1824 / 147 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ziemsich mager, n seinen Pri⸗ chtlichkeit; in litischen Ve Mann der Monarchle, u berr fe cher Gunst⸗Bezeigungen glaͤnzen nicht auf seinem Kleide. In seinem Departement geliebt, uͤbt er auf seine Par⸗ fei einen wahren Einfluß, und hat die Neigung und das Wohlwollen des Koͤnigs zu erwerben gewußt. Das ganze frühere Leben des Herrn von Villele ist uͤberdies ehren, voll Man entsinnt sich seines schoͤnen Benehmens auf der Insel Bourbon, zu der Zeit, wo der Preis auf den Kopf seines Beschuͤtzers, des Hrn. v. St. Felix gesetzt, Und! derjenige, der diesem eine Zuslucht gewghren wuͤrde, mit der Todesstrafe bedroht ward, Hr. v. Villele bietet bes dieser Gꝛlegenheit allen Gefahren Trotz; er nimmt den Geaͤchteten ö. und verweigert standhaft dessen Zu— sort anzugeben. . lage, mn , Herr von Villéle, den man ins Gefaͤng⸗ niß gesebt hatte, erhielt die Freiheit wieder, indem er seine Ehre Ene hr bewahrte. 02 . 50.

Rien e em Haag, 15. Jun. Folgendes ist ein Aus⸗ zug des in der weiten Kammer vom Grafen de Celles über den u bit hen Traktat gehaltenen Vortrags.

„Heutiges Tages stehn alle, großen politischen Ent— wuͤrfe mehr oder weniger in Verbindung mit den Ge⸗ schaͤften des Seehandels; * ist fast dieselbe Sache; die Welt ist ein großer Markt geworden, wo jeder sucht, was er nicht hat, und hinbringt, was er zu viel hat.

Di che vervielfältigen, die Beduͤrfnisse vermeh— Die Austausche ploͤtzliche Thätigkeit, der

uͤberall entsteht eine

een , nn c Nahrung, Industrie und Handel, nicht entziehen kann, ohne ste zu laͤhmen und die groͤß⸗ ten Zerrättungen bei dem Polke hervorzubringen, das ungluͤcklich genug wird, in Unthaͤtigkeit versetzt zu wer— den, waͤhrend sich um es her alles regt und bewegt. Man wird von einem wahrhaft vaterlaͤndischen Gefuͤhle ergrif⸗ fen, wenn man jene Antwort vernimmt, die dem Koͤnige von Seiten der vermoͤglichsten Buͤrger geworden;) eine Antwort, reich an Ausdruck und die fruchtbar in ihren Folgen seyn wird. Dies heißt wahrer Handel, hier ist einè wirklich edle Anwendung des National⸗Vermoͤgens. Sehen wir das Ausland andere Bahnen befolgen, so muͤssen wir der Unkenntniß der ächten Grundsaͤtze alles dasjenige zuschreiben, was partiellen Bankerotten aͤhnlich ieht. Die Leidenschaft des Augenblicks, dieser neu ent⸗ standene Wahnsinn, der heute demjenigen einen so gro⸗ hen Werth beilegen macht, was vielleicht morgen nichts mehr werth seyn wird, ruft die Zeiten jenes Schotten (Law), des wahrhaften Romantikers der Finanz⸗Kunst, zurück. Schreiben wir guch unverstandenen Voraussez⸗ zungen jene falschen Systeme der Abtrennung der Voͤl⸗ ker in Beziehung auf das Handels⸗Interesse zu und hof—⸗ fen, daß der Erfahrungs⸗Grundsatz: „Die, welche uns

muͤssen uns auch die ihrigen

unfere Produkte abkaufen,

8 ist die von der Regierung erdffnete Unterzeichnung erlandischen Handels⸗Gesellschaft gemeint, die 73 Mil-

ur . len en anstatf der verlangten acht brachte.

Durch die Tugend ward die Kuhn

Meilen noͤrdlich von Rothschild gefundenen alten M

II.. den saͤchsischen und baierischen

verkaufen konnen,“ als gerechte Grundlage jenes Tra tats werde aufgestellt werden.“

Es ist ein unmeßbarer Abstand, der so große En wuͤrfe von elenden und gefaͤhrlichen Boͤrsenspielen trenn

gleicherweise, wie eine gute, in Ausuͤbung gesetzte An

lagen⸗-Theorie, sich von ärmlichen Fiskalitaͤts-Gedanken abscheidet. Glücklich die Nation, wo man strebt, die al gemeine Wohlfahrt auf soliden Grundladen, auf Spekn lationen zu bauen, welche die Interessenten bereicher muͤssen, ohne dem Wohlseyn Aller Eintrag zu thun! Nu dadurch, daß den muͤssigen Kapitalien eine weilte Lauf bahn eroͤffnet wird, kann man ihre Vergroͤßerung erwar ten, vergessen wir aber nur nicht, meine Herren! def es Dauerhaftigkeit in den Transaktionen, gute Treue s

den eingegangenen Bedingungen ist, worauf der Kreötz ** Tataren, der die Briefe zr in wir nichts Neues aus dieser Hauptstadt. Handel wieder auf seine wahre Bahn zeigt, so wen

s iel 1 Hotte bei

wie der Einzelnen, so des Staats, begruͤndet wird.“ „Wenn der niedrige Stand des Geld-Zinses in

jedoch hiervon nichts erzwungen, um zu diesem 3 gelangen, denn man verfehlt es, wenn es nicht dur naturliche Mittel erreicht wird. Jede erzwungene Ha absetzung, jede von der Regierung gebotene Operats wurde immer als ein Treubruch erscheinen, und eh durch Verminderung des Guthabens des Glaͤubigers in Reichthum des Staats vermindern, indem sie diejenizn aͤrmer machte, aus denen er besteht. Nicht in unsern Vaterlande, diesem klassischen Boden des oͤffentlich

stehenden Rechte sehen. pitalien auswärts eine gezwungene Zins,

um unsere, auf das Vertrauen begruͤndete Bestrebumnn zu nähren und zu beleben“

Prag, 19. Jun. Als Se. Majestaͤt der Kasst in Begleitung Ihrer Majestaͤt der Kaiserin und & Kaiserl. Hoheit des Kronprinzen den botanischen En ten der K. K. Universitaͤt, welcher durch die Gnade ( Majestaͤt vor zwei Jahren mit einem neuen Gewaͤh Hause versehen worden ist, am 16ten d. M. zu besuchg geruheten, war folgendes Chronographleum auf einn mit Blumen-Gewinden verzierten Triumph-Bogen ih gebracht:

Her BöhMen 1Vbel, tönt AVs treVer Bryst:

Hell. Franz! HelL Carolnen! ö Gestern fruͤh um 6 Uhr haben Se. Kaiserl. Hehe der Durchlauchtigste Erzherzog Kronprinz unsere Hahh stadt wieder verlassen, und kehren, auf Höchstihrer N Reise die Bade-Oerter Marienbad und Franzensbtu besuchend, uͤber Budweis und Linz nach Wien zuruͤc

Kopenhagen, 15. Jun. Die im Fruͤhling eig

Kabinet ein verles

zen, sind nunmehr dem K. Muͤnz ; 1300, zum Theil bi⸗

worden. Es sind nicht weniger als her ganzlich unbekannte oder doch sehr seitene Muͤnzeh Es find darunter 90 englische Münzen von Ethelred ll Harald und Eduard dem Vekenner; an z6o0 deutscht vol den ersten drei Ottonen, Heinrich II, III, IV., Kontn Herzoͤgen, einem Grin

fen Albert von Namur, und 50 derselben von geistlichen

Fuͤrsten Deutschlands; und an 850 daͤnische Muͤnzen vol

haupt wenig Kredits, werden wir je eine solche Verletzung der Muͤssen einige von unseren h Herabsetzn erleiden, so werden wir sie zu uns zuruͤckfließen sen fr

. ist beendigt, und zur, Zufriedenheit der höheren

Jahre 735 Rthlr. 17 Gr. bezahlt wurden,

Jubel⸗Feier des 15ten d.

e war bei Sr. Koͤnigl. Hoheit uns eb Prinzen große Mittags⸗-Tafel, wabei Hoͤchstdieselben dem

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nud dem Großen, Magnus dem Guten und Svend isthrithsen. Drei der seltensten ruͤhren von Hartheknud er, und viele derselben sind weder in daͤnischen deut⸗ hen noch englischen Verzeichnissen anzutreffen. Man saubt, daß dieser Schatz waͤhrend der Regierung des 8önigs Svend i . en, also vor dem Jahre 1076, nie— ergelegt worden sey. U 0e, r e. Die Augsburger Allgemeine Zeitung theilt olgende Privatkorrespondenz Nachrichten mit: Bucharest, 2. Jun. Seit 19 Tagen sind wir gegen der in der Moldau weiter um sich greifenden pest, welche sich bis Jalumniza und Bosco, 15 Stun—⸗ len von hier, verbreitete, in großen Sorgen. Braila oll von den meisten Einwohnern verlassen seyn. Nit dem heute aus Konstantinopel hier ange kon menen

fuͤr Deutschland brachte, erfuh—

Privat-Briefe vom 28. Mai elden noch nichts von einer Erscheinung der tuͤrkischen Morea; dagegen sagen die Kapitains zweier 1s dem Archipel gekommenen Schiffe, daß dieselbe bei RNegroponte gesehen worden sey ; , Ankong, 5. Jun. Mit einem aus Alexandria m 26. Mal abgegangenen Schiff erfaͤhrt man daß rt, bis zu jenem Zeitpunkt, kein Mann nach Morea ingeschifft worden war, und daß der Vlee⸗Koͤnig uͤber⸗ Neigung bezeigt, die Pforte zu unterstuͤtzen.

3 n l a nn Bonn, 16. Jun. Die diesjährige große Landwehr—

Triest, 9. Jun.

Borgesetzten ausgefallen. Die Landwehrleute ruͤhmen, zaß sie in jeder Hinsicht schonend behandelt worden, wel— hes allgemein eine gute Stimmung fuͤr die Sache her⸗ orgebracht hat. Die Uebungs-Pferde wurden diesmal m Kr. Bonn alle freiwillig vom Lande selbst gestellt,

durchaus ohne Einmischung von Entrepreneurs) und die

ehr billig angesetzten Miethe⸗-Kosten betragen, fuͤr 31 Pferde, einschließlich der Entschaͤdigung fuͤr Versaͤumniß bei der Vorführung und Musterung von 104 freiwillig gestellten Pferden nur 510 Rthlr., während im vorigen

Fommunal⸗Kassen nicht nur 226 Rthlr. 17 Gr. er spart ind, sondern auch durch die Art der Gestellung, der Vervollkommnung des Landwehr-Instituts, in diesem Punkte, bedeutend naͤher geruͤckt ist.

Stettin, 21. Jun. Aus Pyritz wird uͤber die M. unter anderen noch Fol—⸗ gendes gemeldet: Nach Beendigung der kirchlichen Feier

anwefenden Landrathe v. Steinaͤcker aus Greifenhagen, der in kurzem fein funfzigjaͤhriges Dienstjubiläum feiern wird, einen schoͤnen silbernen ten. Erst spaͤt am Abend verließen uns Se. Hoheit, von einem tausendstimmigen, begleitet. Unvergeßlich wird das seltene Fest unserer Stadt und Gegend bleiben, wie es denn auch hoffent⸗ lich uͤberall keine blos voruͤbergehende Ruͤhrung, sondern

Koͤnigl.

so daß den

erem allgeliebten Kron⸗

Pokal darzureichen geruhe⸗

treuen Lebehoch

das

eine tiefere, ernstere Wirkung in den Gemuͤthern her— vorgebracht haben wird.. a Aus Gollnow schreibt man unterm 15ten d. M. Mag in anderen Städten unseres lieben Vaterlandes Otto-Fest auch mit mehr Pracht und Aufwand ge⸗ feiert seyn; an schöner Einfachheit und wahrer Herzlich keit steht unsere Feier gewiß hinter keiner in der ganzen Provinz zurück. Nachdem am Vorabende des Festes unter dem Donner der Kanonen und nach dem Geläute aller Glocken ein Choral vom Thurme geblasen war, versammelte sich am Morgen des Festes selbst der er wachsenere Theil der Schuljugend auf dem Nathhause, um von dort, in Begleitung der städtischen Schul-De— putation und der saͤmmtlichen Lehrer, den Zug nach der Kirche anzutreten, welcher um 9 Uhr unter dem Geläute aller Glocken begann. Unter Singen gelangte man uͤber den Markt und die anliegende Straße, wo Alles reich mit Blumen und Kraͤnzen geschmuͤckt war, in die, in wendig mit Laubwerk sinnreich verzierte, Kirche. Hier hielt der Superintendent Dannenberg eine der Feier des Tages angemessene, die Gemuͤther ergreifende Predigt, worauf sich der ganze Zug abermals nach dem Rathhause verfuͤgte, sich auf dem vor demselben befindlichen Markte in einen Kreis stellte und sich dann nach Absingung des: Lobet den Herrn, den mächtigen Koͤnig 2c. nach Hause begab. Nachmittags um 13 Uhr begann die Schul⸗ Feler. Zu dem Ende versammelten sich saͤmmtliche Kin⸗ der mit ihren Lehrern in der Kirche, wo der Rektor Karrig der ganzen Versammlung noch einmal die Wich— tigkeit des Tages ans Herz legte, und wie unser Haupt Bestreben dahin gerichtet seyn muͤsse, das zu uns ge⸗ brachte Wort des Evangeliums rein und unverfaͤlscht zu bewahren. Nachdem diese Feler geendet, nahm gegen 4 Uhr diejenige ihren Anfang, welche Gollnow als eigen⸗ thümlich vor anderen voraus hat und welche am so mehr Erwaͤhnung verdient, da sie, von der Idee eines Einzi= gen ausgegangen, zugleich mit dem Otto⸗Feste ein naͤhe⸗ res Andenken an unsere heidnischen Vorfahren verbin— den sollte. Der hiesige Rektor Karrig, ein Liebhaber von Alterthuͤmern und insbesondere von vaterlaͤndischen, hatte beschlossen, auf einem, eine Viertel⸗Stunde von der Stadt belegenen Felde, das unseren heidnischen Vor Aeltern zum Begraͤbülß-Platze gedient, und we er selbst schon 3 Urnen ausgegraben, iwwelche er, nebst anderen Alterthuͤmern, in seinem vielumfassenden Museum auf⸗ bewahrt, dem Andenken dieses Tages und unserer Vor⸗ fahren ein einfaches Denkmal zu errichten Sobald er deshalb mit dem Magistrate gehsrige Ruͤcksprache ge⸗ nommen, und dieser, als zu einem edlen und gemein⸗ nuͤtzigen Zwecke, gern seine Hand dazu geboten; schritt er ans Werk, und ließ eine Pyramide aus Granitblöcken errichten, in deren Basis ein eichener, eingekehlter Kasten, 18 Zoll im Lichten lang, 15 breit und 15 hoch, ruht. Dicfer enthalt zwei gläserne Gefäße, worin außer einer Bibel, einem Bollhagenschen Gesangbuche, Spittlers Kirchen-Geschichte, dem Otto-Buͤchlein und Nachrichten von der hiesigen Kirche und Schule, auch noch Geräth⸗ tchaften unserer heidnischen Vorältern, in dieser Gegend ausgegraben, Urnen und Thraͤnen-Naͤpfchen, theils wirk— licht, theils gezeichnete, und eine große Menge von ge⸗