1824 / 246 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 19 Oct 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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Sir William A'Court, der neue englische Mint auf gekommenen Wolle betrifft, so unterliegt es keinem

Rangoon unter Segel gegangen. Ueb * Expedition hatte man keine spaͤteren Berichte als

vom 2858sten Maͤrz, an welchem Tage unsere Truppen a die Haͤuptstadt von Assam, besetzt hielten, da der Feind in der Nacht vorher alle Verpfaͤhlungen bei dieser Stadt 1, . und rr, Roofah auf seine

arkungen zuruͤckgezogen hatte. 2 . hatte man aus Bassorah erfahren, daß ein Korps von 8000 nubischen Sklaven, von Nhumed Pascha Hakin aus Mekka befehligt, bei Eseer ein hart— näckiges Gefecht mit den Beduinen gehabt habe, wo— bei 60 Mann und drei Sirdars von Eseer getoͤdtet und 300 Mann zu Gefangenen gemacht sind.

Nach dem Schreiben eines Schiffskapitains, wel— cher am 16. August Demerari verließ, befürchteten die dortigen Einwohner einen abermaligen Aufstand der Ne— ger, wahrscheinlich wegen des schwachen, vertheidigungs— sosen Zustandes der Kolonie, indem unter den europaͤi— schen Truppen der Tod so starke Verheerungen angerich— ret hatte, daß nur 17 Mann dienstfaͤhig waren, und die Miliz die Wachen beziehen mußte—

Unsere Blaͤtter si—

Mittheilungen, und fuͤllen deshalb ihre großen Kolumnen, neben den Annoncen und ausfuͤhrlichen Gerichts-Ver— handlungen, zum Theil mit alten Anekdoten an, hin And wieder auch mit ganz grundlosen Geruͤchten, denen je— doch die zuverlässigeren Blaͤtter die Schluß⸗Bemerkung hinzufuͤgen, daß sie solche blos um deshalb in der gan— zen? Ausführlichkeit mitgetheilt hätten, um sagen zu koͤn⸗ hen, daß sie von alle dem nicht ein Wort glaubten.

Hannover, 15. Okt, Se. Königl. Hoh; der Her— zog von Cambridge, General⸗Gouverneur des Köoͤnigreichs, haben sich von Kassel am 19ten d. M. nach Rumpen, heim begeben, wo die Frau Herzogin K. H. mit 6 Prinzen und der Prinzessin von Lambridge, bei zr. Durchlaucht dem Landgrafen Friedrich von Hessen, Sich

. Petersburg, 5. Okt. ueber das troizkische Graͤnz⸗Zollamt sind im verwichenen Jul. aus der Bu— charei durch die kirgisische Steppe auf 6384. Kameelen, russischen und asiatischen Kaufleuten zugehorige Waaren in 378 größern und kleinern Ballen, und aus der Festung Swerinogolow ein Frachtwagen mit 3 Ballen angekommen.

Im selbigen Zeitraum sind auf dem orenburgischen

Graͤnz-Zollamt aus der Stadt Chiwa gerade durch die kirgisische Steppe 127 Kameele mit 235 Ballen verschie— dener Waaren, bestehend in halbseidenen, baumwollenen und wollenen Fabrikaten, Pelzwerk, getrockneten Beeren, gesponnener und roher Baumwolle, eingegangen. Portugall. Die Etoile theilt aus Lissabon vom 29. Sept. folgende Nachrichten mit: Es ist hier eine große Anzahl Brasilier angelangt, welche in Portugall n? Zuflucht gegen die gewaltsamen Maßregeln der re— „olutsonairen Regierung suchen. Mehrere derselben sind vor der Einschiffung ihrer ganzen Habe beraubt worden und befinden sich in einer bemitlei enswerthen Beduͤrf⸗ tigkeit. Se Maj. der Konig haben sich daher selbst an dis Spitze einer Unterzeichnung zur Unterstuͤtzung dieser Ungluͤcklichen gesetzt.

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Ueber die Operationen

sind uͤbrigens sehr leer an politischen

am hiesigen Hofe, ist am 24Asten eingetroffen, und ha ö e. die gebraͤuchlichen Besuche gemacht und en pfangen.

Spanisches Amerika. Die Gazetta von M drid enthaͤlt, wie der Aristarque berichtet, folgende Nac richten: Man meldet aus Lima vom 24. Maͤrz, daß B livar so eben zu hoͤchst gewaltthaͤtigen Maßregeln ge schritten ist. Als er einsah, daß er sich in dieser Haup stadt durchaus nicht halten koͤnne (er ist sonach also dot zu der Zeit wirklich im Besitz derselben gewesen), nach dem er den Hafen und die Festung Callao verloren, ga er Befehl zur Pluͤnderung derselben. Die Verraͤtht

lange daran zu denken haben, wie sich aus den Berit

Mehrere Staͤdte wuͤrden dieselben Drangsale erlitta haben, wenn nicht der Oberst Navajos. Kommanden der peruanischen Lanziers, mit edlem Sinne sich da

Auftrages energisch verweigert haͤtte. Zur Bestaͤtigun alles dessen, was uͤber den dermaligen, fuͤr das Mutter land guͤnstigen Zustand der Dinge in Peru bekannt g

aus Rio Janeiro vom 14. Jul. mit, den eine glau wuͤrdige Person an einen Freund geschrieben. In di sem Briefe heißt es unter andern: man kann mit vit

J. die Koͤnigl. Spanische Fahne im ganzen Koͤnigreich Peru wehen wird, weil nach den Ereignissen von Lime Eanterac, wie man weiß, seinen Marsch nach Truxil richtet, welches Bolivar geräumt hat, weil ferner Olan, so schleunige Bewegungen macht, daß er, wie man mel schon Cordova erreicht hat, und weil endlich die Un nehmung des Generals Freyre gegen die Chiloe-Ins

gaͤnzlich gescheitert ist. .

Breslau, 10. Okt. Ueber den Ausfall des h abgehaltenen diesjaͤhrigen Herbst- Wollmarkts ist ft gendes mitzutheilen: Was zunaͤchst die Wollschur sel betrifft; so hat man von den Schaͤferei-Besitzern st durchgehends die Klage gehoͤrt, daß der Mangel g hinrelchender guter Weide als Folge des ungewöͤhnlh trocknen Sommers, den nachtheiligen Einfluß auf g Wolle gehabt habe, daß sie nicht gewachsen, sondern ki geblieben sey; daher denn auch die Schaafe das nils gegeben haben, was sie sonst gegeben haben wuͤrden, sogar manche Heerde deshalb gar nicht geschoren woh den, sondern bis zum Fruͤhjahr zur Einschur geblieben Die Produktion anlangend, so läßt sich deren Erh hung aus der Herbstschur an fuͤr sich wenig beurtheilen und die zu sammelnden Erfahrungen muͤssen daher da Fruͤhjahrsschur vorbehalten bleiben. Doch ist in den verfloͤssenen Herbstmarkt nicht unbemerkt geblieben, da die Wolle groͤßtentheils gut gewaschen gewesen, und di Producenten es sich im allgemeinen fortwaͤhrend ange legen seyn lassen, in der Schaafzucht nicht zuruͤckzukom

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Martinez und Ganara vollstreckten diesen Befehl m allzu puͤnktlich und die ungluͤcklichen Einwohner werde

ten und Manifesten des Marquis Torre-Tagle ergieh widerfetzt und die Erfuͤllung des erhaltenen abscheulich] kaufe gelegenen Wolle war

macht worden, theilt das genannte Blatt einen Brit

ler Wahrscheinlichkeit behaupten, daß vor Ende diest!

hiernaͤchst die Quantität der zum Veh

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zweifel, daß am diesjaͤhrigen Herbst-Wollmarkt circa

200 Centner weniger als am vorjäͤhrigen Markt auf

em Platze allhier gewesen, denn wenn man annimmt, auf der hiesigen Stadt⸗Wage abgewogen worden vom letzten Fruͤhjahr-Markte an einschuͤriger Wolle circa als unverkauft auf den Platz gelegt worden und

nach ungefaͤhrer Schaͤtzung zum Verkauf anhero gekom⸗ men sind, welche auswärts ge— wogen worden, so ergiebt sich

eine Total-Summe von.. die im vorjaͤhrigen Herbstmarkte angenommene Summe der auf dem hiesigen Platz zum Ver—

7785 Ctnr. 95 Pfd.

11015 Ctnr. erscheint sonach die obige Behauptung als gerechtfertigt.

Die Preise anlangend, so haben sich solche in fol— nder Art gestaltet:

Von der einschuͤrigen Wolle hat die feinste 90 bis ho, die mittelfeine 70 bis 85 Rthlr. gegolten. Von r Sommerwolle aber die extra⸗feine 65 bis 70, mit⸗ feine 50 bis 60, ordinaire 40 bis 47 und polnische bis 55 Rthlr. .

Auch sind einige Posten zweischuͤrige Winterwolle ff dem Markte gewesen, wovon der Ctnr. mit 50 bis 3 Bthlr. verkauft worden ist.

Auslaͤnder sind wenige hier gewesen und einige aus esphalen sich hier eingefundene Wollkaͤufer hatten sich on am tsten Markttage wieder von hier entfernt, da

keine so feine Wolle, als sie suchten, gefunden ha— . Von denen aus Sachsen hier gewesenen Kaͤufern t der Kaufmann Karl aus Luckenwalde das bedeu— dste Geschaͤft gemacht. Derselbe hat 600 Centner ge— ft, und wuͤrde noch mehr gekauft haben, wenn noch che Sorten, wie er gesucht, vorhanden gewesen waͤren.

Wieviel die hiesigen mit Wolle handelnden Kauf— te von der fuͤr Rechnung auswaͤrtiger Haͤuser einge⸗— iften Wolle ins Ausland senden werden, laͤßt sich ge— nwaͤrtig noch nicht ermitteln, da sie gewoͤhnlich die rden Einkaͤufe erst sortiren und auf's neue ver—

en.

Die Preise haben sich während der Markttage cht auffallend veraͤndert, obgleich verschiedene Verkaͤu⸗

es am 2ten Tage zu bereuen schienen, die ersten aufer nicht festgehalten und fuͤr das erhaltene Gebot zgeschlagen zu haben. Ein großer Theil hat mit den rjaͤhrigen Preisen vorlieb genommen; der groͤßere heil hat 1 bis 5 Rthlr. mehr als vor. Jahr erhalten,

d nur sehr wenige haben gegen den vorjaͤhrigen Preis das verlohren.

Unverkauft ist gar nichts geblieben, denn wenn auch

Abende des letzten Wollmarktstages noch eine Quan— aͤt Wolle feil stand, so hat sie doch auch ihren Abneh—

2940 Ctnr. 96 Pfd.

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Dan zig. Am 3ten August d. J. hat die feierliche Verlegung der Kathedral-Kirche und des Dom-Kapitels von Kulmensee nach Pelplin statt gefunden, und der Bischof von Mathy vom Bisthum von Kulm feierlich Besitz genommen.

Am 20. Sept. ward zu Elbing die, von der dorti— gen Juden-Gemeinde mit einem Kosten-Aufwande von ungefaͤhr 10,000 Rthlr, neu erbaute Synagoge eingeweiht.

Koblenz. Obgleich die letzten Tage des Augusts und einige Wochen des Septembers durch ihre warme Witterung wieder einige Hoffnung wegen der Weinlese anfachten, so wurde dieselbe doch durch die kalten Naͤchte und eingetretene rauhe Witterung vereitelt, und es ist sogar wahrscheinlich, daß in der Nacht vom 28. zum 298. September in den Ebenen der Frost vielen Schaden ge— than hat.

Nach allen eingegangenen Berichten giebt es ent— weder gar keinen Wein, oder einen noch schlechtern als der vorjaͤhrige.

Koln. Der niedrigste Wasserstand im Rhein be— trug am 18. August 9 Fuß 6 Zoll, der hoͤchste am 2ten Sept. 13 Fuß 5 Zoll.

. Wegen des anhaltenden Regenwetters konnte fuͤr die Gemeinde-Wege nicht alles geschehen, was man sonst in dieser Jahreszeit dafuͤr gethan haben wuͤrde. Wegen des hohen Wasserstandes mußten auch die Arbeiten an der Werftmauer im hiesigen Sicherheits-Hafen eingestellt

werden.

Das Geschaͤft der Ersatz-Aushebung fuͤr das stehende Heer pro 1824, ist in den ersten Tagen des Monats September beendigt worden. Ueberhaupt nimmt man mit Vergnuͤgen wahr, wie sich immermehr die oͤffentliche Meinung ausbildet, daß die dreijaͤhrige Militair-Zeit, besonders fuͤr junge Leute vom Lande, eine Bildungs—

Schule sey, die auf das ganze kuͤnftige Leben derselben,

vortheilhaft zu wirken nicht verfehlen werde.

Liegnitz. Der Leinwandhandel ist noch immer im Steigen, und nirgends findet unter den Webern und Spinnern wirkliche Noth mehr statt. Nach Hamburg und Bremen sind bedeutende Quantitaͤten von Linnen— Waaren abgesetzt worden und noch immer gehen neue Bestellungen ein. Aus Landeshut und Schmiedeberg sind im abgewichenen Monat fuͤr 178,936 Rthlr. ver— schiedene Leinwand versandt worden.

Auch das Tuchgeschaͤft scheint mehr Umfang gewin— nen zu wollen und man erwartet guten Absatz auf der Leipziger Michaelis-Messe. Die hiesige Ruffersche Tuch— Manufaktur arbeitet im gewohnlichen Umfange. Die an kleinen Gewaͤssern liegenden Muͤhlen stehen und an vielen Orten herrscht Mahlnoth, der auch die groͤßeren , an den Landfluͤssen nicht ganz abhelfen

nnen.

Magdeburg. Zu Salzwedel fiel die 2 bis s jaͤh—

rige Tochter des Schumachers Muͤller in den Jetze⸗Fluß,

und war schon eine Strecke fortgeschwommen, als der Handarbeiter Johann Christoph Wolff mit Gefahr des eigenen Lebens das Kind gluͤcklich rettete. Das Lobens— werthe dieser Handlung wird dadurch erhoͤht, daß der Wolff, obgleich er sich eine starke Erkaͤltung zugezogen,

. r gefunden.

dennoch eine Belohnung anzunehmen verweigerte.