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nter, welche mit Paͤssen eines Ministers Sr. Kathol. Majestaͤt oder des General-⸗Polizei-Intendanten zu Ma— drid, oder, aus den Provinzen, eines Genral-Kapitains versehen find, koͤnnen die Graͤnze passiren und es bedarf ihrethalben nicht weiter der speciellen Anfrage bei der Ober⸗Behoͤrde. Was aber die auslaͤndischen Fluͤchtlinge betrifft, namentlich die Italiener, Piemonteser, Neapo— litaner, so ist ihnen der Eintritt in Frankreich weislich verboten, selbst wenn sie in ihr Vaterland zuruͤckgehen
wollten; es sey denn, daß sie mit vollstaͤndigen Paͤssen
entweder von Behoͤrden des Landes, dem sie angehoͤren,
oder von den Gesandten und Konsuln dieses Landes ver—
sehen waͤren. . Rente am 2ten 101. 60.
London, 1. Okt. Dienstag Abend ist Herr Can— ning in Glocester-Lodge angekommen und gestern Mor⸗ gen zu seiner Majestaͤt nach Windsor abgegangen.
Gestern wurde aus dem Kolonial-⸗Amte der Koͤnigs—⸗ Bote Pegler an den Grafen Bathurst, der zum Besuche beim Herzoge von Wellington in Strathfieldsay ist, mit den erfreulichen aus Cape Coast eingegangenen De— peschen abgeschickt, uͤber welche man mit Verlangen den Bericht der Hofzeitung erwartet.
Die Koͤnigl. Fregatte Thetis ist von Cape Coast Castle zu Portsmouth angekommen, mit Depeschen, welche die voͤllige Niederlage der Ashantees in einem am 11. Jul. vorgefallenen Treffen melden, worin der Konig seinerseits in Person und die brittische und ver— buͤndéẽte Kriegsmacht Oberst-Lieutenant Sutherland be⸗ fehligte, und unsere Truppen einen Verlust von 500 M. an Todten und Verwundeten, groͤßtentheils aus den Fan—⸗ tis, erlitten. Der einzige Officier, der unsererseits fiel, ist der Lieutenant Swanzy, ein wackerer junger Mann vom Koͤniglich Afrikanischen Korps. Der Verlust der Alhantees ist noch nicht angegeben; ihre Macht ward auf 15,000 Mann angeschlagen. Die Unsrigen hatten Gelegenheit, Gebrauch von Feldstuͤcken zu machen, aus welchen Trauben- und Kartaͤtschenschuͤsse abgefeuert wur— den, die so großes Verderben unter dem Feinde anrich— teten und ihn so erschreckten, daß derselbe durchaus keine Neigung zur Erneuerung der Schlacht zeigte, obgleich er mit dem entschiedenen Entschlusse, das Kastell zu neh—⸗ men, gekommen war. Die Schlacht fiel etwa Meile vom Strande vor; ein Theil Seesoldaten und Matro— sen waren gelandet und nahmen an derselben Theil. Als die Thetis Cape Coast am 22. Jul. verließ, war seit der Schlacht nichts wieder vom Feinde zu hoͤren und zu sehen gewesen, obgleich militairische Parteien, um ihn aufzusuchen, ausgeschickt worden waren. Es wurde daher angenommen, daß derselbe den Kampf auf—
gegeben und sich in sein Land zuruͤckgezoögen habe, daß 5
derselbe aber auf seinem Ruͤckzuge dahln durch das Land der arne ichen Fantis diese noch schrecklich mitnehmen werde.
Da Oberst Grant angekommen war, so uͤbergab ihm Oberst-Lieutenant Sutherland den Befehl und ist mit der Thetis nach England zurückgekommen.
Ein Schreiben aus dem Fort St. Georg del Mina
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den Ashantees von der Koͤnigl. Niederlaͤndischen Reg rung gegebene Wort sich dort aufhielt, nun frei sey.
Seit vierzehn Tagen sind sieben Schiffszimmerlen und zwei Säger von dem Werft zu Plymouth gesto ben, welche sich beim Bearbeiten des afrikanischen Tea Holzes mehr oder weniger leicht verletzt hatten, und gen noch auf den Tod krank. Der Wundarzt Dr. B hatte einen der Gestorbenen secirt und sich dabei eim Finger geritzt; auch er starb in einigen Tagen.
Zwischen dem Stande des Fahrenh. Thermomete am letzten Sonntage und dem vom vorigen um diesch Tagesstunde war ein Unterschied von 455.
Der Goldschmidt Alderman Garratt, ist zum Lot
dayor gewaͤhlt worden.
Das Schiff Broughton, welches Cartagena in lumbien am 4. August verlassen, bringt nichts Neuen uͤber Peru.
Consols 953. .
Bruͤssel, 1. Okt. Se. Maj. der Koͤnig wer am 15ten d. M. hier eintreffen. V
Der paͤpstliche Nuntlus ist hier angekommen.
Zu Amersfoort hat sich neulich ein großer Unfall; getragen. Als naͤmlich die Artillerie in der dasigen 6
gend exereirte, kam ein Hr. v. Wägeningen zufaͤllig di
Schießplatze zu nahe und eine sechspfuͤndige Kanong Kugel riß ihm in einer Entfernung von 1900 Schritt den Kopf weg. .
Die Amsterdammer Courant will Briefe aus Tt und Venedig empfangen haben, worin gemeldet win daß die Tuͤrken einmal 8000 Mann und das andrena 70090 Mann auf Samos gelandet haͤtten, die aber saͤmm lich aufgerieben worden waͤren. Cs. den Artikel Tuͤrke
Stockholm, 28. Sept. M. M. der Konig und die Königin von Drottninghæ in die hiesige Hauptstadt zuruck. Am Tag? vorher hi der bisherige oͤsterreichsche Geschaͤftstraͤger, Graf Co redo, bei Sr. Maj. seine Abschieds- und sein Nach ger, Graf v. Woyna, seine Antritts⸗-Audienz.
Der Kammerherr, Freiherr von Lagerheim, n
naͤchstens aus Wien erwartet, um sein neues Amt,“ Chef des Ministeriums der auswärtigen Angelegenh
ten, anzutreten.
Die neulich erwaͤhnte Handels-Expedition nach 1, lata-Strome wird naͤchstens absegeln. Die Karlskronag neuerbaute Brigg, Christoph Columbus, wi mit allerlei schwedischen Manufaktur-Waaren, besonde Stahl- und Eisen-Arbeiten, beladen und hat diesth Bestimmung. Theilnehmer an dieser Expedition si unter andern: zwei Grafen Rosen, General-⸗Major Bl renstam und Hr. v. Hauswolf.
St. Petersburg, 22. Sept. Das hohe Namenf est J. M. der Kaiserin Elisabeth wurde am 17ten m den herkömmlichen Feierlichkeiten begangen. Gestern traf der neue K. Spanische Gesandte un unserem Hofe, Staatsrath Don Juan Paez de la Cn dena, hier ein.
Es heißt, der Wirkliche Geheime Rath Nowosilzon werde naͤchstens die General-Direktion des gesammten
Unterrichtswesens im Koͤnigreiche Polen und mithi
meldet, daß Oberst Williams, der bekanntlich auf das, auch die Kuratel der Universitaͤt Wilna erhalten.
igen Tagen wieder in unserer Mitte
Am Z2östen kehrten J
er Flotte vor den Kolonnen
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Der Professor der Geschichte zu Moskau und Re, skteur des Europaͤischen Merkurs, Katschenowski, ist im Staatsrath ernannt worden.
Die fruͤher erwähnte Ukase, keinem neu einwan— ernden Juden in Rußland Eingang zu gestatten, hat ren Grund in der seit einigen Jahren in unseren pol— sschen Graͤnzprovinzen bemerkten außerordentlichen Ver— ßehrung die es Volkes, welche man weder dem Betriebe r Manufakturen, noch des Ackerbaues im Staate fuͤr sprießlich haͤlt, da sich bekanntlich alle juͤdische Erwerbs⸗ weige in diesen Gouvernements aufs Hausiren, den Iöchleichhandel, Pacht und Unterhaltung von Schenken eschraͤnken. Man zahlt in den beiden lithauischen und en weißrnssischen Gouvernements uͤber anderthalb Mil⸗ znen Juden. Die Ukase, welche ihnen befiehlt, sich in ahres-Frist fuͤr ein buͤrgerliches, vorzugsweise zum Ak⸗ erbau oder Fabrikwesen gehörendes Gewerbe zu ent- heiden oder das Reich zu raͤumen, wird daher mit trenge vollzogen. ̃
— 25. Sept. Tambow ist diesmal das Ziel der eise Sr. Maj. und wir werden daher das Gluͤck ha⸗ en, unsern geliebten Monarchen vielleicht schon in we⸗ zu sehen.
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J. J. K. K. H. H. der Kronprinz von Oranien und eine Durchl. Gemahlin treffen am 11ten hier ein. . Im vorigen Maͤrz wurden im chinesisch⸗russischen auschhandel zu Kjaͤchta, russische und fremde Waaren, uch preußische Transito-Tuͤcher, fuͤr 1,690,945 Rubel
mgesetzt: an letzteren fuͤr 183,553 Rubel, an russischen ind polnischen Fabrikaten für 195, 86s Rubel. Aus china erhielten wir S5 Ballen Nanking, 970 Suro⸗ hen verschiedene Theesorten. Im Maͤrz kamen aus den höelimn Provinzen China's in Maimadschary Waaren uf 9! Kameelen und 130 Teleggen an. Turkei. Der oͤsterreichische Beobachter enthalt fol⸗ ende Mittheilungen: . * Konstantinopel, 10. Sept, Die Unternehmung
egen Samos hat ganzlich fehlgeschlagen. Dle Konsular⸗
berichte von Smyrna liefern daruͤber folgende Data:
Der Kapudan Pascha war seit dem 19. Aug. in der Rahe von Samos. Am 11. erschien er mit einem Theil an der suͤdlichen Spitze jer Insel, und bombardirte ohne Erfolg ein dort gele⸗ jenes, neuerlich befestigtes Kastell. Seine Transport— chiffe lagen in der Meer-Enge (Bogas), welche Samos hon Klein-Asien trennt, um die bei Ephesus, Skala nuova .s. f. versammelten Truppen an Bord zu nehmen, Ein Transport von 40090 Mann begegnete am 11. auf der Nordseite der Insel einer Division griechischer Schiffe, hard von diesen angegriffen, und in Unordnung gebracht. Zwel oder drei tuͤrkische Fahrzeuge gingen verloren; die übrigen warfen sich guf die asigtische Kuͤste,
Nach diesem ersten, zugleich aber auch letzten Lan⸗ dungsversuch verwandelte sich die ganze Unternehmung in eine Reihe von Seegefechten, oder vielmehr Seema— noeunvres, die sich zwischen dem 12. und 17. taͤglich erneuer⸗ ten. Die Hydrioten und Spezzioten hatten sich seit dem
5 Von den dort befindlichen Ruinen des Tempels der Juno so genannt. Anm erk. des Oester. Beob.
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Gefechten bei Samos geliefert haben,
12. mit ungefahr 30 Schiffen, die nachher noch durch 10 neu angekommene verstaͤrkt wurden, in Besitz einer Bucht an der asiatischen Kuͤste, noͤrdlich vom Kap Santa Ma— rina, wo die tuͤrkische Flotte lag, und hierdurch in den Stand gesetzt, von diesem fuͤr die Verbindung zwischen beiden Kuͤsten entscheidend wichtigen Punkte aus, jede Ueberschlffung von Truppen zu vereiteln. Da der Kapu— danPascha ihr Eindringen in die Meerenge nicht verhin— dert hatte, so blieb ihm nun nichts uͤbrig, als sie aus
ihrer vortheilhaften Stellung wieder zu vertreiben. Zu
diesem Ende eroͤffnete er am 12., 13. und 159ten August heftige Kanonaden gegen die griechischen Schiffe, die aber zu keinem Resultate fuͤhrten, weil die Furcht vor den Brandern in einem engen Kanal die tuͤrkische Flotte immer in einer zu großen Entfernung von der feindlichen hielt. Am 17. Aug. sollte endlich ein Haupt⸗Angriff statt⸗ finden; diesmal gelang es aber den Grlechen, sich mit fechs Brandern der tuͤrkischen Flotte zu naͤhern; und die Folge war, daß drei Schiffe derselben, eine tuͤrkische Fre⸗ gatte von 54, eine tripolitanische Korvette von 48, und eine tunesische Brigg von 20 Kanonen, mit ungefaͤhr 2000 Mann, in die Luft flogen. Hierauf blieb der Kapu⸗
dan Pascha zwar noch in seiner Stellung bei dem Kap
St. Marina; da er nun aber noch weniger als zuvor hoffen durfte, eine Landung zu bewirken, so verließ er am 20sten die Gewaͤsser von Samos, und begab sich, ohne fernere Hindernisse, nach dem Meerbusen von Stanko⸗ Kos; dis auf der asiatischen Kuͤste versammelten Trup⸗ pen sollen sich gleich nach diesen Begebenheiten groͤßten⸗ theils zerstreut haben. .
Die Berichte, welche die Insurgenten von den See— stimmen in der Hauptsache mit obigen Angaben uͤberein. Zur vollstaͤn⸗ n geben wir hier einen Auszug dieser Be— richte:
Aus der Zeitung von Hydra (Gesetzes—
/. Freund) Nr. 42 vom 8. (20) August.
Auszug eines Schreibens des Vice⸗Admirals Sach— turi aus dem Hafen Dar-Bogas vom 1. (13.) August.
Am z30. Jul. (14. Aug.) machten 40 feindliche Fahr⸗ zeuge, mit Truppen an Bord, Miene, in dem Theile der Insel Samos, der den Namen Karlovaßi fuͤhrt,
landen zu wollen. Wir begegneten ihnen auf der Fahrt
oberhalb Samos, setzten ihnen nach, bohrten zwei dieser Fahrzeuge in den Grund, und bemaͤchtigten uns zweier anderen; die uͤbrigen ergriffen die Flucht, und warfen
sich auf die benachbarte Kuͤste von Klein⸗-A1sien.
Gestern (12. Aug.) kamen wir zu Dar-Bogas an, und gingen in diesem Hafen vor Anker. Die feindliche Flotte, unter den Befehlen von Topal⸗Pascha, aus 18 großen und mehr als 109 kleinen Fahrzeugen bestehend, lag hinter dem Kap St. Marina vor Anker, wahrschein⸗ lich in der Absicht, im Laufe des gestrigen Tages, einen Theil der an den Kuͤsten von Klein-Asien gelagerten Truppen aufzunehmen, und nach Samos uͤber zu setzen. Sobald uns der Feind ansichtig wurde, segelten die 18
roßen Fahrzeuge gegen 7 Uhr auf uns zu, und beschosÜ 6 uns; allein dieser Angriff erschuͤtterte keineswegs den Muth der Unsrigen, und zwei Brander, die sich gegen