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eth rung von Bern einen neuen unverkennbaren Beweis ih— rer? a gung und ihres aufrichtigen Bestrebens gegeben, in einem Lande, wo die Mehrzahl der Bewohner aus Evan— gelischen besteht, nichts desto weniger Alles zu vermeiden, was den katholischen Mitschwelzern mit Recht zum Anstoß ge— . und die Ruhe des gemeinsamen Vaterlandes i ren konnte.
Stockholm, 23. Jul. Den letzten Nachrichten aus Helsingborg zufolge, werden JJ. MM. nicht nach Gothenburg reisen, sondern wahrscheinlich gegen Ende dieser Woche nach Beckaskog und Widshoͤfte gehen, und von dort uͤber Finspang und Stjernsund hierher zu— ruͤckkehren. Die Reise des Kronprinzen und seiner Ge— mahlin nach Norwegen war auf den 19ten angesetzt. Da der Oberstkammerjunker Sr. K. H. Graf Adelswaͤrd, sich indessen nicht dorthin begiebt, so glaubt man daß der Aufenthalt JJ. KK. HH. daselbst nur von kurzer Dauer seyn werde. 6. . Zwei norwegische Offieiere sind damit beschaͤftigt, Special-⸗Karten von den einzelnen Aemtern Norwegens . bei denen die neuesten geographischen Vermessungen zum Grunde gelegt werden sollen.
An dem Bau des Kanals von Gothland, wo— durch die Ostsee mit der Nordsee verbunden und die Durchfahrt durch den Sund oder die Belte vermieden werden soll, wird fortwährend fleißig gearbeitet. Der— selbe zieht sich durch die fruchtbarsten Provinzen Schwe— dens und dem Flusse Gotha⸗Elf in Verbindung. Wenn er vollen— det ist, wird er von Gothenburg am Kattegat bis nach Suderköͤping am baltischen Meere reichen, — eine Eutfer— nung von 36 schwedischen Meilen oder ungefaͤhr 99 Stun⸗ den. Der Kanal ist 10 Fuß tief, während der von Languedoe nur 65 Fuß und der von Forth und Clyde nur 7 Fuß Tiefe hat. Im Laufe des v. J. wurden im Ganzen ein Stuck des Kanals von 53 schwedischen Mei—
bisher selbst in der Schweiz ungehindert ge—
len (13 Stunden), 39 Schleusen, 2 Bassins, 16 Zug⸗
Brücken und 7 Hafenbauten vollendet, und seit dem Jahre 1810 sind im Ganzen 913,153 Kubik-Klafter aus— gegraben, 31,684 Kubik-Klafter in Felsen gesprengt und
zerhauen, und 23,275 Kubik⸗Klafter aufgemauert wor⸗
den. Von den hierzu erforderlichen 7, 758,899 Tagewer— ken hat die Armee 5 uͤbernommen. Im Jahre 1823
nd 2432 Soldaten und 361 Arbeiter bet dem Baue beschäͤftigt gewesen und der Kanal ist im Laufe desselben um 14,585 Fuß weiter gefuͤhrt worden. Im Jahre 1828 wird derselbe ganzlich vollendet seyn.
3 n .
SDer tin, 4. Jut. Zur Feier des gestrigen Aller⸗ höͤchsten Her un Festes versammelte sich das Offteier⸗
s des Kaiser Alexander Grenadier-Regiments in
eier⸗Speise⸗Saale in der Kaserne des Regi⸗ tags⸗ Mahle. Die
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uckt wurden. Durch dieses Verfahren hat die Regie⸗
steht mit dem Wener- urd Wetter-See und
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Gedruckt bei Hayn.
Unter-Offieiere und Grenadiere der beiden kasernirt
Bataillone wurden in den hierzu festlich dekorirtt Speise-Saͤlen, die des Fuͤsilier-Bataillons aber kon pagnieweise in dazu geeigneten Lokalen in der Stan durch Speise und Trank bewirthet.
Kyritz, 1. Aug. Am 28sten v. M. Mittags i
12 Uhr brach hiefelbst in den Hofgebaͤuden des Ackh
buͤrgers Johann Rumpf, der mit seiner Familie s
6 Uhr Morgens auf dem Felde war, und nur en
22jährige Tochter zu Hause gelassen hatte, ein Fenn
aus, welches bei dem heftigen Sturme so schneli um se griff, daß in Zelt von einer halben Stunde Wohnhäuser, der Thurm, die Kirche, die Pfarre un 3 Scheunen, die Muͤhle und viele kleine Haͤuser hellen in Asche lagen; uͤber 1000 Menschen sind ohne OHbda Die Entstehung des Feuers hat bei der muͤhsamß Nachforschung noch nicht ausgemittelt werden koͤnng Das Elend ist unbeschreiblich groß und hoffen die arm Abgebrannten auf die Unterstuͤtzung und Huͤlfe ihn mildthaͤtigen Mitmenschen.
„ Muͤn st er, 20. Jul. Ein Einwohner im Def Niesenbeck, an der Gicht leidend, wollte sich eines
tuͤhmten Hausmittels dagegen, des sogenannten Birkä
Bades, bedienen „und hatte sich zu dem Ende in ein mit frisch abgestreiftem Birken⸗Holze gefuͤllten Sack sᷓt
ken lassen, wurde aber aus demselben nach 3 Stunde
durch einen Schlagfluß vollig gelaͤhmt, wieder heraus
zogen, und konnte nur durch schleunige ärztliche Hu vom Tode gerettet werden. ö z .
Flammen standen, und in wenigen Stunng
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Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 4. Aug. Im Schauspielhause: Das
penröslein, das Patent und der Shawl, Schauspiel 3 Abtheil., von Holbein. Hierauf auf Begehren: J irre mich nie, oder der Räuber-Hauptmann, Posse 1 Aufz., v. C. Lebruͤn.
Königsstädtisches Theater.
Mittwoch, 4. Aug. Zur Eroͤffnung des Hausꝓ Prolog, gesprochen von Alle. Karoline Bauer. i Fest⸗Symphonie, von Ludwig van Beethoven. OD Freund in der Noth, Posse in 1 Aufz., von A. Baͤuetl Und; Die Ochsen⸗-Menuette, Singspiel in 1 Aufz, in Musik von J. Haydn.
Donnerstag, 5. Aug. Wiederholung der Darstellu
des vorigen Abends,
Der Anfang ist um 6 Uhr.
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Meteor o logische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr Wind? Witterung
bats eine Zeitlang mit
Dinge in Frankreich an,
2. Aug. . 28. 2“ T 12 695 S. W. hen. ö. 3. Aug. F. 285 35, 4 8⸗- 77. S. W. beiter, züht. ins i, 6e lie S set, Karen, mn
. NRebaltenr John.
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preußische Staats-Zeitung.
eee.
M 182.
Berlin, den 5 ten August 1824.
1. Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Königl. Maj. haben den bisherigen Landge— richts? Assessor und Instruktionsrichter Peter Joseph
Buschmann zu Kleve zum zweiten Prokurator bei dem
dortigen Landgerichte zu ernennen geruhet.
Im Bezirk der zu Marienwerder
Landes ⸗Gerichte angestellt ber korn zum Assessor bei
Koͤnigl. Regierung
ist der bei dem dortigen Ober— gewesene Referendarius Ha—⸗ dem Land- und Stadtgericht
zu Danzig ernannt worden.
Der Kaiserl. Russische General—
Angekommen: ⸗ von Frankfurt a. M.
Major, Freiherr von Rosen,
II. Zeitung s-Nachrichten.
Ausland.
Nachdem das Journal des De- seinen Diatriben uͤber das Mi⸗ nisterium inne gehalten und dadurch Manchen auf die Vermuthung gebracht hatte, daß es sich demselben wie— der naͤhern wolle, stellt dieses Blatt gestern wieder einige Betrachtungen über die gegenwartige politische Lage der und tritt dabei mit derselben Bitterkeit gegen die Grafen von Villele und von Eor— biare und inst denselben grundlosen Besorgnissen fuͤr die Zukunft auf, die man in dem gedachten Journale fruͤher nicht zu finden gewohnt war. „Die Sitzungen der Kammern,“ sagt dasselbe unter andern, „gehen zu Ende und man fragt sich jetzt, was die Minister thun werden, denn daß bie Sachen nicht so bleiben koͤnnen, wie sie ind, davon ist Jedermann uͤberzeugt, Es würde uns ndessen nicht wundern, wenn das Ministerlum es ver⸗ suchen sollte, sich in feiner gegenwartigen Gestalt noch eine Zeitlang fortzutragen. Man muß uͤbrigens auch eingestehen, daß der zu fassende Entschluß nicht leicht ist.
Paris, 29. Jul.
Dies ist
wuͤrde bestehen koͤnnen, wenn die und von Corbisre in der Deputirten-Kammer auf den Baͤnken der Opposition saͤßen? Warum nicht? antwor—
Wird der Praͤsident des Minister⸗Rathes vielleicht zu einer neuen Ernennung von Pairs seine Zuflucht nehmen? ein Mittel, dessen Unzulänglichkeit sich bereits erwiesen hat. Man fuͤhrt zu Gunsten des gegenwaͤrti⸗ gen Ministeriums an, daß es die Deputirten, Kammer fuͤr sich habe. Aber wird dies immer der Fall seyn, vor— zuͤglich nachdem dasselbe in der öffentlichen Meinung ge— funken ist? Man fraͤgt uns, ob irgend ein Ministerium Herren von Villele
ten wir. Haben sie denn den fruͤheren Ministerien ge⸗ schadet? Man bedenke wohl daß es nicht ihre Freunde, nein, die Freunde der Monarchie sind, von denen ste in der Wahl-Kammer gehalten werden, die sich in⸗ zwischen von ihnen abwenden, so wie sie ihr Amt nie—
derlegen. Aber was ist unter solchen Umständen zu thun? sollen sie sich täglichem Tadel und Verdruß aussetzen,
oder gewaltsame Maßregeln ergreifen? Dieses letztere
duͤrfte zwar wohl nicht zu befuͤrchten seyn, denn nie
werden die Minister ihre Existenz mit der der Monarchie in die Wagschaale legen; gleichwohl ist es gut die Un⸗ vorsichtigen, die von dergleichen Thorheiten etwa träͤu— men möchten, an die damit verknuͤpften Gefahren zu erinnern. Die drei Gewalten haben allein das Recht die Charte zu modificiren, aber nicht sie zu zer st . ren. Die Krone und die beiden Kammern durfen nicht sagen: „wir wollen uns selbst vernichten“ weil die goͤttlichen und menschlichen Gesetze den gesellschaftlichen Selbstmord eben so wenig erlauben, als den perssnli— chen. Wenn nun aber diese drei Gewalten nicht das Recht haben, sich selbst zu zerstoͤren, wer könnte es a ch ein Grund dazu? .
des Königs, der, wenn ] Minister so viel Aus de . wortlichkeit nur immer verträgt, der Linie entfernt, die er sich selbst net hat, uns nie die Gefahr befuͤrchten. Angenommen aber, d