeichnen, ihn benachrichtigte, daß er durch die

Maßregel darauf be⸗ wicht darauf zu legen;

442

rechnet sey, die Banquiers durch Entziehung eines Fun theils ihres Einkommens zu Grunde zu richten, unt, lautem Beifalle zu erkennen zu geben, daß man esnn Gesetz-⸗Entwurf, wodurch der Staat fuͤr 50 bis 85 so er erhalten, 190 Fr. zuruͤckgeben wolle, wohl nig fuͤglich als eine Beraubungs-Maßregel schildern könn Herr Kasimir Perrier eiferte, daß die Kommission dem Finanz-Minister nicht die foͤrmliche Mittheiln des von demselben mit verschiedenen Kapitalisten a geschlossenen Vertrages begehrt habe, denn dergleichn Operationen duͤrften nicht verborgen bleiben; er forden den Minister noch nachtraͤglich zu dieser Mittheilmn ö

auf; die Kammer so wenig als der Minister selbst, nn men jedoch auf sein Verlangen Ruͤcksicht, erstere g 5 demselben vielmehr theilweise ihre Misbilligung denn

zu erkennen. Auf den Vorschlag des Grafen vonn Bourdonnaye entschled die Kammer endlich, daß n

24sten beginnen solle. Der General- Lieutenant, Dupont, trug hierauf, Namens der mit der Prin des Gesetz⸗Entwurfes in Betre litair-⸗-Pensions-Fonds beauftragten Kommission, auf Annahme dieses Entwurfes an. Die Diskussion s diesen Gegenstand wird erst nach der Diskussion hh die vorgeschlagene Finanz-Operation beginnen. M Beschluß der Sitzung machte der Bericht-Erstatter g siebenten Buͤregux mit einem Vortrage uͤber die WM fahigkeit des Herrn v. Marchangy, der eine sehr n ressante Debatte veranlaßte, in deren Folge die K mer mit einer schwachen Stimmen-Mehrheit entsc daß sie Herrn v. Marchangy als Deputin nicht aufnehmen konne. (Wir werden auf G Gegenstand noch einmal zuruͤckkommen. Die Kam hat sich bis zum 24sten vertagt. Inzwischen win sich in den Buͤreaur mit dem Budget fuͤr das h 1824, so wie mit den beiden Gesetz-Entwuͤrfen wo des Rechnungs-Abschlusses pro 1822 und wegen dern schuͤsse pro 1823 beschaͤftigen. (. In der Pairs-Kammer hat heute ebenfalls or Sitzung stattgefunden, in welcher der Groß-Seslkh wahrer einen Gesetz-Entwurf in Betreff der Pimsh— rung der wegen Altersschwaͤche zu entlassenden sihte vorgelegt hat. Am naͤchsten Dienstag (den 20sten) wi der Kommissions-Bericht uͤber die Siebenjaͤhrigket an Deputirten⸗Kammer abgestattet werden. - Ein seltsames Ereigniß ist jetzt, wie dle Etoile n det, der Gegenstand des Tages⸗-Gespraͤchs. Vor ein Tagen erhielt namlich Hr. Forbin, Direktor des M seums, einen Brief, worin Jemand, ohne sich 1 rung einen Verlust von 26,000 Fr. erlitten habe un daher alle Gemaͤlde des Museums, eins nach dem q deren, zerstoͤren wurde, wenn man ihm nicht jene Summ an einen angegebenen Ort braͤchte. Obwohl Hr, In bin auf diese, thoͤrigt scheinende Drohung anfang kein Gewicht legte, hielt er sich doch, um aller Veran wortlichkeit zu entgehn, zur Anzeige bei der Polizet 9 pflichtet. Er wand 'sich an Hrn. Franchet; dieser hy einen ähnlichen Brief erhalten und schien gar kein Hr. Forbin ging daher ganz

ff der Erhoͤhung des!

Theil des Nachlasses ihres Mannes. - Ein Kind nach katholischem Ritus taufen laͤßt, verfaͤllt PVeine Geldbuße von 1060 Pfd. Wenn ein Katholik

digt wird, so zahlen diejenigen, e 6 Pf. Sterl. Strafe. Alle diese Bestimmungen sol— len, nach der Meinung des Dr. Phillimore aufgehoben verden.

443

hig nach Hause. Vorgestern kam jedoch ein Angestellter 6 dem Museum ganz außer sich zu ihm, um ihm zu melden, daß man eines der schoͤnsten Gemaͤlde von Ru— bens in Stuͤcken gefunden habe, ohne zu wissen, wie pder wann die That geschehen seyn koͤnne. Die Thuͤ— rin des Museums sind alsbald geschlossen worden und das Publikum wird vor der Hand keinen Zutritt haben. Auch in Ansehung der Galerie des Luxemburg ist, dem Vernehmen nach, ein Gleiches geschehen. Man verliert scch nun in Muthmaßungen über den wahren Urheber und die Motive eines solchen Vandalismus. Rente 102.10. . London, 17. April. Vorgestern haben sich beide zuser des Parlaments vertagt und zwar das Ober— aus bis zum 28sten d. M. (nicht, wie fruͤher gemeldet worden bis zum 6. k. M.) und das Unterhaus bis zum

e, . . May. Diskussion uͤber den betreffenden Gesetz-Entwurf n

In der Sitzung des Unterhauses vom 13. d. M. bat Br. Phillimore, eine Bill zu Modificirung aller die Trauungen, Taufen und Begraͤbnisse der Katholiken in england betreffenden Gesetze einbringen zu duͤrfen. Diese,

noch aus den Zeiten Jakobs 1. herruͤhrenden Gesetze ent—

halten unter anderen folgende Bestimmungen: Wenn ein Katholik sich nicht in einer protestantischen Kirche, nach dem anglikanischen Ritus trauen laͤßt, so hat er kein Recht auf den Besitz eines Freiguts seiner Frau weder bel deren Lebzeiten, noch nach ihrem Tode, und sie hat keinen Anspruch auf ein Witthum, noch auf irgend einen Der Vater der

anderswo als auf einem protestantischen Kirchhofe beer— die solches bewirken,

Die Erlaubniß zur Einbringung der Bill ward ertheilt. Nach einem Artikel in dem offiziellen Blatte, die

bGäarctte haben Se. Maj. die strengste Blokade des Ha—

fens von Algier angeordnet.

Der Tribut, welchen Aegypten jaͤhrlich der Pforte lan Getreide, Kaffee ꝛc. zahlte, belaͤuft sich auf 6 Mill. Piaster. Als die Schiffe ihn dieses Jahr abholen woll— sten, verlangte der Pascha vorher Zahlungen; da aber

diese nicht geleistet werden konnten, sandte er die Schiffe leer zuruͤck.

Hr. Bullock hat jetzt seine mexikanischen Alterthuͤmer, die er als Ausbeute seiner Reise nach Europa brachte, öffentlich ausgestellt.

Kapitain Parry hofft gegen Mitte Mays seine dritte

Nordpol, Expedition mit den Schiffen Fury und Hecla antreten zu können.

Consols 967.3. Bruͤssel, 18. April. In Amsterdam bildet sich eine neue Gesellschaft zum Haͤringsfang, dieselbe wird e mim Jahre 15 Schiffe zur großen Fischerei aus— en.

Vor dem durch Herrn Falk zu London ab— seschlessenen Traktate besaß unsere Regierung auf der Insel Sumatra bereits mehrere Gebiete, unter

anderen Lampong und Achim. Zwischen dem Aegua— tor und der Straße Sunda sind die e des Qn, tans von Palembang gelegen, welche die letzten Jahre her haben erobert werden muͤssen, und wohin man uͤber das innere japanische Meer gelangt. An der Kuͤste des indischen Oceans hingegen liegt die englische Niederlas— sung Bencoolen nebst dem Fort Marlbordugh, und un— terbrach ihre Lage bisher den Zusammenhang unserer Besitzungen auf dieser großen Insel. Der Aequator theilt dieselbe in einen Winkel von circa 45 Graden in ziemlich gleiche Theile, die sich bis zum sechsten Grade S. und N. Br. erstrecken. Die Civilisation ist in Su— matra der auf der indischen Halbinsel ziemlich gleich, doch sind alle Bewohner Muhamedaner. Die Insel hat einen Flaͤchen-Inhalt dem von Großbrittannten gleich und ihr Name ist fast alles, was wir bei aller ihrer rei— chen Fuͤlle in Europa von ihr kennen. Sincapore, des— sen unbestrittenen Besitz England seinerseits erhalten, ist seiner Lage halber von hoher Wichtigkeit. Es liegt an der Spitze der Halbinsel Malakka, und beherrscht den ganzen Kuͤsten-Handel von Bengalen nach Kanton. Die Unterhandlungen des Hrn. Falk verschafften uns bereits 1817 die Insel Banka mit ihren wichtigen Zinn-Minen, welche die Englaͤnder während ihrer Okkupation unserer Kolonien von dem Sultan von Palembang erobert hatten.

Hannover, 20. April. Zu Ottendorf zog am 13ten d. M., unter sehr großem Schneegestoͤber, ein Gewitter auf; ein starker Blitzstrahl fiel auf drei, nicht zum Still— stand gebrachte Windmuͤhlen, zuͤndete in der einen voͤl⸗— lig, traf in der zweiten den Muͤller, dessen Strumpf brannte, und der eine Zeitlang ohne Bewußtseyn blieb, und fuhr in der dritten Muͤhle oben hinein und aus der offen stehenden Thuͤr hinaus: aus der letzteren Muͤhle schlug gleich nachher eine sehr große Rauchwolke. Der Blitzstrahl hatte aber nur einen Sack ergriffen, und wurde das Feuer von dem in der Naͤhe befindlichen Burschen sogleich gedaͤmpft.

Stuttgart, 13. April. Man schreibt aus Welz—⸗ heim vom 13. April: „Waͤhrend heute vom fruͤhen Morgen an beinahe ununterbrochen Schnee fiel, so daß man Vormittags mit Holzschlitten auf's Feld fahren konnte, brach Nachmittags zwischen 2—3 Uhr, bei gro— ßem Schneegestoͤber, ein mit heftigen Donnerschläͤgen begleitetes Gewitter aus, das, von Nordwest herkom⸗— mend, seinen Zug nach Suͤdost nahm. Nach einer hal— ben Stunde zerstreuten sich die dichten Schneewolken, heller Sonnenschein folgte, und der Barometer stieg um 2 Linien. Der Thermometerstand war 0 4 4.

Wien, 15. April. Se. Maj. der Konig von Frank⸗ reich haben dem hiesigen Tonsetzer Ludwig von Beetho⸗ ven, bei Gelegenheit der Uebersendung der Paritur sei— ner neuen Messe, zur Bezeigung . uͤber dieses große Tonwerk, eine goldene Medaille, mit dem Bildnisse Sr. Maj., und der Inschrift auf der Ruͤckseite: „Von dem Koͤnige Hrn. Beethoven verliehen,“ zustellen zu lassen geruhet. .

Kopenhagen, 16. April. Im vorigen Jahre sind, einer officiellen Tabelle zufolge, im Koͤnigreiche Daͤne— mark 37,948 Kinder geboren worden und 20,971 Perso— nen gestorben. (