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oisen im Durchmesser mit einem Springbrunnen 2 * auf dem anderen aber, ebenfalls von re— gelmäßiger Form, soll eine Kirche erbaut werden, die, nach dem Plane, der Sarbonne Kirche gleichkommt. Ohne Uebertreibung kann man behaupten, daß und Boden jetzt hundertmal so hoch im Preise steht als vor 100 Jahren; damals war es viel, wenn eine Hufe Landes 150 Louisd'or kostete, und jetzt wuͤrde man die Toise schwerlich fuͤr 200 Fr. geben. Von Neu⸗ Athen sind die Gebaͤude schon vermiethet, ehe sie nur fertig sind.
e 104. 565.
. 18. Mai. Die gestrigen Parlaments⸗ Verhandlungen boten (außer den bereits gemeldeten Ge— genständen) nichts von besonders erheblichem Interesse dar. Man kann es, sagt der Courier, als einen der staͤrk⸗ sten Beweise der außerordentllchen Schwierigkeiten an— sehen, denen die Frage: wie der Zustand Irlands am meisten zu verbessern sey? unterliegt, daß wahrend Maͤn— ner von allen Parteien darin uͤbereinstimmen, daß durch— aus etwas geschehen muͤsse, kein Einzelner, keine Partei und kein Ministerium im Stande gewesen sind, zu be— stimmen was eigentlich geschehen muͤsse. Das Uebel ist so groß, so zusammengesetzt und verwickelt, daß es gleich schwer halt, zu entscheiden, welches oder welche Mittel und wie dieselben anzuwenden seyen. Der sicherste Weg nichts zu thun, wurde der seyn, alles thun zu wollen. Ehe das (in Lord Landsdowns Amandment so wie fruͤher von Lord Althorp im Unterhause in Vorschlag gebrachte) Komit« zur Untersuchung der Verhaͤltnisse Irlands im Allgemeinen drei Monate lang Sitzung gehalten haͤtte, wurde es vor der Masse der angehaͤuften und sich fort— waͤhrend anhaͤufenden und in endlose Neben-Untersuchun— gen verzweigenden Gegenstaͤnde sich nicht mehr regen können und das Ende wuͤrde nur seyn, daß die Untersu— chenden unter der ungeheuren Buͤrde erlaͤgen. Wenn sie auch mit der groͤßten Thaͤtigkeit und Eifer auf ihr Ge— schaͤft eingehen mochten, so wuͤrden sie doch nur taͤglich auf einen neuen Gegenstand der Untersuchung stoßen und bald finden, daß sie sich in eine Menge von Untersu—⸗ chungs⸗Kommissionen zertheilen muͤßten: die eine fuͤr die Zehnten, eine andere fuͤr die großen Juries, eine dritte suͤr Partei-Verbindungen, eine vierte fuͤr den Zustand des Erziehungs⸗Wesens, eine fuͤnfte für die, der roͤmisch⸗ katholischen Kirche zu machenden Koncessionen, eine sechste fuͤr die Lokal-Behoͤrden, eine siebente fuͤr die Ver⸗ haäͤltnisse zwischen den Grundherren und ihren Paͤchtern u. s. w. und wenn, nach einer Reihe von Jahren das ungeheure Geschaͤft aller dieser Untersuchungen auch be— endet wäre, wo wäre dann der Mann zu finden, der das Ganze zu uͤbersehen und aus der Anzahl von De— tails heraus zu finden vermoͤchte, was eigentlich Noth thue, und welche Mittel zu ergreifen seyen.
Bingen. Am 16ten Mai hatten wir hier einen wahrhaft feierlichen Tag, indem unser Mitbuͤrger Avbam Nix, Schlaͤchtermeister hieselbst, welchen man nie eines tadelhaften Betragens beschuldigen konnte, und der durch Irrthum, als wirklicher Vollbringer an dem Morde der Wittwe Geisenheimer und ihrer Baase beschuldigt, arre— tirt und nach Mainz gebracht wurde, nach gruͤndlicher
Untersuchung und Abhoͤrung sehr vieler Zeugen, welche
daß der Grund
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hinlänglich bewiesen, daß derselbe zu dleser Zeit nicht dem Hause gegenwartig, sondern in Gesellschaft achtung wuͤrdiger Buͤrger war, von der Raths-Kammer des zirks-Gerichtes von Mainz, als unschuldig und Nich Volldringer des Mordes freigesprochen wurde, und 0 groͤßten Freude seiner Mitbürger wieder hier eintth Freunde und Nachbaren eilten ihm entgegen, um ihn durch ihre freudige Theilnahme die Wunden in etwa zu heilen, die durch diesen so falschen Verdacht ihm gi
schlagen wurden. . e . = 2 nahme aller Menschenfreunde, und stiftet sehr viel Gutes.
St. Petersburg, 18. Mai. Der Geheime Rath 9
bril ist zum außerordentlichen Gesandten und bevollmaͤh tigten Minister beim Hofe Sr. Maj. des Koͤnigs vn lung kehrer und Lehrerinnen, nun auf 632 Rthlr. 20 Sgr.
Spanien ernannt. — Der gewesene Geschaͤftsträger be niederländischen Hofe, Baron Meyendorf, ist zum Ke kegien-Rath befoͤrdert, und zum Legations-Rath bei? Gesandtschaft in Spanien ernannt. — Der Kollegin
Assessor Stofregen ist zum ersten, und der Titular-Rüs
Graf Panin zum zweiten Sekretair bei dieser Misse ernannt, und der Titular-Rath Oubril derselben uͤber d Etat beigerechnet.
Der Kammerherr Graf Bulgary, ist auf seine Bl schrift und zur Verbesserung der Gesundheit, von d Madrider Mission abberufen, mit Verbleibung beim Ku legium der auswaͤrtigen Angelegenheiten.
Der Wirkliche Etats-Rath Graf Gurjew, ist zu Geschäͤftstraͤger beim niederlaͤndischen Hofe ernannt.
Warschau, 18. Mai. Nach einer neueren? ordnung des Statthalters im Königreiche Polen, Fh sten v. Zajaczek, ist die zollfreie Einlassung der frembda
Schiffsgefaͤße vom Auslande, wenn selbige mit Produ
ten und Waaren fuͤr die innere Konsumtion beladh
sind, nachgegeben worden; die Einlassung leerer Schifts Gefaͤße, zum Verkauf oder einer anderen Spekulation]
wird dagegen nicht gestattet. Die vormaligen Mitglieder des Kadetten-Korps ha
ben ihrem vormaligen Kommandanten, dem verewigte Ih Fuͤrsten Adam Czartoryski, in der Vorhalle des Kaden ten⸗Hauses ein Monument errichtet; es besteht aus einen kolossalen Brustbilde des Fuͤrsten von Erz, auf einem
Postamente von schwarzem Marmor.
mn , nn
Arnsberg
—
eingefuͤhrte sorgfaͤltige Aufsicht, so weit solches moͤglt s Bon: t Den bei der Armen-⸗Freischule schon erwahnten
den oder 153 Rthlr. 25 Sgr. 5
ist, zusehends, allein der christliche Sinn mancher E gesessenen traͤgt hierzu durch Vermaͤchtnisse und Sche kungen nicht minder bei.
Dle verstorbene Wittwe des Schumachers Peter Rum
mel, zu Iserlohn, hat dem katholischen Pastoörat dasells ö
zur Verbesserung der Einkuͤnfte des Pfarrers, ein Legn von 1090 Rthlr. vermacht, und die Wittwe des Kalf
manns Kocher zu Iserlohn beschenkte die dortige Armen
Anstalt in ihrem Testamente mit 200 Rthlr.
Desgleichen vermachte der Landwirth Joh. Frien ̃
Trewermann, genannt Middelbiefhaus, zu Huckarde, Kr. Dortmund, der dortigen katholischen Kirche ein
gat von 30 Thaler.
Die Kirchen- und Armen-Fonds vnn bessern sich durch die geregelte Verwaltung und die je
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Bonn, 19. Mai. Die subskribirten Privat⸗Bel⸗ taͤge in der Stadt Bonn, welche von dem Huͤlfs⸗Ver⸗ ine, unter Aufsicht der staͤdtischen Armen⸗-Verwaltung, ür die Suppen-Anstalt gtaäͤglich uͤber 400 Portionen) and zur Unterstuͤtzung der Haus⸗Armen, verwendet wer— zen, betrugen im vorigen Jahre 3947 Rthlr. 3093 Stbr., ze bedeutenden Beitrage an Naturalien fuͤr die Armen— nd Kranken-Suppe, so wie an Kleidungsstuͤcken fuͤr die Kinder in der Armen-Freischule, nicht mitgerechnet. Diese Freischule erfreut sich fortwährend der Theil—
Durch Schenkungen und Vermaͤchtnlsse ist ihre Do⸗ ation oder ihr fixes Einkommen, zur Bezahlung der
Pf. erhoͤht worden, wozu im verwichenen Jahre noch
fVermaͤchtniß von 300 Gulden von dem verstorbenen
zulein Ferro gekommen.
— K wurde mit einem Huͤlfslehrer ver⸗
ehrt; auch 9. * Spinn⸗, Strick- und Naͤh— ule großere Ausdehnung.
a fer ilch Pruͤfung der sehr zahlreichen Zoͤg—
ige der Armen-Freischule (uͤber 280), welche im groͤße—
n Saale des Gymnasiums vorgenommen wird, ist fuͤr
e Kinder, Eltern und Schulfreunde ein wahres Fest,
dran ein zahlreiches Publikum, aus allen Standen, Je⸗
s Jahr, mit warmem Interesse Antheil nimmt. In
esem Jahre hatte sogar ein Wohlthater aus Wien Fon
onn gebürtig), namlich der Graͤflich Apponysche Ver— walter und Kassen-Direktor Friedr. Porz, einen Preis kon sechs Dukaten fuͤr das bravste Maͤdchen aus dieser Armen-Schule nach r gesendet, und versprochen, in der Folge noch mehr zu thun. . . V . a el in Hinsicht des empfangenen Un— serrichtes, und ihrer Fortschritte, den Zoͤglingen der ten Elementar-Schulen an die Seite gesetzt werden särfen, ist schon bekannt. Moͤge der gute Eifer und die scheilnahme der Wohlthaͤter an dieser interessanten. An⸗ alt nicht erkalten, und wir uns noch lange des Guten seuen, das so segensreiche Fruͤchte traͤgt. Auf dem platten Lande ist fuͤr den Unterricht der armen Kinder in der Art uͤberall gesorgt, daß nach zenehmigten Kontrakten, die Lehrer dafuͤr ein besonderes
rum erhalten, welches nach Maßgabe der vorhandenen nds, theils aus der Gemeinde-, theils aus der Ar⸗ en-Kasse bezahlt wird.
An ,, Vermaͤchtnissen zu Gunsten der rmen, erhielt der Kreis Bonn im letzten Jahre, außer 300 Gul⸗ Pf., noch folgende: von Armen zu Vilich, 200 Rthlr.
im. Ungenannten, fuͤr die A zu Berg. oder 153 Rthlr. 25 Sgr. 5 Pf., und von den
Herren Koͤnig und Porz, fuͤr die Armen zu Bonn, eine Schenkung 24 3 Preuß. Kour. und 9 Mor⸗ gen AckerLand, im Ganzen angeschlagen zu 2409 Rthlrn. welche indeß erst nach dem Tode des Hrn. Konig und , fuͤr die 3 zinsbar wird); uͤberhaupt A7o7 Rthlr. 20 Sgr. 19 Pf. é Bäedgick. Wer! Pälitulier Joh. Friedr. Fräger zu Reichenbach hat zur Errichtung und Begruͤndung
eines Waisenhauses und eines Wohlthaͤtigkeits-Instituts
daselbst ein Kapftal von 24,9000 Rthlrn. in Pfandbrie— fen ausgesetzt, und sein, an 5000 Rthlr. werthes Haus die sem Institut zu Unterbringung der Waisenkinder und der Lehrer eigenthuͤmlich uͤberlassen; wobei derselbe er— klaͤrt hat, den urspruͤnglichen Fond durch sein Testament noch bedeutend verstaͤrken zu wollen.
Duͤsseldorf. Der verstorbene Rentier Ludwig Wortmann zu Barmen hat der evangelisch-reformirten Gemeinde zu Gemarke ein Legat von 6000 Rthlrn., und zwar: 2000 Rthlr. fuͤr die Armen, 2000 Rthlr. fuͤr die Kirche, 1000 Rthlr. fuͤr die lateinische, und 1000 Rthlr. fuͤr die deutsche Schule; der verstorbene Rentier Wilhelm Vosswinkel daselbst, den Armen der gedachten Gemeinde ein Legat von 1090 Rthlrn., und die ver— storbene Polhaus, geborne Marla Margarethe Braus, derselben Gemeinde ein Legat von 1500 Rthlrn. zur Vermehrung des Prediger-Wittwen-Gehalts vermacht.
Der verstorbene Pastor Klapheck hat in seiner letzt⸗ willigen Disposition der kathol. Kirche zu Holten, Be— hufs Stlftung von vier jährlichen Seelenmessen, ein Kapital von 1909 Rthlrn. und zur Instandsetzung des Daches dieser Kirche, 50 Rthlr. ausgesetzt.
Frankfurt. Die Stadt Kalau hat sich durch Be— pflanzung der Landstraßen mit Baͤumen vortheilhaft aus— gezeichnet; es sind namlich von der dortigen Kaͤmmeret in dem vergangenen Jahre bis jetzt 9534 Stuͤck Baͤume, theils Elsen, Birken und Kiefern, theils Fruchtbaäͤume gepflanzt worden. ;
In Friedland, Lubbener Kreis, hat seit dem Ein— tritt der gelinden Witterung, der Wiederaufbau der nie— dergebrannten Gebaͤude, einen sehr guͤnstigen Fortgang genommen, wobei die Gnade Sr. Maj., durch welche an sieben der armsten Einwohner, Frei⸗Bauholz bewilligt worden, dankbar erkannt wird.
Im Monat April d. J. gierungs-Bezirk angefertigt
Im Monat April d.
Im Monat Maͤrz d.
also im April mehr
Im Monat April d. J..
Im Monat April v. J. . 70630 also in der neuesten Zeit mehr 1886 Stuͤck Tuch.
Köslin. In den Stolpmuͤnder Hafen liefen im Monat April, excl. der Bootsfahrten, 2 Schiffe ein und eben so viele aus. In den Hafen zu Kolbergermuͤnde langten 5 Schiffe an und 7 segelten ab. Außerdem ka— men daselbst und zu Koösliner Doep noch 41 Boͤte an und 21 dergleichen verließen den Hafen. In den Ruͤ— genwaldermuͤnder Hafen trafen, mit Ausschluß der Bots— fahrten, 7 Schiffe ein und 4 liefen aus.
Der seewaͤrtige Verkehr ist bei Kolbergermuͤnde am staͤrktten gewesen. Es sind daselbst direkt vom Auslande fuͤr etwas uͤber 16,000 Rthlr., worunter fuͤr mehr als 14,000 Rthlr. schwedisches Eisen und Stahl, und durch Bootsfahrt aus inlaͤndischen Platzen verschiedene Mate⸗ rial⸗Wagren eingegangen.
Inlaͤndische Erzeugnisse sind aus allen 3 Hafen ver⸗ sandt, und zwar von Stolpmuͤnde nach Bordeaux
wurden im hiesigen Re— S916 Stuͤck Tuch, 8399 . 517 Stuͤck Tuch. 8916