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faͤlle ur Folge gehabt.
In einigen Gegenden herrschen noch .
mmer die Masern. VIII. Westphalen. — Muüͤnster. Die unbestän⸗ dige abwechselnd rauhe Witterung. hat im Allgemeinen viele Katarrhe, Schnupfen und Husten erzeugt. In den Kreisen Tecklenburg und Luͤdinghausen herrschten fast in allen Gemeinden die Masern unter den Kindern, waren zwar nicht sehr bösartig, hatten aber doch viele hinweggerafft. In der Stadt Cöͤsfeld litten viel« Kin— der an dem Scharlach⸗Fieber; Nerven⸗Fieber zeigten sich zu Ibbenbuͤren und Rorup, Brust-Krankheiten im Kr. Beckum. In der benachbarten Stadt Osnabruͤck herrscht nach eingegangenen Nachrichten eine Augen-Krankhelt unter dem kasernirten Militair. — Minden. An meh—⸗ reren Orten zeigten sich Blatter⸗Kranke, auch Stick⸗Hu— sten, Lungen⸗-Entzuͤndungen und Nerven-Fieber. Zur Verhuͤtung der Blattern⸗Ausbreitung sind die geeigne— ten Maßregeln ergriffen, die anderen Krankheiten haben bis jetzt wenigstens keinen epidemischen Karakter gezeigt. — Arnsberg. Der Gesundheitszustand ist uͤberall sehr erwuͤnscht gewesen, und wurde nur durch Brust-Fieber, katarrhalische und rheumatische Krankheiten unterbrochen. zu Obervalbert, im Kreise Brilon, zeigten sich bei einem noch nicht vaccinirten Kinde von 6 Monaten die natuͤr— lichen Blattern, woran dasselbe am 11ten Tage starb. Die Sterblichkeit während dieser Berichts⸗Periode war nicht sehr bedeutend, wie solche uͤberhaupt in dem letzten Jahre die Gewoͤhnlichkeit nicht uͤberschritt, welches die Resultate der Bevoͤlkerung des Jahres 1823 bestaͤtigt. IX. Juͤjlich. Kleve. Berg. — Koln. Der Krank— heits⸗Karakter war katarrhalisch⸗rheumatisch. Bei Kin— dern kamen haͤufig Nessel-⸗Fieber zum Vorschein, die je⸗ doch gutartigen Verlaufs waren. In Muͤlheim und der Umgegend herrschten die Masern, die jedoch nicht boösar— tig waren. An mehreren Orten im Kreise Liegburg⸗Uk— kerrath zeigte sich das Nerven⸗-Fieber, woran auch meh— rere Personen gestorben sind. Das ansteckende Nerven⸗ Fieber zu Baumen und Herfen, im Kreise Waldbroel
hat gaͤnzlich nachgelassen. X. Niederrhein. — Koblenz. Unter den Kin⸗ dern dauern die Masern fort. Es haben sich haͤufig auch der Keuchhusten und das Scharlach-Fieber gezeigt. Unter den Erwachsenen herrschen rheumatische und katarrhali— sche Beschwerden und in der Gemeinde Hummel (Ade— nau) sind einige Individuen von dem Nerven-⸗Fieber be— fallen worden. — Aachen. Außer den rheumatischen und katarrhalischen Uebeln, welche die Witterung noth— wendig herbeifuͤhren und beguͤnstigen mußte, sind keine schaͤdlichen Einwirkungen derselben auf den Gesundheits“ Zustand der Menschen bemerkt worden.
Wech fel⸗, Geld- und Fonds⸗Kour fe.
Ber lin, 7. Mai. London 3 Mon. 1 6 Rthlr. 213 Gre fehr begehrt — Hamburg 2 Mon. 2 151 pCt., kurz à 152 pCt, — Amsterdam 2 Mon. 2 147 pCt., — Paris 2 Mon. 2 8 pCt., — Augsburg 2 Mon. 2 1033 pCt., — Frankfurt
g. M. 2 Mon. 2 1025 pCt., — Wien in 260 Er. 2 Mon. à
1043 pCt., Geber. — St. Petersburg 2 Mon. 2 273 pCt und auf 4 Men. Zeit 27 pCEt , ausgeboten. — Diskonto a 6 pCt. v. 15. Jun. Geld, auf laͤngere Zeit; 6 u. pCt. Briefe. — Staats.
Preußische Staats⸗Zeitung.
— Köoͤnigsberger Stadt⸗Obliga⸗ n 9 — Danz. Stadt⸗Obligationen in Thl. 3. vom 2. Jul. 49. 4 31 pCt. Briefe. — Desgl. in GJ. — Westpreuß. Pfand. — ,. 66 Anth. — Großherzogl. Posen Pfandbriefe à 86 pCt. Brtefe. — Ostpreuß. rb. ia — pCt. Brtefe. — Pommersche Pfandbriefe à 161 pCt. Briefe. — Kur- und Neumaͤrksche Pfandbriefe à 1017 pCt. Briefe. — Schlesische Pfandbriefe 2 1027 pCt. Briefe — Pommer 97 , ; . — reuß. ö main. Pfandbriefe à 1035 pCt. . D n.
̃ — Desgl. der Neumark 295 pCt. Briefe. — Zins⸗Scheine der 36. und . J 323 pCt. Briefe. — Holl. Dukaten alte 2 20 pCt. Briefe. = Friedrichsd'or 16 pCt. Briefe, 157 pCt. Gelb. — Norwe⸗
Schuld⸗Scheine à S8 pCt. Briefe, 88 vp Et. Geld. — HPraͤmien. Staats⸗Schuld⸗Schelne a 154 pCt. Briefe, 154 pEt. Geld. Preuß. Engl Anl. von 18181 62 Rthlr. 3 1023 pCt. Briefe, 1023 pCt. Geld. — Banko⸗Obligationen bis incl. Lit. H. 904 vCt. Brtefe. — Kurm. Obligationen mit lauf. Coup. 2 44 , . n. w. — Neum. Int. Scheine mit auf. Coup. à2 S5 pCt. Briefe. — Berliner Stadt⸗-Obliga— tionen à 10375 pCt. Briefe. . 3 tionen 2 89 pCt. Briefe.
3. vom 2. Jul. 10. 2 30 pCt. Briefe.
briefe à 86 pCt. Briefe. Pfandbriefe à Sz pCt. Briefe.
sche Domain. Pfandbriefe 2 104 pCt. Briefe. Domatn. Pfandbriefe 2 104 pCt. Briefe.
der Kurmark à 305 pCt. Briefe.
gische Anleihe der Hamb. Avista⸗Kours 150 pCt. p. C. 3 0) pCt. gemacht. — 5pCtige Oesterreichische Anleibe p. E. 2 102
pCt., bedungen. — Desterr. Anleihe in Loosen W 160 Fi p.
Ca ohne Umgang; p. Dee. mit 163 pCt. zu haben. — Sester⸗
reichtsche Partial- Obligationen 2 250 Fl. pr. Juni T 1636;
pCt. und p. Dec. à 146 pCt. Geber.
Königliche Schauspiele. Sonnabend, 8. Mai. Im Schauspielhause: Fluch
und Segen, Schanspiel in 2 Abtheilungen, von Hou, wald. Hierauf: Die Drillinge, Lustsp. in 4 Abtheilungen. Zum erstenmale: Wie gewonnen, Franzoͤsi⸗ Hierauf: Welcher ist der
In Potsdam. so zerronnen, Posse in 1 Aufzuge, nach dem schen, bearbeitet von Schrader. Braͤutigam, Lustspiel in 4 Abtheil., von Frau von Wei— ßenthurn.
Sonntag, 9. Mai. Im Opernhause: Richard Lo—
wenherz, Singspiel in 3 Abtheilungen, mit Ballets von f
Telle. Musik von Gretry.
Im Schauspielhause: Wie gewonnen, so zerronnen, Lustspiel in 4 Aufzuge. Hierauf: Der Wollmarkt, Lust⸗
spiel in 4 Abtheilungen, von H. Clauren.
Meteorologische e n n, n.
Barometer Therm. Hygr. Wind]! Witterung
5. Mai. A. 285 0, * 102 775 1G W. ois, Reg., Don. * * * 5 . 9g. Donn.
7. Mai. F. 285 344 2 S899 SO. strüt, kuhn.
M. 28e 1714 1530 510 sS.
Im vorigen Stuͤck der St. Z. Seite 486 Spalte!
3. 10 v. u. statt „Kosten“ lies „La st en.“ Ned akteur John.
Gedruckt bei Hayn
Sonnbl., lauer Wd
Allgemeine
M 110.
Berlin,
1. Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kammerherrn Grafen Lyn ar zu Luͤbbenau, den St. Johanniter— Orden zu verleihen geruhet.
Des Koͤniges Majestaͤt haben dem Regierungs-Haupt— Kassen-Kontroleur Krieger zu Bromberg den Karak— ter als Hofrath zu verleihen, und das fuͤr ihn in dieser Eigenschaft ausgefertigte Patent Allerhoͤchstselbst zu voll⸗
ziehen geruhet.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kleidermacher Johann Simon Freytag, das Praͤdikat eines Hof— Kleidermachers beizulegen geruhet.
Bekanntmachung.
Dem korrespondirenden Publikum wird hiermit be— kannt gemacht, daß mit der seit dem Isten d. M. in Gang gesetzten Reitpost von hier uͤber Strelitz nach Stral— sund, welche von hier des Mittwochs und Sonnabends Nachmittags um 5 Uhr abgeht, auch an beiden Tagen Briefe nach Zehdenick befoͤrdert werden, welche dort Donnerstags und Sonntags Fruͤh eintreffen, so wie am Mittwoch Briefe nach Ruppin, welche dort Donner— stag Nachmittags ankommen. 3
Berlin, den 4ten Mai 1824.
General⸗Post⸗Amt. Nagler.
Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant,
General-Inspekteur der Festungen und Chef der Inge— nieure und Pioniere, von Rauch, nach Glogau.
IHI. Zeit ung s-Nachrichten. n , , , g, gen, b. 3
Paris, 2. Mai. Die vorgestrige Sitzung der De⸗ putirten⸗ Kammer begann damit, daß der Praͤsident die
den 10 ten
Mai 1824.
. Versammlung um die Autorisation ersuchte, an den Mi—
nister des Innern und den Ober-Ceremonienmeister zu schreiben, um der Kammer die Erdem, des Koͤnigs auszuwirken, Sr. Maj. am 3Zten d. M., als am Jah— res-Tage des vor 10 Jahren erfolgten Einzuges des Monarchen in die Hauptstadt, aufwarten zu duͤrfen, wie solches bisher stets der Fall gewesen ist. Nachdem die Kammer auf diesen Vorschlag eingegangen, stattete Hr. Masson den Bericht uͤber das der Kommission Tages zuvor uͤberwiesene Amendment des Hrn. Leroy (NB. so, wie dasselbe von dem Finanz⸗Minister modificirt worden; man vergl. das vorige St. der St. 3.) ab; er erklaͤrte, daß, da dasselbe das Grund-Princip der Ausgabe 3pro— centiger Renten (4 75) nicht aufhebe, sondern den Ren⸗ ten⸗Inhabern nur die Wahl zwischen diesen Renten und Aprocentigen zum Pari⸗Kourse lasse, die Kommission kein Bedenken finde, auf die Annahme desselben anzutragen. Er verlas hierauf die danach veraͤnderte Redaktion des Gesetz⸗Entwurfes, die Hr. Clausel de Coussergues jedoch verwarf, und sich dagegen fuͤr das Amendment des Hrn. Leroy in selner urspruͤnglichen Form erklärte. Der Graf von la Bourdonnaye betrachtete die Abfassung des Ge— setzEntwurfes in seiner jetzigen Gestalt lediglich als die Milderung einer Maßregel, die deshalb nicht minder un— gerecht und unheilbringend sey. Er fuͤhrte zum Beweise nochmals denjenigen Passus aus der Rede des Grafen Corvetto vom Jahre 1817 an, worin es ausbdruͤcklich heißt: „Während man sich anheischig macht, blos die Zinsen zu zahlen, wuͤrde man niemals irgend ein Ka— pital abtragen.“ Jedermann, fuͤgte er hinzu, der die franzoͤsische Sprache verstehe, muͤsse fuͤhlen, daß das Wort niemals hier entscheidend sey, und gleichsam als eine Art Versprechen, als eine Verpflichtung dastehe. — Der Minister des Innern, dem Hr. von la Bourdon⸗ naye vorwarf, daß er vor einigen Tagen bei der Anfuͤh⸗ rung der obigen Stelle eben dieses Wörtchen niemals weggelassen habe, erklaͤrte, daß dasselbe in dem betreffen⸗ den Monitenr auch nicht stehe, daß er indeß nicht leug⸗
nen konne, es in dem gedruckten Exposs des motils des Grafen Corvetto gefunden zu haben. Am Schlusse sei—
ner Nede machte der Graf von la Bourdonnaye den