1824 / 158 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 08 Jul 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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tinopekt vom 28. Mai geht uͤber die beiderseitigen Streit— kräfte der Tuͤrken und Griechen Folgendes hervor: Ob— gleich die schreckliche Katastrophe zu Kairo den maͤchtigen

scekönig Mehmed Ali Pascha eines großen Theils sei— ner materiellen Kräfte beraubt hat, und ihn dem An— scheine nach an der beschlossenen Expedition nach Moreg hindern sollte, so glaubte man in Konstantinopel, nach den aus Aegypten zuletzt gekommenen Berichten, immer noch, daß trotz der Unruhe und Gaͤhrung der Milizen, welche mit den auf europaͤische Art disziplinirten Trup— pen fast in offenem Hader leben, der Abgang der Expe— ditlon doch zu Ende des Junius vor sich gehen werde. Ismail Gibraltar hat das Kommando der Flotte wieder erhalten, und bereits mehrere oͤsterreichische und Malte⸗ ser Schiffe zum Transport der Truppen gemiethet. In— dessen waren zu Pregible ernsthafte Unruhen ausgebro⸗ chen, die dem Pascha Gefahr drohen. Ein Wechabit der sich fuͤr den Vezier des Propheten El Mokadi ausgiebt, und an der Spitze von 10,000 Aegyptiern steht, die sich leicht mit den Chefs der unzufriedenen Milizen in Ein— vernehmen setzen konnten, sucht die jetzige Regierung, die sich ohnedies durch ihre Neuerungen depopularisirt hat, uͤber den Haufen zu werfen. Mehmed Ali Pascha hatte kräftige Maßregeln ergriffen, und seinen Kiaja Bey den Rebellen entgegen geschickt; allein wird er es unter diesen Umstaͤnden wagen, sich auch nur eines Theils feiner Truppen durch Wegsendung nach Morea zu berau— ben? Der Kapudan Pascha ist unter dessen nach dem Archipel abgesegelt, und die Pforte zaͤhlt bei seinem Unternehmen auf di Mitwirkung des Pascha's von Seutari mit 10,900, des Omer Vrione mit 10,000, und vorzuͤglich auf die

Hauptarmee des bei Larissa lagernden Seraskiers Der⸗

wisch Pascha, zu dem noch 12,000 Freiwillige aus der

Hauptstadt stoßen sollen, und unter dessen Befehlen Ach⸗

med, mit dem Beinamen der Furchtbare, mit 2500 M. Infanterie, und 400 M. Kavalerie steht, die sich feier— Üich gelobten, keinem Griechen das Leben zu schenken. Ueberdies hat Jussuff Pascha von Patras, außer den SoJ0o Mann, die diesen Punkt decken, 20099 im Kastell von Morea, und Islam Bey 2590 im Kastell von Ru— meli. Ersterer ist mit dem Aber-Befehl der drei Plaͤtze beauftragt. Im Hafen von Lepanto belaͤuft sich die tuͤr⸗ kische Seemacht, nach dieser Angabe, auf 8 Krlegsschiffe, s Fregatten, 2 Korvetten, 4 Briggs und 1 Transport—

Schiff unter dem Befehl Halil Bey's. Die militairi⸗

schen Anstalten der Griechen, besonders auf den Inseln, verrathen Kuͤhnheit.

Regierung, an deren Spitze Konduriotti steht, hat bei Argos ein Lager von 10,009 Mann, und 60600 Mann standen zwischen Arta unnd Prevesa, um den Pascha von Skutari zu beobachten. In Thessalien schien Alles auf

eine kraftige Offensive mit einein Aufstande in Macedo⸗

nien hinzudeuten. SFriest, 22. Jun. Ein Schiff, welches am 2. Jun. Mitilene verließ, und am 18ten d. hier eintraf, bringt die Nachricht, daß der Kapudan Pascha in den ersten

Gedruckt bei Hayn

von Daͤnnemärk, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von -346. 76,477.

Bei Ipsara lagen 180 bewaffnete Fahrzeuge und 10 Brander bereit. Die neue Central,

„nun.“

Tagen des Junius im Meerbusen von Salonichi, w er Truppen an Bord nahm, gesehen wurde. Nordamerika. Vor der geschehenen Schließun des Kongresses der vereinigten Staaten, hat der Praͤss dent saͤmmtliche von beiden Haͤusern beschlossene Bill worunter auch die Tarif-Bill, genehmigt. Der Natlignal Advocate sagt uͤber dieselbe: „Diese Bill ist nun Geses der Union geworden, und obzwar wir das Princip, wor auf sie urspruͤnglich begruͤndet war, nicht gut heißen koͤn nen, naͤmlich die Aufopferung des einen Interesse zum Schutze des anderen, so haben wir doch mit Vergnuͤgen gesehen, daß die Bill verstaͤndige Amendments erhalt

M

Allge.

preußische Staats- Zeitung.

meine

.

158.

hat, und, wenn sie den Manufakturisten vortheilt, d ' Handelsleuten nicht mehr schaden wird. Mit dem leh haftesten Antheil werden stets die Reden Webster's (w der die Bill) und Clay's (fuͤr dieselbe) gelesen werden und wenn die Politik des . uns . . so . ö sen wir doch der großen Exroͤrterungskraft und der maͤch . ; tigen Dialektik beider Redner Gerechtigkeit wiederfahre L. Amtli ch e Na chM r* 1 ch t en. , . Kronik des Tages

Der im Maͤrz abgeschlossene Traktat mit Großbrit ; .

n, . ; z ; Se. Majestät der König haben dem Salinen⸗-Admi— tannien uͤber die Behandlung des Sklavenhandels al sraiot Bea lt zu Sta ferth, und deim gen lere ehen

Seeraub ist vom Senat mit gewissen Bedingungen, all er Beschtänk Dauer Fesfeßßen nach dem Ge riedrich Fräger zu Reichenbach in Schlesien, das All⸗ der Beschraͤnkung der Dauer desselben nach dem Gefallen meine Ehrenzeichen erster Kiasse hu , . e ug,

der kontrahirenden Theile, und der n, , ee. de ichsuchungsrechts auf die afrikanischen Gewaͤsser, r

Durchsuchungsrechts auf die afrikanischen Gewaͤsser, ru De, Königl. Hohelt der Herzog von Eu mber—

and ist nach Toͤplitz abgereist.

tificirt worden. Der Kaiserl. Brasilische Geschaͤftstraͤger, Herr Ru

bello, ist vom Präsidenten als solcher anerkannt worden

und hat ihm sein Beglaubigungsschreiben uͤbergeben.

Bei der am 6ten und 7ten Jull d. J. fortgesetzten ll. Ziehung der Prämienschein⸗ Nummern zu Staats—⸗ schuldscheinen fielen 2 Praͤmien von 2000 Rthlrn. auf Tr. 67,558 und 204,631; 5 Praͤmien von 500 Rthlrn.

Königliche Schausptele. Tittwoch, 7. Jul. Im Opernhause: Hamlet, Prin , ,, ,, , , ! g5, 699). 107, z51. 112,154. 145,665. Shakespear. (Mlle. Lindner, vom National⸗-Theater z ß, 136. 168,692. 195, 945. 204,279. 228,710 und 294,947. Frankfurt a. M.: die Ophelia.) ie Ziehung wird fortgesetzt.

Donnerstag, 8. Jul. Im Schauspielhause: O beiden Billets, Lustspiel in 1 Aufzuge. Hierauf: Dl beiden Galeeren-Sklaven, oder die Muͤhle von Saint

Alderon, Melodrama in 3 Abthetlungen. Se. Excellenz der Ober⸗Hofmeister und Kammerherr, In Charlottenburg: Franzoͤsische Vorstellung. sreiherr v. Schilden, nach Perleberg. Meteor ologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind! Wltterung A. 2585 1. PII T5235 IS W. sgen, Wim. i. 5. 25 4 4 oz. 24

. S. X. trüb, Wind. M. 2s 2. * 1653] 500 S. W. heu, 0 ken, Wen

Abgereist: Se. Exeellenz der General der Infan— rie und Gouverneur von Berlin, Graf von Gneise— lau, nach Schlesien.

Leitung s⸗Nachrichten. Ausland.

mer vom 29sten v. M. begann damit, daß Herr

In Nr. 156 der St. Z., S. 705, Z. 17 v. u, amel den Kommissions-Bericht uͤber den Gesetz⸗ hinter dem Worte „Taxe“ das Wort „ein gehenden mwurf, die Verbesserung der Dorf- und Feldwege be— einzuschalten; S. 706, Sp. 1, Z. 15, statt „und,“ ffend, abstattete, und auf dessen Annahme mit einigen endements antrug. Die Eroͤffnung der Diskusston er diesen Gegenstand, wurde nach einer kurzen Debatte

Berlin, den Sten Julius 1824.

theilte hierauf ein Schreiben des Generals Foy mit, worin derselbe um einen Urlaub zur Wiederherstellung seiner Gesundheit anhielt; dieses Gesuch, kurz vor dem Schlusse der Sitzungen, erregte einige Verwunderung; der Urlaub wurde gleichwol bewilliget, und die Ver sammlung setzte demnächst ihre Berathung uͤber die au—⸗ ßerordentlichen Ausgaben des vorigen geen fort. Hr. Devaux gwom Cher⸗Dept.) tadelte in harten Worten die schlechte Verwaltung der Armee, und fragte die Mini— ster, wer von ihnen die Verantwortlichkeit deshalb üͤber— nehmen wolle. Als keine Antwort erfolgte, erklaͤrte er, daß ihn dieses Stillschweigen nicht wundere, denn in der That koͤnne man weder dem vorigen noch dem jetzigen Kriegs⸗-Minister die Schuld dieserhalb beimessen; jener

af Nr. 19,682. 73,989. 191,552. 113,230 und 199,584; Praͤmien von 200 Rthlrn. auf Nr. 21, 028. 49, 44585.

Paris 1. Jul. Die Sitzung der Deputirten⸗ If ĩ suchte zwar die Kontrakte mit Herrn Ouvrard durch

habe naͤmlich die Kontrakte mit Hrn. Ouvrard verwor— fen, was seinen Austritt aus dem Ministerium zur Folge gehabt habe, dieser dagegen sey erst am 19. Gkt. in Aktivität getreten, wo jene Kontrakte schon laͤngst abgeschlossen gewesen seyen. Wie dem auch sey, so glaubte der Redner, daß die Kammer die, durch die An— stellung des Hrn. Ouvrard entstandenen Vergeudungen unmoͤglich gutheißen koͤnne; ebenso tadelte er es, daß man Spanten, ohne irgend eine reelle Garantie, an Na— tural-Leistungen und baarem Gelde 34 Millionen vorge— schossen habe; durch die Gegen-Revolution, meinte er, habe man diesem Lande keine neue Hulfsquellen eröff— net, und es lasse sich daher gar nicht absehen, wenn ehr dasselbe seine Schuld werde abtragen können. Er er— klaͤrte schließlich, daß, wenn die Formen der Berathschla— gung es erlaubten, er der Kammer den Vorschlag machen wuͤrde, den ihr vorgelegten Gesetz Entwurf bis zur Re— gulirung aller Rechnungen aus der gedachten Kriegs. Epoche auszusetzen, so aber stimme er fuͤr die Verwer⸗

fung dieses Entwurfes. Der General Partouneaur

die Gewalt der Umstaͤnde zu rechtfertigen, meinte aber doch daß derselbe mehrere unerlaubte Aufkäufe gemacht habe, uber welche inzwischen die in diesem Augenblicke in Toulouse niedergesetzte Liquidations, Kommisston, nach Beendigung ihres Geschaäͤftes, ohne Zweifel das hellste

Redakteur Jobn. r dem aber? das Vudget angesetzt. Der Prastdent

Licht verbreiten werde. Noch sprachen die Herren von