Posten zu Paris an der Stelle des Sir C. Stuart er—
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kanntschaft mit ihm gestanden habe. Die Zeit wird hoffentlich dieses schauerliche Dunkel aufklären.
Die Quotidienne meldet. Man versichert, der franzoͤsische Konsul zu Tanger habe sich alle konstitutio— nellen Spanier, die sich von Tarifa dorthin gefluͤchtet, an der Zahl dreißig, ausliefern lassen, und diese Re— bellen wuͤrden nach Madrid geschafft. Der spanische Konsul zu Tanger steht im Verdacht, den Rebellen nach Tarifa Waffen und Munition geliefert zu haben; er ist durch einen anderen ersetzt worden.
Rente 102. 50 — 70.
London, 19. Okt. . wird bei Sr. Maj. in Windsor Geheime Raths Sitzung gehalten.
Die Hofzeitung meldet die erfolgte Prorogation des Parlaments vom 14. Nov. dieses bis 6. Jan. k. J.
Es heißt, Lord Granville werde den Botschafter—
alten. n Es geht das Geruͤcht, daß der Kanzler der Schatz— Kammer in der naͤchsten Session die Verminderung des Einfuhrzolls von Wein um zwei Fuͤnftheile und die Auf— hebung aller direkten Steuern vorschlagen werde. Nach den, aus Antigua und mehreren westindischen Inseln eingegangenen Depeschen, ist dort alles ruhig. Der Courier theilt heute wieder einem Privatbrief aus Paris mit; er ist vom 13ten d. M. Jedermann, heißt es darin, sehe nun den Grundsatz des fruͤheren Rente-Projekts als ein gluͤckliches Expediens an, und so gehe es in Frankreich immer; ein neuer Gedanke werde
Anfangs immer von Allen aus Eitelkeit angefochten, und
am Ende siege doch immer der nationelle gesunde Ver— stand. Es sey viel die Rede von einem FinanzPlan, den Hr. Casimir Périer dem Koͤnige vorlegen wolle, und wenn dies derselbe auf den das Journal du Commerce angespielt habe, seyn sollte, so werde man finden, daß er dem, welcher der Regierung zugeschrieben werde, sehr nahe komme, so daß der Stand der, zu den bestehenden 5 pCts. noch einzufuͤhrenden 3 und 4 pCts., einen Durch⸗
schnitt von allen drelen gebe, der den wahren Geldzins
fixire. Dies werde geschehen, wenn, in Folge der Re— duktion eines Theiles der 5 pCts. auf 4, etwa die halbe Staats⸗Schuld zu 90 fundirt seyn und andererseits eine dreiprocentige Anleihe zu 79 eröffnet werde, um die Emi— granten zu entschaͤdigen. Diese, ihm (Hrn. Périer) erst seit drei Tagen aufgestoßene Berechnung sey mit dem Finanz⸗-Projekt so identificirt, daß er es unmoͤglich habe ersinnen koͤnnen, ohne jenes gewahr zu werden.
Allem Anschein nach (fahrt der Briefsteller fort) wird die naͤchste Sesston fast ganz mit Finanz-Dis— kussionen ausgefuͤllt werden. as Budget, die Ent— schdigung der Emigrirten, die Herabsetzung der Staats— Schuld, diese drei Gegenstaͤnde werden hinreichend wich— tig fseyn, eine Session zu beschaͤftigen und auszufuͤllen. Ohne Zweifel wird es noͤthig seyn, ein Strafgesetz fuͤr die Journale hinzuzufuͤgen, und dieses wird, wenn wohl durchdacht, ein großer Nationaldienst seyn, den die Ses— sion von 1825 dem Lande leistet. So werden spekulative Diskussionen Gegenstaͤnden von positivem oͤffentlichem
durch
Interesse taglich mehr Platz machen.“ Zuversichtlich wird auch noch in dem Briefe versi⸗
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chert, der Courier habe sich geirrt, wenn er daß die Brester Expedition nach St. Domingo gehe, si sey, wie schon lange angezeigt worden, nichts als die or n , . einer, strativ⸗Verordnung, welche die letzte, auf Martini
entdeckte Verschwoͤrung noͤthig gemacht; 4 heißt w. auch in allen Faͤllen ist leicht einzusehen, daß Frankreich geneigt, mit St. Domingo zu unterhandeln, seinen Kö lonien Martinique und Guadeloupe eine respektable Stel lung geben muͤsse.“
Am Schlusse heißt es: „Man meldet jetzt, daß de Koͤnig von Spanien den Koͤnig von Frankreich um Ve, laͤngerung des Aufenthalts des Okkupations⸗-Heeres et, sucht habe. Ich benachrichtigte Sie schon am 9ten n M., daß dieses Ansuchen geschehen.
Aus Griechenland sind mit dem griechischen Schist mehrare interessante Berichte elngelaufen.
In Folge des hohen Einfuhrzolls der in Batav auf englische Manufakturwaaren gelegt worden, hat die ser Handelszweig sich von da weg nach Singapore gez gen. Nach den neuesten Nachrichten von daher war d Sterblichkeit in Batavia sehr groß. * Ein Brief von Lloyds Agenten aus Mexico vom 3 Jul. schildert die Lage der Besatzung des Forts Si Juan de Ulloa als sehr mißlich. Die Mexikaner solln
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mehrere nordamerikanische und ein europaͤisches Schif welche nach jenem Platze bestimm
genommen haben, waren. ;
Aus Laguaira wird vom 24. Aug. geschrieben: „W haben Nachricht e n,,
gesegelt ist, wo diese uͤber den Isthmus gesetzt werden um ö, , — au, *. ,
s Maranham sind heute Nachrichten ei . , h h Nachrichten eingelauft Pernambuco begonnen bergabe jener Stadt
Consols 963.4.
Bruͤssel, 21. Okt. Begleitung J. K. H. hier angekommen.
Die erste Kammer der General-Staaten hielt vo⸗ gestern ihre erste Sitzung. In der zweiten Kamme wurden an demselben Tage von den betreffenden Kom missionen die Vollmachten der neuen Mitglieder verffñ— irt. Der vormalige Praͤsident fuͤhrte den Vorsitz. Nach— her schritt man zu der Wahl eines Praäͤsidenten fuͤr die gegenwaͤrtige Sitzung. Neunzig Mitglieder waren zu gegen. Die Herren Nicolai, Reyphins und Sandberg wurden zu den drei Kandidaten erwaͤhlt, worauf sich die Kammer auf unbestimmte Zeit vertagte.
Der Staatsminister von Roell ist vom Haag, der franzoͤsische Kommissair bei der Central⸗Rheinschiffahrts— Kommission zu Mainz, Hr. v. St. Mars, von Paris, der russische General von Pestel von St. Petersburg, und unser General-Konsul in Tunis, Hr. Nyssen, aus Holland hier eingetroffen.
Gestern eilten hier zwei englische Kabinets⸗Kourlere
habe und man stuͤndlich der M entgegen sehe.
9 Maj. die Koͤnigin sind ĩ der Prinzessin Mariane gesten
Die Koͤnigl. Fregatte Maria Reigersbergen und die
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laͤngst promulgirten Admin
aus Pto. Cavello, daß die Expeditiol fuͤr Peru von 3500 Mann am 22sten nach Chagres al
daß Lord Cochrane das Bombardement vo]
geg laubt vette Pollux liegen im besten Zustande zu Teneriffa
Anker. Tuͤr kei. theilungen: i, mm rr g opel, 25. Sept. ist, unter steten Gefechten mit den tenmale nach Mitylene zuruͤckgekehrt. Von dort sind Tartaren angekommen, mit der Anzeige, daß er Griechen 30 Fahrzeuge, theils in den Grund gebohrt, ls weggenommen habe. So erfreulich diese Nach⸗ t, woruͤber indessen noch anderweitige Berichte ah—⸗ zarten seyn moͤchten, der Pforte auch ist, so verhehlt doch Niemand mehr, daß da Hydra, Spezzia und rea nicht einmal angegriffen, und die Landungsver— auf Samos vereitelt worden sind, die Resultate es Feldzuges noch unbedeutender als alle fruͤhern aus⸗ en duͤrften. — Ueber die bereits gemeldeten Ereig— bei Stanchio am 10. Sept. vernimmt man, daß tuͤrkisch-aͤgyptische Flotte dabei einen empfindlichen lust erlitten hat. Eine Fregatte von 44 Kanonen, (Briggs und
chen Ferstoͤrt, und diese letzteren verloren sechs (nach ern zehn) Brander, nebt einer Korvette, die durch
Dle Allgemeine Zeitung enthaͤlt folgende Der Kapudan Pa—
Wind getrieben, mitten in die feindliche Flotte ge⸗
Jh. Einige wollen jedoch wissen, auch diese Korvette von den Griechen wieder befreit worden. Nach dem Sept. scheint wieder ein Gefecht vorgefallen zu seyn,
auf sich die Depeschen jener Tartaren beziehn, und
in vielleicht die Griechen einige Nachtheile erlitten en. — Die Besorgnisse, die Einige wegen Ghalib ha's Schicksal hegten, sind verschwunden, indem ihn Hultan fo eben zum Pascha von Salonichi ernannte. Petersburg traf ein Kourier mit der Nachricht ein, der Kaiser Alexander den Hrn. von Minciaky ein st⸗ en zu seinem Geschaͤftstraͤger ernannt habe. Triest, 12. Okt. Ein aus Tschesme in 14 Tagen elaufenes Schiff erblickte während seiner Fahrt die
ische Flotte in den Gewaͤssern von Samos. Dle Grie⸗
folgten ihr in einiger Entfernung. — Aus Smyrna
g vom 22. Sept. geschrieben, daß eine aus Alexan—⸗ vom Vice-Koͤnig an den Sultan abgeschickte Brigg 6000 Centnern Mokka-Kaffee, und 22 Kisten aͤgyp— ser Para's (gepraͤgter Geldmuͤnzen) von den Grie— gekapert, und nach Hydra gebracht worden sey. —
Smyrnéen hat schon wieder aufgehoͤrt, und der sctateur oriental soll neuerdings an dessen Stelle treten. Außerdem theilt das obgenannte Blatt folgenden zug aus der Korrespondenz eines vor kurzem nach rea gereisten Deutschen mit:
Missolunghi, 11. Sept. Noch immer steht Mau—⸗ dato mit seinen Truppen 8 Stunden von hier auf Gebirgs-Hoͤhen um das Kloster Ligowitz herum; vier nden weiter in den Bergen haͤlt General Dzonga Vorposten, waͤhrend die Tuͤrken noch vier Stunden ter entfernt sich in die Feste Karavansera eingeschlos— haben, so daß beide Theile einander vor der Hand haͤtig in ziemlich weiter Ferne beobachten. zato's anfaͤnglich 2500 bis 3000 Mann starke Schaar durch haͤufiges Austreten der Soldaten, die zwar be—
ö.
Griechen, zum
40 kleinere Schiffe, wurden von den
Mauro⸗
zen. Er hat die Kapitains Alexaki, Makri, Zukka u. a. unter seinen Befehlen, die, weil sie das Kriegshandwerk als Klefta's erlernt haben, mehr zum Vertheidigungs— Kriege als zum Angriffe geneigt sind. — Am ten d. M. zogen ungefahr 20090 Mann Tuͤrken aus Karavan⸗ sera durch die Thuͤler bis zu der seit ein Paar Jahren
in einen Schutthaufen verwandelten Stadt Vrachori,
zuͤndeten einige Häuser, Huͤtten und Weinberge an, pluͤnderten und raubten, mordeten einige Landleute und schleppten andere als Sklaven mit sich. Hier ward der Mangel an Reiterei und an regelmaͤßigen Truppen in Maurokordato's Schaar recht fuͤhlbar. Man war nicht
durch Patrouillen von dem Zuge des Feindes benachrich⸗
tigt, und die Soldaten, in dem Wahne, daß Kavallerie mit Infanterie nicht bekaͤmpft werden koͤnne, weigerten sich auszuziehen. Und so sah man denn von dem Klo— ster Ligowitz aus die Rauchsaͤulen in der Ebene aufstei⸗ gen und dann die Tuͤrken am zweiten Tage mit Beute beladen abziehen, ohne daß man sich ruͤhrte, um den bedraͤngten Landleuten Huͤlfe zu bringen, oder den heim— kehrenden Feinden ihren Raub wieder abzujagen. — Hier in Missolunghi ist es zwar jetzt ziemlich ruhig; doch fehlt es nicht an Parteiungen, die durch mannich— faches Interesse geweckt werden. Eine aus drei Mit— gliedern bestehende Kommission verwaltet in Maurokor— dato's Abwesenheit dessen Amt. Die Justiz wird in er— ster Instanz von dem Friedens-Richter, in zweiter von einem hoͤheren Tribunale, und in dritter von einem Ap— pellations-Gerichte verwaltet. Polizeiliche Aufsicht be— steht nur dem Namen nach; hingegen ist ein Mauth— Amt eingesetzt. — Zwei hier vorhandene Pressen liefern die vom D. Meyer, einem Schweitzer, herausgegebene Zeitung, und die haͤufig gesuchten Abdruͤcke der Konsti— tution. Missolunghi, von der Seeseite durch Seichtig— keit des Wassers gesichert, ist von der Landseite mit Wall und Graben gegen die Angriffe der Tuͤrken be— festigt. Auch das auf einer Insel erbaute Anatoliko, wird mit einigen Festungswerken versehen, und zwar soll eine Sternschanze den nahe gelegenen Paß zwischen den Bergen und dem Meere sichern, der nur einen schmalen Fußpfad offen laͤßt, zugleich aber den trefflich⸗ sten und reichsten Wasser-Quell fuͤr das Städtchen bie—⸗ ret. — Das Klima von Missolunghi hat sich insbeson— dere den Englaͤndern nachtheilig erwiesen, deren Meh— rere gestorben, Andere aber krank abgereist sind. Die durch die große Sonnen-⸗Hitze und boͤse Atmosphare er—⸗ zeugten Fleber haben in diesem Sommer haͤufig Einhei⸗ mische und Fremde ergriffen. — Nachrichten aus Napoli di Romania zufolge soll sich diese Stadt taͤglich verschoͤ⸗ nern und lebhafter werden; schon haben sich viele Fremde angesiedelt. Das Regiment regelmaͤßiger Truppen, wel— ches hier errichtet werden soll, zahlt bereits 209 Mann. Zwei ahnliche Regimenter sollen außerdem im Laufe die— fes Winters, wenn die noͤthigen Mittel dazu aufzufin— den sind, in Athen und Missolunghi gebildet werden. Ihre Kleidung wird die albanesische Landes⸗Tracht seyn. — Kolokotront soll sich mit Petro Bei, man weiß nicht wo, besprochen haben; wohl moͤgen sie wieder Boͤses im Sinne fuͤhren. Odysseus, der sich laͤngst schon mit sei—
tt, aber kärglich ernährt werden, bedeutend geschmol⸗] ner Familie und seinen Schaͤtzen auf dem Parnaß ver—