610
wirkll att sinde 3 n, angen mmen. Er lautet wie folgt:
„Der 2sste Artikel des Gesekzes vom 40. Maͤrz 1818,
der die nach beendigter Dienstzeit in ihre Heimath ent— offizieren und Gemeine, bei eintretendem
lassenen Untero ; Kriege unter der Benennung von Veteranen zu ei
nem 6jaͤhrigen Territorial-⸗Dienste verpflichtet, ist sowohl fuͤr die Freiwilligen als fuͤr diejenigen, die nach der Bekanntmachung des gegenwartigen Gesetzes in das ste— hende Heer aufgenommen werden, aufgehoben.“ hte Artlkel des Entwurfes, der alle demselben zuwider laufende fruuͤhere Bestimmungen aufhebt, gab zu einer weitlaͤuftigen Discussion Anlaß. Der Graf von la Bourdonnaye verlangte namlich daß in diesem Artikel auch noch besonders der 6te Titel des mehrerwaͤhnten Gefetzes vom 109. März, wodurch sich der Koͤnig damals des Rechtes, das Avancement in der Armee nach eige— nem Gutduͤnken zu bestimmen, begeben hat, fuͤr abge⸗ schafft erklart werde. Er meinte daß heute, wo man sich nicht mehr, wie zu jener Zeit, in der traurigen Nothwendig— keit befinde, Grundsaͤtzen nachzugeben, die den Thron und die Legitimität anfeinden, man auch der Koͤnigl. Praͤrogative alkt der Krone anklebende Rechte wieder zuruͤckgeben muͤsse; die Charte sage ausdruͤcklich: „der Koͤnig ist das höͤchste Oberhaupt des Staates; er befehligt die Land— und Seemacht, und besetzt alle öffentliche Aemter;“ das Avancement haͤnge sonach einzig und allein von dem Monarchen ab, und konne durch kein Gesetz vorgezeichnet werden. — Der Großsiegelbewahrer erklaͤrte, daß er zwar uͤber mehrere Punkte mit Hrn. von la Bourdonnaye eines Sinnes sey, daß er inzwischen eben so wenig glaube, daß das jetzige Avancements⸗Gesetz konstitionswidrig sey, als daß es, wie Hr. v. 1. B. behaupte „die Verantwort— lichkeit der Minister zerstoͤre; eine Aenderung in den ge— genwaäͤrtigen Bestimmungen des Avencements koͤnnte zwar, meinte er, ersprießlich seyn, allein selbst in dieser Voraussetzung sey hier gar nicht der Platz eine solche Aenderung in Vorschlag zu bringen, und Herr v. l. B. erlaube sich offenbar einen Eingriff in das dem Koͤnige ebührende Recht der Initiative, wenn er, statt einen Antrag verfassungs- und reglementsmaͤßig im eheimen Ausschusse zur Sprache zu bringen, und des— en Beruͤcksichtigung der Kammer anheimzustellen, damit gleich in öffentlicher Sitzung hervortrete; aus diesem Grunde glaube er, (der Minsster) daß die Kammer den Vorschlag des Herrn v. J. B. nicht weiter in Betracht ziehen konne. — Der General Foy bestritt diese Mei— nung und glaubte, daß der Antrag des Grafen von la Bourdonnaye in so genauer Verbindung mit dem vor— liegenden Gesetz⸗ Entwurf stehe, daß die Kammer aller⸗ dings daruber entscheiden koͤnne. Es kam endlich zur Abstimmung; der la Bourdonnayesche Vorschlag, nur von ihm allein und etwa vier anderen Deputirten unter⸗ ätzt wurde verworfen und der 5te Artikel des Gesetz— Entwurfes in seiner urspruͤnglichen Gestalt angenommen. Als jetzt Gum 6 Uhr Abends) uͤber das ganze Gesetz durch die Kugelwahl abgestimmt wurde, fand es sich das im Ganzen nur 2065 Votanten zugegen waren; da aber ie Kammer in diesem Augenblicke aus 423 Mitgliedern besteht, so bedurfte es mindestens 213 Stimmen (Eine
verworfen und der Ate Artikel des
2
der Zeit das Koͤnigliche Erbarmen den Kreis noch
uͤber die Haͤlfte aller Stimmgeber) um das Gesetz alz angenommen zu betrachten; der Praͤsident erklaͤrte sona daß die Abstimmung unguͤltig sey, und in der naͤchsten Sitzung wiederholt werden muͤsse. —
Die uns zugekommenen bis zum 27. Mai gehenden Zeitungen von Madrid, sagt die Ktoisle bestaͤtigen all' Nachrichten, welche wir gestern aus Lissabonn gegeben
haben. — Wir haben, sagt dagegen das Journal des
d6ébats, die Nachrichten aus Portugall gestern so gege— ben, wie wir sie empfangen haben: wir muͤssen jedoch bemerklich machen, daß unser Korrespondent sich geirrt hat, indem er von der Ankunft des Santi Pietri mit Truppen gesprochen. Unsere kleine Eskadre vor Cab mußte jedenfalls während der schoͤnen Jahreszeit in die hohe See gehen, sowohl zur Belehrung als zur Gesum' heit der Mannschaft, wie wir bereits in einer fruͤheren Nummer gesagt haben, und der Santi Pietri mußte ju denfalls bei einer seiner Evolutionen laͤngs der Kuͤs der Halbinsel, einen Augenblick in dem Gewaͤsser vn Lissabonn erscheinen. Hr. Hyde de Neuville wuͤnscht waͤhrend der letzten Bewegungen in Portugall die Be schleunigung jenes Augenblicks, um seinerseits dem Ko nig den Dienst anbieten zu konnen, welche das englisch Linienschiff the Windsor- Castle ihm geleistet hat; von Truppen hat aber nie die Rede seyn koͤnnen. Man muß mit den Traktaten und mit den politischen Angele genheiten ganz unbekannt seyn, um zu glauben, daß Truppen irgend einer Macht, ohne vorherige Benachrich, tigung oder Unterhandlungen, in ein fremdes Reich ein, ruͤcken koͤnnen. Es wird genuͤgen, daran zu erinnern, dif selbst in Mitten Spaniens, der Herzog von Angoulem den Vorschlag der Vereinigung der Truppen des Graff von Amarante mit der franzoͤsischen Armee ablehmz Wenn wir auf diesen Punkt ein Gewicht legen, so 8 schieht es, um der Verwirrung der Ideen und Nachrsch ten ein Ende zu machen, welche die Einen absichtslos die Anderen aber vorsaäͤtzlich, alle Tage zum großen Vergnuͤgen der Boͤrsenspieler, im Publikum verbreiten,
Die Nachrichten aus Madrid vom 26sten (sagt das selbe Blatt), zeigen uns, daß das . . welches man so viele Zwelfel und Besorgnisse erregt hat, in ganz Spanien die besten Wirkungen hervorbringt. — Fast alle unter den Ausnahmen begriffenen Personen be finden sich schon lange außerhalb der Halbinsel und es wird daher nur eine kleine Anzahl Personen von den Ausnahmen betroffen werden. Man hofft selbst, daß mit erwe tern werde, zu dessen Beengung die politischen Leiden schaften und der Zustand Spaniens . haben.
Rente den 1sten 104. 20. den 2ten 104. 25.
London, 29. Mai. (sagt das Journal the Sun) war heute fruͤh in der City verbreitet, naͤmlich daß der Prinz von Polignae nach Paris gereist sey, um sich zur Theilnahme an einem in Frankfurt abzuhaltenden Kongresse vorzubereiten. Wir sind autorisirt, dieser absurden Behauptung auf das Be⸗ stimmteste zu widersprechen, und wiederholen die bereits fruͤher gegebene Erklarung, daß an einen solchen Kon— greß nicht gedacht wird. Der Prinz von Polignae ist
ch, er
Ein sehr laͤcherliches Geruͤch
611
„diglich, um in der Pairs⸗Kammer fuͤr die Reduktion Renten zu stimmen, nach Paris gangen
Nach einem Privat⸗Briefe aus Lissabonn meldet das⸗ ebe Blatt, Lord Beresford stehe faktisch an der Spitze er portugiesischen Armee, indem er den ihm angetrage⸗ n Titel eines General-Lieutenants des Koͤnigs von portugall angenommen habe.
Mehrere Marine⸗Artillerie⸗Abtheilungen, eine jede einem Sergeanten, einem Kor—
us einem Lieutenant, sich auf den
heral und 10 Kanonieren bestehend, haben ur Belagerung von ingeschifft. Der Morning Herald versichert, daß nach den neue— ken Briefen aus Mexico dieser Bundes-⸗Staat weit da⸗ gn entfernt sey, diejenige innere Festigkeit zu besitzen, e so Manche demselben beizumessen geneigt seyen, kaum vier Provinzen (sagt das genannte Blatt) von len denen, aus welchen jenes ungeheuere Land besteht, hehorchen der neuen Regierung. Besonders auffallend t es, daß die Provinz Guadalaxara, obwohl sie Depu— itte zum Kongreß gesandt, doch gleichzeitig eine Armee Felde haͤlt, um ihre eigene Sou veratnetaͤt zu behaup— en. In der Provinz Jalisco ist der General Iturbide sntimmig zum Ersten Burger dieses Staates erwaͤhlt rden. Dasselbe Blatt fuͤhrt als ein bemerkenswerthes jusammentreffen an, daß Iturbide sich in Southampton jn demselben Tage des Mai eingeschifft habe, an wel⸗ hem er im vorigen Jahre Mexlco verlassen, um nach Italien zu gehen. Die wuͤndervolle Bruͤcke von Anglesea, welche man zor kurzer Zeit beendigt hat, ist uͤber einem Arme des Meeres, welcher die Insel Anglesea von der Grafschaft lernarvon (in Wallls) abscheldet. Die Meerenge hat wa 700 Fuß Breite; aber man hat an beiden Seiten, ngefaͤhr 60 Fuß von den Ufern, zwei Widerlager er— ichtet, welche 50 Fuß von einander entfernt liegen. diese Widerlager sind 109 Fuß hoch, und uͤber ihre hipfel sind die eisernen Ketten gespannt, welche die brücke uͤber die Meerenge bilden. Diese Bruͤcke liegt mach 100 Fuß uͤber der Meeres,Flaͤche und die Schiffe ihren mit vollen Segeln unter ihr weg. Die haͤngenden Bruͤcken stammen aus Nordamerika. die erste Idee dazu gehort den Wilden an, welch bieg— hne Schmarotzer-Pflanzen uͤber die Fluͤsse und Wald⸗ Biche warfen, um hinuͤber zu setzen. Doch haben auch Ne Wilden nur die dortige Natur nachgeahmt, welche ber die zahlreichen Bache, die sich in den Messachebe rgleßen, von einem Ufer zum anderen, lange ranken⸗ kelbende Gewaͤchse schleudert, die sich bald mit einer Menge von Blumen bekleiden und uͤber den Waͤssern rachtvolle Bogen von allen Formen und Farben bilden. Zu der Bruͤcke von Anglesea hat man kein geschmie⸗ ttes Eisen, sondern Eisen-Drath in Buͤndel geflochten, em man große Cohaͤsionskraft und Elastieitaͤt zuschreibt, senutzt. = Aber man haͤlt dafuͤr, daß der Eisen-Drath, ndem er eine viel großere Oberfläche der Luft- Einwir— ng darbletet, auch mehr dem Verrosten ausgesetzt und
Algier bestimmten Bomben-Boͤten
blglich weder so fest, noch so dauerhaft, als das ge—
chmiedete Stangen⸗Eisen ist.
. Kopenhagen, 1. Jun. J. J. M. M. sind am
Verbindaͤng, organisirten geheimen Gesellschasten.
Sonnabend Abend 11 Uhr im hoͤchsten Wohlseyn in Eckernfoͤrde angekommen, und gleich 9 4 Een, lund abgereist. 31
Der franzoͤsische Minister, Marquis von St. Si⸗ mon, hat sich am Bord einer franzoͤsischen Fregatte vo—⸗ rigen Freitag nach St. Petersburg eingeschifft. — Ge— neral Bloomfield, großbrittannischer Gesandter in Stock holm, haͤlt sich gegenwartig hier auf. — Einige Staabs— Officiere haben Befehl erhalten, den Manoeuvres im schwedischen Lager beizuwohnen. — Unser Gesandter am K. Niederlaͤndischen Hofe, Baron von Selbye, ist von hier wieder an seinen Bestimmungs-Ort abgegangen.
Warschau, 1. Jun. Se. Maj. der Kaiser hat⸗ ten aus mehreren Mitgliedern des Senats eine Depu— tation zur Pruͤfung der Ehrentitel im Koͤnigreiche Polen festgesetzt. Diese Deputation hat nunmehr ihre Arbei⸗ ten beendigt, und die Namen derjenigen fuͤrstlichen, graͤf⸗ lichen und freiherrlichen Familien bekannt gemacht, welche dergleichen Ehrentitel zu fuͤhren befugt sind. Darnach befinden sich im Koͤnigreiche Polen 12 fuͤrstliche, 74 graͤf—= liche und 20 freiherrliche Familien.
Se. Maj. der Kaiser haben dem Rath bei der Ge— neral⸗Prokuratur des Koͤnigreichs Polen, v. Bobrowski, den St. Annen-Orden 2ter Klasse und dem Sekretair 6 denselben Orden 3ter Klasse zu verleihen ge⸗— ruhet. .
Spanien. Die Etoile theilt aus Madrid vom 29sten Mai folgende, auf außerordentlichem Wege ihr zugekommene Nachrichten mit:
Der Koͤnig hat ein Dekret wegen Errichtung einer Kompagnie Leibgarden fuͤr den inneren und unmittelba— ren Dienst Sr. Allerhoͤchsten Person erlassen. Die Kom— pagnie Hellebardiere soll, wahrend ihrer Dienstleistung im Palast, unter den Befehlen des Kapitains der Leib— Garden stehen. Wenn Se. Maj. ausfaͤhrt, sollen die Leibgarden vor dem Wagen her laufen und die Kavale⸗ rie der Koͤnigl. Garde demselben folgen. Das Dekret ist an den Herzog von Infantado, als Chef der Koͤnigl. Haus⸗Truppen, gerichtet.
Am 2ltsten hat sich das ganze diplomatische Korps nach dem Schlosse von Aranjuez begeben, um den Köoͤ⸗ nig, wegen des von ihm erlassenen Amnestie⸗Dekretes, zu begluͤckwuͤnschen. Der paͤpstliche Nuntius hat das Wort gefuͤhrt; Se. Majestaͤt haben auf das geneigteste geantwortet.
Der beruͤchtigte Revolutionair Lopez Bannos ist nicht todt, wie man gesagt hatte; der Gouverneur von Gibraltar hatte ihm den strengsten Befehl zugehen las⸗ sen, diesen Platz zu verlassen. Lopez stellte sich folgsam, kehrte aber heimlich nach der Stadt zuruͤck und verbarg sich. Bald erfuhr er, daß die Englaͤnder ihn aufsuchten, und, die Strafe seines Ungehorsams fuͤrchtend, nahm er Gift, jedoch ohne Erfolg; er befindet sich jetzt im Hospi⸗ 2 wo er, nach seiner Genesung, deportirt werden wird.
Es erscheint jetzt ein interessantes Werk uͤber die, bis zum Jahre 1525 in Spanien, unter den verschiede⸗ nen Namen: Freimaurer, Communeros, Anilleros, Car⸗
bonarios, Europaeos, italienischer Klubb und , e