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auf die Vorstellung der Lokal-Regierung von Jamaica gegen die Vollziehung des Dekrets vom 9. Maͤrz 1824, wodurch fremden Flaggen der Handel mit dem suͤdw est⸗ lich von jener Insel liegenden Mos quito⸗Ufer verboten
wird, eine abschlaͤgige Antwort ertheilt. In dem des-
fallsigen Schreiben des columbischen Staats ⸗Sekretairs fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten, Hrn. Gual, an den brittischen Abgeordneten, Obersten Hamilton, heißt
es: Jene Gegenden haͤtten fruͤher zu dem Koͤnigreiche
Neu? Granada gehört und machten unbestreitbar einen Theil des Gebiets der Republik aus; das Dekret sey nicht gegen die aͤltern spanischen Gesetze, und es muͤsse jeder Macht frei stehen, ihre innere Handels⸗Politik so anzuordnen, wie sie es fuͤr das Interesse des Landes am foͤrderlichsten halte. Die Handels-Verhaͤltnisse koͤnnen zwar mit der Zelt modificirt und alle Verbote selbst auf⸗ gehoben werden; dies muͤsse aber das Ergebniß einer be⸗ sondern Uebereinkunft mit der brittischen Regierung seyn, sobald die Republik von Columbien völlig anerkannt seyn wuͤrde. — Man ersieht ferner aus dieser officiellen Note daß jene Gegenden meist von Horden wilder Staͤmme
, . ind, und das obige Verbot hauptsaͤchlich durch
di esorgniß herbeigefuͤhrt worden ist, die Spanier J , wer eben fur ihre Zwecke bedienen. Ueber⸗ dies ist die Kuͤsten fahrt selbst fuͤr fremde Schiffe voͤllig frei, wenn sie in einen columbischen Hafen eingelaufen sind. Sie konnen sich dann, nach Bejahlung von 12 Realen fuͤr die Tonne, mit ihren Guͤtern (Kriegs Mu⸗ nition allein ansgenommen) ungehindert nach allen Punk— ten jenes Landstrichs hinbegeben. .. . 2m Dienstag kam der Königs bote Litt⸗ lewood mit Depeschen von Lord Granville aus dem Haag im aus waͤrtigen Amte an. . Am 22sten ist die Fregatte Phaeton von Malta, Al⸗ gier, Gibraltar und Lissabon mit wichtigen Depeschen in Portsmouth angelangt. e v. Nalt Aug. mit 150 gefangenen algierischen Pilgrimmen an Bord, die sie am 29sten zu Algter ans Land setzte. Am Tage vorher segelte das niederlaͤndische Geschwader von Algier ab. Die Verhandlungen, wegen Befreiung vom Tribute hatten nicht den erwarteten Erfolg. Der Dey wollte nur auf die ruͤckstaͤndigen Zahlungen verzichten, und erklaͤrte, die Niederlande moͤchten sich binnen 3 Mo— naten erklaͤren, ob sie Krieg oder Frieden wollten. Die Fregatte hat auch 22 spanische Fluͤchtlinge von Gibral⸗ tar mitgebracht. Nach Tanger sandten vor kurzem die Spanier eine franzdͤsische Fregatte und verlangten die Auslieferung mehrerer bei der Expedition gegen Ta⸗
rifa verwickelten Spanier; der Kaiser verstand sich jedoch
nicht dazu. ö Hrn. Rothschilds Schiff Sir W. Curtis ist auf sei= ner Reise mit einer kostbaren Geldladung nach Rio gluͤcklich bis Madeira gekommen. Briefe aus New-York vom Isten d. M. melden,
der Praͤsident der vereinigten Staaten habe die Unab⸗ hängigkeit Brasiliens anerkannt und beschlossen, einen
Gesandten an den Hof zu Rio Janeiro zu ernennen.
General la Fayette hatte dem Joseph Buonaparte
einen Besuch abgestattet.
fort.
Sie verließ Malta am 19.
folge war Alles vollkommen ruhig.
Oberst Campbell ist mit dem Jamaica⸗Packet ange kommen und soll einen guͤnstigen Bericht uͤber den Zu stand Columbiens zu erstatten haben. Gestern hatte der
Der Courier meint jedoch, daß keine Aussichten zur Anerkennung Columblens von unserer Seite da seyen ehe sich der Krieg in Peru entschieden habe. Mit demselben Packet sind auch Depeschen von Herzoge v. Manchester an die Regierung angekommen Consols 98734. Muͤnchen, 25. Okt. Die Höͤchsten Koͤnigl. Hert maͤhlung J. K. H. der Prinzessin Sophie mit Sr, K. K. H. dem Erzherzoge Franz Karl, nach Wien abreisen Petersburg, 20. Okt. Am 17ten vor. M. tra
und setzten am 19ten von dort aus ihre Reise weiter Am 2ssten langten Hoͤchstdieselben in Orenbutg an und nahmen gleich nach ihrer Ankünft den Tausch⸗ hof in Augenschein, wo die halbwilden Bewohner der kirgisischen Steppe, so wie die Handelsleute aus den go bildetern ober-asiatischen Provinzen, ihre Waaren gegen unsre Erzeugnisse umsetzen. Ueber eine Stunde waͤhr— ten die Freüdensbezeugungen, mit denen die Kirg isen Se. Maj. empfingen. Die Bucharen und Chiwenser
miite des Chans. Als Hoͤchstdieselben es verließen, wur den Sie von sammtlichen Sultanen und Volksäͤltesten, auf ihren besten Yferden und mit ihren reichsten Klei dungen angethan, und einer zahlreichen Schaar vot Kirgisen begleitet, von denen einige auf Kameelen rit, ten. Am folgenden Tage ertheilten Se. Maj. dem Chan der kleinen Kirgisen-Horde Schirgasi und andert Ehefs derselben Audienz, und theilten sehr reiche Ge schenke unter die Sultgne und Sultaninnen aus. Bel den Festen, welche die Anwesenheit des erlauchten Mon archen veranlaßten, wurden die Chans ebenfalls zugezo— gen. Am 2ten d. verließen Se. Maj. Orenhurg. Man erwartet in diesen Tagen J. J. K.K. H. H. den Erbgroßherzog von Sachsen⸗Weimar und seine Ge— mahlin, nebst den beiden jungen Prinzessinnen. Seit dem 15ten d. befindet sich Se. Exc. der Staats
Sekretair, Graf Nesselrode, wieder hier.
Die Divisions- Chefs und General-Majore Leonh jew und Stahl sind mit Tode abgegangen,
Der General der Infanterie und Befehlshaber des zweiten Armee⸗Korps, Fuͤrst Andreas Gortschakow, hat von Sr. Maj. dem Kaiser ein sehr huldrelches Schrel ben und eine goldene, mit Brillanten und dem Brust⸗ bilde Sr. Maj. gezierte Dose erhalten, zum Beweise
der Zufriedenheit Sr. Maj. mit dem Zustande, in wel⸗ chem Sie das Armee-Korps gefunden.
m - — a, , , ; m Me ö ö iam. 2 . w,, g,. . .
Nachrichten aus Rio Janeiro bis zum 1. Sept. zu
selbe Geschäfte mit Hrn. Planta im ausidärtigen Amte zg . en anderen Statthalter annehmen, als einen
hrammes von Arabern und von Abentheurern aus al— schaften werden uͤbermorgen zu der bevorstehenden Ven
fen Se. Maj. in der Gouvernementsstadt Simbirsk ein g
öhperationen mitwirken koͤnne.
uͤberrelchten, ihrer Landessttte gemaͤß, Fruͤchte. Se Maß Lens vollendet werden wuͤrde. begaben sich hierauf nach den Salzwerken von Iletsk, die in wenigen Jahren einen hohen Grad des Gedei— hens erlangk haben, nahmen die daselbst ausgefuͤhrten Arbeiten in Augenschein und bezeigten ihre Allerhoͤchst! ᷣ Zufriedenheit damit. Auf dem Wege dahin kamen Sen eib'n, sodann aber nach Madrid kommen, jedoch nach Maj. durch ein kirgisisches Lager und besuchten die Fa
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rient erhalten, sagt die Etoile, stellen uns die, den Uuselmaͤnnern unterworfenen Gegenden als in einem
ustande gaͤnzlicher Anarchie dar.
ts Antab und Marack sind die Cherifs und die Jani—
hascha ist nach einem Gefechte jenen Wuͤthenden in die paͤnde gefallen.
haschalik von Akre, welcher dem Pascha von Aegypten zälfstruppen zu senden verpflichtet war, hat einen ohn mit reichen Geschenken an denselben gesandt und
s zur Ankunft des Vaters der Koͤnigin im Escurial
nalen eine große Anzahl Untersuchungen vor;
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Tuͤrke i. Alle Nachrichten, welche wir aus dem
Tripolis ist in vollem ufruhr und hat seinen Gouverneur Hassan⸗Bey ver⸗ t. Antiochien hat ein gleiches gethan und will .
ohne
ruppen und ohne wirkliche Macht. — In den Pascha⸗
charen im Kampfe begriffen. Die Letzteren haben einen abischen Haͤuptling zu Huͤlfe gerufen, der sich aus gener Autorität zum Beherrscher eines zahlreichen
n ändern gemacht hat. Er heißt Fahal und hat am fer des Euphrat seinen Aufenthalt genommen. Der
Dieses Ereigniß ist von hoͤchster Wich⸗ keit und wird ohne Zweifel die ganze Aufmerksamkeit er Pforte auf sich ziehen, da es dazu dienen koͤnnte, nen Theil, ja vielleicht ganz Ober⸗Syrien der Gewalt es Großherrn zu entziehen. — Der Emir Bechir vom
usschuldigt sich, daß er nicht erforderlichermaßen zu den Man spricht sogar da— on, daß er sich empoͤrt habe, wodurch der Ruin Sy⸗
Spanien. Der Monitenr theilt (außer den im estrigen Blatte der St. 3. enthaltenen) noch folgende Lachrichten aus Madrid mit: Der Hof wird bestimmt
irzem Aufenthalte sich nach dem eine Meile von hier klegenen Pallast Pardo begeben und daselbst, dem Ver⸗ ehmen nach, bis zum März verweilen. Der Pardo lar seit langer Zeit unbewohnt; man macht jetzt große inrichtungen daselbst.
Von dem Kabinette der Tuilerien waren mehrere oten zu Gunsten der Wiedereinsetzung der vormaligen francefados in den Genuß ihrer buͤrgerlichen Rechte, nunseren Hof gelangt, worauf Se. Maj. den hohen sath von Castilien zur Erstattung eines Berichtes auf— efordert hatte. Dieser Bericht ist, wie es scheint, Sr, aj. jetzt von Hru. Villela vorgelegt worden, und soll ehr gänstig für die Afrancesados lauten.
= Der! Koͤnig hat mittels Dekrets vom Hten d. ngeordnet, daß alle jungen Leute, die schon die Tonsur halten haben, und geistliche Beneficien genießen, gleich inderen Buͤrgern zum Militairdienst verpflichtet seyn ollen, wenn sie nicht das geistliche Gewand tragen und icht die Absicht an den Tag legen, sich dem Kirchen⸗ lenst zu widmen. Se. Maj. haben die Garde durch ine Abtheilung berittener Artillerie, aus 3 Kompagnien, ede von go Mann bestehend, vermehrt, dieselbe soll 18 Kanonen und 6 Haubitzen bedienen. .
Die permanente Kommission von Madrid ist nicht uͤßig; außer den in den letzten Tagen, in Folge ihrer Verurtheilungen geschehenen Hinrichtungen, hat sie *
wahr—⸗
ö.
scheinlich werden die Gegenstaͤnde derselben, das Schicksal ihrer Vorgaͤnger theilen.
Es. scheint, daß das neue Hofraths-TKollegium sich nicht blos mit der Pruͤfung der oberen Verwaltungs— und der politischen Angelegenheiten beschaͤftigen, sondern auch die Personen zu Besetzung der hoheren Aemter des Reichs im Vorschlag bringen soll.
In Bezug auf die, bis jetzt der Direktion der Doua⸗ nen obliegende Verwaltung der fuͤr die Schulden- Tilgungs-Kasse bestimmten 80 Millionen Einkuͤnfte, ist Sr. Maj. ein neuer Plan vorgelegt, wonach diese Ein— künfte, zu besserer Erreichung des Zwecks, einer beson— deren Verwaltungs-Behoͤrde uͤberwiesen werden sollen.
Hr. Courtais, derinalen bepollmächtigter spanischer Minister zu Florenz, soll in gleicher Eigenschaft nach London gehen.
Nach allen Nachrichten aus Osten, befindet sich der vormalige politische Chef von Toledo, Merconchini mit 4 Fahrzeugen, welche Landungs—⸗-Truppen fuͤhren, in den
dortigen Gewaͤssern.
n nm, m, Arnsberg. Bei dem in Luͤtgenholthausen, Kreis Dortmund, im Monat September entstandenen Brande, zeichneten sich der Schneider Henckel zu Renninghausen
und Friedrich Wiemer zu Luͤttgenholthausen durch un—
gewoͤhnliche Anstrengung beim Loͤschen ruͤhmlichst aus. Sie bestiegen das Strohdach des nahe bei dem Feuer
befindlichen Hauses, und selbst durch das Abbrennen ihrer Kleidungsstücke nicht entmuthigt, verließen sie das—
selbe nicht eher bis es gerettet war. Die verhinderte Weiterverbreitung des Feuers, ist daher ihnen vorzuͤg— tich mit zu verdanken. Froh se (bei Magdeburg), 17. Okt. Ein Theil der zten Kompagnie des Iten Bataillons des 26sten Land—
wehr⸗Regimentes hielt heute bei hiesiger Stadt die letzte
diesjaͤhrige sonntagliche Uebung. Schon um 1 Uhr hatte
sich ein Theil der Mannschaft zu Groß⸗Salze, eine halbe Stunde von hier, versammelt, und kam hier gegen 2
Uhr, mit einer kompletten Janitschar-Musik, wozu der Lieutenant Hundt die Instrumente aus eigenen Mitteln angeschaft hat, hieher, wo die uͤbrige Mannschaft sich eingefunden hatte. Die Wehrmänner exereirten hier unter Kommando des Lieutenants Merzdorf und des Lieutenants und Kompagnie Fuͤhrers, Buͤrgermeisters Hundt, mit musterhafter Srdnung, und alle Evolutio⸗ n'en würden zur allgemeinen Zufriedenheit ausgeführt. Nach dem Parade⸗Marsche wurde ein Kreis geschlossen und der Buͤrgermeister Hundt hielt eine Rede, worin er die Wehr⸗Maͤnner an die Helden⸗-Thaten erinnerte, welche das preußische Heer vor 11 Jahren in der großen Voͤlker— Schlacht bel Leipzig verrichtete; er rief ihnen ihre Pflich⸗ ten ins Gedaäͤchtuiß zurück; ermahnte sie zu einem ruͤhm— lichen Betragen und zur unerschuͤtterlichen Treue gegen König und Vaterland; ließ das vaterlandische Lied:
„Heil Dir im Sieger-⸗Kranz!“ unter Musik-Begleitung
singen und brachte dem geliebten Koͤnige, dem gerechten allverehrten Landes-Vater, ein Lebehoch, welches mit allgemeinem Jubel wiederholt wurde, Wo Vorgesetzte mit solchem Eifer und solcher Aufopferung ein nachah—
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