der verlassen, 16 davon befinden sich hier (in Zante) im Sanitäts- Lazareth, und wollen nach England zuruͤckkeh— ren, wo sie von dem Stande der Dinge in Griechen land keine vortheilhafte Schilderung machen werden.
In Prevesa, Arta und Joannina kommandiren Reschid Pascha, Omer Vrione und Ismael Plasika 10 bis 12,0960 Mann, fast durchgehends albanesischer Trup⸗ pen. Bei Vrachori stehen ungefaͤhr 2000 Mann Insur— genten, unter Konstantln Bozzari, deren Absichten auf Arta gerichtet sind, bisher aber keinen Erfolg hatten. Die Albaneser scheinen sich wieder enger an die Tuͤrken anzuschließen, und der Versuch, sie in eine dauerhafte Verbindung mit den Insurgenten zu ziehen, ist ganz gescheitert. Die Sulioten allein, ein im Krieg und Frieden furchtbarer, aber wenig zahlreicher Stamm, sind fortdauernd den Griechen zugethan, denen ihre Freund- schaft theuer genug zu stehen kommt.
Portugal. Die Etoile meldet aus Lissabon vom 4. Mai.: Der Koͤnig unser Herr hat folgendes Dekret erlassen: „Der Infant D. Miguel, Mein vielgeliebter Sohn, Ober⸗Befehlshaber Meiner Armee, hatte Ver— dacht, daß in geheimen Klubbs eine verderbliche Ver— schwoͤrung gegen ihn, gegen die Koöͤnigin, Meine vielge— liebte Gemahlin, und gegen Meine Koͤnigl. Person ange— sponnen werde, und sah sich daher in der gebieterischen Noth— wendigkeit, zu den Waffen zu greifen, ohne daß eine so ge— fahrvolle Krisis ihm erlaubt haͤtte, vorher die erforderli— chen Befehle und Beschluͤsse von Meiner Souverainitaͤt einzuholen, um Uebel von einem so hohen Grade zu verhindern, durch deren Enormitaͤt zu gegenwaͤrtiger Zeit das politische Gebaͤude der Monarchie, deren Regierung und Schutz Mir von Gott anvertraut ist, nicht nur uͤber den Haufen gestuͤrzt, sondern auch zerstoͤrt werden wuͤrde; da Ich nun, weil er sie in Meiner Koͤniglichen Gegenwart dargelegt, die Beweggruͤnde kenne, die ihn veranlaßten, durch bewaffnete Macht der Existenz so ver— ruchter Attentate zuvorzukommen, so ist es Mein Wille, daß die Corregidors und Kriminal⸗Richter der Viertel dieser Stadt Lissabon und die anderen Magistrate von Vara Blanca in den Provinzen Meiner Koͤnigreiche Portugal und Algarbien, wo sich etwa Verbrecher, jener abscheulichen und verderblichen Vergehen beschuldigt, in Haft finden moͤchten, unverzuͤglich gegen sie auf summa— rische Weise muͤndlich und ohne bestimmte Zeugenzahl verfahren, sie gerichtlich vernehmen, und die instruirten Sachen den Relations⸗-Richtern (Justiges de Reläciones) ihrer respectiven Distrikte, mit der Sentenz gegen die Schuldigen uͤbergeben, damit die Strafe dem Verbrechen auf dem Fuße folge und sie nicht eine lange Gefangen— schaft erleiden. Ueberdem befehle Ich, daß der Kanzler de Casa de Suplicacioni, der die Funktionen eines Re— gidor versieht, eine Kommission von sechs Auditoren er— nenne, deren einer Berichterstatter seyn soll, um summa— risch uber diese Art von Verbrechen zu erkennen. Der Gouverneur des Gerichtshofes de Relacion Casa de Porto soll ein Gleiches in seinem Distrikt thun. Außer— dem, in Hinsicht auf die ehrerbietige Bitte, welche der— selbe Infant, Mein vielgelieber Sohn, in Meiner Ge— genwart that, ihn freizusprechen (Lrelever) von dem Ex— eß der richterlichen Gewalt (Rxess de jurisdiction) wel—
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Gedruct bei Hayn.
chen er ohne Meine Koͤnigliche Autoritaͤt gethan, spreche
Ich ihn in der That frei davon. Der Staatsm inister der Angelegenheiten des Koͤnigreichs ist mit der Vollzie— hung beauftragt.“
„Palast von Bemposta den 3Zten Mai 1824.“
Die große Liebe der Portugiesen zu ihrem Souve— rain hatte große Besorgnssse und Vorsichts⸗Maßregeln bei ihnen veranlaßt, aber wir koͤnnen zur allgemeinen Zufriedenheit versichern, daß alle Gruͤnde von Besorg⸗
Brasilien. Der
aus Bahia, vom 29. Febr. mit. „Seit einiger Zeit ist es hier sehr ruhig.
hat den Kaiser von hier aus ersuchen lassen, dem vnn
A111 ge
.
meine
Preußische Staats-Zeitung.
nissen nicht mehr vorhanden, und daß die in so reichen Maße verbreiteten falschen Geruͤchte verschwunden sind.
Hamburger Korrespondent theilt, als auf direktem Wege erhalten, folgendes Schreiben
M 124
ihm eingesandten Konstitutions-Entwurf sogleich Gesetze;;
kraft zu geben. bisherigen Haͤupter der Parteyen sehen ein, Erhaltung der Ruhe und Wohlfahrt nothwendig ist, dem Gouvernement in Rio anzuschließen.
wir hier aber schwerllch etwas zu fuͤrchten, es sey de
daß Portugal es moͤglich machen tage. eine w Expedition hieher zu senden; dann koͤnnten wir furchtbah Scenen erleben. ich auf keine Weise gefaͤhrdet. Im Norden von hin ist es nicht ganz ruhig; zufolge der neusten Nachrichten, aus Pernambuch sandte man dort alle Portuglefen fon und die Anhaͤnglichkeit fuͤr Rio scheint sehr zweifelhaft zu seyn. Die Provinz Pernambuco war immer de
unruhigste und neigte sich schon lange zum Republikn nismus.
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 26. Mai. Im Schauspielhause: Da Testament des Onkels, Lustspiel in 3 Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen, von Roͤmer. (Neu einstudirt.) Mad Neumann: Pauline. Farben, Lustspiel in 1 Aufzuge, von C. von Holtei.
Donnerstag, 27. Mal. Im Schauspielhause; Du Verraͤther, Lustspiel in 1 Aufjuge von Holbein. (Mah, Neumann; Klaͤrchen. ) Hierauf: Die spiel in 5 Abtheil., von A. W. Iffland. (Mad. Nei mann: Margarethe.)
in 1 Aufznge. Und:
Man ist damit sehr zufrieden und d daß es zu endig ist, ij 49 Freilich fehl es nicht an Unzufriedenen, und mit der Zeit möcht: wohl, wenn nicht bald eine festere Regierung sich kon solidirt, eine große Aenderung eintreten; vorlaufig haben
Fremde und deren Eigenthum glaub
.
und dagegen den Wirklichen Geheimen Ober⸗Regierungs—⸗
Hierauf zum Erstenmale: Di
J. Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst ge⸗ ruhet, bei dem vergrößerten Umfange der Geschaͤfte der Geistlichen Abtheilung des Ministeriums, den Wirklichen
eheimen Ober-Regierungs-RNath Nieolovius des Jirektoriums der Unterrichts-Abtheilung zu entbinden,
Rath von Kamptz, unter Beibehaltung seiner bishe— rigen Dienstverhaͤltnisse, zum ersten Direktor, so wie den Geheimen Ober⸗Finanz Rath Wolfahrt zum Justitiar und den Hof⸗Prediger Theremin, Letzteren unter Bei⸗ legung des Karakters eines Ober⸗Konsistorlal⸗Rathes, zu Ritgliedern der gedachten Unterrichts-Abtheilung im Rinisterium der Geistlichen, Unterrichts- und Mediei— nal-Angelegenheiten zu ernennen und dessen bisherigen Zustitiar, Geheimen Ober-Regierungs-Nath Frick, in gieicher Eigenschaft in das Finanz-Ministerium zu ver— setzen. . . Des Köoͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Land⸗ gerichts-Assessor Eduard Hieronimus Maximilian Sack zu Duͤsseldorf, zum vierten Prokurator bei dem dortigen
kandgerichte allergnaͤdigst zu ernennen geruhet. da, , , ,
Des Koͤnigs Rane a . i gen, en,, ; ; . e ichen Tendenz mehrerer auf der Univer— In Chatkotteniarg: Die Farben, Lustsp. in 140 bei der verderblichen z. meh
zuge. Hierauf. Wie gewonnen, so zerronnen, Lustsp
Die Mißverstaͤndnisse, Lustsps burschenschaftlichen und anderen verderblichen Umtrie—
sität zu Basel angestellten Lehrer und bei der auf der Universitaͤt zu Tuͤb ingen aktenmaͤßig fortdauernden
in 1 Aufzuge. ben, mittels Allerhoͤchster Kabinets-Ordre vom 2tsten d.
— M. allen Koͤniglichen
Unterthanen bei Verlust der An—
M eteorologische Beobachtungen. stellungs-Faͤhigkeit und bei fiskalischer Ahndung gegen
Barometer Therm. Hygr. Wind! Witterung Eltern und
64 .. Dolten, M Universitaͤten zu untersagen.
N. W. heiter, Reif.
24. Mai. I. TI F 6] 25. Mai. F. 285 34* 3 M. ese 1214 .
792 38* W. hell Wolken, Wind.
nicht erscheinen —— — Redakteur John.
Morgen wird, des Festes wegen, die Staats⸗Zeitun! .
Vormuͤnder das Studiren auf gedachten Diese Allerhoͤchste Ent⸗ schließung wird hiedurch zur Nachachtung oͤffentlich be— kannt gemacht. . Berlin, den 24. Mai 1824.
Ministerium der Geistlichen, Unterrichts, und Meßiclnal⸗ 1.
Angelegenheiten.
m
2 n *
Berlin, den 28 sten Mai 1824.
Durchgereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger . als Kourier von Madrid nach St. Pe— tersburg.
II. Zeitung s⸗Nachrichten. Aus lan d.
Paris, 20. Mai. Die vorgestrige Sltzung der zweiten Kammer begann damit, daß Herr von Saunge den Kommissions-Bericht uͤber einen Gesetz⸗Entwurf ab⸗ stattete, wonach den Weinhändlern en gros, nach Maß⸗ gabe der Laͤnge der Zeit daß ihre Weine gelagert haben, fuͤr die beim Verschneiden und Abziehen derselben erlit⸗ tenen Verluste eine jährliche Entschaͤdigung von 7 pCt. bewilligt werden soll. Der Bericht-Erstatter trug auf die Annahme dieses Gesetz-Entwurfes mit einigen Mo⸗ difikaͤtionen an. Die Kammer beschaͤftigte sich demnaͤchst uber die kuͤnftige Art der Erhebung der Abgaben von Branntwein und Spiritus in Faͤssern (nach dem Grade des darin enthaltenen reinen Alkohols). Niemand hatte sich gegen den Entwurf und nur ein einziger Deputir⸗ ter, der Graf Chabrol de Volvie (Praͤfekt des Seine⸗ Departements) für denselben einschreiben lassen. Die⸗ ser lobte zwar im Allgemeinen die in Vorschlag gebrachte Erhebungs-Methode, fand aber den dritten Artikel des
Entwurfes, wonach fuͤr jedes Hektoliter Branntwein und Spiritus, bei dessen Einfuhr in Paris, eine einzige Ab⸗ gabe von 75 Fr. erhoben werden soll, fuͤr die Hauptstadt äußerst druckend, indem daraus fuͤr dieselbe eine jährliche Mehr-Abgabe von 1,200,000 Fr. entspringe. (Paris zahlte bisher an Branntwein⸗Steuern jahrlich 1,241,900 Fr.; nach dem neuen Tarife wuͤrde es etwa 2,457,090 r. zu entrichten haben. Der Graf Chabrol bemerkte bei dieser Gelegenheit, wie die auptstadt es wohl ver⸗ diene, daß man sie mit einiger Nachsicht behandele, da, während die Provinz nur 27 Fr. 71 Cent. fuͤr den Kopf an Steuern ju entrichten habe, der Parifer allein 140 Fr. 12 Cent, also das Fuͤnffache zahle; er trug aus die⸗ km Gründe darauf an, daß jene Abgabe ein fuͤr alle—⸗ mal auf 38 Fr. festgesetzt werde. Der General⸗Direk⸗
tor der indirekten Steuern,
Hr. Benoist, widersetzte sich