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sident zeigte an, daß dabet nicht weniger ais vierzig
Amendements in Vorschlag . worden 6 und verlas demnächst den 1sten Artikel. (Der Schluß dieser Sitzung, bermorgen. ) .
Am 1sten d. M. fand auch in der Pairs, Kammer wieder eine öffentfsche Sitzung statt, in welcher der Mi⸗ nister des Innern die letzteren, von der Deputirten⸗ Kammer angenommenen funf Gesetz⸗Entwuͤrfe vorlegte. Der e e von Marbois stattete demnaͤchst den Kom⸗ missions⸗Bericht uͤber den definitiven Rechnungs⸗Abschluß des Jahres 1822 ab.
e Guotidienne hatte die Frage aufgeworfen: ob der Graf v. Villele die Korrespondenz des Reis⸗Effendi fuͤr sein Schreiben an den Vicomte v. Chateaubriand, jum Muster genommen habe? Die Etoile entgegnet dar⸗ auf: sie koͤnne wohl ihrerseits fragen, ob die Quotidienne
lieber gewollt haͤtte, daß jenes Muster aus den Papie⸗
ren der äͤltesten Repraͤsentativ- Regierung von Europa hergenommen worden wäre, woe man finde, daß zur Zeit des Ministers Chatam ein englischer Pair, der, obwohl im Königl. Hause angestellt, es ich beigehen lassen, mit der Opposition zu stimmen, am folgenden Tage von Lord Ehatam ein Schreiben folgenden woͤrtlichtn Inhalts empfangen habe: Milord, Ich habe mir das Verzeichniß
der Königl. Hausbeamten vorlegen lassen, und den Na—
men Eurer Herrlichkeit nicht mehr darin gefunden. Ich
abe die Ehre ꝛlcüꝛc. h 6 . am Schlusse 101. 70. . don, 2. Jul. Vorgestern hatte der Courier er⸗ wahrscheinlich, daß (wie andere Blaͤt—⸗ eldet) Hr. Ward ehestens mit einer neuen Mis⸗ Mexi , werde. Auch sey es nicht daß die letzten Tachrichten aus jenem Lande, welche den Ministern zugekommen, von weit guͤnstigerer Art feyen, als die vorhergehenden: es sey in der That keine sonde Verschiedenheit zwischen ihnen. — Heute der Courier, die Morning-Chronicle scheine in Hinsicht des
. 1 ß ö 2 ö. * 2 5 Kö ö el 9 ) ; . . keineswegs auto 1 ö , ;
Mäse Maurltlus ist am 23sten von einem
furchtbaren Sturme heimgesucht worden, desgleichen seit dem Jahre 1818 nicht stattgefunden hatle. 6 im a.
fen Sefindlichen Schiffe wurden eins uͤbers andere an
die Kuͤste geschleudert, ja eins im wortlichen Sinne aus dem Wasser heraus auf den Quay geworfen. Kaum ir⸗
gend ein Schiff oder Boot ist ohne große Beschaͤdigung
davon gekommen. Im Innern des Landes sind alle
Pflanzungen verwuͤstet, Zucker⸗Häuser und Muͤhlen, ja selbst die Aerndte jeder Art vernichtet, alle a
ren erzielen kann. In der Stadt und deren Nachbar-
schaft wurden Haͤuser abgedeckt und viele Leute getoͤdtet. Wie der Propagateur Haytien meldet, hat eine
sechszehnjäͤhrige Negerin eine Tragoͤdie gedichtet, Chri. stophs Tod betitelt. göͤdie gedichtet, Ehti⸗ 29. Jun.: Nach einer Bekanntmachung des Kriegs⸗Mi—⸗
nisters haben Se. Maj, zu erlauben geruht, daß entlas⸗ sene Soldaten in den, fuͤr die Expedition nach den uͤber—
neuem, als Freiwillige angenommen werden duͤrfen, wenn
sie bei den ublichen Untersuchungen diensttauglich befum— den werden und nicht älter als 38 Jahre sind. Ihre fruͤhere Dienstzeit wird ihnen in Anrechnung gebracht. Durch ein Königl, Dekret werden die Brigade-Generalt Brits-Cabreira, Cgstro e Sepulveda, Frelre d' Andradt Pego, Texiera de Barros, Oliveira⸗Pimentel, Joachim
Carrety, ingleichen die Obristen Antonio Gil und J feyß Ville Nbreo hebst den Kapitaig Zasept de 3
raes, als unter den Ausnahmen des Dekrets vom 5ürn
Jun. begriffen, fuͤr ausgeschlossen aus dem Koͤniglichen von der gew Allgemeinen sind E nen, Augen- und Lungen atarrhalisch⸗entzuͤndliche Husten, tzliche Blutverluste im Laufe des V Ueberhaupt hat die Witterung einen großen auf Unregelmaͤßigkeit der Blut⸗-Cirkulationen ge— tt der Transpiration hat apo— aͤmpfe bei jungen Leuten und und das Alter litt besonders, Leute gestorben sind. ten, und schien sich zur leichte Scharlach-Fieber so wie Nessel⸗Fieber und Wind⸗
Dienst erklart.
Nach einem der unterm 5ten d. aus Bemposta er— ; lassenen Dekrete, haben Se. Maj. das Schicksal derj nigen in Betracht gezogen, die wider ihren Willen in
die politischen Parteiüngen, welche das Land, seit den Jahre 1807 zerspalten haben, fortgerissen worden, und
demnach das am 23sten Februar 1821 aus Rio⸗Janeiro
erlassene Amnestie⸗Dekret erneuert. — Ein jeder ausge⸗
wanderter Portugiese kann daher zuruͤckkehren, wenn
gen, gegen welche persoͤnliche Haft verfuͤgt ist, koͤnnen im
Wege der Appellation darauf antragen, zu ihrer Recht fertigung zugelassen zu werden.
n l n m
dem Innern des Reiches von Ende Mai.
J I. Ostpreußen. — Königs berg. Der Gesund heits-Zustand unter den Menschen ist im Allgemeinen
gut und die Sterblichkeit nicht unnatuͤrlich gewesen.
Die Pocken zeigen sich zwar noch fortwaͤhrend, doch nicht
gefahrtich, da dieser Krankheit durch die Impfung det Schutzblattern entgegen gewirkt wird. — Gu mbin,
nen. Durch den haͤufigen und schnellen Wechsel der
atmosphaͤrischen Temperatur wurden katarrhalisch⸗rhen
matische Krankhelten, Entzuͤndungen der Brust und ders Halfes beguͤnstigt, in der letzten Halfte des Monats
n war die Neigung zum Nervoͤsen vorherrschend. osen Fieber wurden in einem Hause 7 Perso⸗ 4 im geringen Grade esung. Der Scharlach erschien ei mehreren Kindern unter sehr beschwerlichen namentlich mit symptomatischen Frieseln und l Die Menschen⸗Pocken haben sich wieder in verschiedenen Ortschaften gezeigt, indessen ist ( . mit der allgemeinen Vaccination schon bedeutend vorge⸗ Gewuͤrznelken-⸗Baäͤume fortgefuͤhrt, so daß die Kolonie schritten worden, und wegen einer Epidemie nichts zu Jahre lang nichts mehr von dem einen oder dem ande, befuͤrchten.
II. We stp
hingege Vom typh ggen befallen, 3 derselben starben, krank, gelangten zur Gen plötzlich b
Zufaͤllen, Petechien verbunden.
. reußen. — Dan zig. In den Dörfern MNeukrug und Polski auf der Naͤh den Kindern das Scharlach-Fieber, weckwidrige Behandlung desselben bösartig gewor—
Seit 2 Monaten sind schon 13 Kinder daran n, und viele sind noch krank. Es ist von Polizei und die baldige Un⸗ en. Die Epidemie, die sich die Nahrung her—⸗
rung herrscht unter das durch die gaͤnz⸗
den ist. gestorbe r wegen aͤrztliche Huͤlfe angeordnet, terdruͤckung . Krankheit . or. zuerst in Pillau herrschte eint seeischen Besitzungen bestimmten Truppen⸗-Korps von . ö, ili. Brandenburg. — Potsdam. Im Allge— te die asthenisch-entzuͤndliche Konstitution ungen⸗Katarrhe, rheumatische, katarr⸗ eber zeigten sich hin und wieder. fortwährend Scharlach⸗ eln und Frlesel⸗Ausschlaͤge. In meh—⸗ gnitz haben die natuͤrlichen Menschen— en Vorsichts-⸗Maßregeln ungeach⸗ namentlich grassiren selbige in den Pritzwalk bedeutend. — Es ist auch in diesem Monat keine Abweichung oͤhnlichen Sterblichkeit vorgekommen. — ntzuͤndungs-Krankheiten, als Brau— Entzuͤndung, Seitenstechen, Bluthusten und onats ein⸗
meinen herrsch vor, Brust⸗- und L halische und gastrische Fi Unter den Fieber, Masern, Rot reren Orten der Prie pocken aller polizeilich tet, um sich gegriffen, Staͤdten Wittstock und
Kindern gab es noch
Fran k⸗
heftige k andere ploͤ getreten. Einfluß zeigt. Ploͤtzlicher Ruͤcktrt . n plektische Zufälle und Kr ihm nicht eine Special-Sentenz entgegensteht. Diejen Kindern hervorgebracht, so daß eine Menge alter kalte Fieber ist oͤfters eingetre Epidemie gestalten kamen nur periodisch vor, Pocken. Verictg 6er den Sesundhel ts Zust and, en, kotzen und den dazu gehoͤrigen Recken, Alt- und Neu⸗-L unter den Einwohnern eine ge heit Etyphus contagiosus) Mais, zu welcher Zeit der rung dorthin gesandt worde aller Einwohner befa Personen
ten zu wollen;
Pom mern. — Köslin. In dem Dorfe Bar⸗ Ortschaften Sophienthal, Rummels burger Kr., ist faͤhrliche ansteckende Krank— ausgebrochen, von Mitte Medicinal⸗Rath der i, war fast die Halfte 82 Kranke vorhanden Der Kom⸗
hiesigen
llen, noch bereits verstorben. Ursachen der Krankheit, im Einver— Kreis-Landrath und dem Kreis-Physi— ßen Durftigkeit der Bewohner
deren Nahrung fast blos aus Kartoffeln
und 16 P missarius fand di staͤndniß mit dem kus, in der uͤb von Bar kotzen,
den guͤnstigen Erfolg gehabt, daß in hiesig ßer sieben Millttalr Kranken an g öl 9
eraus gro
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bestehe, welche, in Ermangelung des Salzes, dieser fuͤr bie Gesundheit ganz unentbehrlichen Wirz? — 1. Haͤringslake genossen worden. Die Kranken und Re⸗ konvalescenten sind nun gleich mit Medicin und gu—⸗ ten Nahrungsmitteln versehen, auch alle ge, uff. Mittel zur Hemmung der Epidemie angeordnet wor— den. — In Lubben und Seehoff, Rummelsburger Kreis, grassiren die Röͤtheln. Das Scharlach Fieber herrscht noch in verschiedenen Ortschaften des Stol⸗ per Kreises, so wie die Kraͤtze in Bedlin, desselben
Kreises. — Stralsund. Wie im vorigen Monate blieb
auch in diesem der Haupt-Karakter der Krankheiten de rheumatisch⸗katarrhalisch⸗ entzuͤndliche, zu r. cr Entzuͤndungen der Brust und des Unterleibes gesellten, die mitunter mit gallichten Erscheinungen verbunden wa— ren. Zuweilen arteten sie in nervose Krankheiten aus, ohne jedoch weiter um sich zu greifen. — In einem Theile des Grimmer Kr. hat sich der Keuchhusten einge— funden uud ist epidemisch geworden; doch sind bis jetzt nur wenige Kinder daran gestorben. Auch sind in dem angraͤnzenden Mecklenburg⸗Schwerin die Menschenblat⸗ tern ausgebrochen, zur Vorbeugung einer weiteren An— steckung in dieser Provinz aber von dem betreffenden Grimmer Kreis-Phhysikus die Veranstaltung getroffen, daß saͤmmtliche uͤber 14 Tage altẽ Kinder in i zunachst an Mecklenburg graänzenden Ortschaften bereits mit echter Schutz Lomphe geimpft worden sind. Auch von der hie— sigen Regierung werden die moglichen Vorkehrungen getroffen werden, daß jenes Uebel diese Provinz nscht erreiche. Sonstige Epidemien haben sich uͤberall nicht gezeigt, doch ist die Sterblichkeit nicht ganz unbedeutend.
v. Posen. — Posen. Wechsel⸗- und kalte Fieber sind sehr haͤufig, Scharlach- und Nerven -⸗Fieber auch Halsubel weniger, nirgends haben diese Krankheiten aber einen epidemlschen Karakter angenommen oder eine un⸗ gewohnliche Sterblichkeit zur Folge gehabt. Mit Im— pfung der Schutzblartern ist jetzt wieder begonnen und wird allgemein fortgefahren werden. — Bromberg.
Die im vor. Monat angezeigten Petechien und Faul Fie⸗
ber⸗Krankheit in der Vorstadt Koronowo, ist für been⸗ digt anzusehen. An diesem, so wie an anderen Orten, herrscht das Scharlach-⸗Fieber unter den Kindern, womit sich in dem Dorfe Nimtsch, Bromberger Kr., noch ein boͤsartiges Fieber vereinigt hat. In Gnesen und im Do— mainen⸗Amte Skorzeein, herrschen sehr stark, und zwar am ersteren Orte besonders unter dem ilitair, Fieber⸗ Krankheiten, und im Dorfe Orchowo, Mogilnoer Kr.,
*
eine bösartige Krankheit unter den Kindern. Ueberall
werden ärztliche Mittel angewendet, um diese Uebel zu
unterdruͤcken und ihre Verbreltung zu hindern.
VI. Sachsen. — Magdeb nrg. a n. un⸗ ter den Menschen haben nicht haufig statt gefunden, auch war die Sterblichkeit nicht ungewöhniich. Der katarrha—
lisch⸗rheumatische Krankheits⸗Karakter war der herrschen ze.
Die eingeleitete allgemeine Schutzblattern⸗Impfung hat e uum von den Menschen⸗Blattern befallen ist. Dagegen ist diese Krank⸗ heit in den beiden Städten des ersten Canon en Kr., Gommern und Loburg, jedoch nur in wenigen Familien