1824 / 142 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 19 Jun 1824 18:00:01 GMT) scan diff

Der Oberschulz Goewigt aus Rosengarth, Heilsber⸗ ger Kr., hat sich he dem im Dorfe Wolken entstande⸗ nen Brande rühmlichst ausgezeichnet Er war nicht al— lein einer der ersten, der sich bei diesem Feuer einfand, sondern er beorderte auch sogleich die Mannschaften der naͤchstgelegenen Dorfer zur Hulfe, wodurch es ihm bei seiner umsichts vollen Thätigkeit auch gelang, jenem Ein— halt zu thun, und die Gefahr von dem bedroheten be— nachbarten Hause abzuwenden.

Das hiesige Pollzei⸗Praͤsidium ruͤhmt in den oͤffent⸗ lichen Blättern die große Thätigkeit, welche zur Daͤm— pfung des Brandes unter den Speichern des Angers, vor Ankunft der öffentlichen Löschgeraͤthe statt gefunden hat. Das Polizei-Praͤsidium hat aber auch bei diesem so gefährlichen Brande, seine schon so oft bewiesene Um— sicht und zweckmaͤßige Veranstaltungen bei Loͤschung von Feuersbruͤnsten aufs Neue bewaͤhrt.

Liegnitz, 9. Jun. Bei dem am 209sten bis 31sten v. M. hieselbst abgehaltenen Woll⸗Markt sind auf hiesiger Stadt⸗-Waage abgewogen worden 910 Centner 33 Pfd. Wolle. Hierunter sind 527 Etnr. 90 Pfd. Dominial Wolle begriffen, welche blos auf hiesiger Stadt⸗ Waage verwogen, und nach Breslau auf den Woll— Markt zum Verkauf gebracht worden.

Die uͤbrigen 387 Centner 53 Pfd. ist Wolle von Rustikal⸗Schaͤferei⸗Besitzern, welche am hiesigen Markt feil geboten und verkauft worden, solche ist 2schuͤrige Mittel⸗Wolle, wovon der Ctnr. mit 36 Rthlr. 20 Sgr. im Durchschnitt bezahlt worden, und ist saͤmmtliche Wolle verkauft worden, und kann angenommen werden, daß der Centner gegen vor. Jahr mit 4 Rthlr. hoͤher bezahlt worden.

Wechsel⸗, Geld⸗ und Fonds⸗Kourse.

Hamhurg, 15. Jun. Bordeaux 2 Mon. 253 Schill. war ohne Frage. Baris 2 Mon. Bz Schill,, ganz ohne Begehr und mehr Briefe als Geld. 23 Mon, zum Kours willig zu haben. St. Petersburg 2 Mon. 83 Schill,, 2 Mon. zu lassen. London k. S. 36 Schill. 7 Den.,, 2 Mon. 36 Schill.

43 Den., viele Briefe, und 23 Mon. zum Kours, 3 Mon.

35 Schill. 4 Den. angetragen. Madrid 3 Mon. 94 Den. , Cadiz 3 Mon. 22 Den. , auf beide Plaͤtze Geld. Lissa⸗ bonn 3 Mon. 367 Den., Porto 3 Mon. 363 Den., gut zu lassen, selbst mit Den. besser. Genua 3 Mon. Si Den. Livornd 3 Mon. S7 Den, ohne Umsatz. Breslau 5 W. 41 Schill., obgleich niedriger, doch gute 2 Mon. Briefe zu haben. Amsterdam k. S. 10941 pCt., 2 Mon. 105 pCt, zum herabgesetzten Kours war Geld fuͤr ? Mon, und in kur⸗ zer Sicht Briefe. Wien in etkecür 5 W. 146 pCt., nicht vegehrt, und 2 Mon. zum Kours zu haben. Prag in effect

6 W. 1467 pCt., Geld. Augsburg 6 W. 147 pCt., Frank⸗

furt 6 W. 1433 vCt, in kurzen Sichten gesucht und selten, 2 Mon, angeboten, und besonders Frankfurt ohne Nehmer. Diskont 5 pCt., sehr fest.

Loutsd'or 11 Mark 6 Schill,, Gold al marco 1021 Schill,, mit Gold war es flau, und selbst zu 102 Schill. wenig Käufer Louisd'or noch immer begehrt. Piaster 27 Mart 14 Schill.

pCt. Nehmer; auf 3 Mon. M7 pCt. Geber, 97 pCt. Neb—

pear.

Preuß. Engl. Anl von 1818 p. C. 96 pCt. Geher,

mer, Preuß. Engl. Anl. von 1822 p. C. 9575 v Ct. Geber, 95 vCt. Nehmer; auf 3 Mon. 97 pCt. Gever, 963 pet. Nehmer, man hat Anleihe von 1818 p. C. mit 96, do. 182 mit 95 bezahlt, auf 3 Mon. war mit 1 pCt. besser Geld. Oesterr. Metall. pr. Cassa 94 pCt. Geber, 94 pCt. Neh⸗ mer; auf 3 Mon,. 955 pCt. Geber, 54 pCt. Nehmer, es ist p. C. 94 bezahlt, so blieben indeß Verkaͤufer, auf 3 Mon. war zu 954 Geld, unter 95 aber nichts zu haben. Par— tial Obligationen pr. ultimo 126 pCt. Geber, 126 pét. Nehmer, man konnte pr. ultimo dieses mit 1267 kaufen. Bank⸗Aktien pr. ultimo 1110 Fl Geber, 1105 Fl. Nehmer, eg

war ziemlich viel Frage zu 1105 und so sind auch mehrer!

Posten pr. ult. gemacht. Loose 2 100 Fl. p. C. ohne Umsatz

Russ. Engl. Anl. p. C. 923 pCt. Geber, 927 pCt. Neh⸗ mer; auf 3 Mon. 94 pCt. Geber, 937 v Ct. Nehmer, man

konnte zuletzt p. C. mit M kaufen, auf 3 Mon. war zu 8 noch Geld übrig Merall. Silb. Rub. 2 5 pCt. à 36 Schll 83 pCt. Geber, 82 pCt. Nehmer, 5 pCt. Cert. sind auf Lieferung zu Saz gemacht und blieben so zu haben, auß; Mon. wurde 83 geboten und so blieb Geld.

Port. Engl. Ani. von 1623, ohne Frage und 90 nomin! Neap. Rente 2 77 Den. Duc. 990 pCt. Geber, 90 pen

Nehmer, zu 90 pCt. sind starke Posten gemacht. Norwegische Anleihe bei Gebruͤder Benecke 98 pGh Geber, Desgl. bei Hambro 2à2 6 pCt. 1043 pCt. Geben, ohne ümsatz und nominelle Kourse. Hanndv. Loose, Kours à 146 pCt., 109 pCt. Geber, man konnte pr. ult. 2 1097 haben. Daͤnische Anleihe 1ste Abtheil. à 5 pCt. 97 pCt. Geben 96z pCt. Nehmer; pCt. p. C. 78 bezahlt, auf 3 Mon. 9

noch Geld; 2te Abtheil. 2 5 pCt. 97 pCt. Geber, 967 pd

Nehmer. NB. Wegen der medio Abrechnung und den Geldmang

fuͤr Prolongationen gedruckte Kourse für kurze Lieferung, n Zeit halten sich erste Verkaͤufer sehr zuruck, der Umsatz daht sehr beschraͤnkt.

Königliche Sch au spiele.

Freitag, 18. Jun. Im Opernhause: Elisabath, nigin von England, Oper in 2 Abtheil. Musik von Nis sini. Hierauf: Die gluͤckliche Ruͤckkehr, militairischt Ballet in 1 Aufz., vom K. Balletmeister Telle. Must von Guͤrrlich. .

In Charlottenburg: Herrmann und Dorothea, idhh lisches Familiengemälde in 4 Abtheil., nach Goͤthe's Gu dicht, vom Dr. K. Toͤpfer. Hierauf auf Begehren: Du

Nachtwaͤchter, Posse in 1 Aufz., von Th. Korner.

Sonnabend, 19. Jun. Im Opernhause: Romer und Julia, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Shaket (Mad. Stich: Jula.)

2 ö

Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind Witterung

16. Jun. A. 275103“ 4135 455 N. O. hell, Wölkchen. 17. Jun. F. 277 9 * 2 655 N. O. trüb, kühn. M. 27 9 1 135 1 67. N. O. ltrüb, Regen.

Redakteur John.

Gedruckt bei Hayn.

3539

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preußische Staats-Zeitung.

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142.

1

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I. Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Seine Koͤnigliche Majestaͤt haben den bei den Gene— l'Kommisstonen zu Berlin, Pofen und Marienwerder

hgestellten Justitlarien Seebald, Schumann und the, desgleichen dem Stadt-Richter Weiland zu

enswalde, den Karakter als Justiz⸗-Rath beizulegen, und

. daruͤber Allerhoͤchst Selbst zu vollziehen ge⸗ t.

Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung zu Arnsberg, ist der Pfarrer Stratmann zu

grtmund, als Pfarrer zu Menden angestellt; der Pfar⸗

r Göbel zu Effeln, zum Pfarrer in Kalle, und der undidat Vogel, zum Prediger in Fischelbach ernannt;

zu Erfurt, der bisherige Diakonus und Kapellan . Thristian Heinrich Schmidt, als Ober⸗Pfarrer bei w evangelischen Gemeinde zu Gebesee, Dices Langen zza; der bisherige Pfarrer Johann Kaspar Klein— hmidt, zu Wiedersbach, als chen Gemeinde zu Schmiedefeld und Veßra, Disces chleusingen; der neu angestellte Diakonus Andreas ottlob Sittig zu Berg, im Koͤnigreich Baiern, zu— eich als evangelischer Pfarrer in den diesseitigen, zur dces Ziegenruͤck gehorenden Ortschaften Sparenberg d Blankenberg, der bisherige Pfarr-Substitut Chri—

in Karl Erbstein in Schwerstedt, als Pfarrer der.

mngelischen Gemeinde zu Blankenburg, Diöces Langen lla; der Kandidat der Theologie, Johann Christian kbriel Wenk aus Langensalza, als Pfarrer der evan⸗ lischen Gemeinde zu Heroldishausen, Disces Langen—⸗ jazz und der Kandidat der Theologie, Christian Karl ilhelm Wendler, als Konrektor an der Stadtschule

hl ernannt worden.

Ausland.

Paris, 12. Jun. Die Pairs, Hein, ge

ker vorgestrigen Sitzung zwei Special Kommissionen

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Pfarrer bei der evange⸗

L Zeitung s⸗Nachtichten.

Berlin, den igten Junius 1824

zur Pruͤfung der vier, von der Deputirten⸗Kammer be⸗ reits angenommenen Gesetz⸗Entwuͤrfe, die Abgaben⸗Er⸗ hebung vom Wein und Branntwein betreffend, erngnnt, und sich demnaͤchst durch den Marquis M. von Mont morench den Kommissions-Bericht uͤber den Vorschlag des Marquis von Bonnay: die Berathungen der Pairs⸗ Kammer durch Anstellung eines Geschwindschreibers zur schnelleren Kenntniß des Publikums zu bringen, abstat⸗ ten lassen. . wird in dieser Kammer die Diskus⸗ sion uͤber die beiden Gesetz⸗Entwuͤrfe wegen der Stem⸗ pel⸗ und. Registrirungs⸗Gebuͤhren und wegen der Ver⸗ längerung des Tabacks⸗Monopols beginnen.. Die oͤffentlichen Blaͤtter enthalten nunmehr das Gesetz (vom 9gten d. M., wodurch die jährlichen Trup⸗ pen⸗Aushebungen auf 60,900 Mann, und die Dauer des Dienstes in allen Truppen⸗Theilen ohne Unterschied, fuͤr die Freiwilligen sowohl als fuͤr die Ausgehobenen, auf 8 Jahre festgesetzt, und zugleich die ier, Verpflich⸗ tung der nach Beendigung ihrer Dienstzeit in ihre Hei⸗ math entlassenen Unter⸗-Officiere und Gemeinen, bei aus⸗ brechendem Kriege noch 6 Jahre lang, unter dem Na⸗ men Veteranen, innerhalb Landes Dienste zu leisten, aufgehoben werden. K Das Journal des Debats vom 11ten faͤhrt fort, die Sache des Herrn von Chateaubriand mit Heftigkelt zu verfechten. Herr von Villsle, sagt es am Schlusse eines langen Artikels, machte die physische und Hr. von Cha⸗ teaübriand die moralische Kraft des Ministeriums. Die Geschaͤfts⸗Maͤnner, die materiellen Administrations⸗Maͤn⸗ ner schlossen sich an ersteren an; die Staats⸗Maͤnner, diejenigen, welche in der Gesellschaft etwas anderes als Materle und Raͤderwerk erblicken, schlossen sich an Letz⸗ teren. Herr von Villèle wird nunmehr sehen, was ein Minssterium ohne Glanz, und was eine sich zuruͤck⸗ ziehende oͤffentliche Meinung ist. Die Etoile dagegen ruft ausfuͤhrlich fruͤhere Acußerungen, des Journal des Pébats uͤber das jetzige Ministerium, und besonders uͤber den Grafen von Villsle zuruͤck, und stellt solche den da⸗ mit in Widerspruch stehenden jetzigen Ausfällen dieses Blattes gegenuber t J Ohne dem Courrier, nach welchem der Infant D.

Miguel in Paris angekommen seyn sollte, aus druͤcklich