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daß, nachdem er sich der ihm beiwohnenden magnetischen Kraft bewußt worden, er seinen Abschied aus dem Dienste des Landrathes Delitzscher Kreises gefordert, sich nach Leipzig begeben und durch seine glücklichen Kuren zu einem großen Rufe gelangt, 22 woͤchentliche Gefaͤngniß— Strafe erduldet habe. Dies ist unwahr. Schon im Jahre 1821 gerieth der 2c. Grabe beim Kreis⸗Amte Leip— zig, wegen seiner medieinischen Pfuschereien, zu welchen er sich keineswegs seiner eigenthuͤmlichen magnetischen Kraft, sondern wirklicher Arzneien bediente, in Untersu⸗ chung und gefängliche Haft. Erst im vorigen Jahre diente er als Pferde⸗Knecht auf dem Rittergute Storck— witz; da er aber seine Neigung zum Kuriren nicht un— terdruͤcken, durch eine vom Patrimonial-Gerichte gegen ihn erkannte 14taͤgige Gefaͤngniß⸗Strafe davon nicht ab⸗ gehalten werden konnte, auch stets in seinem Dienste faul und nachlaͤssig und dergestalt Luͤgner war, daß man ihm nichts glauben konnte, so wurde er unfreiwillig von sei— nem Dienstherrn, der ihn als einen Thoren betrachtete, entfernt. Indessen, da der Kreis-Landrath eine polizei⸗ liche Aufsicht uͤber ihn angeordnet hatte, so verließ er den Kreis, und machte das Städtchen Prettin zum Schauplatz seiner Gaukeleien. Hier fand er Duldung und Schutz, bis die Provinzial-Behoͤrde Kenntniß von dem Unwesen erhielt, und die gemessensten Befehle er— ließ, den ꝛc. Grabe zu verhaften. Das mehrgedachte Schreiben stellt die Aufhebung dieses Mannes als einen Triumph-Zug dar, da doch weiter nichts geschah, als daß ein Verbrecher in's Gefaͤngniß gebracht wurde. — Ge— gruͤndet ist es, daß der ꝛc. Grabe sich einen großen Ruf gemacht, und daß von Nahe und Fern eine Menge Huͤlfs— beduͤrftiger herbeistroͤmte, welche der kleine Ort Prettin nicht fassen konnte; aber, daß er diesen Ruf verdient und daß er dem in ihn gesetzten Vertrauen entsprochen habe, daruͤber wurde bis jetzt noch kein Beweis geliefert. Denn, daß einige Leidende nach seinen Manipulationen Linderung fuͤhlten oder zu fuͤhlen glaubten, beweist gar nichts, weil leicht durch Zufall bei Einem oder dem An— deren aus der Menge eine solche guͤnstige Veraͤnderung entstehen konnte. Ob dem ꝛc. Grabe wirklich eine magne— tische Kraft im hohen Grade verliehen worden? mag dahin gestellt bleiben; daß er aber nicht diese als Heil— Mittel anwendet, sondern sich Mittel zum inneren und äußeren Gebrauche bedient, und zwar solcher, die in den
Haͤnden eines Unwissenden hoͤchst gefährlich werden koͤn⸗
nen, ist vollkommen erwiesen. Eben so erwiesen ist es, daß wirklich schon großes Unheil durch die verordneten Mittel veranlaßt worden, und Mehrere, die sich fruͤher dem Quacksalber anvertrauten, ihn verwuͤnschen und ihre Thorheit bitter bereuen. Die Reue wird auch bei seinen jetzigen Anhängern einkehren; moͤge sie nur nicht zu späͤt kommen! Ueber den 3c. Grabe wird der Kri— minal-Richter das Urtheil sprechen.
Wech sel⸗, Geld⸗ und Fonds⸗Kourse. Hamburg, 14. Mai. Bordeauz 2 Mon 2513 Schill. ganz ohne Frage. — Paris 2 Mon. 2533 Schill., niedriger und nicht begehrt, 2 Mon. 2515 Schi. gemacht und noch
zu haben, 2 Mon. zum Kours. — St. Petersburg 2 Mon,
nichts begehrt. — London k. S. 36 Schill. S3 Den, 2 M
36 Schill. 53 Den, sehr wenig Frage, und wie notirt Mon. Briefe und Geld. — Madrid 3 Mon. 933 Den., —
Cadir 3 Mon. 1 Den., beide Plaͤtze angenehm, ünd 7 Den besser zu lassen. — Lissabon 3 Mon. 374 Den. , viel Geld mi Den. besser. — Porto 3 Mon. 377 Den., mehr Briefe al Geld. — Genua 3 Mon. sig Den, — Livorno 3 Mon. 8,
gil sehr wenig Frage, und koursmaͤßig konnte man haben.
Den., ohne Geschaͤfte — Breslau 6 W. 413 Schill. zu begeben. — Amsterdam k. S. 103 pCt., 2 Mon. 103
in effectiv 6
Wien in elleciy 6 W. 146 pCt., — Prag
fäß. pet, — Augsburg 6 W. Jas vCt? * Frankfurt 6 g
Allgemeine
preußische Staats Zeitung
1485 pCt., alle deutschen Plaͤtze hatten wenig Anwendung
und zur Notiz fehlte es nicht an guten Briefen. — Leiv p. M. 1473 pCt., Geld. — Diskonto 5 pCt., das Banko Geli
nicht reichlich.
Louisd'sr 14 Mark 57 Schill, — Gold al marec 10 ö Schtll.,‚, Gold⸗Sorten waren nicht hoher als 1023 Schill. zu
W 116.
begeben. Louisd'or sehr gesucht. — Piaster 27 Mark 15 Schill
Preuß. Engl. Anl. von 1818 p. C. 98 pCt. Geber, . pCt. Nehmer; auf 3 Mon. 98 pCt. Geber, 988 pCt. Nehme, — Preuß. Engl. Anl. von 1822 p. C. 97 pCt. Geber, .,. pCt. Nehmer; auf 3 Mon. 97 pCt. Geber, N pCt. Neh mer, die Frage war nicht lebhaft, indeß fuͤr Anleihe von 1865 guf 3 Mon. war mit 98, fuͤr do. von 1822 Nr a 97 bis zu.
letzt Geld. Oesterr. Metall. pr. Cassa 993 pCt. Geber, 99 pCt. Ne mer; auf 3 Mon. 995 pCt. Geber, 997 pCt. Nehmer,
aken Sichten begehrt, pr. Cassa 99 viel Geld, auf 3 Mon
a 993; wenig Geber. — Partial-Obligationen p. C. 136 pCt. Geber 1353 pCt. Nehmer; pr Jun. 136 pCt. Geber, 136 pCt. Nehmer, es sind starke Posten pr. Jun mit 1367 ge⸗ macht, und so war noch am Ende Geld. — Bank⸗AUktien kur⸗ Lieferung 1200 Fl. Geber, 1195 Fl. Nehmer; pr. Jun. 126 Fl. Geber, 1200 Fl. Nehmer, es wurde füͤr Jun. von 120 bis 1210 viel umgesetzt, und am Ende blieben solche 1200 fest. — Loose à 160 Fl., p. C. und pr. Mai, ganz ohne Umsgz
Norwegische Anleihe bei Gebr. Benecke, — Desgl. ha Hambro a 6 pCt. 1055 pCt. Geber, fortwaͤhrend ohne Ante gung, die 6 pCt. mit 1054 zu haben.
—
Königliche Schauspiele.
Montag, 17. Mai. Im Schauspielhause; Du Kaͤthchen von Heilbronn, großes Ritter-Schauspiel in! Abtheilungen.
——— ———— —
Meteocologische Beodachtungen.
8
O. 8. 8. S. W.
9 trüb, Negen. 84“ 55 8“ 8
S3!“
14. ö. 15. Mai.
78* ** 2 979 95 60*
iz * 8 * 121 * 113 75 136
trüb, lau.
trüb, Gewit. Regeh kühl.
trüb, stürmisch.
16. Mai.
— — — — ——
In Nr. 114 der St. 3., S. 514, Sp. 1, Z. 21 voh unten, fehlen hinter den Worten: „daß man,“ die Worte: „den Soldaten.“
Redakteur Jobn⸗
Gedruckt bei Hayn.
ö k . ö . 5 . , . , d .
. Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Konig haben dem Fuͤrsten von Schwarzburg-⸗-Rudolstadt Durchlaucht, den Rothen Adler-Orden erster Klasse zu verleihen geruhet.
Bei der am 14ten und 15ten d. M. fortgesetzten
iehung der Sten Klasse 49ster Königl. Klassen- Lotterie,
sil der 2Ite Haupt⸗Gewinn von 50,000 Rthirn. auf Nr. ßthaß s, in Breslau bei Stern; 1 Haupt-Gewinn von o,o00 Rthlrn. auf Nr. 29,425, in Breslau bei Schrei— bet; 1 Gewinn von 50900 Rthirn. auf Nr. 64,119, in Köln bei Reimbold; 3 Gewinne zu 2600 Rthlrn. fielen uf Nr. 55658, 7796 und 51,470, in Aachen bei Levy, ih Krefeld bei Meyer und in Königsberg in Pr. bei
Burchard; 5 Gewinne zu 1500 Rthkrn. auf Nr. 899.
143. 19,595. 59, 7.4 und 59, 213, in Berlin bei M. toser und bei B. Wolff, in Koblenz bei Seligmann,
4 Halle a. d. S. bei Lehmann und in Stettin bei Ro— in;
in; 20 Gewinne zu 1006 Rthlrn. auf Nr. 3383. 7585. c, 797. 22,670. 23,117. 23,734. 30, 8g9. 35,952. 365, 944.
öBö,415. 39, 366. 40,743. 42, 587. 43,358. 47,629. 48,566. DNV5ö2. 58, 064. 59, 977 und 69,635, in Berlin 2mal bei AUlevin, bei Asche, bei Baller,
dorf, bei Securius,
1 n, . in Brandenburg bei Sellow, in Breslau bei eimbeld, in Landsberg trsüb, etwas Rn Nagdeburg bei Brauns und bei Roch, in Nordhausen ei Schlichteweg und in u 500 Rthlrn. auf Nr. 348. 668. 739. 4762. 4845. . S95. 6565. 9523. 14,336. 14,663. 15, 767. 15, 832. 15,969. 66873. 35, 2609. 3t, 52. 35,707. 34, 697. 35, 9686. 41,523. 003. 47,072. 50, 852. 53,593. 55,728. 56,068. 56, 858. is 7. 58,671. 51, 024. si, 453. 62, 055. 65,216. 66, 354. b,-809. 75,493. ys 73, in Berlin urius,
2mal bei Seeger, und bei A. Si—
olschau jun. und zweimal bei Stern, in Koͤln bei a. d. W. bei Borchardt, in
Stettin bei Rolin; 41 Gewinne
76,228. 77,356. 77,927. 80, 186 und bei Burg, bei Goldschmidt, bei Joa— Levent, bei Matzdorff, bei Michaelis, bet Se⸗ 2mal bel Seeger, Amal bei A. Simonssohn und
bei Joachim, bei Matz
Berlin, den 18ten Mai 1824.
2
Breslau bei H. Holschau sen., bei Jo. Holschau jun und 2mal bei Leubuscher, in Brieg bei Vihrd 3 w n
berg bei Schmuel, in Danzig bei Rotzoll, in Duͤsseldorf amal bei Spatz, in Filehne bei Engel, in Frankfurt bei Kleinberg und bei Salzmann, in Glogau bei Bamber— ger, in Gruͤneberg bei Sincke, in Koͤnigsberg in Pr. bei Burchard, in Krakau bei Heinze, in Muͤnster bei Lohn, in Neiße bei Schuck, in Nordhausen bei Schlichteweg, in Patschkau bei Nentwig, in Posen bei Pape, in Pots⸗ dam bei Bach, in Schwesbnitz bei Gebhard, in Soest bei Stern, in Stettin 2mal bei Rolin, in Stolpe bei von
Kleist, und in Groß-Strehlitz bei Schuster; 58 Gewinne
zu 200 Rthlrn. auf Nr. 385. 1262. 1955. 5395. 6369. 7694. 7982. 10,660. 11,904. 12,938. 14, 135. 15,264. 16,089. 17,417. 17,438. 17, 887. 20,089. 2 773 25,095. 26, 952. 30, 173. 30,494. 31,273. 32,453. 33,672. 33, 940. 36,812. 39,585. 39,663. 40, 154. 40,465. 41,350. 43, 175. 15, 897. 45,407. 46,470. 50, 147. 56,148. S0, Ss 7. Si, 12! I, 259. 82, 127. 62, 209. 65, 1650. 63,168. 66, 045. 67,390. 1 4 ö 76,551. 77,037. 78,031. 78,833. 79, 155. 359. 0 und 8 ; ie Ziehn ird . ; h 1,587. Die Ziehung ee Berlin, den 17ten Mai 1824. Koͤnigl. Preuß. General⸗Lotterie⸗Direktion.
Angekommen: Der Kaiserlich Russische Ober⸗
n,, . Fuͤrst Boris Jussupow, . Pe⸗ e g. ;
Der Geheime Staats⸗Rath Niebuhr, diesseitige
außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister zu Rom, von Magdeburg.
Der Koͤniglich Schwedische Kammerjunker und Ge—
B. Simons sohn, in Aschersleben bei Dreyzehner, in
schaͤftstraͤger am Kaiserlich Oesterreichischen Hofe, von
Maule, von Stralsund.
1
II. Zeitung s⸗Nachrichten. Aushan d.
Baris, 11. Mal. In der Rede, womit der Groß siegelbewahrẽr den Gesetz⸗ Entwurf wegen Bestrafung i.