zur Aufnahme der Truppen von Valdes mit Proviant versah. Es war die Absicht beider Generale, 6000 Mann Truppen zu vereinigen, und mit ihnen nach Salta und , zu mr .
onsols 937. 94.
Deen ererszurg, 28. Aug. Heute fruͤh haben Se. Maj. der Kaiser von Gatschina ihre Reise in die suͤdöͤstlichen Provinzen des Reichs angetreten, Das erste Nachtlager wird in Romantschino, einem Landsitze des See Ministers, Marquis de Traverse, gehalten.
Ein unterm 15. Aug. an das Departement der auswärtigen Angelegenheiten erlassener Allerhoͤchster Ukas,
nthaͤlt folgendes: ö. z Ie e a, ., daß durch die Raͤumung der Fuͤr— stenthuͤmer der Wallachei und Moldau, durch die genom⸗ menen Maßregeln hinsichtlich des Handels und der Schiffahrt auf dem schwarzen Meere, und durch die Ab⸗ stelluhg mehrerer andern Beschwerden die ottomanssche
Pforte die eweggruͤnde entfernt hat, welche die Wie⸗ derherstellung unsrer diplomatischen Verhaͤltnisse mit der⸗ selben hinderten, haben Wir, aus diesen Ursachen und in der Hoffnung, daß es Uns, nach der Verabredung mit Unsern Alliirten, gelingen wird, den Ungluͤcksfaͤllen, welche den Orient verwuͤsten, Graͤnzen zu setzen, be⸗ schlossen, Unsern Geheimen Rath de Ribeaupierre zum außerordentlichen Gesandten und bevollmaͤchtigten Mini— ster bei der ottomanischen Pforte zu ernennen Tuͤur kei. Der Oesterreichsche Beobachter enthaͤlt folgendes aus Konstantinopel vom 10. August.
Die in dem Bericht vom 26. Jul. enthaltenen Data uͤber die Landung der Insurgenten auf den Truͤmmern der Insel Psara haben sich in der Hauptsache durchaus bestaͤtiget; und einige noch zweifelhaft gebliebene Um⸗ staͤn de sind durch spaͤtere officielle Anzeigen und Aussa⸗ gen, unter andern durch die des Kapitains der franz. Korvette Chevrétte, der sich am 20sten Abends mit dem Kapudan Pascha, und kurz darauf mit dem griechischen Flotten⸗Kommandanten Miauli besprach, so vollstaͤndig aufgeklärt, daß alle uͤber diesen Vorfall verbreitete falsche und abentheuerliche Geruͤchte nunmehr verstummen
K 46 ö ö,, Capudan Pasua hatte, als er Psara am 4. Jul. verließ, ungefaͤhr 2000 Mann dort zuruͤckgelassen, die nach und nach, so wie die Zerstoͤrung der Festungs⸗ werke und der Transport der Beute vorruͤckten, sich auf „o vermindert hatten. Am 14. Jul. erschienen einige ,. griechische Fahrzeuge (worunter 10 psariotische) im Angesicht der Insel, und schifften ohne irgend einen Widerstand zu finden, zwischen 12 und 1509 Mann aus, welche uͤber die in der Insel zerstreuten Tuͤr ken herfie⸗ len. Ein Theil der letztern rettete sich auf die im Ha⸗ fen befindlichen 21 tuͤrkischen Transportschiffe; diese aber wurden von der Flotte der Insurgenten, bis auf drei, welche Slo erreichten, verbrannt, 300 Tuͤrken siuͤchte⸗ ten sich in einige steinerne, noch nicht ganz zerstoͤrte Haͤnuser der Stadt, wo sie ebenfalls den Tod gefunden haben wurden, wenn nicht die Ankunst der türkischen
Flotte sie plöͤzlich von ihren Feinden befreit haͤtte. Der
Kapudan Pascha erschien am 19ten mit einem Theil
seiner Schiffe vor dem Hafen;
und sofort begab sich die
ganze griechische Expedition auf die Flucht. Die tuͤr— kische Flagge wehte seitdem wieder auf Psara, das aber nach allen gleichlautenden Zeignissen in einen unhaltba—
wandelt ist. Der Kapudan Pascha ließ die wenigen von
derreißen, und mit den Ruinen derselben den Hafen
verschütten, worauf er sogleich wieder in See ging. Der einzige wesentliche Schaden, den diese uͤbrigens
fruchtlose Unternehmung den Tuͤrken zufuͤgte, war der
Verlust eines betraͤchtlichen Theiles des an den Tagen
des 3. und 4. Jul. von ihnen eroberten Geschuͤtzes. Zwi⸗ schen 30 und 40 Stuͤck der (aus Nachlaͤssigkeit oder Un= ordnung) noch nicht fortgeschafften Kanonen hatten die
Infurgenten bereits auf ihre Schiffe gebracht; eint
gleiche, oder noch großere Anzahl warfen sie, als sie sich schleunig entfernen mußten, ins Meer.
Keine Art von Gefecht, weder zu Lande noch zur See, hat bei dieser Gelegenheit statt finden koͤnnen; da tuͤrkische und griechische Truppen keinen Augenblick auf Psara zusammen trafen, die beiden Flotten aber einan
der weder vorher noch nachher begegneten. Am 20. Jul
sah die obgedachte franzoͤsische Korvette 38 Insurgenten Schiffe an der Suͤdspitze von Scio, in einer Entfernun
von 4 Seemeilen von der tuͤrkischen Flotte; und nach
3. zuverlaͤssigen Militair-Berichte aus Smyrna vom 2. Aug Der Kapudan Pascha lag mit dem groͤßten Theile der
Flotte vor der Stadt Mitylene auf der Ostseite der In—
sel dieses Namens; einige seiner Schiffe kreutzten vot
Psara, ohne daß bis dahin Miault, der die eben gedacht? griechische Eskadre befehligt, irgend etwas gegen die tuͤr. kische Flotte versucht haͤtte. — Man erwartete taglich er zu 3 das Auslaufen derselben gegen Samos. Der Kapudan Pascha scheint gewissermaßen gezwungen, diese Expedi⸗ tion zu beschleunigen, weil die Anzahl der aus Asien herbeistroͤmenden Freiwilligen unablässig zunimmt, und nach den schwächsten Angaben bereits 30,000 derselben
bei Skala Nuova versammelt waren. )
Am 16. Jul. ist die äͤgyptische Expedition unter An ( fuͤhrung des Ibrahim Pascha von Alexandria abgegan
gen. Sie besteht aus 50 Kriegsfahrzeugen, mehr als 100 Transport⸗-Schiffen, 14,000 Mann regulairer In—⸗ fanterie, und 2500 Mann Kavallerie. Von Kandia sol— len noch 6000 Mann zu ihr stoßen. In den letzten Ta— gen des Jul. lag sie in der Bucht von Marmartissa, der
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) Waͤhrend dieser Umstand von allen Seiten durch
T. * 7
Dienstberichte und Augenzeugen bestaͤtiget wird, versichert ein
Korrespondent aus Odessa, in einem der Artikel, die jetz
Tag vor Tag die Kolonnen der Allgemeinen Zeitung zieren, „nach Konsulats-Berichten aus Smyrna vom 23. Jul. eilten
die asiatischen Truppen schaarenweise nach Hause; durch die
aus Pfara Geflüchteten sey Schrecken unter ihnen verbreitet
worden!“ — Authentische Briefe sprechen blos von dem
Schrecken, den die Nachbarschaft dieser Truppen, und die von ihnen begangenen Ausschweifungen in Smyrng veran— laßt hatten. Nur durch die Entschlossenheit und die guten Maßregeln des dortigen Pascha wurden ste vermocht, diese Stadt mit einem Besuche zu verschonen.
Anmerk. des Oesterr. Beobachters.
nsel Rhodus gegenuͤber, vor Anker. ( dra richten werde.
ren, und fuͤr jetzt unbewohnbaren Schutthaufen ver⸗ . on wieder in Besitz der Stadt noch uͤbrigen steinernen Gebaͤude voͤllig nie⸗
Vir hen, daß en noch so Begebenheit
war bis zum 30. Jul. nichts weiter vorgefallen.
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gemein,
Dle Nachricht, daß die Hydrioten die Insel Kasso genommen hatten, wird zwar in den
mit 6 der Zuverstcht, wie die Psara, behauptet, hat aber noch
daß sie ihren ersten Angriff auf die Insel Hy—
griechischen Zeitungen Piedereinnahme von
weniger Grund als dilese, Daß hydriotische und spezzio—
Schiffe der äͤgyptischen Flotte entgegen gegangen scheint sich zu bestaͤtigen. —
— Eine Masse von Unwahrheiten, wie noch kaum irgend eine Begebenheit unserer Zeit sie erzeugt hat, ist her die Einnahme und Wiedereinnahme der Insel Psara
tische
sind,
im Umlauf. Die zahllosen Artikel, welche die oͤffentli⸗
chen Blaͤtter liefern, sind theils reine Erdichtungen, theils uus einer so unverkennbaren Vermischung der fruͤheren nd spaͤteren Vorfaͤlle, der Zeit- und Orts-Angaben ent— prungen, und unter einander selbst so unvereinbar und „sdersprechend, daß es ein eben so undankbares als un⸗ mngenehmes Geschäft waͤre, sie kririsch zu beleuchten. koͤnnten uns daher mit der Ueberzeugung begnuͤ— unsere Berichte, wenn sie auch von den uͤbri⸗ sehr abweichen, die Haupt-Momente dieser (die Berichtigung der Neben-Umstaͤnde szerlassen wir der Zeit) treu und unverfaͤlscht dargestellt haben. Indessen werden einige Bemerkungen uͤber die zuellen, aus denen jene Artikel sichtbar geschoͤpft sind, sesmal doch vielleicht nicht uͤberfluͤssig seyn. Wir besitzen die Zeitungen von Missolunghi bis um 24. Jul,, di s zum ; ztyls) und haben noch nirgends spaͤtere eitirt gesehen. die griechischen Korrespondenten der europäischen Blaͤt⸗ Zante, Korfu, Triest, Livorno u. s. f. haben — offenbarem Mangel neuerer Nachrichten, die ihrigen, it einigen Schiffer-Sagen, oder selbsterfundenen Zu— itzen verbraͤmt, aus jenen Zeitungen, hauptsaͤchlich aus er hellenischen Kronik und dem Telegraphen, genom— en. Was konnten sie darin finden? 4
Die Erscheinung der Insurgenten-Eskadre vor zsara, die dort von ihnen verrichteten Thaten, und ihr hnelles Verschwinden bei der Ruͤckkehr des Kapudan zascha — ereigneten sich zwischen dem 14. und 19 Jul. dies voͤllig bestaͤtigte und forthin unbestreitbare Datum ebt den besten Aufschluß uͤber die Glaubwuͤrdigkeit der sechischen Journalisten, ihrer Kommentatoren, und ih⸗ r Nachschreiber. . 5
In Missolunghi feierte man bereits am 16. Jul. R. St.) ein Te Deum uͤber die psariotischen Siege. Tan hatte dort damals ein Schreiben aus Spezzia vom en und ein anderes aus Napoli di Romania vom 3. ul., erhalten ). An beiden Orten konnte man augen—
I Dies sind die beiden Briefe, welche die Allgemeine titung vom 23. Aug. als offieielle Aktenstuͤcke gegeben hat, gleich jede Zeile derselben verraͤth, daß sie nichts als eine
der ersten Verwirrung niedergeschriebene Privat⸗Mitthei⸗
auch noch, wie wir mit den
ng seyn konnten. Ueberdieß i ; 6h noͤthigenfalls zu bewei⸗
iechischen Originalien in der Hand, mn bereit wären, die Uebersetzung dieser Briefe an mehreren tellen auffallend verstuͤmmelt und verfaͤlscht, vermuthlich so,
die von Hydra bis zum 12. Jul. (neuen
anzuweisen. Uns ist es
Man glaubt all⸗ scheinlich von dem, was sich nach dem 14ten zugetragen
hatte, keine Nachricht haben. Auch am 24. Jul. (N. St.) dem Datum des neuesten re , er . unsterblichen Thaten der unuͤberwindlichen Psarioten“ bis an den Himmel erhebt, konnte man in Missolunghi, von den Vorfaͤllen am 18ten und 19ten auf Psara noch nichts wissen. Waͤren diese unzeitigen Lobgesaͤnge ge⸗— gruͤndet, waͤre der Inhalt jener beiden Schreiben wahr gewesen, so mußten die Tuͤrken gleich bei dem ersten Angriff gegen Psara (am 3. und 4. Jul.) aufs Haupt geschlagen, ihre Flotte zerstreut, zum Theil vernichtet, 19, 12, oder 15, 000 ihrer Truppen getoͤdtet, endlich die Insel selbst nicht bloß ihnen wieder entrissen, sondern nie von ihnen genommen worden seyn! e. In Hydra war am 12. Jul. nur bekannt, daß am osten oder 7ten ein Theil der dortigen Flotte, mit einer gewissen Anzahl psariotischer Schiffe, unter Miaull ab—⸗ gesegelt war, um, wie es hieß, Rache fuͤr Psara zu
nehmen. Was weiter erfolgt ist, was man in Konstan⸗
tinopel bis zum 10. Aug. — alle tuͤrkischen Nachrichten
bei Seite gesetzt — aus offieiellen Berichten der Kon—
sular-Behoͤrden und angesehendsten See-Officiere der europaͤischen Maͤchte, aus der , vom 20., 24., 27, 30. Jul., und 2. und 3. Aug. erfahren hatte, davon konnte am 12. Jul. kein Zeltungsschreiber in Hydra unterkichtet seyn..
Der Parteigeist wird, wie i n „ diesen Be⸗— merkungen eine feindselige Absicht andichten. Die,
welche sich nicht scheuen, den Untergang von Psara, einer von den Agenten der christlichen Mächte angespon⸗
nenen weitausgedehnten Verschwoöͤrung gegen das Kreuz
zuzuschreiben ), werden nicht verlegen seyn, dem oͤster⸗
reichschen Beobachter in dieser Verschwoͤrung seine Stelle s ist es hier, wie in allen aͤhnlichen Fällen, zunaͤchst um die historische Wahrheit zu thun. Wir halten aber auch, in mehr als einer wesentlichen
Ruͤcksicht, fuͤr nichts weniger als gleichguͤltig, daß diese, um den Zeitungslesern eine eitle und kurze Täuschung
zu verschaffen, aufgespfert werde. Verfaͤlschte Thatsa⸗
chen fuͤhren nothwendig zu einer verkehrten Ansicht der Dinge; und die zahlreichen Freunde der gr h. In⸗
surrektlon koͤnnen der Sache, welche sie so eifrig begän—
stigen, keinen, empfindlichern Schaden zufuͤgen, als den, . aus ihren unverstaͤndigen Großsprechereien ent— springt. Daß dies der t un zu seiner Zeit so einleuchtend darzuthun, daß selbst die Befangensten nichts gegen unsere Gruͤnde aufzubringen
Daß dies der Fall sey, behalten wir uns vor,
vermoͤgen werden.
Die Allgemeine Zeitung theilt folgende Nachrichten aus Konstantinopel vom 19. Aug. 6 . Seit letzter Post hat sich nichts Wichtiges zugetra—⸗ gen. Der Kapudan Pascha, dessen Flotte also nicht
wie die griechischen Korresondenten sie zuzuschneiden fuͤr rath—
sam gehalten hatten. Anmerk. des Oesterr. Beobachters. S) Unter andern das Journal des Déhats vom 21. Aug. Sollte ein rechtlicher und chxistlicher Zeitungs⸗ Redakteur,
dergleichen schandliche, und uͤberdies so abgeschmackte Fabeln, wenn er keinen Schatten eines Beweises dafur au fzustellen
Welt schleudern?
hat, leichtsinnig in die Anmerk. des Oesterr. Beobachters.