1824 / 190 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 14 Aug 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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Dekret vom 28. Februar 1810 nicht aufgehoben worden ist; daß überdies dieses Dekret das Edikt vom 23. Marz 1682 fur ein allgemeines Staatsgesetz erklart; daß end⸗ lich, wenn gleich die Charte alle Gottesdienste chuͤtzt, sie doch die ran , katholische apostolische Reli

bie Religion des Staats erklärt, wodurch indeß keines⸗

weges dle Freiheiten der gallikanischen Kirche aufgehe⸗ g

daß mithin das Edikt vom J. 1682 nicht Gesetzeskraft zu haben und daher in Aus—

muß 14

ben werden; aufgehoͤrt hat fuͤhrung kommen Journal dle „Quotidienne?

Artikel mit der Ueberschrift:

einen sei⸗

daß er auf

Innern um

hen; gegen

rier frangais glaubt dagegen, lung e, rn von Martignac

e fuͤr

2 derselbe demnaͤchst ins Ministerium eintret⸗ werde. . Das vorgestrige Stuͤck des Conrrier frangais ist w gen eines von dem englischen Courier mitgetheilten an geblichen Testamentes Busnapartes, als beleidigend fi die öffentliche Sittlichkeit, von der Polizei in Beschla enommen worden. Der Courrier frangais beruft sif inzwischen darauf, daß das gedachte Aktenstuͤck schon in verschledenen in Paris erschienenen Schriften enthalt sey, und daß auch die Etoile dasselbe aufgenommen habe ohne daß die betreffende Nummer dleses Journals des halb konfiscirt worden sey; es scheine, als ob fuͤr den GCourrier frangais besondere Ausnahmen obwalteten. Das Ministerium des Innern macht den franzöß schen Handelsstand auf eine unterm Sten v. M. in M brld publielrte Königl. Verordnung vom 28. Jun. h sonders aufmerksam, wongch 1) von diesem Tage an i zum naächsten 1. Okt., alle fremde Fahrzeuge Getrehh Mehl, Saͤmerelen und Huͤlsen-Fruͤchte in allen Haͤn der Kuͤste von Gallelen, Asturien, Santander und Cn tabrien laden durfen, um sie nach den Haͤfen der suͤn chen Kuͤste, von San Lucar de Barrameda bis Caß

reien und Huͤlsen-Fruͤchte nicht Werthes Abgabe bezahlen sollen; 3) alle fremde Fah zeuge, die jene Gegenstaͤnde uͤberfuuͤhren, nur den naͤm chen Foͤrmlichkeiten, wie die einheimischen, unter wors seyn sollen, und 4 Personen, welche fuͤr ihre Rechnun Getreide ꝛc. unter fremder Flagge verführen, als Rik Fracht Fruͤchte und Landes-Erzeugnisse nehmen könn; indem sie 4 pCt. mehr als die Abgaben bezahlen, welt Schiffe unter spanischer Flagge in den Hafen zu entri ten haͤtten, wo sie ihre Ladung genommen haben. (G übrigen Artikel der Verordnung enthalten verschiede Vorschriften fuͤr die fremden Schiffe, welche diesen Han del zwischen Spaniens Provinzen treiben wollen; Wie das Journal des Débats behauptet, waͤren di am 25sten v. M. in Madrid zwischen franzoöͤsischen un spanischen Soldaten statt gefundenen Raufereien (der⸗ wir bereits im 187sten St. der St. Z., Art. Mad erwahnt haben) weit ernsthafterer Natur gewesen, die Etoile solches Anfangs versicherte. So wie jens Blatt den Hergang der Sache erzählt, waͤre der Gen ral-Marsch geschlagen worden und die ganze Garnise von Madrid unter den Waffen gewesen, und es waͤm von Seiten der Spanier uͤber 300 Flinten-Schuͤsse fallen, wogegen die Franzosen sich nur mit ihren E beln vertheldigt hätten. Auch das Volk soll, mit St nen und Knüppeln bewaffnet und unter dem Ruf „Tod den Franzosen!“ sich in den Streit gemischt habn der erst zu Ende gegangen ware, als die Generale 9h donneau und Quesada auf dem Kampfplatze erschientz Die Franzosen haben, wie das Journal des PDébats vi sichert, bei diesem Gefechte, das um 5 Uhr Abends h gonnen, 5 bis 6 Todte und doppelt so vlel Verwundeb gehabt; der Verlust von Selten der Spanier soll inds noch stärker gewesen seyn. Die Quotidienne erzählt Sache in denselben Worten, wie das Journal des Ye bats; beide haben aber ihren Bericht aus einer sehr un lauteren Quelle, naͤmllch dem Indicateur de Bordsans

scheinlich um Sache Bericht abzustatten.

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geschöͤpft, weshalb man demselben nicht unbedingt Glau⸗

ben schenken darf. Am folgenden Tage fertigte der Ge⸗

neral Dijeon einen seiner Adjutanten, unter Begleitung von acht Jaͤgern, zum Könige nach Sacedon ab, wahr⸗ Sr Maj. uͤber den ganzen Hergang der

Kours der Rente vom 5. Aug.: 100. 40.

London, 6. Aug. Wie man vernimmt, bisherige K. Gesandte beim hohen deutschen Bunde, Hr. Lamb, Herrn Wm. A'Court am Madrider Hofe ersetzen.

Am 27sten v. M. wurde von der K. Docke zu Pem⸗ broke das neue Kriegsschiff Vengeance von 84 Kanonen ns Wasser gelassen; es soll das schoͤnste von der ganzen Flotte seyn.

Lord Beresford ist nebst selnem Gefolge und naͤhe— ten portugiesischen Freunden, mit dem Lissabonner Pa—⸗ ketöoot nach England zuruͤchgekommen. Man darf nicht übersehen, daß er in keiner diplomatischen oder auch nur amtlichen Eigenschaft in Lissabonn gewesen, sondern, wie bei seiner Abreise auch gemeldet wurde, bloß in Privat⸗

Geschaͤften, welche die Abmachung von Forderungen, die er und andere englische Offiziere an die zu verfuͤhren; 2) die verfuͤhrten Getreide, Mehl, Saͤn sen i mehr als 2 pCt.

Regierung ge⸗ habt, daselbst betroffen gewesen ist.

Das Schiff Adonis ist mit wichtigen Depeschen aus Cape Coast in den Duͤnen angekommen; von dem eigent⸗ sichen Inhalt hat aber noch nichts verlautet und die Privatbriefe, denen man aͤngstlich entgegen sieht, koöͤn⸗ nen erst morgen fruͤh hier seyn.

Briefen aus Port- au-prince vom 22. Jun. zufolge

war man dort in der gespanntesten Erwartung der Nach⸗ richt von der Anerkennung Haitis durch Frankreich und

der Ankunft eines franz. Consuls. Consols 923.

Munchen, 6. Aug. Waͤhrend der kurzen Anwe⸗

fenhest Ihrer Majestaͤten in Augsburg besuchten Aller⸗ höchstdiefelben unter andern auch die literarische Wer k⸗

satte des Freiherrn Cotta von Cottendorf, wo in Ihrer Gegenwart, mit einer neuen Schnellpresse, ein Lobgedicht auf den unsterblichen Erfinder der Buchdruckerkunst, ver⸗ hunden mit Worten der Verehrung fuͤr den erhabenen Monarchen, gedruckt wurde.

Auf dem Wuͤrzburger Leistenberge ist am zten d. M. das uͤbliche Zeichen der ersten weichen Weintrauben auf⸗ gesteckt worden.

Madrid, 29. Jul. In dem hiesigen Diario vom

2z3sten d. M. liest man den nachstehenden Artikel: „RNach—⸗

dem der Konig, unser Herr, von den Unterhandlungen in Kenntuiß gesetzt worden ist, welche auf verschiedenen Punkten Seiner suͤdamerikanischen Besitzungen von In— dividuen angeknuͤpft worden sind, die sich von der kon, stitutionellen Regierung fuͤr beauftragt ausgeben, mit

Dissidenten dieser Provinzen Behufs einer Friedensstif⸗

tung unter ihnen zu unterhandeln; und da Se. Maj. überdies in Erfahrung gebracht haben, daß man in die— ß Unterhandlungen als Haupt⸗-Grundlage anzunehmen bemuͤht ist, daß die spanische Regierung geneigt sey, die Un⸗ abhaͤngigkeit jener Lander anzuerkennen; so erklärt ein juͤngst erschienenes Königl. Dekret die Vollmachten jener

angeblichen Unterhaͤndler in Amerika, gleich wie alle, kraft derselben, von ihnen abgeschlossene oder noch abzu, ] fallen.

wird der

ner Summe von 20,000 Realen von demselben

von

gröͤßtenth

schließende Verhandlungen, in so weit dieselben den legi⸗ timen Rechten der Spanischen Krone und der c wiederhergestellten Souverainitäͤt des Königs zuwsder⸗ laufen, fuͤr null und nichtig. Se. Ma be 563 uͤber⸗ dies den obigen Geschäftstraͤgern, ungesaͤumt ihre Funke tionen einzustellen und nach Spanien zuruͤckzukehren.“ Der bisherige Kaiserl. Russische Geschäftstraͤger am hiesigen Hofe, Graf von Bulgari, ist vor einigen Tagen von hier abgereist. ö Von dem obersten Kriegs-Rathe ist so eben ein Cir⸗

kular in Betreff der neuen Truppen ⸗-Aushebung erschie⸗ nen, worin unter andern folgende Besiimmungen ent— halten sind: die Adlichen, welche das Loos zum Kriegs⸗

Dienste bestimmt, und die sich bisher durch Erlegung ei— f efreien konnten, sollen auch ferner dieser Verguͤnstigung . ßen und zwar mittelst Entrichtung einer Summe von nur 15,900 Realen; die Offiziere von der royalistischen Armee sollen an der Loosung Theil nehmen, und wenn das Loos sie trifft, so soll diejenige Nummer, die auf die ihrige folgt, ihre Stelle vertreten. Alle diejenigen Individuen, die in diesem Augenblicke in den Royalisten⸗Korps dienen, oder solche, die zwar spaͤter zur Aufrechthaltung des Thrones zu den Waffen gegriffen haben, deren Ernennung aber erst nach dem 7. Mär i82o erfolgt ist, sollen verabschiedet werden; sollte jedo in der Folge das Loos auf sie fallen, oder sollten sie freiwilllge Dienste in der Koͤnigl. Armee nehmen wollen, so soll ihre fruͤhere Dienstzeit lhnen mit in Anrechnung gebracht werden; alle Sergeanten, Korporäle und Ge— meinen, die, bei welcher Gelegenheit es auch immer ge⸗ wesen seyn mag, den royalistischen Truppen oder der Huͤlfs⸗Armee Widerstand geleistet haben, sollen nach wie vor an ihrem Wohnorte unter polizeilicher Aufsicht ste⸗ hen; die verabschiedeten oder pensionirten Militairs aber, die zu der freiwilligen Orts oder sogenannten Natio— nal-Miliz gehort haben, sollen ihren Sold und alle Pri—⸗ vilegien deren sie fruͤher genossen, verlieren.

J 1 a . Aachen, 31. Jul. Am Sten vor. M. wurde die

Steinkohlen⸗Grube Abgunst und Kämpchen, in der Ge— meinde Kohlscheid, Landkreises Aachen, durch den uner⸗

warteten Durchbruch eingespannter Seiten-Wasser, ploͤtz⸗ lich uͤberschwemmt, wobei 11 e, , e. ihren Tod fanden, und mehrere Andere zum Theil bedeutende Ver⸗ letzungen davon trugen. Von einem Ungenannten ist der katholischen Pfarr— Kirche in Juͤlich eine Schenkung im Betrage von 692 Rthlrn. 9 Sgr. 3 Pf., so wie den katholischen Armen zu Eupen, von dem Gutsbesitzer George Veequeray da⸗ selbst, eine Schenkung von 100 Rthlrn. pr. Kur. ge⸗ macht worden. , Koblenz, 6. Aug. Aus Ahrweiler schreibt man unterm 1. d. M.: „Die Witterung wirkt durch den steten Wechsek Hitze und Gewitterregen starktreibend auf die Planzen⸗ welt. Fast alles Getreide hat sich gelagert und die Um kraͤuter nehmen häufig uͤberhand. Die Heuerndte ist heils beendigt und im Ganzen sehr gut ausge— Die Erndte an Kohlsaat (Raps) hat einen so