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ung bildete die Versammlung sich zu einem geheimen ; . um . den bekannten Vor chez des Ba⸗ rons von Jankowitz: jeden Deputirten, der kuͤnftig von der Regierung gin absetzbarzs Amt (mit einziger Aus— nahme bei der Land— und Seemacht) annehmen sollte, . Wahl zu unterwerfen, verlautet, ist dieser Vorschlag mit 157
men verworfen worden. . Der neu ernannte Königl. Preußische Gesandte am ist am gten d. M.
hlesigen Hofe, Freiherr von Werther, hier eingetroffen. Kours der Rente,
abzustimmen. gegen 120 Stim—
vom 14. Jul.: 99. 15.
Warschau, 13. Jul. Am Tten d. M. wurde hier das Geburts-Fest Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Nikolaus Paulowitsch durch ein solennes Le Deum und Erleuchtung der Stadt begangen. ö
In Podolien sind zwei, bis jetzt unbekannt geblie⸗ bene, im Jahre 1521 gedruckte sehr schaͤtzbare Werke des Prof. Samozarski, uͤber . und Mediein vorgefunden, und von dort hierher gesendet wor den. . In der Stadt Dabie haben die Einwohner der evan— gelischen Konfession in Gemeinschaft mit den dortigen Juden 2006 51. poln. zum Aufbau der vor 20 Jahren abgebrannten katholischen Kirche aus freien Stuͤcken her— gegeben. . Rom ist hier die Nachricht eingegangen, daß pas Modell des Pferdes zu dem hier zu errichtenden Denkmale fuͤr den Fuͤrsten Joseph Poniatowski von Thorwaldsen, bereits beendigt ist. GJ Berlin, 14. Jul. Bericht uͤber den die sjah⸗ rigen hiesigen Wollmar kt, ea, Durch die von dem Königl. Polizei-Praͤsidlum den Woll verkäufer ertheilte Erlaubniß, ihre zum Verkauf hieher gebrachte Wohe, schon einige Tage vor Anfang des Wollmarkts auf den hieselbst errichteten 5 besonderen WPaagen abwöiegen lassen und in den bestimmten Straßen abladen zu duͤrfen, . welcher
ßerhalb der Thore Berlins besonders stark ge—
diesmal verhuͤtet. Die Wollver kaͤufer haben st dadurch
wvreorinien] er. Lor] Ci. d Gn rt et. a ᷣᷣ·ᷣ·ᷣ—QuiiæiE, zz —‚e̊) —᷑— . —
t Dank anerkannt, und es ist
Wie
Gegenstaͤnde der Astrologie
dieser Wollgattung hat.
zum Wollmarkt wurde der
im vorigen Jahre sowohl in den Stra⸗
in dem diesjährigen Wollmarkt abgewogen worten . 115,503 schwere Stein 89 in dem vorjaͤhrigen. . 125,119 134
lernach wären in diesem 41 *g , , 7616 schwere Stein 54 weniger als im vorigen Jahre hier abgewogen word Rechnet man indeß die außerhalb gewogene Wolle hin so ist die Zufuhr in diesem Jahre stärker als im vergt genen gewesen. ö Anm 15ten und 16ten wurden einige Posten Mit Wolle mit 2 — 23 Rthlr. besser als im vorigen In
verkauft.
und mehr baares Geld vorhanden gewesen waͤre, son
so wurden viele Gutsbesitzer noch besser verkauft hahn als solches jetzt der Fall gewesen ist, wo sie, um
gleich baare Zahlung zu erhalten, sich lleber zu billigen
Preisen verstanden.
Am 17ten und 18ten wurde dle extra⸗feine und fi Mittelwolle, erstere von 4 — 6 und letztere von 1— Rthlr. hoͤher als im vergangenen Jahre bezahlt. 19ten und 20sten fingen die Preise in der Mlttelni an, schlecht zu werden, und so sind sie auch bis zu E des Marktes geblieben, wogegen die feine und die ft Mitteiwolle sich bis zu den letzten Tagen in bessel Preisen als im vorigen Jahre gehalten haben. Die ok nalre Landwolle ist im Allgemeinen niedriger als vergangenen Jahre bezahlt worden, welches seinen Gru
in der schlechten Wasche und wenigen Nachfrage m Dle dlesjährigen Preise kommen,
der Klassifteirn nach, folgendermaßen zu stehen, als; . fuͤr die extra⸗feine Wolle pro schweren Steln 2h —= 39 th feine w 16 — 4 — . muittlere , , 8 t6 ̃⸗ ordinaire . . = 4 — 7 — Die nachstehende Tabelle, aus den Waage⸗Regiss entnommen, gewährt eine genaue Uebersicht der Pro zen, so wie der Qualität der hier zu Markte gebrach verschiedenen Wollsorten, als: -
Benennung Feine Mitte! Ordin. Sum
der Wolle. Wolle. Wolle.
19
NMitteimark.... 597 565 27
320 53 6 92 62 * 49 . 64 3120 74
Priegnitz ..
tn.. Vorpommern... Hinterpommern Herzogth. Sachsen Schlesien.. 565168 Großherz Posen. 18 Preußen. 4 36 Mecklenburg- 79 nebriges Ausland 50 4 30
* .
*
Summa J 9647] * D Feb s, . k
oder Tiö / os schwere Stein 8 Pfis
kauft worden seyn
Luslande nur versendet worden
Uäftun der Dlskonto nicht so hoch gestanden . nehr als im vergangenen ausgefuͤhrt worden.
gebracht haben.
2, Braunschweig
wogegen die bezahlt worden ist.
anbetrifft, schon damals nicht belohnend ausgefallen war, selbiges in diefem Jahre gar nicht eröffnet; es ist in dessen auch
8
SHievon waren bis zum 7ten d. M. nach dem Aus— fande versendet worden. . 35,534 Stein 2 Pfd. Die hiesigen Guͤterbestätiger 1
hatten aber noch zu versenden uber⸗ nommen
Hlernach wuͤrden mithin im Ganzen nach dem Auslande ver⸗⸗— 69,664 Stein 2 Pfd.
, ,
31,602 Stein 6 Pfd. . —ͤ Dieses hat darin seinen Grund, daß sich diesmal bei weitem mehr Ausländer hier zu Markte eingefunden hatten als
34.130 4
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Im vor. Jahre sind nach dem
mithln in diesem Jahre
alle Anweisungen sogleich hatten honorirt werden koͤnnn m vokigen Jahrè, uRd daß die engkisfche Regierung den
Impost auf die Wolle um 3 ermaͤßigt hat, weshalb auch
die englischen Kaufleute, da sie fuͤr alle Wollgattungen nur elne und diefelbe Steuer zu zahlen brauchen, blos
feine Wolle gekauft, und dadurch diese so hoch im Preise
Unverkauft sind noch 15047 Stein 5 Pfd. meistens
tdinaire und ordinaire Mittel-Wolle geblieben und hier— selbst gelagert worden.
Nach dieser Berechnung wuͤrden von den Inlaͤndern
zer Stein 1 Pfd. Wolle gekauft worden seyn.
An Ausländern hatten sich auf diesem Markte zum KWoll-Einkauf eingefunden: Aus Altenburg 1, Bernderg 4, Bristol 1, Buends-Ayres 1, Frank—
furt a. M. 1, Galsgow 1, Hamburg 3, Hannover 1,
Keipzig 6, London 13, Mainz 1, Schaͤsberg in Belgien
1. Verviers 1, Wolfenbuͤttel 1. An Inlaͤndern waren im Ganzen hier 61 und außer— dem 117 Tuchfabrikanten aus Burg, Kottbus, Neu⸗ Ruppin, Luckenwalde u. a. O.
Obgleich mehr Wolle hier zu Markte gebracht wor den ist, als im vergangenen Jahre, so haben die Schaafe doch einen geringeren Woll-Ertrag als im vorigen gelie— fert, und zwar so, daß von 100 Schaafen 1— 15 Stein Wolle weniger geschoren worden ist. Dies ist dem mil— den Winter und dem fuͤr die Schaafweiden unguͤnstigen
Fruͤhsahre belzumessen. Die Waͤsche ist zum Thell gut
ausgefallen und hat die höheren Preise mit veranlaßt, schlechter gewaschene Wolle auch nur schlecht
das im vergangenen Jahre von zwei TRKomtoir Einnahme
Was schließlich 1 Wollmäklern versuchsweise hier errichtete Woll so hatten die Unternehmer, da die
durchaus keine Nachfrage danach gewesen. w Arnsberg, 5. Jul. Ein merkwürdiges Beisplel von den mitunter höoͤchst wunderbaren Wirkungen des Magnetismus hat sich jungst in Lippstabt zugetragen. En 12j4hriges Maͤdchen litt dafelbst an einem Nerven⸗ Uebel, das die Aerzte mit dem Namen Chorea sancti- viti bezeichnen. Der dortige katholische Pfarrer Strat⸗ man wurde zu dem todtkranken Kinde berufen, um es, nach Befinden der Umstaäͤnde, mit den. Sterbe⸗Sakra⸗ menten zu versehen. Derselbe fand die Kranke in einem
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Mitleid erregenden Zustande, aͤußerst schwach, die Zehen unter die Ballen der Plattfüße gekruͤmmt, ᷣ 14 Zwischenräume ausgenommen, von immer wiederkehren den heftigen Krämpfen gefoltert. Der . 2. te, unter der Aufsicht, des Kreis Physikus, den Lebeng— Magnetismus, und zwar mit einem solchen Erfolge, daß, laut des genau gefuͤhrten Tagebuches, an, ,, sten Anwendung dieses Mittels die heftigen Zufälle nach= ließen, Ruhe und Schlaf eintrat, und unter den gewöhn—⸗ lichen magnetischen Erscheinungen allmaͤlige Besserung erfolgte. Das wunderbarste bei dieser Kur ist, daß die somnambul gewordene Kranke dringend nach einem Brech⸗ Mittel verlangte und sogar ein Gefaͤß in der Apotheke bezeichnete, in welchem dasselbe enthalten seyn sollte. Das herbelgeholte und von dem Kinde als das richtige erkannte Behaͤltniß enthielt Himbeeren⸗Syhrup; die Kranke bestaͤtigte es, daß dieser saͤuerliche Pflanzen⸗Saft das ihr dienende Mittel sey und begehrte davon in Do— sen von 8 bis 10 Tropfen, Man * keinen Austand, diesem Verlangen zu willfahren, und wider alles Er— warten stellte sich wirklich ein widerholtes Erbrechen von ungemein vielem Schleim ein, worauf die Besserung rasch vorwaͤrts schrltt, die Kranke nach 22 Tagen voll=
kommen genas und kein weiterer Ruͤckfall des Uebels
eintrat. n, , , n J Mag deb urg, 10. Jul. Am Sten v. M. ging hier die Sonne mit einem aufwaͤrts gerichteten breiten und sehr hohen, einer Feuer-Saͤule ähnlichen Schweife unter, welcher noch lange nachher sichtbar blieb, und am 9ten Abends nach 9 Uhr wurde ein, seine Richtung von S. O. nach N. W. nehmendes leuchtendes Meteor bemerkt. Mer seburg, 4. Jul. In den letzten Tagen des Monats Junius traten die Elbe, Mulde, Elster und Luppe aus ihren Ufern, und uͤberschwemmten einen gro⸗ ßen Theil des hiesigen Regierungs-Bezirks, und selbst
Gegenden, welche seit undenklicher Zeit mit Wasser-Un—⸗
gluͤck verschont geblieben waren. Der Wasserstand ist in diesen Stroͤmen eben so ungewoͤhnlich hoch gewesen, als die Schnelligkeit mit welcher die Fluͤsse angeschwollen und ausgetreten sind. Die Elbe insbesondere ist bei Dresden plotzlich 8 Ellen 9 Zoll und bei Torgau 18 Fuß uͤber Wasserstande gefehlt haben, welchen . in dem Jahre 1736 erreicht hatte. Der Paußnitzer Elbdamm und der Werdauer Nothdamm, sind am 28. Jun. und der Trieste⸗ witzer Elbdamm 24 Stunden spaͤter gesprungen, und es ist sehr zu befuͤrchten, daß ein sehr großer Theil der Dämme von Muͤhlberg bis Wittenberg von der Gewalt des Wassers gesprengt und zerstoͤrt worden sind. Am 30. Jun ist Niemand im Stande gewesen, von dem rechten Elbufer nach Torgau zu gelangen, ohne sich uͤber⸗ schiffen zu lassen, und auf den Feldern hat man die Aeh⸗ ren des hohen Roggens nicht mehr sehen können; fo hoch ist Alles mit Wasser uͤberstanden gewesen. Der Fichtenberger Damm hat sich zwar noch erhalten, aber man befürchtet sehr, daß auch dieser der Gewalt des Stromes nachgeben und verloren gehen wurde. Gleiche Verwü—⸗ stungen hat die reißende Mulde angerichtet, und auch in diesem Strome ist das Wasser zu einer fast beispiel⸗ losen Höhe gestlegen. Die Stadt Bitterfeld ist fast gan;
gestlegen, so daß in Dresden nur noch 3 Zoll an dem