1824 / 248 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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lichkeit heut zu Tage nicht weiter gehen; die Erfahrung . re, Garner bar ist es doch, daß nach alle dem was wir erlebt haben, man wieder anfaͤngt diesel⸗ ben Reden zu fuͤhren. Daß llberale Blaͤtter sich in der Art äußern, kann nicht befremden, aber bei royalistischen Blattern muß diese Sprache in Verwunderung setzen. Die Etoile fuͤhrt demnaͤchst mehreres aus der zweiten Diskussion der National⸗-Versammlung uͤber die Ent⸗ fernung der Minister an, und bemerkt zum Schlusse: man lese den Constitutionnel, den Courrier und selbst die Quotidienne und die Vergleichungen werden sich in Menge darbieten.

In Bezug auf die Ermordung der beiden Kinder im Gehoͤlze von Vincennes bemerken unsere Blaͤt⸗ ter, daß die Frau, welche den Papovoine nach Vincennes begleitet haben sollte (siehe die gestrige Rum. der Staats-Zeitung) und welche auch verhaftet worden, unschuldig zu seyn scheine uud gar nicht mit ersterem, sondern mit einem andern jungen Manne sich dahin begeben gehabt habe. Vorgestern fruͤh ist Pa— pavoine nach Vincennes gebracht worden; der Substitut des Königl. Prokurators und der Instruktionsrichter hat— ten sich ebenfalls dahin begeben. Papovoine wurde nach der Mairie gebracht, wo die Leichname der beiden unschuldigen Schlachtopfer aufgestellt lagen; die Besich⸗ tigung derselben erfolgte in seiner Gegenwart und er zeigte nicht die geringste Ruͤhrung. Man hat an seiner Kleidung Flecken bemerkt, die fuͤr Blutflecken gehalten worden. dingtes t . Der Koͤnigl. Prokurator hat sich nach dem Gehölze von Vincennes begeben um selbst die sorgfaͤl⸗ tigsten Nachsuchungen nach dem Instrumente, mit wel⸗ hem diese Mordthat begangen worden, zu leiten.

Man meldet aus Toulon vom 4. Oktober, daß von allen Schiffen des unter dem Befehle des Vlee⸗⸗ Admirals Duperrsé gestandenen Geschwaders sich nur die Fregatten

Tinäzone und Jung, die Brigg Tebra und die Goeletten

la Dauphinoise und la Fauvette noch daselbst befinden. Die Fregatten Venus la Vestale, la Nymphe und la Fhemis find am 26. Sept. nach Brest abgegangen, um dort Truppen einzunehmen, die zur Abloͤsung der fran— zoͤsischen Besatzung auf den Antillen bestimmt sind. Am 28. Sept. ist der Kontre-⸗Admiral Baron des Rotours nit dem Linien-Schiffe Trident und den Fregatten Am- phitryte, H. . segelt ur

sich, so wie auch das Linien⸗Schiff Saint- Petri, welches am 4. Okt. unter Segel gegangen ist, nach Cadix. Wie es scheint, werden die Llermione nach

Juno wird im Hafen zu Toulon abgetakelt.

Rente 102 30 50. Darmsta dt, 16. Okt. Zur Aufsicht wegen der

indirekten Auflagen ist noch ein besonderes, aus dreizehn

Brigaden bestehendes und gehoͤrig montirtes

Provinzen des Großherzogthums aufgestellt worden.

Die heutige Nummer des Regierungs⸗Blattes ent⸗

Bei alle dem verschließt er sich in ein unbe⸗ Leugnen und zeigte eine unerschuͤtterliche Kalt⸗

Armide und Hermione abgesegelt und begiebt

Schiffe Saint - Petri, Trident und, kurzem Aufenthalte sich nach Brest be⸗ geben, um daselbst abgetakelt zu werden. Die Fregatte

und bewaff⸗ netes, Per sonal errichtet, Und an den Graͤnzen der drei

hält eine Großherzogliche Verordnung vom Zszsten vor Monates, folgenden hauptsaͤchlichen Inhaltes:

Da der wichtige Zweck der Gymnasien und derje nigen Lehranstalten, in welchen Knaben fuͤr hoͤhere wi senschaftliche Bildung vorbereitet werden, die sorgfaͤltigse Aufsicht erfordert, und da diese Aufsicht nach ganz am deren Grundsaͤtzen, wie jene der uͤbrigen Volksschulen, bethaͤtigt werden muß, so haben Wir, mit Aufhebum der bisher bestehenden Einrichtungen, eine eigene Bu hoͤrde zu dem Ende anzuordnen Uns bewogen gefunden, und verordnen: 1) In jeder Provinz, und zwar in den Provinzial⸗Hauptstaͤdten Darmstadt, Giesen und Main soll, wie es schon bisher in der Provinz Ober-Hessa der Fall war, eine eigene Paͤdagog-Kommission bestehen, 2) Der Wirkungskreis derselben hat sich zu erstr ecke uͤber alle in der Provinz vorhandene Gymnasien, Pi dagogien und gelehrte Schulen, so wie uͤber alle Privnß Lehranstalten, in welchen literarischer Unterricht erthei wird. 3) Jede dieser Koömmissionen soll bestehen m nigstens aus dreien, an dem Orte, wo sie ihren Sl hat, wohnenden Mitgliedern. Der Direktor des Haup Provinzial⸗Gymnasiums ist jedesmal bestaͤndiges Mitglit

derselben. Die Direktoren der uͤbrigen in der Pr

vinz bestehenden Gymnasien sind in allen Angelegenhtß ten der ihrer Leitung anvertrauten Schulen korrespon dirende, und, im Fall der Anwesenheit an dem St der Kommission, wirkliche Mitglieder derselben. 4) Du Zweck und die Bestimmung der Paͤdagog⸗Kommission ss im Allgemeinen Aufsicht uber Unterricht und Sitten Handhabung des Studien-Planes und der Disciplinat Gesetze und Wachsamkeit uͤber Fleiß, Moralitaͤt un Grundsaͤtze der Lehrer. (Die Funktionen der Komms sion werden hiebei naher angegeben.) Art. 5 enthalt speciellen Obliegenheiten des Paͤdagogiarchen oder Di tors eines Gymnasiums, in seiner Eigenschaft als staͤndiges Mitglied der Paͤdagog⸗Kommission.

Nach Art. 6 sollen diese Paäͤdagog⸗Kommissionen stetem Benehmen mit dem Regierungs-Kommissair h der Universität stehen, und zwar zu dem doppelten Zwit einmal, daß auf allen Lehranstalten nach gleichen Grun saͤtzen verfahren werde, und dann, daß kein Untuͤchtizt oder Unwuͤrdiger eine Wirksamkeit als Lehrer erhalte

Wien, 13. Okt. Durch außerordentliche Geleqh heit ist hier die Nachricht eingetroffen, daß die in win gen Tagen erwartete Ankunft der Koͤnigl. Baierisch Familie durch einen höoͤchst traurigen Zufall einen Am schub erleidet. J. M. der Koͤnigin sollte zur Ader R lassen werden, und eine Pulsader wurde verletzt. ser, nicht lebensgefäͤhrliche, jedoch stets eine große Sorg falt bei der Heilung erfordernde Unfall wird die Ref des Koͤnigl. Baierischen Hofes um ein Paar Wochen verzoͤgern.

Se. K. K. Hoh. der Erzherzog Franz Karl, we cher am 11ten d. M. zum Empfange Sr. Koͤnigl. Bran nach Lambach abgereist war, wird Seine Reise nun nath Muͤnchen fortsetzen. ͤ Aus Este wird vom 5. Okt. gemeldet: „Am Zöosten Sept., wurde auf dem hiesigen Theater das Ballet. „Aquileja's Verbrennung durch Attila“ aufgefuͤhrt; in, der letzten Scene, wo der Brand vorgestellt ward, et

bgenanntem Tage daselbst eintreffen.

Die

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riff das Feuer eine der Koulissen, und verbreitete sich it solcher Heftigkeit, daß das ganze Gebaͤude in Asche legt wurde. Zum Gluͤck ist Niemand dabei umgekom⸗ en, obschon der Brand so schnell um sich griff, daß die skteurs sich meistens in ihren nd ihre eigenen dem rasenden Elemente uͤberlassen muß⸗ en, welches gleich beim Ausbruch den 1 harderobe-Jimmern versperrte. Die, wie natuͤrlich, ehr auf ihre eigene Rettung bedachten Musiker im hrchester ließen ihre Instrumente im Stich, es sey un wegen der Schwierigkeit sie hinauszuschaffen, der weil sie in der Hast der Flucht darauf vergessen atten. Durch die angestrengtesten Bemuͤhungen gelang 5 den Brand so weit Einhalt zu thun, daß es sich nicht uf die benachbarten Gebäude ausdehnte, sondern auf as Theatergebaͤude beschraͤnkt blieb.“ .

Spanien. Nachrichten aus Madrid vom 30sten deptember zufolge (welche der Moniteur mittheilt) be⸗ itlgt es sich, daß der vormalige Minister Erro zu Val⸗ dolid verhaftet und in engen Vorwahrsam daselbst ge—⸗ racht worden; seine Papiere sind in Beschlag genom— en und durch einen außerordentlichen Kourier, welcher m 29sten eingetroffen, nach Madrid gesandt worden. der General-Lieutenant Saint-Mare, welcher zu Va— ncia verhaftet worden war und in einem dortigen Klo⸗ er gefangen gehalten wurde, ist nunmehr unter guter hedeckung nach Madrid gesandt worden uud sollte an

In den Provinzen ist es sehr ruhig; man trifft zar in der That Banden von Missethätern, welche Helwollende gern fuͤr Vertheidiger der vormaligen Kon— mnon gelten lassen, die aber in der That nichts wei— psind, als Raͤuber-Banden, wie es deren zu allen Zei— nin Spanien gegeben hat. 6

29sten einen erfolglosen Versuch gemacht, die Dili— mne von Vittoria nach Madrid anzugreifen.

Auch Hr. v. Ugarte ist n, um an dem feierlichen Handkuß bei Sr. Majestaͤt 1. Oktober Theil zu nehmen.

Der neue Minister, Hr. von Zea⸗Bermudez, war 27sten noch nicht zur Audienz bei Sr. Majestaͤt ge— ngt. .

Man glaubt, daß die Infantin Don Carlos, welche ͤ eta im Escurial befindet, daselbst Wochen halten erde. 2

F n el a n d Breslau. Der am 18ten Sept. beendigte Jahr— arkt hieselbst gehoͤrte unter die guten Mittel⸗Maͤrkte. einwand wurde am meisten gesucht, und das Schock m 2 Rthlr. hoͤher als den vorigen Markt verkauft. luch Bielauer und baumwollene Waaren, so wie Leder, anden guten Absatz. Unter den Marktbeziehern waren cht weniger als 198 Schumacher und 132 Schnittwaag— en-Haäͤndler. Auswaͤrtige Kaͤufer hatten sich in nicht

nbedeutender Anzahl eingefunden. Bromberg, 1. Okt. Der Verkehr mit Wolle, eder und Schweinen erhaͤlt sich. . Der Tuchhandel hat lebhaften Fortgang, und die

preise, sowohl von den weißen als von den gefaͤrbten

Theaterkleidern retten,

den Zugang zu den

Sgr. Arbeitslohn

mit dem Maͤdchen durch und schleifte es einige

darauf ihren Geist auf.

Eine dieser Banden hat

nach dem Escurial abgegan⸗

schreibung vortragen.

Tuchen sind pro Stuͤck um 15 Sgr. gestlegen. In Chod—

ziesen wurden 324 Stuͤck Tuch und 32 Stuͤck Boy fa— brizirt, und davon 222 Stuͤck Tuch und 32 Stuͤck Boy verkauft. In Samoczin sind 1000 St. Tuch fabrizirt, und davon 570 St. verkauft. In Margonin sind 213 St. Tuch fabrizirt, und davon 110 St. verkauft. In Czarnikau sind 45 und in Radolin 95 St. Tuch fabri— zirt und verkauft worden. In Schoͤnlanke wurden von dem aus dem August im Bestande gebliebenen und von den im Sept. fabri— zirten 2471 Stuͤck Tuch nach Braunschweig 400 Stuͤck, nach Brandenburg 309, nach Landsberg 306, nach Stet— tin 300 und nach Leipzig 1360 Stuͤck Tuch versandt, und zwar das Stuͤck weißes Tuch à 15 Pfund zu 7 Rthlr. An die Tuchmacher in Schoöͤnlanke wurden im Sept. 277 Etnr. Wolle zur Fabrikation abgewogen. Der Ctr. Mittelwolle kostet 24 bis 26 Rthlr. Die Tuchmacher in Filehne fertigten 79 Stuͤck Lohn-Tuche fuͤr 1 Rthlr. 15 wfuͤr das Stuͤck. Liegnitz. Die 15jäͤhrige Tochter des Schulzen Schil— ler zu Reichenau bei Priebus, Namens Anna Maria fuͤhrte

ein junges Pferd an einem Strick auf die Weide und

band sich solchen um den Leib, um das Davonlaufen des Pferdes zu verhindern. Das Pferd wurde wild, ging hundert

Schritt weit. Noch lebend ward sie zwar durch herbei— gab aber bald

geeilte Huͤlfe von dem Pferde befreit,

t r k der Vorlesungen bei der Koͤniglichen Mediei— nisch-Chirurgischen Militair⸗ Akademie im Winter⸗-Halbjahre vom Anfang Novembers

1824 bis Ende Maͤrz 1824. IL. Pr oke ssores ordinarii.

H. F. Link, Dr. Decanus, wird Sonnabends von 12 bis 1 Uhr uͤber kryptogamische Pflanzen oͤffent⸗ lich lesen. Privatim wird er von 8 bis 9 Uhr sechs— mal in der Woche die Pharmakologie, und von 5 bis 7 Uhr zweimal in der Woche dle physikalische Erdbe—

C. F. Grafe, Dr., trägt 4) des Montags und Dienstags von 9 bis 19 Uhr oͤff entlich die primair— dynamischen Knochen-Krankheiten vor. 2) Privatim hält er des Montags, Dienstags, Donnerstags und Frei⸗ tags von 3 bis 5 Uhr Vorlesungen uͤber den Cursum operationum chirurgidarum. Dse zu diesem Vortrage gehorigen Demonstrationen und Uebungen an Leichna— men werden auf besondere Stunden Mittwochs und Sonnabends festgesetzt. 3) Klinik der Chirurgie und Au—

genheilkunde setzt derselbe im Koͤnigl. chirurgisch-klini⸗

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schen Institute, täglich von 2 bis 3 Uhr auf die gewohnte Weise fort.

SF. Hermbstadt, Dr, wird des Mittwochs und

Donnerstags von 11 bis 12 Uhr eine Einleitung in die

theoretische Chemie, in Ruͤcksicht auf die Heilkunde und

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ontggs, Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Frei— tags Nachmittags von 5 bis 6 Uhr die allgemeine Ex—

ee oͤffentlich vortragen. Privatim wird er 26