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was sie nach der Charte seyn sollten, bloße Geschaͤfts traͤ⸗ ger zur Wahrnehmung des Interesses jedes Einzelnen werden würden. „Jeder Minister,“ schloß Hr. Bacot, „so loyal und fest in seinen Grundsaͤtzen er uͤbrigens auch seyn mag, wird, wenn er nicht gleich nach dem ersten Mo⸗ nate seines Eintritts in das Ministerium mit entschiede— nem Willen auf Verbesserungen in der Verwaltung be— dacht ist, stets dem Beispiele seiner Vorgaͤnger gehorchen und nur zur Befestigung der büreaukratischen Gewalt bei— tragen. Noch kann er seine Bestimmung ruͤhmlich erfuͤllen, wenn die gesetzgebenden Kammern ihm eine heilsame Gewalt anthun, und ihn, durch Verkuͤrzung des Bud⸗ gets und indem sie ihn von dem Joche persoͤnlicher und untergeordneter Ruͤcksichten befreien, dazu zwingen, die⸗ jenigen Ersparnisse zu machen, die er sich bei Ueberahme des Portefeuilles selbst vorgenommen hatte. Wir alle, m. H., verfolgen nur ein Ziel und haben nur einen Wunssch, die Befestigung des Thrones und den Genuß iner weisen Freiheit. Erreichen wir aber dieses Ziel, wenn wir die Plane und Maßregeln der Minister nicht streng untersuchen? Erreichen wir es, wenn Stillschwei⸗ gen, Zwang und Uebereilung an die Stelle einer freien Berathung treten, wenn der Tadel, den wir an die Minister richten, fuͤr einen Angriff. auf das Koͤnigthum gehalten wird, wenn wir, statt die Minister dahin zu bewegen, daß sie dem freien Antriebe jener wahrhaft monarchischen Meinung, deren Organe wir sind, folgen, uns ihren Ansichten anschließen, und unsere Gedanken gleichsam identisch mit den ihrigen machen? Schon ha⸗ ben die Minister diejenigen ihrer Agenten oder Freunde, von denen sie hinsichtlich der Wahlen und des Ankaufs der Journale in einem so hohen Grade kompromittirt worden sind, ihres uͤbertriebenen Eifers halber, verleug— net; bald wuͤrden sie auch diejenigen verleugnen, welche Unbesonnenheit etwa dahin verleiten mochte, jede Klage über die Landes-Verwaltung als ein Skandal, jede Bemerkung als eine Beleidigung, jeden Wink als eine Feindseligkeit darzustellen. M. 33 die Wahrheit ist der Schirm jeder konstitutionellen Monarchie; da— durch, daß die erste siebenjaͤhrige Kammer sie bei allen Gelegenheiten aufrecht erhaͤlt, wird sie dem Rufe des Königs und den Erwartungen Frankreichs wuͤrdig ent sprechen.“ — Nach Herrn Bacots Rede, deren Druck einstimmig verlangt und bewilliget ward, trat Herr Leroux du Chätelet zu Gunsten des Gesetz-Entwurfes auf; er erklärte, daß er den Ministern nie geschmei— chelt habe, daß sich inzwischen die von denselben, na— mentlich von den Ministern der Finanzen und des In— nern, seit dem Jahre 1821 gemachten Ersparnisse nicht leugnen ließen, obgleich er im Allgemeinen dennoch zu— geben muͤsse, daß die Central-⸗Verwaltungen noch immer zu kostspielig seyen. — Die Sitzung wurde um 45 Uhr aufgehoben und die Fortsetzung der Diskussion auf den folgenden Tag verlegt.
In der Pairs- Kammer ist vorgestern der von der Deputirten⸗ Kammer bereits angenommene Gesetz⸗Ent— wurf in Betreff des definitiven Nechnungs-Abschlusses
des Jahres 1822 mit 11 gegen 4 Stimmen durchge⸗ gangen. In derselben Sitzung legte auch der Finanz⸗
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Minister den Gesetz⸗Entwurf wegen der zu den vorjah nen sich die Gewährung des Verlangens Portugals doch
rigen außerordentlichen Ausgaben verlangten Zuschuͤsse vor. wohl denken ließe.
Nachrichten aus Madrid vom 1sten d. M. zufolge, hat der Koͤnig, auf den Wunsch mehrerer im Auslande residirender spanischer Konsuls, eine aus fuͤnf Mitglie— dern bestehende Junta ernannt, die sich mit der Zusam— mentragung aller den Handel und die Schiffahrt be—
dachten Konsuls als Instruktion bei der Ausuͤbung ihrer Amtsgeschaͤfte zu dienen. Rente 98. 56.
London, 8. Jul. In Betreff des angeblich von dem Koͤnige von Portugal, von England begehrten Huͤlfs⸗-Korps, aͤußert sich das ministerielle Journal the Sun wie folgt: „Es sind von verschiedenen Seiten man— cherlei scheinbare Gruͤnde angefuͤhrt worden, um das Ministerium zu bewegen, diesem Verlangen nicht zu willfahren. Was uns anbetrifft, so nehmen wir keinen
Rom ; 1. Jut. J
daß, wenn Se. Allergetreueste Majestaͤt die Stellung eines englischen Huͤlfs-Korps wirklich gewuͤnscht haben, dasselbe Ihnen unweigerlich bewilligt werden muͤsse. Die
Absendung eines solchen Korps zur Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung in Portugal fuͤr die Zeit, daß man
daselbst mit der Reorganisation der Armee beschaͤftiget
ist, kann von Niemanden als eine Dazwischenkunft an—
gesehen werden, wodurch man eine Aenderung in der
Regierungsform dieses Landes beabsichtige, wohl aber als eine solche, wodurch Portugal und seine heiligsten Interessen vor der doppelten Gefahr auswaͤrtiger Intri— guen und inneren Verraths oder fanatischen Eifers ge schuͤtzt werden solle.
kerrechtlichen Principien sehr wohl vereinbar, und wuͤrde
nur dann zu verwerfen seyn, wenn die portugiesischen Gesetze es ausdrücklich und unter jeder Bedingung ver— böten, fremde Truppen zur Aufrechthaltung der Ruhe
im Lande aufzunehmen.
Der gestrige Courier dagegen aͤußert sich uͤber die⸗ sen Gegenstand in folgender Art: „Die Sache“ sagt er, „ist, daß nicht blos ein, sondern mehreremale von Sr. Allergetreuesten Maj. das Ansuchen wegen Stellung ei⸗ nes englischen oder hannoͤverschen Truppen-Korps bei unserem Hofe angebracht worden ist, daß aber unsere Regierung noch zu keiner Entscheidung daruͤber hat kom ⸗ men konnen. Was die Traktate anbetrifft, so ist keiner vorhanden, der England irgend eine Verpflichtung det
Eine solche Maßregel aber ist mit den zwischen den civilisirten Nationen bestehenden vol!
Tag der
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; Fakultaͤten r ( tion.
eingetroffen waren, um dem statten, sind am 25sten nach Neapel zuruͤckgereist.
treffenden Verordnungen beschaͤftigen soll, um den ge— Dle Witterung hier in Rom und der Umgegend
var fast den ganzen Monat Junt hindurch hoͤchst un⸗ freundlich und regnerisch. In der Naͤhe von Urbino fiel am 19ten und 20. . Warschau, 6. Jul. den Praͤsidenten der Kriminal⸗-Gerichte zu Warschau und Lublin, von Jalowiecki und von Wladich, so wie den Praͤsidenten der Civil-Tribunaäͤle der Wojewodschaften kublin und Sandomir, v. Rabinski und v. Lubienski, und dem Praͤsidenten der Hypotheken⸗Kommission der Woje⸗ Augenblick Anstand, unsere Meinung dahin abzugeben,
Promo⸗
Jun. sogar Schnee. Se. Maj. der Kaiser
. ,,
ö J. KK. HH. der Prinz und die Prinzessin von Salerno, welche am 2Zssten v. M. hier Papste einen Besuch abzu—⸗
haben
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wodschaft Sandomir, v. Trzeszezkowski, den Stanislaus—
Orden 2ter Klasse, dem Buͤreau⸗Chef Bendochowskt, und dem Archivario Knoff aber, denselben Orden 4ter Klasse zu verleihen geruhet.
Der Rektor Siewlelunski zu Lowiez und der Profes— sor Celiüski, sind, wegen ihrer Verdienste um das Vater— land, im Lehrfache, von Sr. Maj. in den Adelstand des Koͤnigreichs Polen erhoben worden.
Das Wasser auf der Weichsel ist seit dreien Tagen so bedeutend gewachsen, daß ein großer Theil der Stadt, welcher am Flusse belegen, unter Wasser gesetzt worden ist. Die Hoͤhe uͤber den mittleren Wasserstand beträgt 11 Fuß 6 Zoll.
MNaͤchstens wird hier ein neues Werk vom Prof. Grafen Skarbek uͤber die Finanz-Wissenschaften, so wie die Reise des Koͤnigs Stanislaus Leszezynski von Dan zig nach Marienwerder im Jahre 1734, von ihm selbst
geschrieben, die Presse verlassen.
w
J
der, auf der Königlichen Rhein-Universitäͤt Bonn im Winter-Semester 183 statt
ö gehabten Promotionen.
Namen der Promovirten
Vaterland
Titel der von den Promovir⸗ ten geschriebenen Disser tationen
— r
1823. Medizin. 22. Nov. . D ' ä, 1824. 18. Jan.
. ö ! MNedlzin. i3. Marz H
Phiosoph.
ꝛ 2. April.
Desgleichen.
Art auferlegte; wir sind blos verbunden, im Falle einet
wirklichen Invasion durch eine auswaͤrtige Macht, un serem alten Verbuͤndeten zu Huͤlfe zu kommen. Der
Gegenstand ist daher augenscheinlich sehr zarter Natur, und von der groͤßten Schwierigkeit, und verdient da— her die reiflichste Ueberlegung. Wir brauchen aus dre— sem Grunde wohl nicht hinzuzufuͤgen, daß die Behaup— tung, daß ein Korps hannsverscher Truppen bereits ab— gesegelt sey oder im Begriff stehe, in Emden eingeschifft zu werden, eine reine Erfindung ist. —̃
In dlesem Tone faͤhrt der heutige Courier fort, widerlegt die bestimmten Aeußerungen der Morning-Chro-
nicle und stellt verschiedene Gesichtspunkte auf, aus de— .
Anstalt 2000 Rthlr. 00 Rthlr. vermacht,
Joh. Joseph Christ. Moll Mathias Pesch
Franz Goller, ) (Prof.) Karl Thimoth. Zumpt, “ ) (Prof.) Heinrich Freudenberg
Wilhelm Deubel
Breslau, 7. Jul. Die h tin Reisel hat in ihrem Testamente der hiesigen Armen
Franz Anton Aloysius Pollender
Meßdorf bei Bonn
Burscheid bei Aachen Karl Joseph Boost 1 a. d. Mosel
De areto inter cordis morbos convul- siosque connexn.
De vitiis et morhis ovi abortus causa
De Hydrope cum urina serosa.
Koͤln Berlin Odenkirchen
Homburg Neuß
De Tuberculorum in hepate et pul- monibus causis atque cura.
Nonnullorum xenum morborum di- lucidati9 pathologica.
De sanguine coccineo in venis.
In den uͤbrigen Fakultaͤten fanden keine Promotlonen statt.
Wurde honoris causa promovirt, ob insignes in litteris laudes eximiasque in docendo virtutes ac merita.
ier verstorbene Praͤsiden⸗
und dem Dienstboten⸗Institute imgleichen zu einem Untestuͤtzungs⸗
ond fuͤr beduͤrftige staͤdtische Ofsielanten⸗Wittwen 6000 Rthlr. ausgesetzt. — Dem hiesigen Blinden-Institute,
fft den Taubstummen-Institute, dem Kloster der barmher⸗
zigen Bruͤder und dem Elisabethiner-Konvente, sind je— dem von dem verstorbenen Kaufmann Loͤbbeke 50 Rthlr.
egirt worden.
Koblenz, 1. Jul. Die von Hrn. A. E. Martens—
in dessen vorjaͤhriger Schrift: Ueber das Hambur— gische Kriminal-Gefängniß ꝛe. (deren im 101 St. der vorjaͤhrigen Staats⸗-Zeitung, Art. Hamburg, Erwaͤh⸗ nung geschehen) angeruͤhmte Zweckmäßigkeit einer Laterne zur Erleuchtung der Arbeits Saͤle, bei welcher angeblich jede Arbeit, selbst die feinste, in einer Entfernung von 40 Fuß, ohne NMachtheil fuͤr das Gesicht, sollte beschafft werden koͤnnen, hatte zweien Straf⸗Anstalten am Rheine Veranlassung gegeben, Versuche mit einer solchen, in Hamburg selbst angefertigten Laterne, unter anderen in einem 41 Fuß langen und 20 Fuß breiten Saale, mit ge⸗