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hinweisen wolle, durch welche, wie es scheine, die in den vorerwähnten Briefen ausgesprochenen Muthmaßungen sehr verstaͤrkt wurden. — Jene Nachrichten haben uͤbri—
86. den Eifer einiger Bewerber um die brasilische
Anleihe sehr gedaͤmpft. — Anderen Meldungen vom 21. Febr. zufolge, sind der Konig und die Königin der Sandwich⸗-Inseln auf der Reise nach England begriffen, in Rio⸗Janeiro angekommen, auch das Schiff Cambridge mit den nach Buenos-Ayres, Chili und Peru bestimmten brittischen Konsuls, war am 22. Febr. daselbst eingelau—⸗ fen, und wollte, wegen noͤthiger Ausbesserungen, meh— rere Wochen dort verweilen. Von Seiten der Admiralitaͤt ist unterm 27sten d. M. auf Lloyds Kaffeehause folgende Nachricht angeschla⸗ gen worden: „Aus der letzten Depesche des den Oberbe— fehl im Mittellaͤndischen Meere fuͤhrenden Admirals, da— tirt vom 2ten d. geht hervor, daß die ganze algierische Flotte im Hafen von Algier abgetakelt liegt und blo— quirt ist.“ Nachrichten aus Gibraltar vom Sten d. M. zufolge, ist der Admiral Neale wenige Tage vorher zu Algier gelandet, um mit dem Dey eine Unterredung zu halten. — Man erzaͤhlte sich daselbst, daß Bona durch zwei englische Fregatten eingeaͤschert worden. — 30. April. Die in unseren gestrigen Blaͤttern enthaltenen wichtigen Nachrichten aus Rio-Janeiro sind
bis heute weder bestaͤtigt noch verneint worden, und die
unterrichtetsten Personen sind noch in ihren Meinungen uͤber deren Zuverlaͤssiigkeit getheilt. Diejenigen, welche am wenigsten geneigt sind, denselben Glauben beizumes⸗ sen, stellen als Grund auf, daß es hoͤchst unwahrschein— lich sey, daß die franzoͤsische Regierung gerade zu dersel— ben Zeit, wo der Finanz-Minister alle Kraft aufwendet,
um die Interessen der Staats⸗Schuld zu vermindern,
eine kriegerische Expedition ins Auge fassen sollte. Sie machen auch bemerklich, daß vor einigen Monaten sie— ben oder acht franzoͤsische Kriegsschiffe aus Rio⸗Janelro zu Brest ankamen, weshalb man wohl die jetzt dorthin gekommene Seemacht als einen Ersatz der fruͤheren, meh— rere Jahre lang an den Kuͤsten des stillen Oceans, des
la Plata Stroms ꝛc. zum Schutz des franzoͤsischen Han⸗
dels stationirt gewesenen, ansehen koͤnne.
Aus Bogota haben wir Briefe vom 9. Febr. erhal⸗
ten. Da nunmehr, heißt es darin, das Kriegsgetoͤse
aufgehört hat, so haben wir keine militairische Neuig⸗
keiten mehr zu melden. Alles sieht jetzt der bevorstehen— den Eröffnung des Kongresses (zu dessen Beginnen nur noch die, taglich erwartete, Ankunft einiger Senatoren fehlt) mit gespannter Erwartung entgegen. Unser gro— ßer Mann ist bekanntlich in Peru. ÜUnsere Reglerung hat ihm 99090 Mann zugesandt, welche, nebst der bereits daselbst befindlichen Macht, und, was mehr ist, mit Huͤlfe seines leitenden Genies, der spanischen Herrschaft in Peru, ein Ende machen muß. Diese Offensiv- ünd Defensiv- Allianz zwischen den verschiedenen suͤdamerika— nischen Staaten, Mexiko mit eingeschlossen, ist ein Mei— sterstuͤck der Politik Bolivars. Wir sehen so eben eine der guten Folgen des Friedens in der Errichtung einer
Gedruckt bei Hyn.
terary - Gazette,
ernannt
großen englischen Druckerei hieselbst. Sie ist, obwohl ganz englisches Privateigenthum, von der Reglerung mi großer Liberalität beguͤnstiget worden. Man hat schon den Druck der offieiellen Zeitung uͤbertragen, aus soll sie mehrere tausend Abdrucke von Büchern zuin G. brauch in den Lancaster-Schulen liefern. — Briefen aus Jamaieg zufolg?, soll Bolivar eine große Partei auf de Insel Cuba haben, und damit umgehen, wenn er di
peruanischen Angelegenheiten abgemacht, diefe nsel nn. acquiriren. ht se Jusel z ;
Es ist ein bemerkenswerther Umstand, 2 „daß seit dem großen 1687 kein Weitzen an der Kaͤste von Reis im Gegentheil gedeiht ausnehmend gut.
Vor
dem Erdbeben brachte ein Korn Weltzenfaat 260 Kö
ner ein.
. 9673. * rüssel, 4. Mal. Die juͤngsten Schrelbe . . e reiben aus , . ö. im Monat Februar ein ostraͤger nach Frankreich gesandt worden se die franzoͤsische ; ihn gigkeit der Insel anzuerkennen. 33 worden, Frankreich vor der Anerkennung dem Freistaate vorschlagen duͤrfte, zu entwerfen. 2
Komits fuͤhrt Hr. Larue. Lissabon, 13. April.
Halt
Den Vorsitz in diesen
Die Gazette meldet, das
nach Depeschen aus Macao vom 8. Nov. v. J. dies⸗· ruͤl ̃ ausgegeben wird, enthaͤlt: unter befreit worden ist. Unser G. atte einige Truppen au) der Fregatte Salamander dahin abgesandt, . ein! provisorische Regierung einzusetzen und den Senat, den
Stadt endlich von den Aufrüͤhrern, die sich der Regse— rung bemächtigt hatten, ö neral-Gouverneur in Indien hatte
sich in die Regierung eingedraͤngt, zu entfernen. Nach
dem dies geschehen, wurden mehrere Personen, unte anderen ein Brasilier, Major Paulino da Silva Bar! bosa, welcher thaͤtigen Antheil an den vorherigen Unrn, Jett genießt die Stat vollkommene Ruhe und steht im besten Vernehmen mi
hen genommen hatte, verhaftet.
der chinesischen Regierung.
König ti che Sch ausopiele. tontag, 10. Mai. Im Schauspielhause: Den
standhafte Prinz, Don Fernando von Portugal, Tralen, .
spiel in 4 Abtheilungen. In Charlottenburg:
thie, Lustspiel in 2 Abtheilungen.
legeschloß, Posse in 2 Abtheilungen.
Met
m
2orolog lsche Beobachtungen—
7. Mai. 8. Mai.
A. 287 13“ F. 28 * 2 M. 287 51 Mm nen s? F 287 40 64 Meese 5
726 830 45
56: 23
58*
trüb, Regen.
hell, Wolken.
hell, kühler Wind. hett, Wind.
9. April
sagt die Lit Erdbeben im Jahr Peru wachsen wil
. . 2
J. A
Regierung zu vermoͤgen, die Unabhaͤn⸗ Es war ein Komitee um den Handels-Traktat, welchen Hessenschen Kammerherrn und Legationsrath, Grafen Friedrich
. *
Die unterbrochene Whistpar Hierauf: Das Voh .
Barometer Therm. Hygr. Wind! Witterung
gebr. Himel, küht.
Mondsch, Wolktnn zusch ernannt!
Nilh. Esch, zum Pfarrer zu Frechen erwaͤhlt und be—
Redakteur John. staͤtigt worden;
Ag nt,
preußische Staats- Zeitung.
M 111.
Berlin, den 11 ten Mai 1824.
mtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Großherzoglich
von Görlitz, den St. Johanniter-Orden
zu verleihen geruhet.
Das 7te Stuͤck der Gesetz⸗ Sammlung, welches heute
Nr. 8565. die Deklaration des §. 52 des Anhanges zum Allgemeinen Landrecht, in Betreff der vom Eigenthuͤmer eines Grundstuͤckes bezahlten, an— noch ungeloͤschten Hypotheken- Forderungen. Vom 3Zten v. M.; 857. die Allerhoͤchste Kabinets-Ordre vom 6ten v. M., wegen der auf sammtliche Untergerichte in den ehemals saͤchsischen Landestheilen ausge— dehnten Befugniß, fertig gewordene Hypothe— ken-Tabellen mit praͤklusivischer Frist bekannt machen zu duͤrfen; 858. das Gesetz wegen Bestrafung der Schiffer und Fuhrleute, die sich einer Veruntreuung der ihnen zum Transport anvertrauten Guͤter schul⸗— dig machen. Vom 14ten v. M.; 859. das Gesetz uͤber die Einregistrirung in den Rheinprovinzen. Vom 23sten und unter 860. die Allerhöoͤchste Kabinets⸗Ordre vom 24sten v. M. uͤber die Grundsaͤtze, nach welchen das Schuldenwesen des vormaligen Freistaats und der Kommune Danzig regulirt werden soll. Berlin, den 11ten Mai 1824.
Debits⸗Komtoir.
Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung zu Breslau, ist der Diakonus in Pitschen und
Nr.
Nr.
Nr. Nr.
Pastor in Pohlanowitz, Dietrich, zum Pastor in Leu⸗
zu Koln, ist der Kandit at des Prediger⸗Amts, Karl
zu Liegnitz, ist der zeitherige Archidlakonus, Super⸗ intendent Nagel zu Hirschberg, zum Pastor primarins an der dasigen evangel. Gnadenkirche zum Kreuze Christi ernannt; .
zu Magdeburg, ist der Prediger Behr zu Brohme
zugleich zum evangel. Pfalrer der Gemeinden Steimcke, Kunrau, Germenau, Jahrstedt, Boͤckwitz, Wendischbrome und Nettgau, Dloͤzeß Salzwedel, berufen und bestaͤtiget, und die erledigte evangelische Pfarrstelle zu Elben, Dis⸗ zeß Wollmirstedt, dem bisherigen Fats Werner zu Gr. Santersleben verliehen; und
zu Oppeln, ist der zeitige kathol. Pfarrer Barth o⸗ lomäus Bursig in Belk, Rybnicker Kreises, zum Pfar⸗ rer in Wilschnitz, Toster Kreises, ernannt, und der ka— thol. Pfarrer Bro ntpyk aus Miechowitz, zum Pfarrer in Belk bestellt worden.
. Durchgereist: Der Koͤnigl. Niederlaͤndische Ka⸗ — Hennse, von St. Petersburg nach dem aag.
Il. Zeitung s⸗Nachrichten. Ausland. 3 Paris, 4. Mai. Die Sitzung der Deputirten⸗ Kammer vom 1sten d. M. (uͤber welche wir uns die Mittheilung der näheren Details vorbehalten hatten) begann zunaͤchst damit, daß man zur Wahl der großen Deputation schritt, die gestern Sr. Maj. aufgewartet hat. Es kamen hierauf mehrere Diirschr fen um Vor⸗ trage. In einer derselben sprachen zwei zum Tode ver⸗ urtheilt gewesene Bruͤder, Namens Verse, in Toulon, deren Unschuld in dem Augenblicke erkannt wurde, wo man sie zum Richtplatze fuhrte, und die durch die vorhe⸗ rige lange Haft in das tiefste Elend versunken sind, das
Mitleid der Kammer an. Dle Eingabe wurde dem Mi⸗
nister des Innern uͤberwiesen. a g Neugierde erregte die Vorstellung eines gewissen Poisson aus Pa⸗ ris, der daruͤber Klage fuͤhrte, daß er auf Befehl des Grafen Guilleminot in Madrid verhaftet und nach Frank⸗