festzusetzen. Allein da sie außen vor der Langelinie kam, zwischen der Kalkbrennerei und der Citadelle, faßte sie ein Windstoß, wodurch das Wasser so stark hineindrang, daß sie sinken mußte; die Mannschaft wurde gerettet. Der Obertheil des verungluͤckten Schiffes ist von der Zollbude aus zu sehen. ö
Spanien. Die Etoile theilt folgende, auf außer⸗ ordentlichem Wege erhaltene Nachrichten aus Madrid vom 11ten d. M. mit. Der Koͤnig und die Koͤnigl. Fa⸗ milie, befinden sich noch zu Aranjuez. — Die allgemeine Aufmerksamkelt richtet sich mit mehr Interesse als je auf die spanischen Besitzungen in Suͤdamerika.
= Aus den Mittheilungen, welche die Gazetta von Madrid uͤber den dermaligen Zustand jener Laͤnder macht,
geht unter anderen hervor, daß das chilesische Korps den General Bolivar verlassen hat, und in Eilmaͤrschen nach Hause geht. — Ueber die Niederlage der peruanischen Rebellen laßt selbst das mexikanische Blatt l'aquila mexi- Wang in seiner 156sten Nummer sich folgendermaßen aus: Unsere Bruͤder haben vor Lima einen großen Schlag erlitten; die spanische Armee triumphirt auf mehreren Punkten und das Blut der Patrioten fließt in gro— zen Strömen. — Briefe aus Montevideo vom 27. Fe⸗ bruar bestaͤtigen nicht nur den Ruͤckzug Bolivars sondern fügen auch noch hinzu, daß die Entmuthigung und die Verwirrung unter den revolutionairen Behoͤrden so groß ist, daß nur einige spanische Schiffe zu erscheinen brauch— ten, um zu bewirken, daß auf einer Strecke von 700 6 die Einwohner sich zu Gunsten des Koͤnigs er—
a n d.
Arnsberg. Am 27. Mai zeigte sich bei Nordwest— Wind starker Hoͤhen-⸗Rauch, der auch an den folgenden Tagen anhielt, und schoͤne warme Tage mit sich fuuͤhrte, — eine gewohnliche Folge dieser Erscheinung.
Merseburg. Ueber den Mannsfelder Gebirgs— Kreis zog am 7. Mai ein schweres Gewitter hin, wel— ches in einem heftigen Hagelregen sich entladete. Der Hagel fiel in der Große von einen sehr bedeutenden Schaden angerichtet haben, wenn nicht eine gaͤnzliche Windstille statt gefunden haͤtte. Nur in dem Dorfe Greifenhagen, wo der Hagel 4 Zoll hoch lag, sollen die Feldfruͤchte sehr gelitten haben.
Auffallend war die Witterung am Himmelsfahrts— Tage, den 27sten Mai. Nachdem der Himmel den Tag über abwechselnd heiter und mit Wolken bedeckt gewe— sen war, fuͤllte sich gegen Abend die ganze Atmosphaͤre mit neblichten Duͤnsten. Die Sonne sank, wie eine blut— rothe Feuerkugel, hoch uͤber dem abendlichen Horizonte hinter eine dichte Nebelwand, und in der Luft wollte man einen schwefelartigen Geruch bemerken. Man glaubt, daß diese Natur-Erscheinuug durch irgend ein großes Natur⸗Ereigniß in der Ferne veranlaßt worden ist.
Köln. So weilt es die Witterung zugelassen hat, ist man mit der Ausbesserung der Gemeinde⸗-Wege beschaͤftigt gewesen. Mit den Arbeiten an dem hiesigen neuen Justiz⸗
Gebäude, war man im April d. J., bis aber die Sockel
Haselnuͤssen, und wuͤrde
Gedruckt hei Hayn.
vorgeschritten.
Art aussprach, mit welcher Se. Masestaͤt geruht hab die fuͤr den Bau dieses Gebaͤudes veoh der ke , * e, zu r, . daß dassell 1er igen Bestimmung vollkommen entspr ausgefuͤhrt werden kann. ; pred
Der niedrigste Wasserstand im Rhein betrug am 1 5 i t Zoll. der höchste am 7ten und Sten Mi ;
Liegnitz. Das Steigen der Leinen-Garn-Preis die vollstaͤndige Belegung der Bleichen und die Einfuhr von 8, 429 Schock — Leinwand, welche zur Komplon tirung des Handels⸗-Sortiments im Monat Mai eing. gangen sind, beweisen die Lebhaftigkeit des Verkesn mit Leinwand, welches zwar noch nicht den in guter ö. . gewohnten Profit gewaͤhrt, aber doch befriedigt in gute Hoffnungen giebt. ö.
Tuche, besonders grobe, sind auf der letzten Leipzt Messe gesucht und von unseren Kaͤufern in genuͤgenhn Menge abgesetzt worden. Auch leinene Waaren hahn Abnahme gefunden. Die Gebirgs-Glas-Fabriken sw beschaͤftigt. Der Wasserstand der Oder ist der Schß fahrt guͤnstig, und das Handels-Verkehr auf diesmh
Strome lebhaft. .
Der wohlthaͤtige Einfluß der Gemeinheitstheilungh zeigt sich sichtbar schon in verschiedenen Gegenden. Sh malige wenig ergiebige Huͤtungsflaͤchen gewähren jz die Ansicht der uͤppigsten Getreide⸗Felder. Auch gewinn der Anbau von Futter-Kraͤutern und die Stall⸗Fuͤtterm immer mehr Raum. .
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Königliche Schauspiele. Mittwoch, 23. Jun. Im Opernhause: Das Käͤtß
chen von Heilbronn, großes Ritter⸗Schauspiel in 5 M
theilungen, nebst einem Vorspiel in 1 Aufzuge, genann Das heimliche Gericht, von die Buͤhne bearbeitet von Holbein. Kaͤthchen. )
Donnerstag, 24. Jun. Im Opernhause;: Die Haß stolzen, Lustspiel in 5 Abtheil., von A. W. Ifflam Hierauf: Die Wiener in Berlin, Posse in 1 Aufzun mit Gesang, von Karl von Holtei. (Mad. Neumann . und Louise von Schlingen, als letzte G rollen. .
(Mad. Neumann
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Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind] Witterung 21, Jun . 2 . 15** 455 N. O. hell, Wik. lauer Mö.
22. Jun. F. 272 77 * 145 602 N. O. hein, lt, lauer id M. 27* 7 * 1831 49 N. O. Soñbl. etw. Rg. M
Redakteur John.
J bis i * Die Legung des Grundsteins —̃. 182 22. April, mit angemessener Feierlichkeit . j welch enn sich namentlich der allgemeine dankbare Sinn fuͤr
28 .
Heinrich v. Kleist, i 2 inan], Min ister vorgestern der Deputirten⸗ Kammer vor⸗
rhalten. Unmlttelbar nach dem Grafen v.
- BesetzEntwurfe naher ause nander zu setzen.
* 9
preußische Staats-Zeitung.
M 146.
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Berlin, den 24 st en
L. Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Geheimen expedi— enden Sekretair, Hofrath Timme, und den bisher ei der General-Kontrolle angestellten Rechnungs⸗Rath Schiller, zu Assessoren des General⸗Post⸗Amtes Aller⸗ näͤdigst zu ernennen und die Patente Allerhoͤchst Selbst
vollziehen geruhet.
Angekommen: Der Koͤnigl. Portugiesische außer⸗ rdentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am kaiserl. Russischen Hofe, de Guerrero, von Lissabonn.
Durchgereist? Der Kaiserl. Russische Feldjäger
edrow, als Kourier von Paris nach St. Petersburg.
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Zeitung s⸗Nachrichten. Ausland.
Paris, 17. Jun. Das Buͤreau der Pairs⸗-Kam— ner hat vorgestern den von dieser Kammer angenomme—
ken Gesetz-Entwurf, die Verlaͤngerung des Tabacks⸗Mo—
zpols betreffend, Sr. Maj. dem Koͤnige zu uͤberreichen e Ehre gehabt. An demselben Tage wurde in der hairs- Kammer die Diskussion uͤber den Antrag des Marquis v. Bonnay: die Mittheilung der Berathungen
wieser Kammer durch Anstellung eines vereideten Ge—⸗
chwindschreibers zu beschleunigen, fortgesetzt, und der
Borschlag mit 65 gegen 55 Stimmen angenommen.
Durch den neuen Zoll-Gesetz-⸗Entwurf, welchen der bgte, sollen mehrere Artikel des Zoll- Tarifs, die in der e, der vorjaͤhrigen zu den diesjährigen Sitzun— hen der Kammern bereits von Sr. Maj. durch Königl. Vererdnungen geandert worden waren, Gese— 663616
tllele be⸗ leg der Präsident des Buͤreaus fuͤr den Handel und ze Kolonien, Herr v. Saint Erteg, die Redner, Buͤhne, n der Kammer die Beweggruͤnde zu dem 56
16 Jahre alt sind,
vor die Assisen.
achdem nerte daran,
Junius 1824.
derselbe die Versammlung im allgemeinen mit den Grund— saͤtzen, von welchen die Regierung bei ihrem Zoll⸗Systeme geleitet wird, bekannt gemacht hatte, durchlief er die ein⸗ zelnen Artikel des neuen Gesetz⸗ Entwurfes. In dem er—
en Artikel wird der Einfuhr-Zoll auf fremde Wolle er⸗ oͤht. Die darauf folgende Bestimmung bezieht sich auf die . ausländischer Leinwand, deren Verzollung auf 15 bis 16 pCt. festgesetzt wird. In einem anderen Artikel wird der Zoll auf Fayence, Toͤpfer- und Glas⸗ Waaren erhoͤht. Dagegen werden, um die Schiffahrt in den indischen Gewässern zu beguͤnstigen, die Abgaben auf Baumwolle, Cacao u. s. w. . diese Artikel auf franzoͤsischen Schiffen eingefuhrt werden, ermaͤßiget. (Wir kommen auf diese . Gegenstände bei der Berathung uͤber die einzelnen Artikel des gedachten Gesetz⸗ Entwurfes in der Deputirten-Kammer zurück) Nach dem Vortrage des Hrn. v. Saint Erieg beschaͤftigte sich die Kammer mit den einzelnen Bestimmungen des Gesetz- Entwurfes wegen einiger Aenderungen in dem Straf⸗Gesetzbuche. Der erste Artikel dieses Entwurfes, welcher diejenigen Individuen, die sich eines Vergehens schuldig gemacht haben, worauf weder Todesstrafe, noch lebenskängliche Zwangs⸗Arbeit, noch Deportation steht, fobald diese Individuen und ihre Mltschuldige nicht uͤber an die Zuchtpolizei⸗Gerichte verweist, gab zu einer weitlaäͤuftigen Diskussion Anlaß. Derglei⸗ chen Individuen, sobald sie ein Verbrechen begangen hatten, welches uberhaupt eine Leibes oder , Strafe nach sich zog, gehörten bisher ohne A
Ausnahme t Ser Graf Foy glaubte, daß man es bei dieser Einrichtung belassen müsse, und wollte in der vorgeschlagenen Neuerung ein Anzeichen der allmaͤligen Untergrabung der Geschwornen⸗ Gericht? erblicken Hr. v. Martignac bemuͤhte sich das Falsche dieser Mei⸗ nung darzuthun; er machte auf den Unterschied zwischen Verbrechen und bloßen Vergehen (delits) aufmerksam, wovon jene vor die Assisen, diese dage zen vor die Zucht⸗ ade, Gerichte . e ,. Der 6 ,, n. entwickelte diese Ansicht noch naher, und widerlegte die Dehn ng e raf s en, nn, vor ge schlagene Maßregel die Geschwornen, Gerichte verletze. Er erin—⸗ ke , daß dies nigen Verbrechen, auf welche
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