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ng bekleidet haben. Demzufolge werden auch alle Dekrete uͤber diesen Gegenstand, welche mit dem ge— genwaͤrtigen nicht uͤbereinstimmen, aufgehoben.
Art. 5. Es soll indeß von den betreffenden Behoͤr— den zur Pruͤfung des Benehmens Derjenigen, die offen— bare Beweise ihrer Anhaͤnglichkeit an die konstitutionelle Regierung gegeben haben, geschritten, und Dieselben, wenn ihr Benehmen das treuer Unterthanen ist, in kei— ner Weise beunruhigt werden. Aber wenn sie durch Handlungen, Schriften oder im Publikum gehaltene Reden, oder auf was sonst fuͤr Weise in Zukunft die Ordnung stoͤren wollten, sollen sie mit aller Strenge, die gegen ruͤckfallige Schuldige gehandhabt wird, gerich— tet und bestraft werden.
Art. 6. Die Prozesse, welche gegen Personen, die in dem gegenwartigen Vergebungs-Dekrete nicht begriffen sind, schweben, sollen vor den oberen Gerichtshoͤfen der Bezirke, wo die Attentate begangen worden, gefuͤhrt werden.
Art. 7. Die gegenwartige Vergebung bringt keine Wiedereinsetzung in die Aemter, welche man vor dem 7. Maͤrz 1820, gehabt, mit sich. Das politische Beneh—⸗ men der Beamten wird auf die schon bestimmte oder noch zu bestimmende Weise gepruͤft werden; aber die zu fallende Entscheidung wird sich nur auf die dermaligen Stellen und deren Genuß beziehen.
Art. 8. Unbetheiligt bleiben die Rechte dritter Per⸗ sonen auf Entschaͤdigung wegen erlittener Nachtheile, so wie auch die des Koͤnigl. Schatzes auf Rechnungslegung derjenigen, die mit den oͤffentlichen Geldern zu thun ge— habt, und auf Restitution von dergleichen verschleuderten Geldern.
Art. 9. Die Individuen, welche zu Klassen, die von der gegenwartigen Vergebung ausgenommen sind, gehoren, dabei aber unter der, von den gehoͤrig auto— risirten Generalen der Armee Sr. Allerchristl. Majestaͤt bewilligten Kapitulationen begriffen finden, duͤrfen nicht auf spanischem Gebiete ihren Aufenthalt nehmen, außer unter der ausdruͤcklichen Bedingung, sich der richterlichen Untersuchung und deren Folgen, in der fuͤr die ausge— nommenen Klassen vorgeschriebenen Form, zu unterwerfen.
Art. 109. Die mit der Ausfuͤhrung des gegenwaͤrti— gen Dekrets beauftragten Civil- und Militair-Behoͤrden, sind fuͤr alles verantwortlich, was der Ausfuͤhrung des⸗— selben entgegen treten konnte, sey es durch Ueberschreitung oder Nachlaͤssigkeit.
Art. 11. Die sehr ehrwuͤrdigen Erz-Bischoͤfe und die ehrwuͤrdigen Bischoͤfe werden, nach der Bekanntma— chung der gegenwartigen Vergebung, in ihren Spren— geln allen Einfluß ihrer Wuͤrde anwenden, um Einigkeit und gutes Vernehmen wiederherzustellen, sie ermahnend, auf den Altaͤren der Neligion und in Liebe zu ihrem Beherrscher und zum Vaterlande alle persoͤnliche Feind— schaft und Beleidigungen zum Opfer zu bringen. Sie werden gleichmäßig uͤber das Benehmen der Pfarrer und auf das der anderen Geistlichen in ihren Sprengeln wa— chen, um die Maßregeln zu nehmen, das Wohl der Kirche und des Staats ihnen vorschreibt.
Aranjuez, den 1sten Mai 1824.
die ihr Eifer für
Spanisches Amerika. Das Amtsblatt enthält unterm 5. Dec. 1823
gemeine Zeitung meldet), von Chili zu Rom, Jöose Manuel Cienfuegos, an d Praͤsidenten der Republik, Bernardo O' H dem durch General Freyre ersetzt),, vom 14. Mai 182 worin es im Wesentlichen heißt: Meine Geschaͤfte sin unter dem Schutze der Fuͤrsehung gluͤcklich beendt Von meiner Ankunft an haben Se. Heiligkeit, der N nister-Staatssekretair und die Kardinäle mich mit d groͤßten Achtung behandelt, und ich habe Alles leicht an geschlossen, ohne eines Unterhaͤndlers zu beduͤrfen. S Heiligkeit haben den Erzbischof Don Juan Muzt, einn
durch seine Tugenden und Gelehrsamkeit ausgezeichnet Mann,
Chili ernannt, und Ew.
as von Lim (wie die Augsburger A eine Note des Abgesandt⸗
iggins (ses
Excellenz die Ausuͤbung h
Patronats-Rechte bei den Domherr en⸗Pfründen, Pn!
reien und anderen Benefizien, die Verwaltung der Zehenden, und die Verlangerung der Kreuzzugs- und der Fasten⸗Bul bewilligt. Außerdem wird ein General-Kommissalr ß denselben Vollmachten, wie der zu Madrid residirenz ernannt werden. Von dem apostolischen Vikar werdn alle vor das geistliche Gericht gehörigen Angelegenheiten, auch die der regulirten Priester, in letzter Instanz em schieden, und die Grade und Kapitel der Letzteren best tigt werden. Drei von Ew. Excellenz ernannten 8 schoͤfe, deren Sitze Sie, einverständlich mit dem aposth lischen Vikar, bestimmen konnen, sollen die Konsekratin erhalten. Noch viele andere Zugestaͤndnisse sind uns s Hinsicht des äußeren und inneren Rechtes gemacht weh
den, die in den Instruktionen des apostolischen Vikar
verzeichnet sind. Dieser Legat kann uͤberdies im File des Todes mit Ew. Exc. Zustimmung, einen Nach fohn in seinen Verrichtungen bis zum Eintreffen der paͤp tl chen Bestaͤtigung ernennen. Alle diese Uebereinkuͤnst sollen bis zur Anerkennung unserer Unanhaͤngigkelt bech achtet werden. — Columbia scheint, (wie eben jenes Blat meldet,) nach einem in der Iris von Venezuela erwaͤhn ten paͤpstlichen Schreiben an den columbischen Bischi⸗ D. Lazo, aͤhnliche Beguͤnstigungen erhalten zu haben.
' Köslin. In dem Dorfe melsburg, ist der Einwohner M Alter von 103 Jahren und 6 sung einer zahlre Potsdam.
gespeiset.
Ruppiner See, beim Ausgraben von Urne mit 420 Stuͤck kleine
welche Zeit dieses Geld gefertigt, teln, da die Jahreszahl fehlt; ser Muͤnzen befindet zweite zeigt ein Wappen.
ü
Berichte
g ten merkli
zu Ihrem Legaten und apostolischen Vikar P
itzer Jacobs zu Treskow hat nahe an der bemerk t . . ein, sind durch Schlagfluß und Stickfluß uͤberrascht und ploͤtz⸗ Silbermuͤnzen gefunden. Un ist nicht genau zu ermit auf der einen Seite die,
sich ein geharnischter Reiter, die
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uͤber den Gesundh eits-Zustand aus dem Innern des Reiches vom Ende April.
reußen. — Königsberg. Die natuͤrli— . . sich noch hin und wieder und beson⸗ bers in dem Ortelsburger Kr., wohin sie aus dem Köͤ— nigr eich Polen uͤbertragen seyn sollen. iber nie katarrhalischen, rheumatischen und andere Krankhen, ch nachgelassen, so wie auch die Sterblichkeit Zustand nicht uͤberschritten hat. — Die r . in 1 . upoͤnen hat gaͤnzlich aufgehoͤrt, dagegen ie i , fe noch nicht vollig gehemmt. Auch ist diefes Uebel in verschiedenen Ortschaften des Tilsiter, slkallener und Heydekamper Kr. ausgebrochen, es sind aber auch alle ärztlichen und polizeilichen Vorkehrungen ttroffen, um der weiteren Verbreitung der Krankheit
ubeugen.
6 . — Marienwerder. In dem Hesundheits-Zustande der Menschen ist in Verlauf des Nonats im Allgemeinen keine Veranderung vorgegan— gen. Die rheumatischen und katarrhalischen Krankheiten haben noch fortwaͤhrend die Oberhand, sind jedoch * . jaͤngeren kindlichem, so wie dem hohen Alter gefaͤhrlich gewesen. Die Menschen⸗-Pocken, welche in mehreren Ort— haften des Kr. Löoͤbau ausgebrochen, haben noch nicht gänzlich unterdruͤckt werden koͤnnen, und sind selbst n. rlich wieder bei einzelnen Bewohnern des Kr. Rosen 26 zum Vorschein gekommen. Sonstige ansteckende und be⸗ heutende Krankheiten sind nicht vorgekommen. . III. Brandenburg. — Potsdam. Rheumatische, gastrische und Nervensieber herrschten ziemlich allgemein, dabei gab es Brust⸗, Hals⸗, Leber⸗ und Unterleibs⸗Ent⸗ jandungen, besonders waren hartnaͤckige Lungen-Katar—
ihren natuͤrlichen Gumbinnen.
the an der Tagesordnung. Unter den Kindern dauern
theln und Masern noch fort, auch gab es unter . wieder Scharlach Fieber. Die in Stans⸗ zorf und Schönfeld ausgebrochenen natuͤrlichen Pocken, ind ohne weitere Verbreitung derselben, durch die ange— zrbnete Sperre und Impfung der Pockenfaͤhigen unter— drückt worden. — Frankfürt. Bel einer uberall in Graͤnzen gebliebenen Sterblichkeit ist der
Krankheiten entzuͤndlich gewesen, Brust— Lungensuchten und alle Arten katarrhali—
so wie auch gichtische Krankheiten. Un—
rn ist die Bräune mehrmahls vorgekom—
die Kur bei Unbekannntschaft auf— Augen-Entzuͤndungen, rheu—
- matische Ohrenschmerzen mit. Gehoörfehlern, Kopfweh, leichte Scharlach⸗Fieber und liche Erscheinungen gewesen. haben sich nicht weiter verbreitet.
Wind⸗Pocken, sind gewoͤhn⸗ Die naturlichen Pocken Auch ist die Gelb⸗
sucht hin und wieder bemerkt worden. Alte Leute
ich hi — ie Fi d doch lich hingerafft worden. Die Fieber sind anhalten
r , remittirend und mit gutem Ausgange gewesen, und hat die Sterblichkeit gegen die vorigen
bgenommen. , — Stralsund. In diesem Mo⸗
nate zeigten sich besonders rheumatische Fieber, Pleure⸗
Dagegen haben
sien, Entzuͤndungen der Organe des Unterleibes, Rosen
und hauptsächlich Kopfrosen, Catharral⸗ und Wechsel⸗
Fieber, letztere jedoch nur hin und wieder. Vorherr— schend bei diesen Krankheiten war der gallicht-rheuma— tische Stoff. Epidemien haben uͤbrigens nicht statt ge—⸗ funden und ist die Sterblichkeit nicht ungewoͤhnlich ge⸗ wesen. V. Schlesien. — Breslau. Der allgemeine Krankheits-Karakter war hier in der Stadt katarrha— lisch rheumatisch-gastrisch, zuweilen mit entzuͤndlicher Beimischung. Dabei zeigte sich eine fast allgemein ver⸗ breitete Neigung zu Ausschlaͤgen, die nur beim Aus— bruch als uͤber die Haut erhobne Punkte erschienen, und deren Verlauf auf 3 Tage beschränkt war. Haͤufig erschienen auch bei Erwachsenen und Kindern die Nes⸗— selsucht und die Schaafpocken, desgl. katarrhalische Fie⸗ ber mit gastrischen Zufällen, rheumatische und Gicht— Beschwerden und Stickhusten. Nicht minder haͤufig waren Nasenbluten, Zahnbeschwerden, und in der letz— ten Haͤlfte des Monats Wechselfieber. Auch kamen mehrere Schlagfluͤsse vor. Eine sehr betraͤchtliche Anzahl Lungen-Schwindsuͤchtiger starb im Laufe d. Mts, wie denn diese Krankheit seit einigen Jahren hier in der Stadt und den Vorstaͤdten auf eine auffallende Weise um sich gegriffen hat. Unter den Kindern zeigte sich, jedoch nur sporadisch der Keuchhusten. Am Scharlach— Fieber waren zu Neudorff, Schweidnitzer Kr. 2 Kinder, und zu Guhrau von 19 daran erkrankten Kindern eins gestorben. Auch im Wohlauer, Namslauer und Rei ⸗ chenbacher Kr. ging diese Krankheit herum. An den Masern waren zu Medzibös einige Kinder gestorben. Die natuͤrlichen Blattern waren in Guͤttmannsdorf, Reichenbacher Kr. bei der Tochter des katholischen Schul— lehrers ausgebrochen. Das Haus ist gesperrt und die Schulkinder erhalten unterdeß in der evangelischen Schule Unterricht. In Reichenstein, Fran kensteiner Kr., ist dem Umsichgreifen der Pocken durch zweckmaͤßige Anstalten, Einhalt geschehen; Wechsel-Fieber mit ner⸗ voͤsem Charakter waren im Oelsnischen Kr. sehr ver⸗ breitet. — Liegnitz. Im Laufe d. M. waren meh⸗ rentheils rheumatische katarrhalische Krankheiten, auch tiefer die Respirations⸗-Organe eingreifende Lungen⸗Lei⸗ den, welche die Aerzte beschaͤftigten. Die aus Sachsen in Goͤrlitz eingeschleppten naturlichen Blattern haben sich nicht weiter als in eine Haushaltung verbreitet. Im Freistaͤdter Kr. vermindert das Scharlach⸗-Fieber sich immer mehr. Auch zu Ober⸗-Briesnitz, Saganer Kr., ist das Scharlach Fieber gluͤcklich bekaͤmpft und es ist die fruͤher verfuͤgte Haussperre wieder aufgehoben worden. Dagegen ist zu Kuttlau und Kotzemeuschel diese Krank— heit aufs neue ausgebrochen und an mehreren Orten des Luebener Kr. namentlich zu Kniegnitz, Groß Kotze— nau Hummel, haben einzelne Haäͤuser deshalb unter Sperre gesetzt werden muͤssen. Die in Weissig und Langendorf, Sprottauer Kr., herrschend gewesenen Masern⸗ Krankheit hat nachgelassen. Oppeln. Der Haupt— Krankheits-Karakter unter Erwachsenen war in Folge der abwechselnden Witterung katarrhalisch-rheumatisch, Kinder litten vorzuͤglich an Keuchhusten und Schaaf⸗ pocken. In mehreren Kreisen grassirten aller angewand⸗