1000
eitig mit diesen Vorfaͤllen machten die Arbeiter im Ar—⸗
g einen Aufstand, und begehrten ebenfalls die Ent⸗ fernung ihres Aga's, welche denn auch der Sultan be⸗ willigte. Man denke sich nun zu allen diesen Ereignis— sen noch eine, unter den Muselmaͤnnern seit acht Tagen absichtlich verbreitete Prophezeihung, daß dieses Jahr entscheidend fuͤr das osmannische Reich werden solle, und man kann sich ein Bild des beunruhigenden Zustan— des der Hauptstadt machen. Zum größten Gluͤck sind die Verhaäͤltnisse mit den europäischen Maͤchten auf dem besten Fuße; und Lord Strang ford hat aus Petersburg von Hrn. Bagot Nachricht, daß das russische Kabinet mit seinen Bemuͤhungen vollkommen zufrieden sey.
w .
Stettin, 23. Sept. Am 20sten d. M. dem Tage nach der Ankunft Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen hierselbst, hatte sich die Armee-Division vor der Stadt zur großen Parade aufgestellt. Nach dem Eintreffen Sr. Koͤnlgl. Hoh. wurden Battaillonsweise die Honneurs gemacht, dann folgte der Vorbeimarsch en Parade und hierauf Divisions-Exerciren. Se. Koͤnigl. Hoheit ge— ruhten an diesem Tage das Mittagsmahl bei dem Ge⸗— neral-Lieutenant v. Krafft einzunehmen.
Am 2isten und 22sten wurden Feldmanoeuvres aus— gefuͤhrt. Am Mittag des ersteren Tages gaben Se. Königl. Hoheit große Tafel und beehrten gegen Abend unsern Hrn. Ober-Praͤsidenten mit einem Besuche in dessen Garten und geruhten dort in einer dazu einge— ladenen Gesellschaft den Thee einzunehmen.
Nach dem Ende des Manoeuvres am 22sten nah⸗
men Se. Koͤnigl. Hoh. ein déjeuner bei dem Herrn Landrath von Krause auf dessen Gute Pritzlow ein und traten unmittelbar darauf Ihre Ruͤckreise nach Berlin an.
Dem Vernehmen nach haben Se. Koͤnigl. Hoheit uber die Haltung der Truppen und die Ausfuͤhrung der Manoeuvres Ihre besondere Zufriedenheit zu erkennen gegeben. 6
= eee.
Wechsel⸗, Geld⸗ und Fonds⸗Kourse. Hamburg, 24. Sept. Bordeaus 2 Mon., 2535 Schill. begehrt und mit 3 Schill. besser Geld. — Paris 2 Mon. 253
Schill.I, sehr angenehm, 2 Mon. zum Kours, 2 Mon. mit
Schill. besser. — St. Petersburg 2 Mon. 833 Schill, zu jassen ohne begehrt zu seyn. — London k. S. 36 Schill. 44 Den, 2 Mon. 36 Schill. 1 Den, durch mittel Pa⸗ pier gedruckt, Mon. wie notirt, 2 Mon. mit 1 Den. hes⸗ fer mehr Geld als Briefe. — Madrid 3 Mon. 91 Den. Geld. — Cadirx 3 Mon. 90 Den, ohne Frage. — Lissabon 3 Mon. 375. Den., — Porto 3 Mon. 3715 Den ., beide Plaͤtze gut zu lassen. — Genua 3 Mon. Si Den, ohne Geschaͤfte. — Livorno 3 Mon. 885 Den. Briefe. — Breslau 6 W. 413
Schill, Geld mit * Schill. besser — Amsterdam k. S. 1047
pCt., 2 Mon. 1053 pCt., kurze Sicht zu haben, dagegen ab⸗ gelaufen 2 Mon. I besser Geld — Wien in effect 6 W. 1463 pCt., ganz ohne Frage und 2 Mon. zum Kours zu ha⸗ ben. — Prag in effect 6 W. 1463 pCt., ohne Umsatz. — Augen, 6 W. 1473 pCt., fehlt ganz in ersten Valuten. Fran furt 6 W. 1477 pCt. nachdem niedriger notirt war
zeigte sich Geld. — Leipzig z. M. 147 pCt., gut zu lass — Diskonto 3 pCt., Geld. Louisd'or 11 Mrk. 623 Schill.ͥ,‚, — Gold al marco 10 Schill., Gold⸗Sorten waren wenig gefragt, doch à 1023 Schi gut zu lassen; Louisd'or gesucht. — Piaster 27 Mark 11 Schl Preuß. Engl. Anl. von 1818 p. C. 957 pCt. Geber, 9 pCt. Nehmer, — Preuß. Engl. Anl. von 1822 p. C. 944 pg Geber, g pCt. Nehmer, Anleihe von 1818 war lebhaft gehrt, und hob sich von g4z schnell auf 957, wozu Geld blit do. von 1822 945 pCt. Nehmer. Oesterr. Metall. pr. Cassa 943 pCt. Geber, 94 pCt. Ne mer, man hat p. C. 914 bezahlt, und so blieb bis zulg Geld. — Partial⸗Obligationen p. C. 1235 pCt. Geber, pCt. Nehmer, hierin ist sehr wenig gemacht, indeß sind Kourse fest und wenig Verkaͤufer. — Bank⸗Aktien pr. i 1115 Fl. Geber, 1115 Fl. Nehmer, pr. Nov. 1125 Geng 1120 Rehmer waren gesucht und selten, daher man p. C. Ill und pr. ult. November 1120 willig bezahlt hat, und di Geld blieb. — Loose à 100 Fl. p. C., nichts gemacht. Russ. Engl. Anl. p. C. 92 pCt. Geber, ig pCt. NM mer, auch dafür war Frage zu 917, unter 92 aber keine G ber. — Metall. Silb. Rub. à 5 pCt. à 36 Schill. 827 1 Geber, 827 pCt. Nehmer, 2 6 pCt. à 36 Schill. 943 Geber, die 5 pCt. Cert. waren mit 82z angenehm, 6 945 gehalten. ; Portug. Engl. Anl. von 1823, 853 Geber, 833 Nehm es sind einige Posten à 83 gemacht. Neap. Rente à 77 Den. pr. Duk. 87 pCt. Geber, pCt. Nehmer, hatte viel Frage bis 863. Norwegische Anleihe bei Gebr. Benecke 96 pCt. 6
à 96 bezahlt. —
Hanndv. Loose, Kours 2 146 pCt. 108 pCt. Geber, ln pCt. Nehmer, waren mit 1073 gesucht.
Daͤnische Obligationen 2 4 pCt. p. C. 777 pCt. cher, 777 pCt. Nehmer angenehm. e.
NB. Die Fonds fahren und es ist heute zu den verbesserten Koursen besonders in ö Bank⸗A Aktien und Preuß. Engl. Anleihe von 14 umgesetzt.
Königliche Schausptele.
Oper in 23 AÄbtheil.ͥ, Musik von Mozart. (Mad. Grͤt
baum. K. K. Hofsaͤngerin aus Wien: Donna Anng,
Mittwoch, 29. Sept. Im Schauspielhause: Ph dra, Trauerspiel in 5 Abtheil., (Hr. Katzianer, Oh Regisseur des Koͤnigl. Hoftheaters zu Hannover: Theseh als erste Gastrolle.) Hierauf: Der Schiffskapitain, oh . Unbefangenen, Vaudeville in 1 Aufzug, von gu
um. . In Potsdam: Minna von Barnhelm, oder: M Soldatengluͤck, Lustspiel in 5 Abtheilungen, von Lessith
Meteorologische Beobachtungen. Barometer Therm. Hygr. Wind! Witterung 26. Sept. A. 27510 14 75 815 S. Westrüb, kühl.
Gedruckt bei Hayn.
27. Sept. F. 2721074 332 885 S. W. dünnes Gewölkfri M.27* 1 g. 95 J 585 S. W. hen, Wit ruh er Redakteur John.
ber, 96 pCt. Nehmer, bei Hambro 2 6 pCt. 1033 pCt. dM.
ber io; pt. Nehmer, dte 6 pCt. sind mit 1056 und S5 um Justiz-Kommissarius bei den Gerichten daselbst und
den benachbarten Unter⸗Gerichten bestellt worden.
fort successive höher zu gehe
Dienstag, 28. Sept. Im Opernhause: Don Jun
—
Allgemeine
vrensisce Staats, 3ettuns
nnr, e
M 229.
— . —
Berlin, den 29sten September 1824
—
I. Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
gt Seine Majestaät der Koͤnig haben den Banquier J. C. Wöhrmann in Riga zum General-Konsul fuͤr Kur- und Liefland, und den Kaufmann C. H. Oels—
ner in Riga zum Vice-Konsul daselbst zu ernennen
geruhet. uh ns Der Stadt-Syndikus Guticke zu Spandau ist
, Bekannt m ach un 9. n, n Mit der am Montag, Mittwoch und Freitag Nach— mittags 4 Uhr von hier abgehenden Personen-Post nach
Leipzig wird vom 1. Okt. c. auch Korrespondenz nach
Dresden befoͤrdert werden, so daß die an diesen Ta— gen von hier abgehenden Briefe resp. schon 0 Mittwoch fruͤh um 7 Uhr, Freitag Vormittag um 10 Uhr und Sonntag fruͤh um 7 Uhr in Dresden eintreffen. Auf gleichem Wege wird die Sonntag, Dienstag
und Mittwoch Nachmittags bis 4 Uhr in Dresden zur
Post gegebene Korrespondenz hieher ahgesandt werden,
welche des Dienstags fruͤh und Donnerstag und Freitag
Nachmittags hier eintrifft. . ZZwischen Berlin und Dresden findet mithin jetzt eine tagliche Korrespondenz Befoͤrderung statt.
Berlin, den 28. September 1824.
Köͤnigl. Hof⸗Post⸗Amt.
n. Zeitung s-RNachrichten. n n s J am mh
Paris, 22. Sept. Der Herzog von Orleans hat gestern Sr. Majestaͤt zu St. Cloud einen Besuch ab— gestattet. Der Praͤsident des Minister⸗Rathes hat hie⸗
nächst mit Sr. Maj. gearbeitet. .
geliebt.
e.
„Alle von dem Hochseel. Koͤnige auf die Cwilliste bewilligten Pensionen, werden vom 16ten d. M. ab, provisorisch von Sr. Maj. fortgewaäͤhrt werden.
Ein Wort, sagt die Etoile, wuͤrde hinreichen, den Fuͤrsten, welchen die Vorsehung so eben zur Herrschaft uber die Franzosen berufen hat, ihrer Liebe und Ver— ehrung zu empfehlen: Der Graf von Artois ward von seinem Bruder Ludwig XVIII. eben so sehr geachtet als eli Die vollkommenste Ergebenheit, ritterliche Lo— ir ein allzeit richtiges Urtheil; das waren die An— pruͤche des Prinzen an das Vertrauen des Monarchen. Man hat es in gutem Andenken, daß Ludwig XVI. ei⸗
nes Tages, von den sehr gewagten Rathschlaͤgen spre⸗ chend, die man ihm in einer sehr wichtigen Angelegen⸗ heit gegeben hatte, laut sagte! Ich widersetzte Mich, denn Ich wußte, daß Mein Bruder, der Graf von
Artois, es nie gebilligt haͤtte. — Nur zu bald kam der Moment, wo Frankreich Gelegenheit erhielt, an einem Prinzen von 30 Jahren eine Urtheilskraft und eine Klugheit zu bewundern, die in der Regel nur die Frucht des Alters und der Erfahrung sind. Ludwig XVI.
hatte die Notablen des Reichs zusammen berufen, um
dte Reformen zu begutachten, welche der Revolution zum Vorwande dienten. In einem jeden Buͤreau hatte ein Prinz den Vorsitz; Se. Koͤnigl. Hoh. eroͤffneten die Sitzungen mit einer Rede, in welcher man folgende Stelle bemerkte: Franzose, wie Sie, Unterthan wie Sie, werde ich dem Vertrauen, welches der Koͤnig, mein Bruder, uns bezeigt, durch die vollstaͤndigste Frei— muͤthigkeit entsprechen, so wie durch die vollkommenste Unterwuͤrfigkeit unter die Befehle, die Er zum Gluͤck seiner Voͤlker und zum Ruhme seines Thrones zu er— theilen fuͤr gut finden wird. Schon ahnte der Graf von Artois die verderblichen Entwuͤrfe der Neuerer; von dem Moment der Eroͤff— nung der Generalstaaten an, sah er sie offen vor sich liegen. Er sah, daß diese Versammlung nur das Werk— zeug einer Faktion seyn werde, und Er zuerst unterzeich— nete jenes ewig denkwuͤrdige Memoire, in welchem die Prinzen des Hauses Condé sich mit ihm vereinigten, um dem ungluͤcklichen Ludwig XVI. alle uͤber ihn und Frankreich einbrechenden Uebel zu verkuͤnden, man