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kommen: Se. Excellenz der Wirkliche Ge—
r m und Ober⸗Praͤsident der Provinz Branden⸗ burg, von Heydebreck, von Freienwalde, .
Durch gereist: Der Kaiferi. Rufstsche Feldjäger
Lieutenant Müller, als Kourier aus dem Haag nach
St. Petersburg.
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II. Zeitung s⸗Nachrichten.
Ausland.
Paris, 13. Mai. In der Sitzung der Deputir— ? vom 11ten,
*. Senner ar une der Stempel und Registrirungs⸗ Gebuͤhren betreffenden Gesetz⸗ Entwurf fortgesetzt und beendigt. Der Bericht-Erstatter, Herr Breton, zeigte, Namens der Kommission an, daß dieselbe sich dem ihr zur Pruͤfung uͤberwiesenen Antrage des Hrn. v. Sogu⸗ ret, wonach kuͤnftig bei dem Austausche von Ländereien, so⸗ bald das eine der auszutauschenden Feldstuͤcke an den Grund und Boden des Gutsbesitzers dem dasselbe uͤberlassen werden soll, graͤnzt, nur im Ganzen 1 Franken an Re istrirungs- und UÜmschreibungs⸗Gebuͤhren entrichtet wer⸗ . soll, angeschlossen habe. (Hinsichtlich aller anderen Ländertausche wird die bisherige Taxe von 2 pCt. auf 1 pCt herabgesetzt.) Man ging hierauf zu den uͤbrigen Artikeln des Gesetz⸗ Entwurfes (10 bis 16) uͤber, die theils in ihrer ersten Gestalt, theils mit einigen von der Kommission in Vorschlag gebrachten Aenderungen bewil— ligt wurden. Als es hierauf zur Abstimmung kam, wurde der ganze Entwurf mit 311 gegen 3 Stimmen angenom— men estern haben in der Deputirten⸗Kammer die Be⸗ rathungen uͤber die von der Regierung begehrte Verlaͤn⸗ erung des Tabacks⸗Monopols begonnen. Die mit der rnfung des Rechnungs⸗Abschlusses Pro 1822 beauftragte Fommiffion hat Hrn. Syrieys de Mayrinhac zu ihrem
Bericht⸗Erstatter gewaͤhlt.
In der Pairs⸗Kammer wurde vorgestern uͤber den, Tages zuvor diskutirten Gesetz⸗ Entwurf, wodurch verschie⸗ dene Rechts⸗Faͤlle, die bisher zur Kompetenz der Assisen gehoͤrten, den Zuchtpolizei-Gerichten zuget eilt werden, abgestimmt, und derselbe mit 152 gegen 1 Stimmen an⸗ genommen. Es begannen demnaͤchst die Berathungen aber den, das kuͤnftige Armee⸗ Rekrutirungs-Wesen be⸗ treffenden Gesetz⸗ Entwurf, wo der Marschal Marguis von Gouvion,- Saint, Eyr sich gegen, der Graf Curial für, und der Marquis von Ecquevllly über denselben vernehmen ließen. Die Reden dieser drei Pairs wur Druck befoͤrdert.
den zum In Bezug auf die, nach den neuesten Nachrichten
aus! Spanten, so eben erschlenene allgemeine Amnestie
(s. den Artikel Madrid), aͤußert sich das Journal des
Péehbats folgendermaßen:
wurden die Berathungen uͤber
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ten, selne Anstrengungen und Gefahren verlangt hatte gestroͤmt, und brachten Ihren Majestaͤten die herzlichste eine allgemeine Amnestle, ist so eben in Spanien bekannt Bewillkommung mit dem lautesten Jubel-Rufe dar.
gemacht.
Alle diejenigen Unterthanen Sr. Katholischen
Ihre Majestaͤten geruheten, Ihre Allerhoͤchste Zu—
Majestäͤt, welche nicht unter den im Dekret angegebenen friedenheit uͤber den herzlichen Empfang in den aller— Ausnahmen begriffen sind, werden in Freiheit gesetzt, huldreichsten Ausdruͤcken zu erkennen zu geben.
die Gefaͤngnisse werden sich oͤffnen, und jener 6monat.
Wir schmeicheln uns mit der beseligenden Hoffnung,
liche Krieg, der hinreichte, eine drohende Revolution zu daß der Aufenthalt Ihrer K. K. Majestaͤten in unserer ersticken, dehnt seinen großmuͤthigen Einfluß noch uͤbe Stadt von laͤngerer Dauer seyn werde.
dieses Ziel hinaus. Die erhabenen Verbuͤndeten unseres
Tages vorher waren gegen Abend Se. Koͤnigl. Ho—
Souverains hatten in Uebereinstimmung das Amnestie heit der Prinz von Salerno, und Ihre Durchlauchtigste Dekret verlangt. Wenn man aber die Schwierigkeit Frau Gemahlin, Erzherzogin Klementine Kaiserl. Ho—
aller Art kennt, von denen die Minister Ferdinands umgeben sahen, wird man sich nicht wundern, daß ein solcher, der Politik wie der Milde gleich sehr entsprechend Akt nicht eher proklamirt worden. spanische Regierung gewuͤnscht hat, daß unsere Truppf länger als bis zum 1. Jul. (dem zu ihrer Ruͤckkehr h: stimmten Zeitpunkte) dort verweilen moͤchten, und daß da franzoͤsische Gesandte, diesen Umstand benutzend, bemerl lich gemacht hat, daß Se. Allerchristl. Majestaͤt weit ehe
geneigt seyn wuͤrde, dem Wunsche der spanischen Regi ö
ich Älerhöchsten Ankunft Ihrer K. K. Majestaͤten Se. Koͤ—
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rung nachzugeben, wenn der Akt, durch welchen d Kinder einer und derselben Familie ausgesoͤhnt werde
sollten, die Unruhe entferne und die und ergebenen Volkes befestige. mung in
Zukunft eines edel Vor unserer Unterne
Meinungen hegen, aber die Art und Weise, wie dies
Unternehmung ausgefuͤhrt, beendet und gekroͤnt worde ist, gereicht Frankreich zur unsterblichen Ehre.“
Das Meémoire des Hrn. Ferlus, in Betreff der M gelegenheit von Sorsze, ist unter die Mitglieder d Staats-Raths vertheilt worden. Hr. v. Portalis ist m der Bericht-Erstattung in dieser Sache beauftragt m gegenwartig damit beschaͤftigt.
sich zu interessiren, indem er darzustellen bemuͤht ist, h sehr den Jesuiten daran liegen muͤsse, sein Journal h terdruͤckt zu sehen. In einem heute von ihm mitgethw
seit einiger Zeit uͤber die Jesuiten und deren Moral genommen, sind eine der schoͤusten Huldigungen die dem Gerichtshofe, vor welchem Sie binnen kurzem hen werden, darzubringen vermoͤgen; denn, zweifeln nicht, die guten Vaͤter werden bei den Magistraten m. lichst bemuͤht seyn, die Unterdruͤckung oder wenigst
nig geschont hat. Rente 104. 30.
Prag, 13. Mai. Nach einem Jahren ward den Bewohnern dieser Hauptstadt hel das Gluͤck zu Theil, Ihre Majestaͤten den Kaiser n die Kaiserin im erwuͤnschtesten Wohlseyn hier ankomms
zu sehen.
„Das Werk unseres ehrwuͤrdigen und weisen Mon⸗
archen ist vollendet,
den einzigen Preis, den er fuͤr seine ruhmvollen Tha⸗
der Herzog von Angouleme erlangt
Auf allen Gassen und Plaͤtzen, wo Ihre Majestit fuhren, von dem Wischehrader Thore bis in die K. ] Burg, waren die Einwohner Prags zahlreich zusamm
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fahrt im schwarzen Meere eingeraͤumt wird.
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schaften u ihrem Korrespondenten ernannt. Zeitraume von
heit, hier eingetroffen; , zgl. Hoheit der Prinz Friedrich August von Sachsen heint, daß di gin Karoline Kaiserl. H Wien, 12. Mai. Durch außerordentliche Gelegen⸗ heit ist von Konstantinopel die Nachricht eingegangen, daß in einer dort am 27. April zwischen dem Koͤnigl. Iroßbrittannischen Botschafter und dem Reis-Efendi
. . *
so wie einige Stunden nach der
mit Ihrer Durchlauchtigsten Frau Gemahlin Erzherzo—
oheit hier ankamen.
statt gehabten Konferenz, die definitive Raͤumung der Wallachei und Moldau von den tuͤrkischen Truppen be— schlossen und festgesetzt worden ist, daß diese Maßregel in der kuͤrzest⸗moͤglichsten Zeit zur Vollziehung gebracht
. nterneh werden soll. Spanien konnte man daruͤber verschieden
An demselben Tage erfolgte auch die bisher durch einen Anstand bei der Abfassung eines Artikels verzoͤ—
gerte wechselseitige Ratifikation des zwischen Sr. Maj.
dem Koͤnige von Sardinien und der Pforte abgeschlosse—
nen Freundschafts- und Handels -⸗-Traktats, durch wel—
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schen den sardinischen Unterthanen die Freiheit der Schiff— Unmittel⸗ bar nachher wurde der Koͤnigl. Sardinische Geschaͤftstraͤ— ger durch den Koͤnigl. Großbrittannischen Botschafter
Der Courrier frangais sucht mit vieler Gewanl . den Ministern der Pforte vorgestellt.
3.
heit, in der jetzt wider ihn eingeleiteten Untersuchm 16 ; ö
: —ĩ R J ,,, serl. Hoheit des Großfuͤrsten Konstantin wurde hier wegen seiner Tendenz, alle Feinde des Jesultismus gestern feierlichst begangen. Am Morgen wurde das Te Deum in der Pfarrkirche gesungen; zu Mittag war große Versammlung bei dem Fuͤrsten-Statthalter und
⸗ ö 1 ie d M ( ten, angeblich an den Redakteur des Blatts ergangen am Abend war die Stadt erleuchtet
Schreiben heißt es unter anderem: Die Artikel die Erziehungs- Justitute imm Königreiche Polen, den Druck
Warschau, 19. Mai. Der Geburtstag Sr. Kai—⸗
So eben hat das Jahrbuch uͤber die religioͤsen und
verlassen; es enthaͤlt die Organisation der Regierungs—⸗ FKommission des Kultus und der oͤffentlichen Aufklärung und der derselben untergeordneten Behoͤrden, die kirch— lichen Institute im Koͤnigreiche Polen, die Erziehungs— Anstalten, Verordnungen, welche die oͤffentliche Auffklaͤ—
r . . rung angehen re. Suspension eines Blattes zu bewirken, was sie so g. angeh
Die hiesige K. Gesellschaft der Freunde der Wissen— hat den bekannten Orientalisten v. Hammer,
Ein Abkoͤmmling des Koͤnigs Stanislaus Ponia— towski von Polen, der Praͤlat Ignatz Poniatowski, ist zu Lemberg im 73sten Jahre seines Lebens verstorben.
Madrid, 5. Mai. Die ersehnte allgemeine Am⸗ nestie ist nunmehr erschienen; sie ist aus Aranjuez vom isten dieses Monates datirt. Ausgenommen sind davon; die Haͤupter der Militair-Insurrektion auf der Insel Leon; die Kortes-Mitglieder, welche die Entsetzung des
Koͤniges in Sevilla ausgesprochen; die Haͤupter von Mi— litair-⸗Insurrektionen in verschiedenen Theilen Spaniens, zu Madrid und anderen Orten; die Möoͤrder Vinuesa's, die Richter Elio's und die Urheber der Metzeleien in den Gefaäͤngnissen von Granada. Die Schlußworte, welche in aller Herzen Eingang finden moͤgen, lauten folgen— dermaßen: t
„Spanier, ahmt Eurem Koͤnig nach, der Verirrun— gen, Undank und Beleidigungen verzeiht, ohne eine an— dere Ausnahme zu machen, als diejenigen, welche das oͤf— fentliche Wohl und die Sicherheit des Staates gebiete— risch erheischen. Ihr habt die Revolution und die re— volutionaire Anarchie besiegt; Ihr habt nun aber noch einen anderen Sieg uͤber ein nicht minder furchtbares Uebel, uͤber die Zwietracht, zu beendigen. Bringt Eure Feindschaften und Eure persönlichen Beleidigungen dem unschaͤtzbaren Gute der Einigkeit und des inneren Frie— dens zum Opfer dar. Vergeßt nicht, daß buͤrgerliche Uneinigkeit und Zwietracht die maächtigsten Reiche der Erde zu Grunde gerichtet haben. Wo Ruhe und voll— kommene Unterwerfung unter die Gesetze nicht statt fin⸗ den, da kann keine Regierung sich auf sicheren und un— zerstoͤrbaren Grundlagen befestigen noch auch die erschbpf— ten Quellen der oͤffentlichen Wohlfahrt sich wieder bele— ben; da kann vor allem das Vertrauen nicht bestehen, jene Mutter der Industrie und des Reichthums, jene ein— zige Stuͤtze des Kredits, der die Huͤlfsquellen des Staates vervielfacht; ohne sie wuͤrden Eure Kapitalien und Eure Arme das Ausland befruchten und bereichern, den Bo⸗ den, welchen die Tugenden unserer Ahnen in einen klas— sischen Boden der Ehre und Gesetzlichkeit verwandelt, ode und unbebaut lassend. Machet, daß die gaͤnzliche Wie⸗ derherstellung der Ordnung in dieser Halbinsel das Vor— spiel der Aussoͤhnung zwischen Euch und Eueren Bruͤ— dern in Amerika sey.“
„Abkoͤmmlinge jener großen Maͤnner, die unser ruhmwuͤrdiges Reich begruͤndet und empor gehoben und die den spanischen Namen in allen Theilen der Erde haben erschallen lassen, hinterlaßt Euren Kindern nicht ein zerrissenes Vaterland und einen entwuͤrdigten Namen! verwendet die Energie, womit die Natur Euch begabte, dazu, Spanien aus dem Zustande der Ermattung, in welchen es durch beklagenswerthe Umstäaͤnde versetzt wor⸗ den, empor zu heben. Die Kraft der Reglerung wird Euch in Zukunft vor dem xevolutionairen Treiben und vor Umwaͤlzungen bewahren, und das Schwert der Ge— rechtigkeit wird unausbleiblich Diejenigen treffen, welche es versuchen moͤchten, die nun voruͤber gegangenen Un— ordnungen unter Euch zu erneuern. Weiset aber die feindsellgen Leidenschaften und die treulosen Rathschlaͤge Derjenigen von Euch, welche vielleicht ihren Vortheil darin haben, Euch zu veruneinigen, um Euch zu verder— ben und Euch zu verhindern, daß Ihr Euren Bruͤdern in Amerika, die, so wie Ihr es waret, Opfer der revo— lutionairen Anarchie und der Ehrsucht unerfahrner und uͤbelwollender Demagogen sind, huͤlfreich die Hand bietet. Wenn, nach unerforschlichem Beschluß der goͤtt— lichen Vorsehung, Euerem Koͤnige waͤhrend der ersten Jahre seiner Regierung so viel bittere Tage beschieden waren, so vereinigt Euere Bemuͤhungen mit den seini—⸗